Audi Quattro ./. 4matic von Mercedes - Unterschiede , Vor- und Nachteile ?
Quattro gilt ja als die Urform des Allradantriebs sozusagen - und seit meiner Kindheit war ich faszinert, allein schon von der tollen Werbung :-)
Da nun die Anschaffung eines A6 Quattro im Bereich des möglichen ist, würde mich interessieren, welche Vor- und/oder Nachteile das Audi Quattro Konzept im Vergleich mit der 4matic von Mercedes aufweist.
Viele Grüße
Spieler
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18 Antworten
Hauptunterschiede sind wohl, dass Quattro ein Torsendifferential hat, 4matic zwar auch ein permanenter Allradantrieb ist, hier jedoch fehlende Traktion durchdrehender Räder mit aktivem Bremseingriff an einem durchdrehenden auf die anderen Räder, die noch Grip haben, übertragen wird. D.h. durchdrehende Räder werden einfach ausgebremst und so die Kraft auf Räder mit Haftung übertragen.
Quattro hingegen kommt ohne elektronische Regelung aus, drehen Räder einer Achse durch, wird das Antriebsmoment an die entsprechend andere Achse verteilt. Dafür sorgt das Torsenmittendifferential. Es verteilt die Kraft zwischen Vorder- und Hinterachse nämlich stufenlos. Diese Konstruktion ist so einfach wie genial - und wirkungsvoll.
Ich bin auch schonmal ein Fahrzeug mit 4matic gefahren (allerdings nicht bei winterlicher Fahrbahn), und habe keine Unterschiede gespürt. Ich würde Quattro aber immer vorziehen, weil die Konstruktion einen solideren Eidnruck macht und eben auch weil Quattro das "Original" ist. 
Ein Nachteil der 4matic dürfte sein, dass MB ja vom Heckantrieb herkommt, der Allrad also "nachträglich" ermöglicht werden musste. Irgendwo habe ich einmal die Konstruktion der 4matic aufgezeichnet gesehen, das wirkte ziemlich umständlich und verbaut. Änderungen an der Vorderachse waren z.B. nötig, da man ja eigentlich Heckantrieb hatte, nun auch einen Antriebsstrang vorne braucht. Daher ist bei 4matic der Beifahrerfußraum verkleinert und es gibt nur die 5-Gang-Automatik. Sie ist zudem nur mit bestimmten Motoren kombinierbar - auch aus Platzgründen.
Quattro ist m.E. das eindeutig bessere System. Nicht nur, weil es auf das Fahrzeug und seinen Antriebsstrang von Anfang an ausgelegt ist, sondern eben auch technisch den besseren Eindruck macht. Nachteile des Quattro sind mir - bis auf das Mehrgewicht und somit Mehrverbrauch, aber den hat ja jedes System - nicht bekannt.
Und ja, die Quattro-Werbung fand ich auch immer schon sehr prägnant.
Aha - wieder viel gelernt ! Danke für die ausführliche Antwort.
Interessant wäre natürlich , ob der ein oder andere von euch schon einmal Erfahrungen mit beiden Allradsystem im Winterbetrieb gemacht hat.
Ich erinnere mich, dass ich in der AMS mal einen Vergleichstest gelesen habe über Allradkonzepte, bei dem der MB 4matic gewonnen hat (was mich sehr wunderte, da ich mit einem Sieg des Audi gerechnet hatte. )
Viele Grüße
Spieler
Sie Dir das an.
http://www.autobild.de/test/neuwagen/artikel.php?artikel_id=10589
Zitat:
Original geschrieben von A6 3.2
Hauptunterschiede sind wohl, dass Quattro ein Torsendifferential hat, 4matic zwar auch ein permanenter Allradantrieb ist, hier jedoch fehlende Traktion durchdrehender Räder mit aktivem Bremseingriff an einem durchdrehenden auf die anderen Räder, die noch Grip haben, übertragen wird. D.h. durchdrehende Räder werden einfach ausgebremst und so die Kraft auf Räder mit Haftung übertragen.
Quattro hingegen kommt ohne elektronische Regelung aus, drehen Räder einer Achse durch, wird das Antriebsmoment an die entsprechend andere Achse verteilt. Dafür sorgt das Torsenmittendifferential. Es verteilt die Kraft zwischen Vorder- und Hinterachse nämlich stufenlos. Diese Konstruktion ist so einfach wie genial - und wirkungsvoll.
Der Bremseneingriff ersetzt aktive Differentialsperren und hat mittlerweile jeder leistungsstarke PKW an Bord - nennt sich z. B. ASR. Ist halt einfach billiger als echte Differentialsperren.
Von der 4Matic gibt es übrigens viele Varianten. In den ersten Modellen wurde die Vorderachse noch zugeschaltet wenn nötig und in den aktuellen Modellen ist es ein permanenter Allrad-Antrieb ähnlich dem RS4 mit unterschiedlicher Verteilung auf Vorder- und Hinterachse.
