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Ausbau CNG-Flaschen wegen Nachrüstung einer Anhängerkupplung

Themenstarteram 30. März 2017 um 23:19

Hallo,

ich habe einen Mercedes W212 E200NGD, bin ehem. gelernter KFZ-Mechaniker und möchte mir eine Anhängerkupplung nachrüsten. Leider kann ich die hierzu nötigen Verstärkungsstreben nicht verschrauben, da leider die beiden Gasflaschen unter dem Kofferraum im Weg sind. Ich müsste hierzu drei Leitungen lösen und die Gasflaschen vorübergehend abbauen.

Die Anhängerkupplung ist nun schon da und auch das halbe Auto ist bereits zerlegt. Die Problematik hat sich erst während des Einbauversuchs ergeben. Hätte ich das davor gewusst, hätte ich es gelassen.

Da die Arbeiten bei 200bar alles andere als ungefährlich sind beschäftige ich mich nun seit zwei Tagen mit dieser Thematik und habe jetzt folgenden Plan:

1. Tanks leer fahren, bis Motor auf Benzinbetrieb umschaltet. Der verbleibende Restdruck dürfte ca. 5bar betragen.

2. Auto stromlos machen, an den Flaschenventilen trotzdem die Stecker des Magnetventils abziehen und die manuellen Gasventile mit einer ganz kleinen Sechskantnuss <= 8 Nm (so steht es auf den Ventilen) alle zudrehen.

3. Überwurfmuttern der Leitungen mit einem offenen 14er Leitungsringschlüssel (damit Überwurfmutter nicht oval wird) langsam lösen, während man am feststehenden Sechskant gegenhält. Nur soviele Gewindegänge öffnen bis es leise zischt und sich dann vom Fahrzeug entfernen, bis die jeweilige Leitung drucklos ist. Dabei Zündquellen und statische Entladung natürlich vermeiden.

4. Flaschenrahmen mitsamt den beiden Flaschen absenken, Verstärkungsstreben für die AHK montieren und Flaschen mit Halter wieder montieren.

5. Leitungen mit Überwurfmuttern wieder am Flaschenventil befestigen. Gashähne manuell etwas öffnen, gegebenenfalls später etwas Nachtanken und mit seifenwasser auf Dichtheit überprüfen.

6. Falls Schneidringverschraubung nicht mehr ganz dicht wird, Leitung minimal kürzen und neuen Schneidring für die V4A-Leitung im Originalzubehör besorgen. Falls gebördelt sollte es aber ziemlich sicher wieder dicht werden.

7. Jetzt ganz Volltanken.

8. Abschließend zum TÜV, um mit Gaslecksuchgerät nochmal auf Nummer Sicher zu gehen.

Ich habe hoffentlich alles bedacht, bin aber für jeden Verbesserungsvorschlag dankbar.

 

 

 

 

Beste Antwort im Thema

Fahr doch dann wenigstens zur Dichtigkeitsprüfung und zur Montage der Leitungen zu einer erfahrenen Werkstatt.

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Zuerst: Finger von lassen und jemanden dran lassen der weiß was bei CNG zu beachten ist.

Du wirst hier niemanden finden, der dir deinen Plan abnickt. Entweder machen oder sein lassen, ganz deine Entscheidung.

Aber nur am Rande: Ist für dieses Modell die Anhängerkupplung überhaupt zulässig. Manchmal gibt es seltsame Einschränkungen bei Gasautos ab Werk.

Wie ein ehem. Automechaniker überhaupt so ein Projekt angehen kann, ohne sich vorher zu informieren, ist mir ein Rätsel. Dass Gastanks und AHK i.d.R. nicht zusammen passen, habe sogar ich schon gehört.

Wo fährst Du mit der Umrüstung rum? Hoffentlich nicht im Großraum Stuttgart :D

Also CNG und Anhängerkupplung schließen sich nicht generell aus.

Es gibt aber Einschränkungen wie zum Beispiel beim VW Caddy nur starre Kupplung und wenn es weder ein 7 Sitzer noch ein langer Radstand ist.

Aber ich glaube, dass fällt unter seltsame Einschränkungen.

Bei der Montage beim Caddy bleibt die Gasanlage unangetastet. Sobald wie hier etwas an den Tanks geschraubt werden muss, gehört es zum Fachmann. Spätestens wenn beim TÜV rauskommt, dass hier einer ohne die entsprechenden Kenntnisse geschraubt hat, ist Feierabend. Da sind die aus gutem Grund nicht zu Kompromissen bereit.

Bei einem max. Tankdruck von 200 bar bei CNG würde ich da nicht rum schrauben.

Das könnte ganz leicht in einer gewaltigen Katastrophe und tödlich enden.

Gerade als gelernter KFZ´ler sollte man das wissen und die Finger davon lassen.

Themenstarteram 31. März 2017 um 17:38

Die Anhängerkupplung habe ich selbstverständlich mit Abgleich der Fahrgestellnummer bestellt. Wer das nicht glaubt kann sich hier gerne vergewissern. Ich habe den 156PS Motor mit Fahrgest.-Nr 212.035.

