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Auffahrunfall mit Papas Auto
Hallo liebe Community,
ich bin seit zirka einem Monat volljährig und hab den Führerschein seit Februar in der Tasche.
Gegen Mitternacht wollte ich mit dem Auto meines Vaters noch schnell zum Kiosk. Ich bin auf seinem Auto nicht als Fahrer eingetragen. Nun, auf dem Nachhauseweg stehe ich an der Ampel. Meine Schuhe nass und rutschig lassen das Auto zirka halben Meter fahren, rutschen ab und eine Sekunde später hört man einen Knall von hinten. Ein Taxifahrer ist mir hinten rein gefahren. Wir beide sind ausgestiegen, konnten aber mit Taschenlampe keinen Schaden sehen. Wir gaben uns die Hand und fuhren weiter.
Online ließt man ganz schön viel. Dass ein Schaden hinter dem Plastik vorhanden sein kann, welcher in die Tausende geht. Oder dass man als Abwürger eine Teilschuld von 25% trägt. Ist da was dran?
In dem Auto meines Vaters gibts eine Dashcam und ich hab die Aufnahme gesichert, falls doch etwas sein sollte. Aber ich möchte es ihm ungern erzählen, sonst lässt er mich nicht mehr Fahren vermutlich.
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28 Antworten
Ich hatte einen ähnlichen Fall: ich warte vor einer roten Ampel, als mir jemand hinten auffährt. Wir sind beide ausgestiegen. Ein nennenswerter Schaden war nicht erkennbar, nur die hintere "Stoßstange" aus Kunststoff war etwas beschädigt. Wie üblich haben wir Adressen usw. ausgetauscht. Groß gestört hat mich der kaum sichtbare Schaden am Stoßfänger eigentich gar nicht.
Beim Besuch in der Werkstatt wegen der Stoßstange ergab sich aber: Schaden rund 5.000 Euro! Hinter den heutigen Plastikteilen war einiges beschädigt, was man so nicht sehen konnte, weil das Plastik nach dem Aufprall wieder in den ursprünlichen Zustand zurückgesprungen ist.
Durch den nächsten TÜV hätte ich mein Auto so auch nicht mehr bekommen: der Fahrzeugboden war teilweise leicht gewellt und die Anhängerkupplung war verbogen. Die Versicherung des Auffahrenden hat die Reparatur problemlos bezahlt.
Darüber, dass du nicht als Fahrer in Vaters bei der Versicherung eingetragen bist, brauchst du dir keine Sorgen machen. Das könnte höchstens dann von Bedeutung sein, wenn du an einem Schaden an Vaters Auto die Schuld trägst und die Vollkasko zahlen soll. Manchmal machen die Vollkaskoversicherungen dann Probleme.
Deinem Vater solltest du das aber unbedingt sofort erzählen!!!
Möglicherweise unternimmt das Taxiunternehmen irgendwas und dann kriegt dein Vater Nachricht von Polizei, Versicherung usw. Das könnte für dich unangenehmer werden als wenn du deinem Vater das freiwillig sofort erzählst, wobei du nach deinen Schilderungen ja nicht mal die Schuld hattest.
Und bitte keine Rechtfertigungen für dich suchen, wie das passieren konnte. Das mit den nassen Schuhen und deswegen abrutschen, ist Blödsinn, das würde ich nicht und nirgenfs sagen!!!
Wenn jemand bei dir hinten auffährt, muss der erstmal beweisen, dass du Schuld hast! Der hätte einen Sicherheitsabstand einhalten müssen, auch als Taxifahrer. Wenn das alles passiert sein "könnte", weil du das Auto abgewürgt hast, ist das ja beim Anfahren passiert, und dann kann auch ein Taxi dich deswegen nicht einfach rammen! Mit dem vorgeschriebenem Sicherheitsabstand hätte er dich auch nicht gerammt!
Das ganze ist gar nicht so schlimm für dich. Informiere jetzt unverzüglich deinen Vater mit richtigen, zutreffenden Aussagen, so dass er das richtige unternehmen kann!!! Auch damit dein Vater sein Auto in einer Werkstatt checken lassen kann, bevor beim nächsten TÜV oder bei der nächsten Inspektion Schäden auffallen, die zu teuren Reparaturen führen, die jetzt noch dem Taxifahrer angelastet werden könnten. Und du in Erklärungsnot gerätst, auch weil dein Vater teure Repararuren dann selbst bezahlen muss, nur weil du ihm was verheimlichst hast!
Wenn dein Vater dir erlaubt, mit dem Auto zu fahren, besteht grundsätzlich immer das Risiko, dass mal etwas passiert! Und sei es "nur" ein Blitzerfoto! Darüber muss und sollte er sich im klaren sein und das dann gemeinsam mit dir fair lösen.
