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Austausch Nockenwelle, Hydrostößel und Ventischaftdichtungen bei 300 D

Mercedes E-Klasse W124
Themenstarteram 24. Oktober 2021 um 17:57

Hallo, ich habe einen 300 D (1992) mit 362000 km bei dem die Nockenwelle hin ist und der auf 100 km etwa 1 Ltr. Öl verbraucht. Er springt zwar gut an und läuft auch gut, nur der Ölverbrauch ist inakzeptabel und er qualmt blau.

Nun stellt sich mir die Frage, ob ich in Werkzeug investiere und wir das mit guten Anleitungen selbst machen oder die Arbeiten in einer Werkstatt machen lassen. Meine Tochter hat einen E300 D (1994) bei dem nach 315000 km diese Arbeiten wohl auch bald anstehen und ein Kumpel hat einen 300 TD (1992) mit 340000 km. Sicher wird es beim ersten mal 2-3mal solange dauern wie geplant, macht aber nix. Ich denke mir halt, das bei 75€ Stundenlohn in einer freien Werkstatt sich 200-300 € Werkzeugosten doch amortisieren könnten.

Meine Frage an die Experten: Welches Werkzeug brauchen wir? Wo kann man das beziehen und was würde es kosten. Standardwerkzeug und Kompressor sind vorhanden. Zwei W124 sind bis auf den Motor grundrestauriert und laufen, also etwas Schraubererfahrung ist vorhanden.

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15 Antworten

Hallo,

für die Ventilschaftdichtungen sollte man eine extra Ventilschaftdichtungszange und einen Aufpressdorn haben. Da gibts Sets mit verschiedenen Größen. Vieles lässt sich bei dem 2V-Dieseln mit Standardwerkzeug machen, also 1/2" + 1/4" Ratschenkasten (oder 3/8") und Ring/Gabelschlüssel. Der Ratschenkasten 1/2" sollte aber bis min. SW27 gehen. Falls du für die Ventilschaftdichtungen den ZK abbauen willst benötigt man für die Zylinderkopfschrauben lange Vielzahn-Innen-Steckschlüssel und lange Inbus-Steckschlüssel.

Für die 4V Diesel braucht man noch lange Vielzahn-Außennüsse für das Nockenwellengehäuse und für die Ansaugbrücke Torx-Innen-Schlüssel. Genau Größen habe ich leider gerade nicht im Kopf... steht evtl. in der WIS, kann ich später schauen.

Aber mal was anderes: IdR geht die Nockenwelle bei den Dieseln nicht kaputt. Ventilschaftdichtungen und Hydrostößel ja aber bei der Nockenwelle ist entweder der Befund falsch oder es gibt Probleme mit dem verwendeten Öl.

Themenstarteram 25. Oktober 2021 um 14:12

Hallo,

hm, ok, dann könnte der Befund falsch sein. Mir wure gesagt die sei eingelaufen und nun beginnt der Verschleiß auch der Hydrostößel. Im Anhang ein Foto der Nockenwelle.

2021-08-24
2021-08-24
2021-08-24

Moin Moin !

Ich würde einfach einen gebrauchten Motor einbauen. Sollte es doch reichlich geben , km Stand würde mich gar nicht interessieren , normalerweise sollte diese Motor auf der ersten Million km keinen Ärger machen oder Öl brauchen. Jedenfalls braucht mein OM 606 kein Öl , das Absacken von max auf gut min auf den 15000 km von Ölwechsel zu Ölwechsel betrachte ich jedenfalls als keinen solchen. Hat sich auch seit 815 tkm nicht geändert.

MfG Volker

Meine Nocken mit jetzt 373.000 km sehen auch nicht groß anders aus.

Hab vor einem Jahr einen Satz neue Hydrostößel eingebaut und seitdem alles prima.

Themenstarteram 25. Oktober 2021 um 20:41

Hallo,

ok Steckschlüssel bis 32er Nuss und lange und kurze Inbus als auch Vielzahl sind vorhanden.

ein Ventilschaftdichtung Montage+Demontage Satz Ventilschaftdichtring Zange (FTXC40) gibt es bei ebay für 25€. Das ist bezahlbar.

Nur womit drückt man die Ventilfeder runter?

Und wie beaufschlage ich die Brennkammer mit Luft, damit das Ventil nicht runterfällt?

Kann man dazu eine alte Glühkerze umbauen mit Druckluftanschluß?

mir gefällt die nockenwelle auf den bildern gar nicht - ich würd eine andere gebrauchte nehmen und auch die passend eingelaufenen lagerschalen dazu

zange für die schäfte:

https://www.amazon.de/.../ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o00_s00?...

ventildrücker mit brücke:

https://www.amazon.de/.../ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o01_s00?...

der hebel ist leider sehr kurz - man braucht eine zweite person die das runterdrückt - oder mit einem rohr drauf zur verlängerung- zusätzlich noch die brücke gegen verrutschen sichern - alleine schafft man es das ventil runterzudrücken, hat aber keine hand mehr frei um mit der zange für die schaftdichtung zu hantieren -

ich persönlich würde die schaftdichtungen nur mehr mit demontierten zylinderkopf machen - das geht einfacher und es ist sicherer :-)

edit: das sind alles natürlich sehr günstige werkzeuge - aber man kann die sich locker leisten - und funktionieren auch - professionellere teile kosten ein vielfaches.

edit 2: maximale breite der brücke: 515 mm - ich weis nicht ob sich das beim 300 ausgeht

video dazu: https://youtu.be/4xep4wfpd3k - aber kein OM603 motor

Wir haben damals mal ne Zündkerze um die Keramik und Innereien erleichtert und dann einen Pressluftanschluss dran geschweißt, also das Vaterteil.

Themenstarteram 28. Oktober 2021 um 7:46

Hallo, ok, vielen Dank.

