An 2.7T Fahrer mit Chip und Handschaltung (ERFAHRUNGSBERICHT). Es geht um Kupplung auf RS4 Umbau
Hi Gemeinde!
Zuerst meine eigene Erkenntnis: Die Serienkupplung ist dem Anstieg auf 450NM(140NM mehr als Serie) nicht gewachsen!
Für alle die mich mit meinem Auto nicht kennen zur Vorgeschichte:
Gekauft bei 46TKM und 3 Jahren Alter im Mai 2003. Sofort danach den MTM Chip eingebaut, womit die ersten Lader immer noch leben, was sicherlich auch auf gutes Warm-/Kaltfahrverhalten von mir zurück zu führen ist.
16 Monate später mit gut 80TKM hatte ich leider ein Krachen während des Einlegens des 2.ten Ganges, bei höheren Drehzahlen im Getriebe.
Ein Getriebereparaturbetrieb diagnostizierte ein defektes 2Massenschwungrad, die Kupplung(welche dadurch nicht mehr korrekt arbeitete) und die Synchronringe des 2.ten Ganges, weshalb auch der komplette 2.te Gang mit den Zahnrädern getauscht wurde. 3030€, mehr sage ich dazu nicht.
Einige Wochen später ist mir dann zum ersten Mal eine Unregelmäßigkeit beim vollen Durchbeschleunigen im 6.ten Gang bei ca. 3000 U/min aufgefallen. Die Drehzahlnadel ging kurz 200-300 U/min höher, um dann gleich wieder abzufallen auf das richtige Drehzahlniveau.
Dies kam immer mal wieder vor seit dem ich es erstmalig entdeckt hatte. Eventuell hat der Wagen das von Anfang an gemacht, nur habe ich es nicht bemerkt.
Mich störte dies weiterhin und so entschloss ich mich Mai 2006 bei 117TKM Laufleistung, die Sache im Rahmen des Zahnriemens nochmal in Angriff zu nehmen, indem ich die Kupplung(Scheibe, Druckplatte, Ausrücklager) erneut tauchen ließ.
Was soll ich sagen, nach wenigen Kilometern später wußte ich, die Sache ist noch immer nicht aus der Welt. Frustrierend. Ich kam auf den Trichter, daß das 2MSR vielleicht auch kaputt sein könnte und besorgte mir ein Gebrauchtes vom RS4 für schlappe 100€(Neupreis gut 750€).
Da ich aber Zweifel hatte wie taufrisch dies wirklich noch ist, lag es bis letzte Woche immer ungenutzt herum. Ich lebte halt einfach damit.
Aber vor gut 2 Wochen(171TKM Laufleistung) hatte ich eine Situation welche mir gar nicht gefiel. Auf dem Beschleunigungsstreifen schaltete ich zackig runter um dann voll durch zu ziehen, nur leider zog die Drehzahl in die Höhe und nicht die Stundenkilometer. Wieder hastig einen Gang höher und noch mal sprang die Drehzahl nach oben. Danach fuhr sich die Kupplung leicht ruppig beim Anfahren. Auch passierte es jetzt teilweise 2-3x hintereinander, daß die Drehzahl vor eilt und sich dann wieder fängt.
Der Umbau:
OK - RS4 2MSR raus gekramt und hin zu Werkstatt. Nach Kontrolle zeigte sich, wie gut das Teil noch da stand. Es galt nun zu klären ob es wirklich einfach so Plug & Play mäßig möglich ist, die komplette Kupplung auf RS4 umzubauen, wie im Netz immer behauptet wird. Beim Ausbau wurde dann klar, ja es geht wirklich :-)!
Jetzt habe ich also das RS4 2MSR, die RS4 Scheibe/Druckplatte/Ausrücklager verbaut und bin glücklich. Das alte Material war wirklich deutlich am Ende, auf jeden Fall der Belag runter, ein Lager war fest + eingeschliffen auf den Federn und die Schwungscheibe nicht mehr so taufrisch. Dem Getriebe habe ich auch gleich sein altes, stinkendes Öl erneuern lassen. Besser ist es!
