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Anfettung / Anreicherung bei Volllast

Opel Omega B
Themenstarteram 2. Dezember 2011 um 18:29

Hey Leute,

wie einige wissen, ich grübel zuviel, und auch heute wieder. Dank dem Beitrag http://www.focus.de/.../auto-ein-unsauberer-trick_aid_188139.html , in dem der alte Calibra 2 Liter mit ständigem Lambda=1 (also auch unter Volllast keine Anreicherung) gelobt wird, frage ich mich, wie sicher ist es, dass die Omega B im Volllastbereich überhaupt anfetten? Weil laut dem Bericht würd sich mir dann die Frage stellen, warum man einen Rückschritt machen sollte. :rolleyes:

Was ist überhaupt Volllast? Sind das mehr als 6.000 U/min mit Pedal aufm Blech? Oder ist Volllast auch schon 2.000 U/min mit Pedal aufm Blech?

Und warum wird überhaupt angefettet (falls es denn tatsächlich wird), wenn doch da ne Lambdasonde drin hängt, die genau auswertet, wieviel Kraftstoff sinnvoll ist? :confused:

Grund meiner Gedanken:

Ich hänge mal wieder hier http://www.motor-talk.de/.../...ega-mv6-bauj-11-1997-t3216967.html?... fest. Ich wollt jetzt nämlich nen Satz Einspritzventile besorgen und da auf die verlinkten Teile der VAG-Gruppe greifen. Im Omega sind Ventile (Bosch-Nr. 0-280-155-712) mit 204 ccm Durchfluss @ 3 bar verbaut, die VAG-Teile (0-280-156-061) haben 317 ccm, also satte 55 Prozent mehr Durchsatz. Die Werte hab ich von hier: http://users.erols.com/srweiss/tableifc.htm

Meine Überlegungen waren jetzt, gut 25-30% mehr Durchfluss brauch ich ja, wenn ich E85 auch unter Volllast sicher fahren will. Wenn das Steuergerät unter Volllast aber mit vorgegebenen Einspritzzeiten schon standardmäßig anfetten sollte, ohne Lambda zu überwachen, dann wäre ich ja mit den immerhin 55% größeren Düsen deutlich(!) zu fett unterwegs (wenn ich denn mal drauf trete).

Natürlich fahr ich nicht ständig 240, aber den Spaß möcht ich mir auch nicht nehmen lassen, egal was grad im Tank ist. Und wie ich oben schon schrieb, was ist Volllast? Vielleicht auch schon mit 120 und 3000 u/min nen stärkeren Berg hoch? (wer kennt das Hattenbacher / Kirchheimer Dreieck?)

Wie schnell ein Motor Schaden nehmen würde durch ein viel zu fettes Gemisch, Verrußung etc, weiß ich nicht. Aber ich möchte nur ungern derjenige sein, der es ausprobieren und euch als erster berichten würde... ihr versteht was ich meine? ;)

Optimal wären natürlich Düsen mit 270 ccm Durchlass (30% größer als die serienmäßig verbauten), aber welche... naja, ich und meine Hirngespinste... :D

So, die Denksportrunde ist eröffnet :D

9 Antworten

Vollast ist sobald die Drosselklappe voll geöffnet ist. Ich such mal grad ein PDF von einer Prüfstandsmessung bei der der Lambdawet mit aufgezeichnet wurde. Da sieht man die Anfettung im Diagramm sehr schön.

Ich mußte von den PDF´s erst Screenshots machen da man hier keine PDF Dateien anhängen kann.

Hier also die Diagramme, einmal Leistung und Drehmoment, sowie Drehmoment und Lambdawert.

Diagramm-escort-1-4
Diagramm-escort-1-4-lambda

deine VAG-Teile (0-280-156-061) haben einen Widerstand von  1-5 Ohm    

und die Opel-Teile(Bosch-Nr. 0-280-155-712) einen Widerstand von  12-16 Ohm!

wie möchtest Du da deinen Motor zum Anspringen veranlaßen,wenn er deine E-Ventile als FC in das MSTG reinhaut?

diese Seite kenne ich auch.

wie lang ist die Einspritzzeit der E-Ventile bei VW und Opel,in Millisekunden(ms)?

nicht das dein Opel eine längere E-Zeit hat wie der VW,dann relativiert sich das größere Volumen!

um dieses Volumen darzustellen benötigt man auch eine KS-Pumpe mit

A-mehr Druck

B-mehr Förderleistung

 

mfg

 

Themenstarteram 2. Dezember 2011 um 23:43

Kann man die Lambdawerte mit dem OP-COM loggen? Hab momentan leider kein Notebook, sonst könnt ich das einfach selber checken.

