anschaffung Alufelgen
Hallo
ich habe eine Frage bezüglich Alufelgen.
Ich fahre seit einer Woche einen S204, es ist auch meiner erster Mercedes.
So nun muss ich mir noch Winterräder anschaffen. Im Netz findet man ja haufenweise Alufelgen mit Winterreifen vom S204.
Die Frage die sich mit jetzt stellt:
die Radbolzen und Nabendeckel auf meinen aktuellen Felgen 7,5 J x 17H2 ET47 / A 204 401 7502 würden die auch zu diesen Felgen passen 7,5 J 17H2 ET47 / A 204 401 0402 ?
Habe davon leider (noch) keine Ahnung, da das Thema Felgen, Reifen und Bolzen bisher von einem Bekannten übernommen wurde.
Woran kann man dies erkennen, ob alte und neue Felgen diesselben Bolzen benötigen?
Ich danke euch für eure Hilfe
Gruß
Stefan
Beste Antwort im Thema
Dann wollen wir die Geburt mal erleichtern...
Die Einpresstiefe ist der sogenannte Offset des Rades. Dies klingt kompliziert, ist es aber nicht. Der eine Bezug ist die Anlagefläche der Felge an der Bremsscheibe, also da, wo die Räder festgeschraubt werden. Hier ziehen wir also die erste Linie genau durch diese Fläche.
Der andere Bezug ist die Radmitte innen, von Schulter zu Schulter und hier die Senkrechte bildet dann die zweite Linie.
Der Abstand beider Linien ist die Einpresstiefe oder Offset.
Ein Rad, bei dem beide Linien sich decken hat somit eine Einpresstiefe von 0 mm. Bewegt sich die Radmitte (also die 2. Linie im Beispiel) nun zur Fahrzeugmitte hin, spricht man von einer positiven Einpresstiefe, würde sie sich nach außen bewegen, spräche man von einer negativen Einpresstiefe, was aber bei unseren Benzen eher die Ausnahme wäre.
Je geringer die Einpresstiefe ist, umso weiter stehen die Räder raus, bei Winterrädern wird die Einpresstiefe oft etwas größer gewählt, um z.B. Ketten aufziehen zu können.
Hoffe, die Hebamme hat jetzt einigermaßen gut gearbeitet *smile*
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20 Antworten
Für MB eigene Felgen (innerhalb einer Baureihe) werden idR immer ein und dieselben Radschrauben genutzt. Es ist nicht so, daß man plötzlich bei breiteren Felgen oder Felgen mit geringerer ET Schrauben mit längerem Schaft braucht.
Vermutlich ist Dir die Übersicht über von MB freigegebene Räder auch nicht bekannt. http://www.mercedes-benz.de/.../tires_and_rim.html
Danke dir.
Die Seite ist mir bekannt, auch das PDF habe ich.
Von daher weiss ich ich ja, das die Felgen passen, nur wie sich das mit den Bolzen und Radnaben verhält, war mir einfach nicht klar.
Aber wenn die passen wie du sagst, dann ist meine Frage damit beantwortet
Was genau bedeutet eigentlich die Einpresstiefe (ET) in den Angaben? Hat die mit den Radbolzenlängen zu tun?
Der W204 (oder C/S) besitzen eine Vorgabe von MB, welche Felgengröße mit welcher ET und Reifendimension erlaubt ist.
Zu finden ist diese Übersicht auf der Mercedes-Webseite unter Service.
Allen anderen Verkäuferangaben hinsichtlich Felgen (z.B. "war bei mir auf W204 verbaut") würde ich keinem Glauben schenken. Von dem was ich in der Sperrmüll und Co. so sehe, fahren ca. 25% mit falschen Felgen (falscher ET).
Zitat:
@VOLVOUNDBENZ schrieb am 9. Oktober 2014 um 14:00:02 Uhr:
Was genau bedeutet eigentlich die Einpresstiefe (ET) in den Angaben? Hat die mit den Radbolzenlängen zu tun?
Nicht einfach, ohne bildliche Darstellung zu erklären. Ich nutze mal umgangssprachliche Begriffe.
Das hängt schwer von der Felge ab. Nimm eine Felge mit Tiefebtt, bei denen der Stern weit in der Felge sitzt. Bei denen ist üblicherweise die Tiefe der Radanschlussfläche, also das Stück am Felgenstern zur Radnabe hin, recht kurz, manchmal nur um 3cm.
Eine Felge mit gleicher ET, nur ohne Tiefbett. Der Stern sitzt ganz außen, die Tiefe der Radanschlussfläche ist aber viel länger. Und diese Differenz der Tiefe Radanschlussfläche muss ja überwunden werden. Wenn nicht die Bohrung für den Schraubenkopf wer weiß wie tief im Stern sitzt, kann das halt nur eine Schraube mit längerem Gewinde.