Das der Einbau eben nicht so einfach machbar ist habe ich erst gesehen als die AHK schon da war, der Karton geöffnet und auch das halbe Auto bereits zerlegt war. Laut telefonischer Rücksprache mit Westfalia sollte es bei meinem Wagen aber nun definitiv machbar und sogar eintragungsfrei freigegeben sein. Auch bei sämtlichen anderen AHK-Nachrüstern ist mein Wagen mit werkseitiger Erdgasanlage als freigegeben gelistet.

Jetzt ist es eh zu spät und ich werde den Einbau definitiv wagen. Aber erst werde ich das Gas ganz leer fahren, denn wenn er auf Benzin umschaltet verbleiben nur noch etwa 5bar Restdruck von den ehemaligen <230bar. Kritischer könnte sein, ob ich die Schneidringverschraubung ein zweites mal dicht bekomme. Wenn die V4A-Leitung aber gebördelt ist, sollte es kein Problem sein. Falls ich es nicht ganz dicht bekomme muss ich danach so oder so in eine Fachwerkstatt.

Werkzeug aus Messing, welches Funkenschlag verhindert, habe ich leider nicht. Ich könnte aber einen Eisenpflock in den Boden rammen und die Schraubenschlüssel mithilfe eines Drahtes mit diesem verbinden. Antistatische Baumwollkleidung und wegen der Erdung besser Barfuß arbeiten ist eh klar.

In einer Werkstatt für Gasfahrzeuge besteht die noch die viel größere Gefahr, dass es dort in einer Räumlichkeit und nicht wie bei mir im Freien gemacht wird. Da reicht es theoretisch schon wenn man sein Handy einschaltet oder einen Lichtschalter betätigt, so dass die ganze Halle hochgeht, falls Gas ausgeströmt ist.

Würde ich jetzt zu Mercedes gehen, kostet mich das etwa 3000,- Euro. Da die mir nur ihre eigene AHK verbauen würden. Außerdem wäre die Grundvoraussetzung dort die Nachrüstung eines 600W Lüfters. Diesen braucht man aber nur für schwere Wohnwägen bei Alpenüberquerungen, nicht aber bei kleinen Anhängern oder Fahrradträgern. Aber klar, die wollen und müssen sich halt für sämtliche Eventualitäten absichern.

Ich bin selbst gelernter Mechaniker aber aufgrund des Themas CNG 200bar kann ich dir nur einen guten Rat geben! sprich mit einem Umrüster weil

a keiner kann sich hier ausweisen das er Ahnung hat

b wenn du nenn Umrüster die Problematik erklärst sagt der wahrscheinlich fahr den Tank leer komm her ich bau die Leitung ab und wir machen den Platz den du brauchst wirfst die ahk drunter, er schließt alles an und macht die gsp vor allem wird der wissen ob du die Leitung überhaupt wiederverwenden darfst! Was ich momentan eher bezweifle! Klar der will ein paar€ haben aber immernoch ne andere Hausnummer als der Freundliche

 

E-Satz kannste du ja in Ruhe zu Haus Einbauen

Themenstarteram 5. April 2017 um 20:52

Heute habe ich die beiden Gasflaschen, nachdem ich die Tanks leer gefahren hatte, unter dem Kofferraumboden ausgebaut. Morgen werde ich sie wieder einbauen. Hierzu musste ich drei Gasleitungen lösen.

Was mir dabei aufgefallen ist:

1. Die manuellen Ventile waren bereits nach nur 2 1/4 Umdrehungen zu. Ich hätte mehr Gewindegänge erwartet.

2. Es war fast kein Druck mehr auf den Leitungen und es hat auch so gut wie gar nicht gezischt. Ich schätze das waren höchstens 0,25bar, wenn überhaupt.

3. Am meisten hat mich aber gewundert, wie extrem leicht die Überwurfmuttern der Gasleitungen zu lösen gingen. Ich schätze das waren höchstens 5Nm. Übertrieben gesagt hätte man sie fast werkzeuglos lösen können. Wie konnte das nur dicht sein?

Gebördelt war da übrigens gar nichts. 3mm vor dem jeweiligen Leitungsende sitzt ein konischer Ring auf ihr bzw. unter der Überwurfmutter, welcher fest ist. Am Leitungsende hat sich jeweils vor dem Konusring aber nirgends ein aufgeschobener Grat gebildet. Entweder ist das bei Schneidringen in Edelstahlrohr grundsätzlich nicht der Fall, oder es ist doch ein ganz anderes System.

Wie fest soll ich die Überwurfmuttern jetzt wieder anziehen und wieviel soll ich danach tanken, um auf Dichtigkeit prüfen zu können?