@rosi

Da die VAG-Düsen schon (wohl mehrfach erfolgreich) verbaut wurden, siehe erster Link bei 'Grund meiner Gedanken', denke ich, das sollte schon passen. Zumal ich meine auch mal gelesen zu haben, dass die >12 Ohm haben. Jap, laut hier http://www.injectorcleaning.co.uk/flow.htm haben die VAG-Düsen 12, die originalen von Opel 16.

Die Einspritzzeiten werden doch vom Steuergerät gesteuert und durch die Lambdaregelung beeinflusst.

Die Durchflussmenge gilt für ein ständig geöffnetes Ventil. Dass mehr Druck zwingend(!) nötig ist, denk ich nicht, denn die VAG-Düsen sind auch für 3 Bar. Scheint ein weit verbreiteter Standarddruck zu sein. Die Durchflussmengen sind ja i.d.R. auch alle auf eine Minute Daueröffnung an 3 bar bezogen.

Das mit der höheren Förderleistung könnte eventuell schon eher zu einem Problem werden... hab ich noch gar nicht dran gedacht. Muss ich mal überschlagen. Welchen Momentan(!)verbrauch hat man denn so bei 250 km/h im großen V6? *kopfkratz* Wer hat da schonmal draufgeguckt? :D

Rechnet man mit 25 l/100km, wären das bei 250 km/h ganze 62,5 l/h Durchfluss. Für E85 brauchts 30% mehr, also 62,5 x 1,3 = 81 l/h. Die Pumpen im Tank bringen wohl 95 l/h, also sollte das passen - wenn auch knapp.

@roadrunner

Danke für die Diagramme, feine Sache. Also versteh ich das so, dass Volllast jedes volle Durchtreten ist, woraufhin der Motor sein maximales Drehmoment abgibt. Die Lambdaregelung/Volllastanfettung findet aber nicht bei jeder Volllast statt, sondern nur dann, wenn vom Motor die maximale Leistung (PS, also höhere Drehzahlen) gefordert werden. Genau genommen wär es dann eher eine Maximalleistungs-Anfettung... was für eine tolle Wortschöpfung.

Jetzt müsste ich nur wissen, ob das beim Omega genauso ist wie bei dem Escort aus dem Diagramm. Scheinbar (siehe auch der Bericht von www.focus.de) macht das jeder Hersteller, wie er grad will. Man kann also nicht allgemein gültig sagen, wann, ob und wie manche Hersteller anfetten. Daher ja jetzt auch meine Frage eingangs, ob der Chinakracher diese Daten loggen kann.

 

Warum unter Volllast überhaupt angefettet wird, obwohl die Elektronik dank vorhandener Lambdasonde ein exaktes Lambda=1-Gemisch bringen könnte: aus http://www.ureader.de/msg/140023414.aspx

"Bei lambda=1 kommt aus dem Auspuffnoch freier Sauerstoff oder Sauerstoff als NOx an, um im Kat unvollständig verbrannte Spritbestandteile HC und CO abzureagieren. Wenn man nun etwas anfettet, wird dieser Sauerstoff auch mit verbrannt und die Leistung steigt. Das Leistungsmaximum liegt dabei auch im Bereich lambda=0.85, soweit ich weiß"

und

"Die Vollastanreicherung ist noch nicht aus der Mode gekommen. Heutzutage wird sie allerdings nicht für das bißchen mehr Leistung hergenommen. Mit einem Lambda von 0,8 bis 0,9 bei Vollast und Nenndrehzahl läßt sich die Abgastemperatur um rund und roh 100°C senken. Dies senkt die Klopfneigung und thermische Belastung der Auslaßventile und Kats, so daß der Motorenhersteller die Verdichtung etwas höher legen kann, um im verbrauchs- und abgasrelevanten Niedriglastbereich Vorteile zu genießen."

auch ziemlich interessant: http://www.imotecgmbh.de/Elektronik/Lambdasonde/lambdasonde.html

edit: ja ich weiß, ich hab'n Schaden :D aber ihr sollt ja auch was davon haben :p

Die Anfettung ist bei jedem Motor anders. Beim Omega A 24V geht der Lambdawert sofort auf 0,85-0,87 sobald Du voll auf dem Gas stehst. Auch bei 2000U/min schon. Aber früher war das eben mit den Abgaswerten nicht so ein drama.