Mit neuer, verstärkter Kupplung kann ich berichten, es fährt sich genau richtig und passend für die Motorpower. Irgendwie verbindlicher, direkter im Kraftschluß, so als ob es vom Werk dazu passend abgestimmt wurde. Etwas mehr Kraftaufwand ist beim Treten der Kupplung nötig, aber immer noch angenehm vom Komfort. Diesen wollte ich zu keiner Zeit durch Einbau von 1MSR oder ähnlichem Rennkram zerstören. Es ist mir gelungen.
Fazit: Die Serienkupplung und Schwungscheibe mag als Notlösung eine ganze Weile akzeptabel sein, früher oder später wird man nicht umher kommen, sich darum doch mal zu kümmern. Dann lieber verstärkte Technik verbauen (mindestens S4 Niveau), oder aber weniger Drehmoment Erhöhung beim Chippen programmieren lassen. Nur wer will das schon ;-)??
Diese Frage stellt sich mir noch:
Sollte ich den Umbau, ähnlich wie den Mehrwert des Chiptunings bei der Versicherung zusätzlich versichern, für den Fall eines Diebstahls oder Totalschadens?
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9 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Thomas-Ull
Sollte ich den Umbau, ähnlich wie den Mehrwert des Chiptunings bei der Versicherung zusätzlich versichern, für den Fall eines Diebstahls oder Totalschadens?
Das geht nur in der Regel nur über ein reguläres Wertgutachten eines anerkannten Sachverständigen - ansonsten interessieren sich die Versicherer recht wenig für Tuning und umbauten.
Der Frontie hat auch mit 450Nm weder Probleme mit dem ZMS noch mit der Kupplung - bevor die Kupplungs rutscht, scharrt er gnadenlos mit den Hufen
Der Umbau auf die RS4 Teile ist beim Quattro allerdings wirklich mehr als empfehlenswert
Wenn ein Umbau ansteht, dann definitiv gleich auf die RS4-Teile zurückgreifen. Die S4-Einheit verkraftet zwar schon mehr Drehmoment als die Einheit im A6, aber auf Dauer ist auch das S4-Zeug überfordert.
Ich habe auch einigen Leuten schon ein 1-MSR besorgt (samt RS4-Kupplungssatz) und alle haben dazu mitgeteilt, dass das sehr gut und auch komfortabel zu fahren ist...die Komforteinbuße sei vernachlässigbar.
Der Preisvorteil des 1-MSR ist nunmal vorhanden...der Kupplungssatz des RS4 mit 265 EUR auch gut bezahlbar...
@DottoreFranko: Mein Versicherer hat zumindest mir gegen Aufpreis (Huk Coburg) den Mehrwert des eingetragenen Chiptunings versichert. Dazu mußte ich extra auf einem Zusatzblatt, die Sache preislich angeben.
Du schreibst ja bei dir würden die Hufen scharren. Nur ich glaube kaum, daß du wie bei mir auftretend im 6.Gang bei 130km/h und in dem Fall 3000 U/min, noch mal Schlupf auf trockener Gasse hast. Daher könnte auch dich das Problem betreffen.
@stummel78: Ich gebe dir Recht, die Empfehlung sollte doch gleich nur RS4 Technik heißen!
Beim 1MSR habe ich wegen dem Leerlaufrasseln Angst. Mir ist es ja schon nicht geheuer irgendwas an der Auspuffanlage zu verändern(u.a. um ev. noch mehr Leistung zu haben), da sie ja minimal lauter sein könnte oder brumiger etc.
Bei Verwendung eines Stahlschwungrades sehe ich kein Problem mit dem Leerlaufrasseln. Das hat auch keiner der bisherigen Umbauer mitgeteilt - aber wie gesagt, alle hatten das Stahlschwungrad verwendet...das wiegt ordentlich :-).
Fährst Du noch die Vorkats?
Ich habe damals beim Umbau auf die K04-Lader auch die Vorrohre des RS4 verbaut (Vorkats hatte ich vergessen einzubauen :-) )...eine Änderung der Lautstärke konnte ich nicht feststellen, aber ein Nebeneffekt war die Verringerung der Öltemperatur. Früher hatte ich im Sommer beim Heizen schnell mal 140-150°C erreicht...seit dem Umbau der Lader und Hosenrohre waren die max. Temperaturen nicht mehr über 135°C. Eine weitere Befürchtung von mir war ja, das Ansprechverhalten bei niedrigen Drehzahlen einzubüßen, aber da hat sich fast gar ncihts verändert :-).