Im Grunde das Gleiche wie mit den Spurplatten. Durch die wird die Tiefe der Radanschlussfläche vergrößert, ergo Schrauben mit längerem Gewinde. Und zwar um soviel länger wie die Spurplatte dick ist.
Voll die schwere Geburt...
Dann wollen wir die Geburt mal erleichtern...
Die Einpresstiefe ist der sogenannte Offset des Rades. Dies klingt kompliziert, ist es aber nicht. Der eine Bezug ist die Anlagefläche der Felge an der Bremsscheibe, also da, wo die Räder festgeschraubt werden. Hier ziehen wir also die erste Linie genau durch diese Fläche.
Der andere Bezug ist die Radmitte innen, von Schulter zu Schulter und hier die Senkrechte bildet dann die zweite Linie.
Der Abstand beider Linien ist die Einpresstiefe oder Offset.
Ein Rad, bei dem beide Linien sich decken hat somit eine Einpresstiefe von 0 mm. Bewegt sich die Radmitte (also die 2. Linie im Beispiel) nun zur Fahrzeugmitte hin, spricht man von einer positiven Einpresstiefe, würde sie sich nach außen bewegen, spräche man von einer negativen Einpresstiefe, was aber bei unseren Benzen eher die Ausnahme wäre.
Je geringer die Einpresstiefe ist, umso weiter stehen die Räder raus, bei Winterrädern wird die Einpresstiefe oft etwas größer gewählt, um z.B. Ketten aufziehen zu können.
Hoffe, die Hebamme hat jetzt einigermaßen gut gearbeitet *smile*
Das kannst Du besser wie ich. Ich hätte ein Bild zur Veranschaulichung gebraucht, um das verständlich zu machen.
Ich hatte auch schon daran gedacht, eine Skizze zu machen und hochzuladen, hoffe jetzt, daß es auch ohne Skizze einigermaßen verständlich war
Vielen Dank für die Mühe!!! Also, wenn ich das richtig verstanden habe; ET 37 steht dann weiter innen (hat also die schmalere Spur), als ET 31?
Ich habe nämlich unterschiedliche Radbolzen für Sommer- und Winterräder. Auf die Spureinstellung hat das aber keinen Einfluss?
Die unterschiedlichen Radbolzen hast du, wenn du keine Originalräder fährst, die meisten Zubehörfelgenhersteller liefern eigene Schrauben (meistens mit Kegelbund) mit, die müssen dann mit den Rädern verwendet werden.
Und ja, ET37 steht weiter drin als ET31
Hallo zusammen,
wie tief ein Komplettrad im Radkasten steht, hängt nicht allein von der Einpresstiefe der Räder ab. Reifen- und Felgenbreite müssen auch berücksichtigt werden.
Ich habe einmal ein paar werkseitig vorgesehene Rad-/Reifenkombinationen miteinander verglichen in Bezug auf den horizontalen Abstand der beiden Reifenflanken vom Radanschluss.
Rad | Reifen | Abstand außen | Abstand innen |
---|---|---|---|
7Jx16 ET43 | 205/55 R 16 | 71 mm | 157 mm |
7½Jx16 ET53 | 225/50 R 16 | 70,5 mm | 176,5 mm |
7½Jx17 ET47 | 225/45 R 17 | 70 mm | 164 mm |
7½Jx18 ET47 | 225/40 R 18 | 70 mm | 164 mm |
8Jx18 ET50 | 225/40 R 18 | 69,5 mm | 169,5 mm |
Da kann man erkennen, dass sich an der Außenseite trotz unterschiedlicher Einpresstiefen nur wenig ändert.
Eine Frage noch: Warum wurden hier ET37 und ET31 erwähnt? Sie passen doch eher zur Baureihe 203.
Gruß
Alpha Lyrae
Natürlich ändert sich der Abstand von Felgenmitte zum Horn mit Änderung der Breite um die halbe Breitendifferenz mit, daher resultiert in obigem Fall die analog dazu variierende Einpreßtiefe.
Zu den Radbolzen:
Stecke in ein abgebautes Rad von deinem Wagen einen Radbolzen hinein und messe mit einem Zollstock (öh, Gliedermaßstab ) die herausstehende Länge des Gewindes. Nun mache das gleiche bei den neuen Winterreifen.
Wenn das Gewinde bei beiden Felgen etwa gleichweit raussteht kannst du die Schrauben bei beiden Rädern verwenden.