 

Grundsätzlich kann man sagen, je dichter der Kat am Motor, desto warscheinlicher ist eine frühe Anfettung um die Abgastemperatur zu senken und so den Kat zu schützen.

Themenstarteram 3. Dezember 2011 um 18:04

So, zumindest bei der Benzinpumpe bin ich weiter. Hab eine Antwort durch Zufall in diesem Video gefunden: http://www.youtube.com/watch?v=szxX7oAuOzU Bei 6:20 stehts in der Video-Anmerkung.

Bei 250 km/h gönnt sich der 3.0 V6 um die 30 l/100km auf Benzin. Das wären dann 75 l/h Durchfluss. Multipliziert mit 1,3 für die größeren Ventile würden da bei E85 dann 97,5 l/h benötigt. Und damit siehts schlecht aus mit dem sauberen E85-Gemisch bei Vmax. :(

am 4. Dezember 2011 um 17:45

Um mal kurz ein paar falsche Aussagen zu ändern.

Volllast ist nicht wenn er bei 6000 dreht oder die Drosselklappe voll offen steht. Sonder der Bereich wenn du ihn auf 6000 bringen willst. Wenn er nähmlich bei 6000 dreht hat er den selben lastzustand wie bei 2000 nur das alles einweing schneller geht. Als Volllast bezeichnet man den Bereich wenn du gas gibst und die bewegten Massen im Motor(KW NW usw) auf Drehzahl bringst.

Das mit dem Anfetten ist auch relativ einfach zu erklären. Wenn du Gas gibst und dem Motor vollen Luftdurchsatz anbietest läuft er im ersten Moment mager, damit das nicht dauerhaft passiert gibt es gewisse Sensoren die über das Mstg Aktoren in die richtige Zeitfolge bringen. Würde das nicht passieren läufst du dauerhaft mager und hast somit eine sehr heiße Verbrennung, die auf kurz oder lang zum Tot des Motor führt.

Man darf auch nicht den Spiel raum vergessen den das Mstg hat. Kurzen Bsp. Hatte ein 10cent grosses Loch im Krümmer, hat man gesehen und gehört. Aber der Lambdaregelkreis ist so gross ausgelegt das die Spannungssprunglamdasonde das immer noch zwischen 0,1 V und 0,9 V regeln kann ohne das die MKL angeht.

Meiner Meinung nach ist die Lambdaregelung sowie so der größte Scheiß. Mach mal ne AU messung vor dem Kat du wirst sehen das die Abgase so sauber aus dem Motor kommen das man eigendlich keine Regelung braucht.

wenn du wirklich E85 auf Hardgas fahren willst solltest du dir auf nem Leistungprüfstand dein Kennfeld anpassen lassen und gut ist. Wenn du richtig was reißen willst stellst du deine camshaft so ein das du die "schwingende Gassäule" im brennraum nutzt. Soll heißen bevor die Gassäule zurück schwing machst du die EV zu.

mfg

Zitat:

 

wenn du wirklich E85 auf Hardgas fahren willst solltest du dir auf nem Leistungprüfstand dein Kennfeld anpassen lassen und gut ist. Wenn du richtig was reißen willst stellst du deine camshaft so ein das du die "schwingende Gassäule" im brennraum nutzt. Soll heißen bevor die Gassäule zurück schwing machst du die EV zu.

Die Idee an sich ist ja nicht schlecht, aber nach welcher Zeit soll sich denn so ein Aufwand amortisieren???

 

Anbei bemerkt ist das mit Lambda 1 so eine Sache. Da spielen noch viel mehr Faktoren eine Rolle, da ein PKW Motor ja nicht unter statischer LAst läuft, sondern permanenten Lastwechseln ausgesetzt ist. DAbei ändern sich andauernd die Druckverhältnisse im Saugrohr, wobei Wandfilme auf- und abgabaut werden, sichdie Strömungsgeschwindigkeiten permanent ändern und auch die Verwirbelungsverhältnisse im Brennraum.