@auiaudi
Danke für den Link
Ich zitiere mal:
"Insgesamt liegt der Audi an der Spitze – dank des famosen quattro-Systems. Der schwergewichtigere A6 kommt zwar nicht ganz an die spielerische Leichtigkeit seines kleinen Bruders A4 heran, schlägt sich aber in den meisten Situationen bravourös. Mit agilem Handling auf Nässe und festem Schnee und einem starken Antritt auf der Eisplatte.
Gleichauf mit dem Audi liegt der Mercedes. Hier gefallen uns vor allem die gekonnte Abstimmung des gesamten Systems und die schnelle Elektronik. Der E 320 4Matic ist unter allen Bedingungen ein unglaublich souveränes, entspanntes Auto."
Also offenbar beide gleichwertig...
Was man allerdings noch dazu sagen muss: sowohl der 530xd, als auch der 320 CDI haben in besagtem Test über 1l weniger auf 100km verbraucht.
Im Prinzip kann man wohl sagen, dass man sich lieber das Auto aussuchen sollte, was einem am besten gefällt. Allzuviel falsch machen kann man in der Klasse sowieso nicht.
So richtig Probleme bei widrigen Fahrbahnbedingung hatte ja keiner der drei.
Hallo,
mein erster Winter mit Quattro war/ist genial.Allerdings muß ich sagen,daß ein Normalfahrer kaum einen Unterschied der Allradsysteme spürt.Da mußt du schon Testfahrer sein und alles nacheinander fahren.
Vom Allradsystem würde ich also eine Kaufentscheidung nicht abhängig machen
Gruß Alex
Hmmm - und der Audi Verkäufer gestern meinte, ich müsse unbedingt den Qutttro probefahren - denn man würde es sofort merken - und "einmal Quattro, immer Quattro"...
Insofern warte ich jetzt auf den 2,7 l Quattro Avant tt...
... da kann ich deinem Audi-Verkäufer nur recht geben.
ich hatte vorher einen BMW 530D e39 - bekanntlich heckantrieb. Auch ein tolles Fahrzeug, aber die Probefahrten mit dem A6 Quattro hatten mich restlos überzeugt - ein ganz anderes Fahrgefühl - wo ich sonst das Gas wegnahm (Aquaplaning o.ä) hatte ich auf einmal eine suveräne Traktion wie auf Schienen. Ich habs immer wieder ausprobiert, gleiche Strecke mal BMW mal Audi. Was daraus geworden ist, sh. aktuelles Fahrzeug. Mein Fazit: Nie wieder ohne Quattro!!!
Zitat:
Von der 4Matic gibt es übrigens viele Varianten. In den ersten Modellen wurde die Vorderachse noch zugeschaltet wenn nötig und in den aktuellen Modellen ist es ein permanenter Allrad-Antrieb ähnlich dem RS4 mit unterschiedlicher Verteilung auf Vorder- und Hinterachse.
Im Grunde gibt es nur zwei Ausführungen
- W124 4matic. Sehr kompliziert, wäre im Grunde ein normaler permanenter Allrad mit 3 Differentialen - hätte man nicht die Möglichkeit vorgesehen auch mit reinem Heckantrieb fahren zu können. Ist im Grunde weder ein klassischer "Zuschaltallrad" noch ein permanenter Allrad.
- permanenter Allradantrieb ohne Sperren, dafür aber mit Bremseingriffen bei allen anderen 4matic Modellen
Drehmomentaufteilung (je nach Modell von ~40:60 bis ~35:65) ist asymmetrisch gehalten da beim Beschleunigen und an Steigungen die Hinterachse zusätzlich belastet wird.
Bei Audi gibt es 3 Ausführungen
- Ur Quattro: Kegelrad Mittendifferential, ebenso wie Hinterachsdifferential manuell sperrbar
- Quattros mit Torsen Mittendifferential
- Haldex Kupplung bei quer eingebauten Motoren
Die Systeme sind nahezu gleichwertig. Die Reifen machen bei den Allradvergleichstests mitunter mehr Unterschied aus als das verwendete System.
...interessant ist vielleicht auch dieser Vergleich verschiedener Allradsysteme.
http://media.putfile.com/audi_allroad_quattro_vergleich_piste_ntv
wie schaut es mit dem BMW x-Drive aus? Hat BMW da "zünftiges" Eingebaut?
Quattro und 4-motion mit der Haldex Kupplung gelten als das beste AWD System, was ich mal gelesen habe.
SUPER ! Danke für den Link
Absolut starke Vorstellung.
Schade nur, dass der Film mit dem Sieg des Quattro
nach dem ersten Wettbewerb abbricht.
Mich hätten die anderen Wettbewerbe auch interessiert !
Spieler
Zumal mich da auch mal interessieren wuerde, mit welcher Motorisierung der X5 da unterwegs war.