Dichtigkeitsprüfüng geht nur mit offenen Magnetventilen, also bei laufenden Motor. Gegebenenfalls Nachziehen der Überwurfmuttern aber besser nur mit geschlossenen Magnetventilen und ebenso auch geschlossenen manuellen Ventilen. Eventuell könnte ich mich in Etappen herantasten. Also erste Betankung mit 5kg CNG, dann Dichtigkeit prüfen. Falls dicht, weitere 5kg tanken und wieder Dichtigkeit prüfen... u.s.w. bis die Tanks letztendlich voll sind und die ganzen 200bar anliegen.

Aber wie fest mache ich erstmalig die Überwurfmuttern? Recherchen haben ergeben, dass dies bei Schneidringverschraubungen mit bis zu 50Nm gemacht wird. Das ist in meinem Fall aber völlig irrsinnig, die sie ursprünglich ja nur mit etwa 5Nm zugedreht waren.

Bin gerade etwas ratlos und mal wieder für jeden Tip dankbar.

Fahr doch dann wenigstens zur Dichtigkeitsprüfung und zur Montage der Leitungen zu einer erfahrenen Werkstatt.

Themenstarteram 7. April 2017 um 20:08

Bin schon fertig und alles ist dicht. Ich hatte eine Werkstatt angerufen, ob sie mir die Flaschen wieder einbauen. Aber die haben abgelehnt, als sie hörten, dass ich zuvor schon selber daran rumgeschraubt habe. Nachdem mir keiner mehr Tips geben wollte oder konnte, hatte ich mir noch dieses Dokument vorab durchgelesen und es dann einfach gewagt.

Schwierig war es die Flaschen mitsamt dem sauschweren Rahmen wieder millimetergenau unter dem Auto einzufädeln. Ist ziemlich eng und man benötigt zeitweise auch Schräglage. Hierzu habe ich zeitgleich drei Rangierwagenheber verwendet. Das hat gut Zeit und Verrenkungen gekostet. Ist am Straßenrand, alleine und ohne Hebebühne halt nicht ganz so lustig. Das Anschließen der Leitungen war dabei wirklich noch die mit Abstand harmloseste Arbeit.

Die vier Verschraubungen habe ich, nachdem ich die Konusse mitsamt Gegenstück akribisch gesäubert hatte, einfach angezogen bis Widerstand spürbar wurde und dann noch etwa 1/5 Umdrehungen weiter gedreht. Das ist dann schon deutlich fester gewesen, als es ursprünglich war. Aber zu locker wollte ich es auch nicht machen, weil doch viele gesagt haben, dass Schneidringverschraubungen nur einmal dichten, was offensichtlich so aber gar nicht stimmt.

Ich bin danach dann ohne Stoßstange und Verkleidungen, dafür mit Pinsel und einem Gläschen Seifenwasser, zur Tankstelle gefahren und habe in drei Etappen vollgetankt. Dazwischen auf einem abgelegenen Platz jeweils die Dichtigkeit kontrolliert. Die Leitungen vereisen beim Tanken übrigens komplett, was ich so noch nie gesehen hatte.

Nachdem auch bei >200bar alles augenscheinlich dicht war, bin ich dann noch sicherheitshalber zum TÜV gefahren. Der hat dann mit seinem Gaslecksuchmessgerät alles abgetastet und es als absolut dicht erachtet.

Interessant war übrigens, dass man die Leitung danach nicht entlüften muss. Die in die Leitungen eingetretene Luft wird anstandslos durch die Einblasdüsen wieder ausgetrieben. Es erschien auch keinerlei Fehlermeldung im Bordcomputer. Ehrlich gesagt hatte ich das Fahrzeug bei den Arbeiten auch gar nicht stromlos gemacht, sondern einzig die Stecker von den Magnetventilen entfernt. Nur das Geräusch beim Tanken und Motor starten war vielleicht etwas anders als sonst. Aber man wird vor lauter Angst auch gut hellhörig. :confused:

Weitaus gefährlicher ist es vermutlich, wenn man aufgrund eines Defekts in der Anlage gezwungen ist, randvolle Flaschen zu demontieren. Da muss man schon sehr viel Vertrauen in die manuellen Ventile haben. Trotzdem bin ich heilfroh, dass ich die Arbeit nun hinter mir habe. War halt komplett Neuland für mich...

Respekt vor so viel Pioniergeist. Und sind die Umbauten jetzt auch vom TÜV eingetragen und die GAP gemacht?

Zitat:

@w o l l e schrieb am 7. April 2017 um 22:08:28 Uhr:

Trotzdem bin ich heilfroh, dass ich die Arbeit nun hinter mir habe. War halt komplett Neuland für mich...

Wünsche noch ein langes Leben!

Die GAP ist doch sinnlos sie sagt nur aus das zum Zeitpunkt der Prüfung alles dicht war! Nur das eine Verbindung die für einmal ausgelegt ist jetzt ein 2tes mal benutzt wird ohne entsprechende Kenntnisse bzw nachweise das es dauerhaft nicht zu Schäden kommt fehlt ich hoffe mal das es zu keinen Problemen kommt! Aber ich finde eine solche Vorgehensweise hochriskant!

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