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Astra H, P0400, AGR - und was noch?

Opel Astra H
Themenstarteram 6. April 2023 um 17:21

Hallo,

mein Astra (1,7l Diesel, 81kW) war beim FOH und hing am Computer.

Ergebnis war ein Ausdruck mit dem bekannten Fehlercode "P0400, Symptom 62, Ventil Abgasrückführung klemmt".

Grund für den Besuch war ein Fehlerlämpchen und gelegentlich (nicht immer) auftretender Gestank des abgestellten Fahrzeugs nach faulen Eiern, der aus dem Auspuff kam.

Einen Zusammenhang zwischen AGR und faulen Eiern konnte mir keiner erklären, aber immerhin habe ich einen Zettel mit einem Fehler.

Soweit mir gesagt wurde, müsse das AGR vor der nächsten HU getauscht werden, Kosten etwa 400 Euro.

Ich frag mich jetzt, war´s das dann? Danach läuft wieder alles rund?

Falls ich mir die Nase zuhalte und l´Odeur d´Astra ignoriere, kommen dann keine weiteren Reparaturkosten?

Ich habe nämlich bei der Suche nach P0400 erschreckende Sachen gelesen (Drallklappen, Krümmerdichtungen), die ich nicht checke, die aber wohl ziemliche finanzielle Wunden aufreißen.

Bisher war mein Astra entsprechend Scheckheftvorgaben und zu den HU´s in der Werkstatt, das war zu verkraften. Aktuelle habe ich Sorge, wo die Kosten hinlaufen, wenn die geschätzten 400 Euro erst der Anfang sein sollten.

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16 Antworten

Also wenn die Fehlermeldung "Ventil klemmt" ausspuckt, dann wird es wohl ein klemmendes AGR-Ventil sein. Ob es dann nun damit bei deinem Wagen getan ist, kann dir nur die Glaskugel verraten.

Naja, geschätzte 400 kommt schon hin. Bei Opel kostet das Ventil 382 Euro. Bei Ebay gibts das gute Stück bereits für gute 200 Euro. Die 6 Schrauben sollte jeder selber schaffen zu lösen/anzuziehen. Hier kannst du sehen, wie einfach der Austausch ist.

Das klemmende, weil völlig verrußte AGR-Ventil ist eine bekannte Schwachstelle des Z17DTJ-Motors. Allerdings sitzt das so einfach zugängig oben auf dem Motor, daß man sich selbst darum kümmern kann. Beim Ausbau auf die Lage der beiden Metalldichtungen achten!

Entweder baut man ein neues ein, wobei man aber schon ein Originalteil nehmen sollte und keinen 3-2-1-Billigschrott.

Oder man behilft sich für ungefähr ein Jahr damit, daß man das AGR-Ventil auseinanderbaut und reinigt, wobei einzig die Sache mit den beiden Klemmkeilen der Ventilstange eine kleine Spitzzange erfordert und ein bißchen tricky ist. Man reinigt dann alles gründlich z.B. mit Bremsenreiniger o.ä. Das ist 'ne ziemliche Schweinerei wegen der richtig schwarzen Brühe, die dabei entsteht. Also viele Putztücher oder Lappen (z.B. alte Bettwäsche) bereithalten.

Dabei wird man feststellen, daß Ruß in die Durchführung der Ventilstange eingedrungen ist und diese verklebt hat. Also müssen auch diese Ventilstange und die Durchführung von hartnäckigen Rußablagerungen befreit werden. Dazu aber niemals Schmirgelpapier oder Schmirgelleinen verwenden, sondern möglichst nur Bremsenreiniger und Lappen bzw. einen schmalen Stoffstreifen, den man durch die Durchführung hindurchfädelt.

Wie gesagt, diese Reinigung wirkt je nach gefahrenen Kilometern ungefähr für ein Jahr, weil dann wieder Ruß in die immer mehr verschleißende Durchführung der Ventilstange dringt und diese wieder verklebt.

Es empfiehlt sich auch, soweit es geht, den Kanal vom AGR-Ventil zur Ansaugung vom fettigen, schmierigen Ruß-Öl-Brei mechanisch mit einem lappenumwickelten Schraubendreher zu reinigen. Dabei sollte möglichst kein loser Dreck in die Ansaugung fallen. Bremsenreiniger empfiehlt sich hier nicht, da die Brühe bloß tiefer in die Ansaugung läuft. Wenn man dann auch noch das Abdunsten des Bremsenreinigers nicht abwartet und den Motor zu früh startet, klopft' s aber gewaltig in den Brennräumen!

Es empfiehlt sich auch nicht, das AGR-Ventil einfach mit einer Blechplatte zu verschließen und damit totzulegen. Das merkt die Elektronik und setzt auch wieder einen Fehler. Es sei denn, man läßt das AGR-Ventil von jemandem ausprogrammieren, was aber nicht legal ist.

