Aus teilelektrischem MOPF-Sitz und Memory-VorMOPF-Sitz einen Memory-MOPF-Sitz bauen
Seit geraumer Zeit fährt meine Frau den S211, bei gemeinsamen Fahrten lässt sie sich aber gerne chauffieren. Leider hat die bessere Hälfte da eine Eigenart den Wagen möglichst eng an der Wand abzustellen und den Fahrersitz möglichst nah am Lenkrad zu positionieren. Unsereins kann dann jedes Mal den Schlangenmensch spielen - grrrrrr
So wuchs der Wunsch nach Memory-Sitzen bis eines Tages ein verlockendes Angebot bei ebay mir über den Weg lief und ich einfach zuschlagen musste. Allerdings barg das Angebot auch ein gewisses Risiko, es war aus einem frühen VorMOPF der zwar schon die neuere Sitzgarnitur besaß (keine seitlich durchgehende Kunststoffblende bei den Vordersitzen) aber nicht die Gurtstraffer und die aktiven Kopfstützen des PreSave-System hatte. Es war also ein gewisser Umbauaufwand von Nöten mit dem Risiko der Inkompatibilität der einzelnen Komponenten.
Bei einer beigen Lederausstattung die unser Wagen hat habe ich aufgegeben eine farblich passende Memory-Ausstattung zu suchen (zumal zum Facelift auch noch die Lederfarbe geändert wurde) und so war von vornherein klar dass es eine etwas größere Sache werden würde….
Bevor man sich die ganze Arbeit des Umbaus antut sollte erst ein Funktionstest der beiden Sitze durchgeführt werden. Hier zeigte sich schon das erste „Problem“. Zwischen den Monaten Mai und Juni 2004 wurden die Sitzsteuergeräte überarbeitet was eine Änderung der Pinbelegung der beiden Anschlüsse bedeutete. Die Steuergeräte waren vom 28.05.2004, also nicht wirklich eindeutig zuzuordnen. Also Steuergerät öffnen und nach verdächtigen Stellen suchen. Diese wurden auch schnell entdeckt. Die Pins 1 und 2 von Buchse 2 waren leiterplattenseitig gebrückt, hier hatten die älteren Steuergerät Masse und Dauerplus -> es waren also schon die neueren Steuergeräte. So musste der passend zum Fahrzeug gekaufte Kabelbaum nicht umgepinnt werden. Also provisorisch den Fahrzeugkabelbaum an den Sicherungskasten (Dauerplus) und an den CAN-Bus angeschlossen sowie die Masseverbindung an Buchse 2 Pin 2 hergestellt und erfolgreich über den zuvor schon installierten Schalterblock in der Tür den Funktionstest durchgeführt.
Jetzt wurde der Memory-Fahrersitz komplett gestrippt bis nur noch das Rahmengestell, die Verstellmotoren, der Kabelbaum und das Steuergerät übrig blieben. Als nächstes wurde der Kabelbaum von seinem Gewebeband befreit, die Leitungen für die Memory-Funktion separiert und wieder getapt, alles andere wurde entfernt. Jetzt folgte ein erneuter Funktionstest.
Nun wurde der teilelektrische Fahrersitz gestrippt und der vorhandene Kabelbaum so separiert und wieder getapt dass er nur die Leitungen der Sitzheizung, der Fußraumbeleuchtung und aller „Sicherheitskomponenten“ enthielt. Dieser wurde ins Memory-Sitzgestell implementiert und alle Komponenten von dem einen Sitz auf den anderen übertragen. Hier waren für mich der Gurtstraffer und die aktive Kopfstützt der Knackpunkt der die ganze Aktion hätte zum Scheitern bringen können.
Der Gurtstraffer war mit einer recht dünnen Mutter auf einem Gewindebolzen befestigt und genau dieser Gewindebolzen hatte beim Memory-Sitz an den ersten 5mm kein Gewinde. Wie sich herausstellte waren beide Bolzen exakt gleich, der Gurtstraffe hatte eine Gewindehülse die über diese dünne Mutter gedreht wurde.
Bei der aktiven Kopfstütze kommen zwei Drähte aus einem der beiden Stangen heraus. Das Ende der Stangen wird aber in Kugelköpfe der elektrischen Verstellung gedrückt. Einer der Kugelköpfe musste also entsprecht bearbeitet werden dass die Leitungen entsprechend verlegt werden konnten.
Jetzt musste nur noch der Fahrzeugkabelbaum sachgemäß verlegt werden, der Sitz eingebaut und angeschlossen werden. Selbige Aktion steht die Tage für den Beifahrersitz an wobei hier schon das gestrippte Memory-Rahmengestell im Keller steht, der Fahrzeugkabelbaum und der Schalterblock in der Tür schon verbaut sind.