Wenn da noch was nach kommt und du ihm nichts erzählt hast darfst du garantiert nie wieder mit seinem Auto fahren.
Versetze dich in seine Lage, du verleihst dein Auto, ein Unfall passiert und es wird dir verheimlicht. Nicht geil oder?
Als Erwachsener Mann wird ihm klar sein das Unfälle passieren und dass du für einen Auffahrunfall an deinem/seinem Auto nichts kannst.
Egal wie schlecht du gefahren bist der Unfall ist nicht deine Schuld. Der Taxifahrer hat gepennt und den Mindestabstand nicht eingehalten.
Ihr solltet den Schaden sowohl bei der gegnerischen als auch bei der eigenen Versicherung melden.
Die gegnerische Versicherung erfahrt ihr über den Zentralruf der Versicherer.
Danach einen Kostenvorschlag oder noch besser ein Gutachten erstellen lassen.
Ich habe selbst mal so einen Schaden verursacht. Bin einem Opel drauf gefahren. Waren auch einige tausend € Schaden obwohl man nichts gesehen hat. Bei mir war gar nichts. Und das war 2006. Wäre heute noch viel teurer.
Viele Grüße
Alexander
PS: Er sollte die Versicherung ändern dass du auch fahren darfst. Die Wahrscheinlichkeit ist groß dass dir früher oder später was passiert. Ist normal, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und für manche Dinge, z.B. Wildunfälle, kann man wenig bis gar nichts.
Denke, es sollte schon offen mit dem Papi darüber gesprochen werden, auch wenn es ein wenig Überwindung kostet. Schließlich sollte die Vertrauensbasis zwischen Vater und Kind beibehalten werden!
Vater wird sicherlich direkt zum Fahrzeug stürmen und sich den Schaden bei Tageslicht anschauen.
Ob er den Schaden nachträglich meldet oder nicht,
das liegt natürlich bei ihm.
Wenn er einen Anspruch geltend machen möchte, würde ich persönlich möglichst zuerst meinen Anwalt für Verkehrsrecht aufsuchen und ihn über die weitere Vorgehensweise entscheiden lassen.
Versicherungen kämpfen um jede Quote und darum so wenig wie möglich zahlen zu müssen, sprich legen einem häufig Steine in den Weg.
In diesem Fall denke ich, dass der Taxifahrer deine vermutlich am Unfallort getätigten Äußerungen seiner Versicherung weiterleiten wird, wie evtl. dass man das Auto vom Vater gefahren ist, von der Pedale wegen nassen Schuhen abgerutscht ist, abgewürgt hat, etc. …
Das wird seine Versicherung eventuell im Detail prüfen und die Gegenargumentation könnte sich ohne Anwalt schwerer gestalten.
Auf jeden Fall gleich nach dem Frühstück mal mit Daddy drüber sprechen - drücke die Daumen!
Zudem - Das du daran gedacht hast die Aufnahme der Dashcam zu sichern spricht für dich!
PS: … und man lernt für die Zukunft was daraus?
Möglichst keine Aussagen am Unfallort tätigen!
Zitat:
@argon18 schrieb am 2. Juni 2024 um 01:36:32 Uhr:
... Oder dass man als Abwürger eine Teilschuld von 25% trägt. Ist da was dran? ...
Diese grundsätzliche Haftungsquote ist in diesen Konstellationen (Auffahrunfall infolge des Abwürgens) durchaus üblich. Zumal bei einem entsprechenden Nachweis der Anscheinsbeweis ausgeräumt ist.
Von dem Abwürgen weiß ja niemand etwas und muss man auch nicht erwähnen
Ich hoffe, du hast dir das Kennzeichen des Taxis notiert.
Zitat:
@Kai R. schrieb am 2. Juni 2024 um 10:15:34 Uhr:
Von dem Abwürgen weiß ja niemand etwas und muss man auch nicht erwähnen
Der Taxifahrer wird es wissen. Mit solchen Situationen muss er immer rechnen und so viel Abstand zum Vordermann lassen, dass er noch Anhalten kann. So wie der Unfall beschrieben wurde, trägt der Taxifahrer die alleinige Schuld.
@Kai R.
Ähm…§ 138 I ZPO sieht das etwas anders. Aber wen interessierte schon ein etwaig versuchter (Prozess-)Betrug?!
@Dr. Shiwago
Auch diese Annahme trifft in der Rechtsprechung keinen Anklang. Das Abwürgen ist eine atypische Gefahr.
Allerdings zeigt sich wieder einmal. Rechtsfragen hier zu erörtern, ist immer etwas müßig.