Im realen Fahrbetrieb hat man viel seltener Lambda 1, als man sich das Vorstellt...

Am AU-Tester z.B. hat man immer nur Teillast, da die einzige LAst die Beschleunigung des Motors ist und dabei ist die LAst immer sehr niedrig, egal wie weit man das Pedal durchtritt. DAher sind die Werte bei einer AU mit dem wirklichen Fahrbetrieb kaum vergleichbar...

Als Anhaltspunkt kann man ja die Verbrauchanzeige im Display heranziehen (wenn auch nur seehhr begrenzt) aber da kann man sehr schön sehen, daß der Verbrauch (der ja halbwegs proportional zur angesaugten Luftmasse ist bis zum hohen Teillastbereich) im Stand nicht annähernd so hoch ist, wie im FAhrbetrieb beim Beschleunigen.

Themenstarteram 4. Dezember 2011 um 23:17

Eventuell hab ich das etwas ungenau rüber gebracht. Mit meiner Frage

"Was ist überhaupt Volllast? Sind das mehr als 6.000 U/min mit Pedal aufm Blech? Oder ist Volllast auch schon 2.000 U/min mit Pedal aufm Blech?"

meinte ich nicht Leerlauf, sondern natürlich schon den Fahrbetrieb (auf den kommt es ja an). Das war darauf bezogen, dass am Berg bei 2.000 U/min und Gaspedal voll durchgetreten der Motor natürlich voll belastet wird (Volllast?), aber eben noch nicht seine maximal mögliche Leistung von 211 PS (Volllast?) abgibt.

Wenn denn das bei 2000 U/min Bergauffahrt schon "Volllast" wäre (was ich mal stark vermute), dann müsst es ja eigentlich eher "Maximalleistungs-Anreicherung" heißen, zumindest bei dem Escort aus dem Diagramm.

Wie Roadrunner schrieb, wär es beim Omega A 24V wahrscheinlich wirklich eine wortwörtliche "Volllast-Anreicherung", also auch bei 2000 U/min schon. (natürlich zählt da nicht dazu, im Stand bei 2000 U/min etwa alle drei Umdrehungen die Kurbelwelle mal wieder bissl anzuschubsen ;) dann hängt ja auch keine Last dran)

Oder hab ich deine Aussage jetzt missverstanden, Chaos2005?

Nein, ich möchte natürlich nicht mit E85 irgend welche Leistungsrekorde brechen. Ich möcht einfach nur sparen und das eventuell investierte Geld (für die größeren Düsen) natürlich relativ zeitnah wieder reinfahren. Ich wollte dabei aber gern sicher sein, dass der Motor auch bei Vollgas sauber arbeitet. Scheinbar ist das aber nicht möglich.

1. bringt wohl die Benzinpumpe bei Vmax nicht genug Förderleistung, und

2. könnte(!) es passieren, dass die Verbrennung mit der Volllastanfettung völlig überfettet ablaufen würde.

1. ließe sich umgehen, indem ich einfach nicht Vmax fahre, wenn ich E85 im Tank hab. Damit könnt ich leben.

Aber bei 2. kommt es darauf an, wie die Dauer der Einspritzzeiten während der Volllastanfettung zustande kommt. Rechnet das Steuergerät auf die Einspritzdauer (wie sie kurz vor der Anfettung war) einfach 15% drauf, gehts von Lambda 1 auf 0,87 (siehe Excel-Datei im Anhang). Da würde es auch keinen Unterschied machen, ob mit Benzin oder E85. Die Lambda-Regelung hat ja vorher in beiden Fällen die Einspritzzeiten so angepasst, dass Lambda = 1 war, und schlägt jetzt auf diese Zeiten einfach 15% drauf.

Nimmt das Steuergerät zur Anfettung aber stur eine vorgegebene Einspritzdauer aus irgend einer Tabelle, dann würden (gegenüber lambda-geregelten Betrieb) durch die größeren Ventile 55 % mehr Kraftstoff eingespritzt werden als normal (weil die Ventile ja 55 % größer sind, und die abgeschaltete Lambda-Regelung die viel zu großen Düsen nicht mehr 'zurückregelt'). Das hab ich eingegraut, weil ich es selbst jetzt nicht mehr kapiere.

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