Gruß
Keepdotter
Beste Antwort im Thema
Seit geraumer Zeit fährt meine Frau den S211, bei gemeinsamen Fahrten lässt sie sich aber gerne chauffieren. Leider hat die bessere Hälfte da eine Eigenart den Wagen möglichst eng an der Wand abzustellen und den Fahrersitz möglichst nah am Lenkrad zu positionieren. Unsereins kann dann jedes Mal den Schlangenmensch spielen - grrrrrr
So wuchs der Wunsch nach Memory-Sitzen bis eines Tages ein verlockendes Angebot bei ebay mir über den Weg lief und ich einfach zuschlagen musste. Allerdings barg das Angebot auch ein gewisses Risiko, es war aus einem frühen VorMOPF der zwar schon die neuere Sitzgarnitur besaß (keine seitlich durchgehende Kunststoffblende bei den Vordersitzen) aber nicht die Gurtstraffer und die aktiven Kopfstützen des PreSave-System hatte. Es war also ein gewisser Umbauaufwand von Nöten mit dem Risiko der Inkompatibilität der einzelnen Komponenten.
Bei einer beigen Lederausstattung die unser Wagen hat habe ich aufgegeben eine farblich passende Memory-Ausstattung zu suchen (zumal zum Facelift auch noch die Lederfarbe geändert wurde) und so war von vornherein klar dass es eine etwas größere Sache werden würde….
Bevor man sich die ganze Arbeit des Umbaus antut sollte erst ein Funktionstest der beiden Sitze durchgeführt werden. Hier zeigte sich schon das erste „Problem“. Zwischen den Monaten Mai und Juni 2004 wurden die Sitzsteuergeräte überarbeitet was eine Änderung der Pinbelegung der beiden Anschlüsse bedeutete. Die Steuergeräte waren vom 28.05.2004, also nicht wirklich eindeutig zuzuordnen. Also Steuergerät öffnen und nach verdächtigen Stellen suchen. Diese wurden auch schnell entdeckt. Die Pins 1 und 2 von Buchse 2 waren leiterplattenseitig gebrückt, hier hatten die älteren Steuergerät Masse und Dauerplus -> es waren also schon die neueren Steuergeräte. So musste der passend zum Fahrzeug gekaufte Kabelbaum nicht umgepinnt werden. Also provisorisch den Fahrzeugkabelbaum an den Sicherungskasten (Dauerplus) und an den CAN-Bus angeschlossen sowie die Masseverbindung an Buchse 2 Pin 2 hergestellt und erfolgreich über den zuvor schon installierten Schalterblock in der Tür den Funktionstest durchgeführt.
Jetzt wurde der Memory-Fahrersitz komplett gestrippt bis nur noch das Rahmengestell, die Verstellmotoren, der Kabelbaum und das Steuergerät übrig blieben. Als nächstes wurde der Kabelbaum von seinem Gewebeband befreit, die Leitungen für die Memory-Funktion separiert und wieder getapt, alles andere wurde entfernt. Jetzt folgte ein erneuter Funktionstest.
Nun wurde der teilelektrische Fahrersitz gestrippt und der vorhandene Kabelbaum so separiert und wieder getapt dass er nur die Leitungen der Sitzheizung, der Fußraumbeleuchtung und aller „Sicherheitskomponenten“ enthielt. Dieser wurde ins Memory-Sitzgestell implementiert und alle Komponenten von dem einen Sitz auf den anderen übertragen. Hier waren für mich der Gurtstraffer und die aktive Kopfstützt der Knackpunkt der die ganze Aktion hätte zum Scheitern bringen können.
Der Gurtstraffer war mit einer recht dünnen Mutter auf einem Gewindebolzen befestigt und genau dieser Gewindebolzen hatte beim Memory-Sitz an den ersten 5mm kein Gewinde. Wie sich herausstellte waren beide Bolzen exakt gleich, der Gurtstraffe hatte eine Gewindehülse die über diese dünne Mutter gedreht wurde.
Bei der aktiven Kopfstütze kommen zwei Drähte aus einem der beiden Stangen heraus. Das Ende der Stangen wird aber in Kugelköpfe der elektrischen Verstellung gedrückt. Einer der Kugelköpfe musste also entsprecht bearbeitet werden dass die Leitungen entsprechend verlegt werden konnten.
Jetzt musste nur noch der Fahrzeugkabelbaum sachgemäß verlegt werden, der Sitz eingebaut und angeschlossen werden. Selbige Aktion steht die Tage für den Beifahrersitz an wobei hier schon das gestrippte Memory-Rahmengestell im Keller steht, der Fahrzeugkabelbaum und der Schalterblock in der Tür schon verbaut sind.
Gruß
Keepdotter
Ähnliche Themen
7 Antworten
Moin erstmal,
erst einmal super Artikel, sehr aufwändig, aber anscheinend mit Erfolg und dafür natürlich einmal "grün" .