Zitat:
@argon18 schrieb am 2. Juni 2024 um 01:36:32 Uhr:
Ein Taxifahrer ist mir hinten rein gefahren. Wir beide sind ausgestiegen, konnten aber mit Taschenlampe keinen Schaden sehen. Wir gaben uns die Hand und fuhren weiter.
Mit dem Händedruck signalisiert man indirekt, dass man an der Sache (gefühlt) nicht ganz unschuldig war. Hat zwar rechtlich keine Bedeutung, macht es erfarhrenen Unfalverusachern aber deutlich leichter... Man muss nicht pessimischtisch sein, um zu wissen, dass es Unfalverursacher gibt, die einem einen Händedruck anbieten... (Die selbe Person als Unfalopfer aber gelegentlich das volle Programm von der gegnerischen Versicherung fordert...)
Ein Taxifahrer dürfte Erfahrungen mit Unfällen haben. Auch das man mit einer Taschenlampe nicht viel sieht. Rede mit einem Vater drüber, ob man dich vielleicht über den Tisch gezogen hat. Es ist sein Auto, und er muss entscheiden, ob ein Händedruck reicht. Dank DashCam sind alle Daten (Kennzeichen) vorhanden. Der Name des Fahrers ist unwichtig, wenn er nicht mehr einfällt. Es greift die Versicherung des Halters.
Taxifahrer wissen in diesem Fall sehr genau, was sie machen. Und wenn sie auf einen unwissenden Gegner stoßen, dann hat man ganz schnell verloren.
Diese sehr teure Erfahrung durfte ich 2000 auch mal machen. Ich bin aufgefahren, aber der Taxifahrer hatte den Unfall mit seinem Verhalten eigentlich provoziert. Er hat sich gleich mal mit dem Sanka ins Krankenhaus fahren lassen und später 3.000 DM Schmerzensgeld von meiner Versicherung bekommen. Schaden am Taxi hinten waren 16.000 DM und außer den paar Kratzern in der eh nicht mehr taufrischen Folierung war nix zu sehen. Komisch, daß das Gutachten von einem Herren mit genauso ausländischem Namen kam, wie auch der Taxiunternehmer und der Gutachter nur zwei Hausnummern weiter seinen Sitz hatte. Schaden bei mir waren 10.000 DM, weil einmal Front komplett geknittert. Hätte ich das dem Anwalt gegeben, wäre da mindestens eine Teilschuld hängen geblieben.
Fazit: Beichte es Deinem Vater und dann mal ran an die Klärung mit dem Taxler.
Leute, diese ganzen Schreckensszenarien helfen dem/die TE nicht weiter, sondern machen ihm/ihr nur Angst.
Es kann auch so sein, dass wirklich kein Schaden am Fahrzeug vorhanden ist. Also ist der richtige Weg, den Unfall dem Vater beichten und dann ist der nächste Schritt, dass sich eine Werkstatt den Wagen anschaut.
Wenn sich dann herausstellt, kein weiter Schaden, ist alle gut, Thema erledigt. Wenn sich herausstellt, doch ein weiterer Schaden vorhanden, erst dann ist der Zeitpunkt gekommen, sich über das weitere Vorgehen Gedanken zu machen.
Gruß
Uwe
Zitat:
@Weilheimer schrieb am 2. Juni 2024 um 12:56:26 Uhr:
Diese sehr teure Erfahrung durfte ich 2000 auch mal machen. Ich bin aufgefahren, aber der Taxifahrer hatte den Unfall mit seinem Verhalten eigentlich provoziert.
Mit Selbstrelektion könnte man sagen, dass du aufgefahren bist, weil du dich hast provozieren lassen...
Außer das wort "provoziert" passt nicht. Dann müsste es bedeuten, dass der Taxifahrer einen Unfall verursachen wollte. / Einen Unfall in kauf genommen hat.
Zitat:
@MvM schrieb am 2. Juni 2024 um 13:22:58 Uhr:
Außer das wort "provoziert" passt nicht. Dann müsste es bedeuten, dass der Taxifahrer einen Unfall verursachen wollte. / Einen Unfall in kauf genommen hat.
Genau das sollte es bedeuten und in diesem Kontext kann man das Wort "provoziert" sehr wohl verwenden.
OT Ende
Hand aufs Herz...
Spreche mit deiner Vater offen und ehrlich darüber. Wenn nicht wo, als in der Familie ist Ehrlichkeit sehr wichtig.
Grundsätzlich gilt bei Auffahrunfällen der Anscheinsbeweis – das heißt: Prinzipiell trägt erst einmal der Hintermann die alleinige Schuld.
Und da kann mir hier niemand im Normfall ( Was hier ja auch Gegenstand ist ) das Gegenteil einreden.
Alles andere regeln dir Versicherungen.
Lasse dir hier keine Angst einreden.