Man kann aber auch ein Loch in die Verschlußplatte bohren, in der Hoffnung, daß dann die Verrußung durch die geringere Abgasmenge herausgezögert wird. Da muß man mit dem Durchmesser der Bohrung etwas experimentieren, bis das Steuergerät nicht mehr meckert. Ich habe mit 7 mm angefangen und bin jetzt bei 9 mm...

Zum Schluß noch der Geruch:

Von Zeit zu Zeit muß der im Dieselpartikelfilter (DPF) aufgefangene Ruß verbrannt werden. Dazu mißt das Steuergerät den Abgasdruck vor und hinter dem DPF. Wird der Druckunterschied zu groß, ist das ein Zeichen dafür, daß der Partikelfilter mal wieder gesättigt ist und freigebrannt werden muß.

Dann sorgt das Steuergerät dafür, daß unverbrannter Kraftstoff dem Abgasstrom beigemischt wird. Dieser Kraftstoff entzündet sich im heißen DPF und verbrennt den Ruß. Die dabei entstehenden ungefährlichen Aschepartikel werden im Idealfall durch den Abgasstrom ins Freie befördert. Das riecht dann wie faule Eier. Der Geruch von Zeit zu Zeit ist also ganz normal und sogar ein gutes Zeichen!

Der aufmerksame Fahrer merkt den Regenerierungsvorgang während der Fahrt am etwas stärkeren Dröhnen des Motors, am temporär erhöhten Kraftstoff-Momentanverbrauch und an der automatisch als zusätzliche, künstliche Last zugeschalteten Spiegel- und Heckscheibenheizung. Eine Anzeige für den laufenden Regenerationsvorgang gib es ansonsten nämlich leider nicht. Manche schalten deshalb eine kleine rote LED mit entsprechendem Vorwiderstand an die Heckscheibenheizung. Wenn die leuchtet, ohne daß man selbst die Heizung eingeschaltet hat, war's dann entweder irgendeine Defroster-Automatik (die auch unbemerkt den elektrischen Zuheizer in der Heizung einschaltet) oder eben der DPF-Reinigungsvorgang.

Damit das Ausblasen der Asche funktioniert, sollte man nicht unter 2000-2200 Umdrehungen fahren und den Motor nicht abstellen. Lieber noch 'ne Runde zügig um den Block fahren, so blöd das im Einzelfall ist. Aber ein endgültig mit Asche zugesetzter DPF wird richtig teuer!

Mein DPF ist übrigens auch nach über 311.000 km noch nicht mit Asche verstopft. Es geht also, und muß wohl an der Fahrweise liegen...

Themenstarteram 7. April 2023 um 7:44

Boaah. Ich bin grad etwas von der Informationsfülle geflasht :)

Bevor ich auf einige der genannten Punkte eingehe, möchte ich gerne nochmal auf meine Kernfrage zurückkommen, vielleicht hatte ich die nicht klar genug gestellt, vielleicht reicht mir die Glaskugel auch nicht: ist es wirklich so, daß der Fehlerausdruck P0400 keine abschließende Beurteilung des Reparaturaufwands und evtl. Mehrkosten zulässt?

P0400 sagt ja: Durchflußmenge zu gering.

Also öffnet das AGR-Ventil wegen verklemmter Stange nicht genügend, oder der Durchflußquerschnitt ist durch Ruß total verengt.

Was anderes wird da wahrscheinlich nicht kommen. Also kümmere Dich um das AGR-Ventil und das war's dann mit sehr großer Wahrscheinlichkeit.

Da muß übrigens auch nichts neu angelernt werden.

Themenstarteram 8. April 2023 um 6:34

Auch dir herzlichen Dank.

Ich wollte meine Eingangsfrage nicht überfrachten, deshalb hier noch ein paar Hintergründe, insbesondere, warum ich das Thema so "kostensensitiv" betrachte.

Vor kurzem wurde in meiner alten Werkstatt das AGR bereits ausgetauscht, weil der Astra nicht mehr gut ansprang. Dieses Problem wurde beseitigt, aber anfangs leuchtete die Motorwarnlampe, inzwischen nur noch Werkstattbesuchlampe. Die Reaktion der Werkstatt (ehemals Opelaner, jetzt eine "Freie" mit neuer Besetzung) war so, dass die mich (und nicht nur mich) nicht wiedersehen. Jedenfalls kommen die von mir genannten 400€ nicht aus der hohlen Hand, weil das habe ich bereits bezahlt und zusätzlich würde für eine detaillierte Fehlersuche der Motor mehr oder weniger zerlegt weden sollen, da solle ich mit rund 1000€ rechnen. Ist das dann gut für´s Auto oder für die Werkstattkasse?

Ich habe mir dann eine andere Werkstatt gesucht (echter FOH) und eine Diagnose veranlasst, deren Ergebnis ich schwarz auf weiss bekam. Auch da wurden Kosten für ein neues AGR von rund 400€ genannt, ich bin aber gerade unsicher, ob das inklusive Einbau ist. Sollen es 500€ werden. Das wäre jedenfalls eine andere Ansage, als bei meinem EOH (Ehemaligen Opel Händler), der inzwischen ein sehr einnehmendes Wesen entwickelt. Klar ist, ich bin blöd, wenn ich zweimal für ein AGR bezahle, aber das geht finanziell noch und spart mir weiteren Stress. Darüber hinaus noch weitere Zahlungen nö, das geht nicht, weil das würde nicht mehr zum Zeitwert passen. In dem Fall würde ich den Wagen verkaufen und zum erstenmal im Leben einen Kredit für einen neuen Wagen aufnehmen.