Da hab ich aber eine Frage zu meinem Verständnis. Abgesehen von dem Mopf und Vormopf Einschränkung, hast du dir einen Sitz mit Memory gekauft und möchtest nur sein Gerüst mit Motoren bei dir ersetzen, anschließen und glücklich sein? Also so war der "einfache" Grundgedanke? Sitzmatten, Sitzheizung, Polster und sonst was sind von deinem aktuellen Sitz?
Mfg despator
@Keepdotter
Könntest du mir vielleicht noch etwas weiterhelfen? Denn du hast ja hier ganz schön Zeit hineingesteckt wie es aussieht. Guck dir mal bitte meinen Thread an http://www.motor-talk.de/.../...ischen-multicontursitzen-t5496079.html
Es geht nur noch darum mit welchen Bügeln der Sitz auf das Gestell geschraubt wird. Da bin ich mir selbst mit der MOPF FIN im EPC nicht ganz sicher. Der Bügel den das EPC listet würde nämlich nicht mit der Halterung die du in den Bildern siehst passen.
Es ist zum verfluchen
@dispator
Mein Hauptproblem war ja dass es eigentlich keine beige MOPF-Lederausstattungen gibt (vorMOPF hat einen anderen Farbton) von Memory ganz zu schweigen. Also war von vornherein klar dass Polster, Bezüge & Co gewechselt werden müssen.
Weiter sind auf dem Markt deutlich mehr vorMOPF Ausstattungen die entsprechenden günstiger sind.
@Mackhack
Bin gerade auf dem Rückweg von einer Dienstreise, schaue mir deinen Thread am MI mal an und gebe dann Rückmeldung.
Gruß
Keepdotter
Hallo Hackmack,
bin mir nicht sicher deine Frage/Problem richtig verstanden zu haben. Dummerweise lässt sich momentan mein „Online-EPC“ nicht mehr starten (findet keinen Registrationkey) und mit Teilenummern dienen.
Die durchsichtigen Halterungen kenne ich nur aus dem CLK (209), selbst die von mir umgebauten 211er-Sitze aus einem vorMOPF von 05/2004 hatten schon den Metallbügel der nur mit je einer Schraube befestigt wird. Kann es sein dass du einen sehr frühen vorMOPF (aus 2002/2003) hast?
Mal etwas zur Funktion/zum Aufbau des Sitzes. Die vordere Sitzkissenhöhenverstellung wird durch eine Kreisbahn realisiert. Primitiv ausgedrückt treibt ein Getriebemotor einen Hebel an der eine Halbkreisbewegung vollzieht (siehe Bild „Vordere Sitzkissenhöhenverstellung“). Dies bedeutet dass sich das am Hebel befestigte Rohr in der vorderen Sitzauflagenbefestigung dreht. Deshalb diese schwarze, zweiteilige Hülse unter dem Metallbügel der Befestigung die man bei deinen Bildern 2 und 3 sieht.
Durch die Kreisbewegung wird zwangsweise das Sitzkissen auf dem Sitzrahmen vor- bzw. zurückbewegt. Es gibt also keine hintere Befestigung am Sitzkissen sondern nur eine Auflage (siehe Bild „Hintere Sitzkissenauflage“). Diese ist so gestaltet das sie diesen „Längenausgleich“ bewerkstelligen kann. Deswegen diese „großzügige“ Gestaltung der hinteren SitzkissenAUFLAGE (dein Bild 1).
Kurze Zusammenfassung:
Vorn gibt es entweder 2 dieser durchsichtigen Halterungen die mit insgesamt 4 Schrauben befestigt werden oder eben zwei der Metallbügel die insgesamt mit 2 Schrauben befestigt werden. Hinten gibt es nur Auflagen ohne weitere Befestigung.
Gruß
Keepdotter
Vielen Dank.
Also der Sitz der derzeit drin ist ist in einen Auto das ich glaube 12/2003 gebaut und eben als 2004 verkauft wurde.
Die neuen Sitze sind jünger. Kamen aus einem 2006er E55.
MiReu hat sich dazu bei mir auch nochmal gemeldet und ich würde sagen es ist bestätigt dass das Kissen nur durch die 2 Metallbügel gehalten werden.
Somit bleibt mir nur eins: Vielen Dank an alle helfenden!!!
Da bekomm ich nur beim Bildergucken Angst
Ich möchte den Thread nochmal ausgraben da mich das Thema derzeit auch betrifft.
Ich habe einen MOPF Sitz ohne Memory
Jedoch mit Multikontur und Sitzbelüftung.
Ich habe vor zumindest den Fahrersitz auf Memory umzubauen. @keepdotter
Hast du zufällig ein paar Infos ob die Geschichte mit Multikontur usw. sich auch problemlos umbauen ließe auf ein Vormopf Gestell? Oder könnte es diesbezüglich Komplikationen geben?