Zitat:

@petz6 schrieb am 27. Oktober 2021 um 15:51:39 Uhr:

mir gefällt die nockenwelle auf den bildern gar nicht - ich würd eine andere gebrauchte nehmen und auch die passend eingelaufenen lagerschalen dazu

Vorsicht, nichts verwechseln. Die Nockenwelle hat keine Lagerschalen, die läuft direkt im Kopf. Die Lagerdeckel sind zusammen mit dem Kopf gebohrt, d.h. hier kann man nichts auswechseln. Andere Nockenwelle rein und fertig.

Die Welle sieht tatsächlich nicht mehr so toll aus, die Frage ist warum. Wie gesagt idt das bei den OM60x Motoren keun typischer Verschleiß. Entweder wirklich Pech, falsches Öl oder der Motor hat bereits wahnsinnig viel km drauf...und dann ist die Frage ob sich eine Reparatur lohnt oder man nicht einen Autauschmotor sucht.

Druck wie die Vorredner schreiben am besten über Glühkerzenbohrung, da gibts auch extra Adapter dafür. Oder man bastelt sich was aus einer alten Glühkerze.

Würde aber auch eher den Kopf runtermachen, ist nicht mehr viel Mehraufwand und man kann den Kopf gleich gescheit machen und hat dann auch ne neue ZKD drin. Die ist nämlich das Einzigste was irgendwann sicher kommt...

Zitat:

@E300TDT schrieb am 28. Oktober 2021 um 15:40:52 Uhr:

Vorsicht, nichts verwechseln. Die Nockenwelle hat keine Lagerschalen, die läuft direkt im Kopf. Die Lagerdeckel sind zusammen mit dem Kopf gebohrt, d.h. hier kann man nichts auswechseln. Andere Nockenwelle rein und fertig.

aber - auch wenn das nun keine lagerschalen sind - sondern lagerdeckel - die lagerdeckel sind doch nummeriert - also gehören die wieder an den selben platz - und die nützen sich nicht ab ? Kann ich mir nicht vorstellen ...

Deckel oder Schalen sind schon ein Unterschied. Z.B. die Lagerung der Kurbelwelle hat beides - also Lagerdeckel und Lagerschalen. Die Nockenwelel hat wie gesagt keine extra Schalen die man tauschen kann.

Die Lagerdeckel sind mit dem Kopf (bzw. dem Block im Falle der Kurbelwellenlagerung) "verheiratet" und gehören wieder an den selben Platz.

Man kann nicht einfach Lagerdeckel aus einem anderen Kopf/Block verbauen, das ist nicht gut - zumal auch sinnfrei da man ja dann nur die halbe Lagerung tauscht.

Klar verschleißt das alles auch, aber bei der Nockenwelle anscheinend so gering dass das idR kein Thema ist. Wenn man das Problem hat dass es da zu großen Verschleiß gegeben hat hilft nur ein neuer/anderer Kopf.

 

Moin,

mal so als Anregung, ich würde bei dem KM Stand und Alter der Kopfdichtung den Kopf abbauen und die ZKD mit neu machen.

DIe Halbmonde können sehr fest sitzen, ich halte nichts von den Werkzeugen die in Kopfgewinde geschraubt werden.

Denn man braucht halt ggf viel Kraft, mehr wie die Gewinde normalerweise belastet werden.

Eine Zündkerze beim Diesel wird auch nicht klappen.

Wenn man Druckluft in den Zylinder gibt wandert der ganz schnell nach unten, egal ob der Motor dabei richtig oder falschrum gedreht wird, er geht einfach runter.

Oder Du fixiierst die Kurbelwelle wenn der Kolben auf OT steht.

Musst Du halt 3 mal die Kurbelwelle drehen.

Geht die Druckluft flöten, macht es KLingeling und du darfst den Kopf eh ab nehmen.

Alle Dichtungen werden eh nicht mehr so dolle sein. Kannst Du gleich mit tauschen und hast wieder 300tkm ruhe.

Die ZKD geht ja beim Diesel am vorderen Kettenkasten auch gerne mal undichtwo dir dann der Öldruck flöten geht.

Wäre mein Vorschlag, bis auf den Stehbolzen raus holen ist es eigentlich nur eine Fleißarbeit.

Dsc
Dsc
Dsc
+1
Themenstarteram 29. Oktober 2021 um 6:20

Guten Morgen, vielen Dank für die Anregungen. Dann die ZKD auch erneuern. Öl tritt "noch" nicht aus, kein Wasser in Öl oder umgekehrt, aber wenn man mal sowieso dabei ist... Warum die Nockenwelle so verschlissen aussieht, wird wohl ein Rätsel bleiben. Der Wagen kommt aus Spanien, was den Rost angeht war es sehr gut, kaum Arbeit, aber der Rest. Spanier und Technik... da gibt es wohl gewisse Differenzen. Nundenn, eine neue Nockenwelle von Kolbenschmidt 50006287 sollte hinreichend sein. Dann werden wir im ersten Schritt die Ersatzteile und das Werkzeug kaufen. Danach Dokumentationen und lesen und youtube komsumieren. Dann geht's los. Man lernt und wächst mit den Aufgaben...

wenn die nockenwelle so aussieht könnte es sein dass alle anderen geschmierten und gelagerten teile auch fritte sind - ein kompressionstest könnte etwas klarheit verschaffen - deutlicher wäre es die ölwanne runter - ist halt ein ziemlicher akt um nach der kurbelwelle zu schauen

so ein motor kostet ja nicht die welt - mit oder ohne anbauteile 300 euro aufwärs und ist schnell getauscht - ein ganzes auto, wenn man platz hat für, ersatzteile - am besten eines das noch fährt - damit man sieht was man hat.

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