OK, dachte in der Tat an sehr leichte Aluschwungräder, um besseres Motoransprechverhalten zu erzielen.
Ich habe an der Auspuffanlange überhaupt nichts verändert und somit auch die Vorkats drin. Allerdings selbst unter Autobahnvolllast nie mehr als 130 Grad für's Öl vorm geistigen Auge. Interessant ist deine Aussage keinen Lärmanstieg gehört zu haben, trotz weniger Dämmung durch die Kats.
MTM Chip mit den K04 wird dir sicherlich verhelfen zu einem auch sehr guten unteren Ansprechverhalten, daher merkst wohl kaum einen Nachteil. Müßte ich Turbos tauschen lassen, würde ich mir die K03 S (glaube so sollen die heißen) noch mal näher betrachten, aber viel weiß ich darüber nicht.
Die K03S sind sicherlich nur spaltoptimierte K03, d.h. obenraum können diese nicht wirklich viel mehr leisten. Die K04 laufen mit meinen vielleicht 320PS eher auf Sparflamme, d.h. die Verdichter müssen nicht so stark arbeiten, weshalb die Ausgangstemp. am Verdichter geringer ausfallen müßten. Die Geräuschkulisse ist, wie schon gesagt, nicht merklich angestiegen-man könnte sich einbilden, dass man die Lader bzw. das leichte Pfeifen ein wenig mehr vernimmt, aber ansonsten nichts...ich fahre ja eine MTM Anlage ab Kat, die einen recht sonoren Klang liefert...davor keine Vorkats und eben die RS4 Hauptkats.
Das Ansprechverhalten wird sicherlich durch die K04 etwas verzögert, aber vermutlich heben die nun rückstaufreieren Hosenrohre und Kats den negativen Effekt wieder auf.
Man merkt seit dem Umbau, dass die Motorsteuerung die Lader zurückregelt...:-)...
Die Öltemp. mit meiner Leistungsstufe war schon recht extrem, weswegen ich auch recht schnell auf das Mobil1 5W50 umgestiegen bin-sicher ist sicher.
Zitat:
Original geschrieben von Thomas-Ull
Du schreibst ja bei dir würden die Hufen scharren. Nur ich glaube kaum, daß du wie bei mir auftretend im 6.Gang bei 130km/h und in dem Fall 3000 U/min, noch mal Schlupf auf trockener Gasse hast. Daher könnte auch dich das Problem betreffen.
Bei 130 im 6. dreht der Frontie zwar nur gut 2500, aber Schlupf tritt da keiner mehr auf. Allerdings haben weder die Kupplung noch das ZMS ein Problem mit 450 Nm im Kraftschluss wenn beide noch in gutem Zustand sind. Die Dinger sterben nicht durch den Drehmomentverlauf des Motors im eingekuppelten Zustand sondern beim Einkuppeln (die Kupplung durch die Hitzeentwicklung, das ZMS durch das Durchschlagen der Federn ) aus dem Stillstand. Gerade beim Quattro wird bei "Ampelsprints" der Antriebsstrang einschließlich Kupplung und ZMS enorm belastet. Noch schlimmer wird das im Hängerbetrieb. Hier gibt beim Frontie die schwächste Komponente sofort nach - der Gummi hat einfach keinen Kraftschluss mit der Straße mehr.
Meiner hat jetzt >175.000 mit der ersten Kupplung runter ( davon >40.000 mit Chip ) - no Problem - egal in welchem Gang. Ich wundere mich darüber auch ein wenig, aber wenn man sich unter Frontiefahrern umhört, gibt es da eher selten Probleme mit dem ZMS oder der Kupplung.
...das ZMSR leidet ganz gewaltig unter dem zu hohen Moment, denn dann gehen die Federn eben auf Block. Das Moment ist beim Fronti weniger das Problem, eben weil die Reifen das in Reibung umwandeln - das gibt es beim Quattro eben so nicht...das übertragbare Moment ist meist zweimal so groß und die Kupplung wird selten durch drehende Räder entlastet