Wenn vor kurzem das AGR-Ventil schon mal ausgetauscht worden sein soll, müßte es ja noch recht sauber und leichtgängig sein. Das wäre Punkt eins, den ich prüfen würde und wo ich nach Deiner Beschreibung der Werkstatt jetzt schon mal leise Zweifel anmelde.

Oder die haben sich's einfach gemacht, und haben das AGR-Ventil totgelegt bzw. mit einer Blechplatte verschlossen. Ohne es auszuprogrammieren...

Auch das würde ich prüfen.

In beiden Fällen wäre das regreßpflichtiger Pfusch!

Also baue das Ding aus und prüfe das selbst, es ist bei diesem Motor ganz einfach. Und schau Dir auch die Abgaszu- und Abführung an. Vielleicht hat sich da was zugesetzt.

Ich würde den Wagen wieder zu der Werkstatt bringen und das bemängeln. Dann sollen se das wieder richten!

Themenstarteram 9. April 2023 um 9:51

Wir haben wohl ein ähnliches Rechtsempfinden, das hat aber nichts mit der Praxis zu tun.

ALso, das sehe ich ähnlich. Eigentlich. Die Antwort der Werkstatt hatte ich oben beschrieben:

Zitat:

zusätzlich würde für eine detaillierte Fehlersuche der Motor mehr oder weniger zerlegt weden sollen

Logisch, daß ich das bezahlen soll, oder? Logisch, daß ich da drauf keinen Bock habe.

Ich übertrage jetzt mal meine Erfahrungen aus einer anderen technischen Branche auf dieses Beispiel, dann wäre der Verlauf folgendermaßen: der Motor wird zerlegt, es kommen ganz tolle Ersatzteile rein, egal, ob´s am AGR liegt oder nicht und ich kann nichts beweisen, auch ein KFZ-Gutachter wird nachher vor Probleme gestellt, wenn er Ursache und Wirkung benennen muß.

Wir können jetzt darüber diskutieren, ob die Werkstatt ihren Werkvertrag erfüllt hat oder ob ihr Mehrvergütung für weitere Leistungen zusteht (was nur gutachterlich zu klären sein würde) oder ob sie gar nur einen Dienstvertrag hat (sicher nicht, aber was ist schon sicher) und am Ende trifft man sich vor Gericht und macht auch noch Mietmäuler und Speichellecker glücklich, am Ende kommt die Erkenntnis: Recht haben ist etwas anderes, als Recht bekommen.

Dieser Fehlercode hat viele Ursachen, ich weiß nicht ob der 1,7 er Drallklappen hat. Auch die Drallklappen fallen da mit drunter, bei meinem damaligen Z19DTH war nach dem neuen AGR Ruhe erstmal. Nun weiß ich nicht mehr , in welchem Abstand die Ansaugbrücke gewechselt wurde, weil die Drallklappen abgeblasen und gesifft hatten. Für die Reinigung kannst du dir falls es das noch gibt die Comfort Unit von Pepas kaufen, kommt auf den Diagnose Stecker. Das zeigt dir die Reinigung genau an und noch vieles mehr. Hab ich leider vergessen vorm Verkauf rauszunehmen.

Gruß

@DAVE DADDLEY

Wenn der Tester "Ventil Abgasrückführung klemmt" ausspuckt, wird das schon stimmen.

Zitat:

Dieser Fehlercode hat viele Ursachen, ich weiß nicht ob der 1,7 er Drallklappen hat.

Nein, hat er nicht.

Zitat:

@OpiAsthma schrieb am 10. April 2023 um 12:59:52 Uhr:

Zitat:

Dieser Fehlercode hat viele Ursachen, ich weiß nicht ob der 1,7 er Drallklappen hat.

Nein, hat er nicht.

Komisch, dass dann die Ansaugbrücke vom Z17DTJ aber Drallklappen hat.

@meisterjaeger

OpiAsthma hat das bestimmt auf den Fehler bezogen und nicht auf die Klappen.

Ich bin entgegen der Meinung des Users "meisterjäger" der Ansicht, daß der Z17DTJ mit 81 kW/110 PS keine Drallklappen hat. Für den 125 PS-Motor kann ich aber nicht sprechen, den kenne ich nicht.

Ich habe die Ansaugbrücke bei meinem Auto schon einige Male in Augenschein genommen. Mir wäre daran jetzt nichts aufgefallen, was nach Drallklappen, Drallklappengestänge oder Drallklappenbetätigung aussieht.

Naja, auch grobes Irren wäre menschlich und ich lasse mich gerne eines Besseren belehren. Ich schaue mir das Ganze an meinem Auto halt nochmal an...

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