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Automatisches Abblenden beim Innenspiegel

Themenstarteram 28. Dezember 2008 um 9:53

Hallo,

auf meiner steten Suche, die letzten Geheimnisse des Universums zu ergründen, bin ich wieder einen entscheidenden Schritt weitergekommen.

Kurz zum Hintergrund: Ich hatte bei meinem XC90 schon einige Wochen nach dem Kauf das Gefühl, dass der angeblich "automatisch abblendende Innenspiegel" gar nicht abblendet. Ich konnte nie erkennen, dass sich da irgendetwas umschaltet, es irgendein Geräusch gibt oder dass das Bild abdunkelt. Es hat mich aber auch nicht gestört, denn ich fühlte mich nie geblendet, was ich wiederum auf die erhöhte Sitzposition und die getönten Scheiben zurückführte.

Bei der ersten Inspektion habe ich daraufhingewiesen, aber die Rückmeldung war "alles ok". Ich habe dann mal beim Fahren kurz die Lichtsensoren am Innenspiegel zugehalten, wenn jemand hinter mir fuhr, aber es tat sich nichts. Bei der zweiten Inspektion habe ich nochmal daraufhingewiesen und gesagt, dass mir die Sache immer noch nicht geheuer ist, weil man nichts von einem Abblenden sieht. Die damals für mich verblüffende Antwort lautete: "Sie bemerken kein Abblenden? Dann ist alles ok. Sie sollen davon ja nichts merken." Ok, dachte ich mir,dann ist es also doch die gute alte Magie.

Vor ein paar Wochen fuhr ich durch einen langen Tunnel. Autos mit Licht hinter mir. Und, was macht man wenn man mal Zeit hat? Man hält die Sensoren mal lange zu. Und siehe da, endlich konnte ich das Aufblenden sehen. Sensoren wieder freigeben und er blendet wieder langsam, sehr langsam (ca. 10 Sekunden) ab. Am deutlichsten ist das Abblenden daran zu erkennen, dass das Bild einen leichten "Grünstich" erhält. Klar, die Helligkeit geht auch etwas zurück, aber da das Abblenden langsam geht, merkt man das kaum.

So, und jetzt würde ich mich noch freuen, wenn mir jemand sagt, wie das mit dem Abblenden bei Volvo gelöst ist. Die Erklärung aus dem VW-Techik-Lexikon erscheint mir schon mal sehr plausibel:

Zitat:

Der automatisch abblendende Innenspiegel trägt zu mehr Komfort und Sicherheit während einer Nachtfahrt bei, da er eine Blendung durch den nachfolgenden Verkehr verhindert. Er besteht aus einem Spiegelelement und einer Elektronik mit zwei Fotosensoren. Die Elektronik erkennt durch Fotosensoren den Lichteinfall von vorn und hinten. Ist der Lichteinfall von hinten größer als von vorn, wird der Spiegel entsprechend abgedunkelt.

Dazu verfügt die Spiegelfläche über eine Schicht aus Elektrolyten, ähnlich wie das LCD-Display eines Handys. Die Elektrolyte bestehen aus gleichförmigen Kristallen. Das Anlegen einer Spannung richtet die Kristalle in einem bestimmten Winkel aus. Dieser Winkel bestimmt die Menge des reflektierten Lichts. Die Stärke der Spannung bestimmt den Grad der Verdunklung. Der Verdunklungseffekt sowie das anschließende Aufhellen erfolgen nahezu verzögerungsfrei und stufenlos. Da der Fahrer den Spiegel nicht manuell betätigen muss, können seine Hände am Lenkrad bleiben. Dies erhöht weiterhin die Sicherheit.

 

Gruß

xc90er

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7 Antworten

Hi,

Genau so ist es auch in deinem Volvo gelöst.

Wenn du dir das Spiegelgehäuse auf der Beifahrerseite ansiehst wirst du da den vorderen Sensor in einer Ausbuchtung finden.

Bei Tageslicht einfach mal Finger drauf und schon verdunkelt sich dein Spiegel, so muss man nicht drauf warten dass ein Auto im dunkeln hinter dir ist ;)

Gruss

Albert

"Bei Tageslicht einfach mal Finger drauf und schon verdunkelt sich dein Spiegel, so muss man nicht drauf warten dass ein Auto im dunkeln hinter dir ist"

Nö, so geht das nicht.

Mit ner Taschenlampe reinleuchten funktioniert besser. ;)

Gruß

Björn

Themenstarteram 28. Dezember 2008 um 16:50

Zitat:

Original geschrieben von eet2000

Nö, so geht das nicht.

Mit ner Taschenlampe reinleuchten funktioniert besser. ;)

Genau. Darf aber vermutlich auch nicht bei Tageslicht sein, denn sonst sieht er möglicherweise gar keinen "Sinn" im Abblenden (if (ambient_light>light_from_rear) {sleep;} :D). Wenn man es in der Dunkelheit macht, klappt das mit der Taschenlampe, aber evtl. kann man aufgrund der Lichtverhältnisse den Effekt dann trotzdem nicht ganz so gut sehen. Daher war die Situation im Tunnel zum Testen schon gar nicht schlecht.

Gruß

xc90er

Hi,

ich hatte ja auch mal Probleme mit dem Innenspiegel (siehe Signatur) und habe die Funktion nach Einbau des "Klons" getestet (s. u.).

Der Punkt ist folgender: Die Automatik bedient sich zweier Sensoren für die Regulierung der Abblendstärke.

- Der eine Sensor sitzt in der (in Fahrtrichtung) Vorderseite des Innenspiegels und misst die Lichtstärke "vorn".

- Der zweite Sensor sitzt auf der rückwärts gerichteten Gehäusefläche (dem Fahrer zugewandt) und misst die Lichtstärke "hinten".

Entscheidend für die Stärke der Abdunkelung ist die Situation, wenn der "vorn"-Sensor keinen Lichteinfall anzeigt (= "Nacht") und Licht auf den "hinten"-Sensor trifft (d. h. es ist die Situation der potentiellen Blendung von hinten gegeben). Das kann man auch nachts prüfen, indem man von hinten mit einer Taschenlampe auf den "hinten"-Sensor leuchtet; Problem: man kann die Abdunkelung nur sehr schwer erkennen. Das Abdecken des zum Fahrer gerichteten "hinten"-Sensors bringt nix, da gilt: Abdunkelung nur dann, wenn "vorn" kein Licht (Nacht) und "hinten" Licht (Blendung).

Ein Test lässt sich auch tagsüber sehr einfach durchführen: Einfach bei normalen Lichtverhältnissen den "vorn"-Sensor (an der Gehäusefront rechts in Fahrtrichtung, am besten ertasten) mit einem Finger zuhalten; die Elektronik "denkt" nach ein paar Sekunden, es sei Nacht (da von vorn kein Lichteinfall), zusätzlich fällt Licht auf den "hinten"-Sensor -> Folge: Abdunkelung. Funktioniert prima als Test!

Gruß,

KaiCNG

Zitat:

Original geschrieben von xc90er

Automatisches Abblenden beim Innenspiegel

Hallo,

 

auf meiner steten Suche, die letzten Geheimnisse des Universums zu ergründen, bin ich wieder einen entscheidenden Schritt weitergekommen.....

Scharfe Technik, nicht???

 

Kleine Anekdote dazu:

 

Ein Freund von mir war vor laaaaaanger Zeit bei der Fa. Schott in Mainz beschäftigt. Als "Inschenöör" hat er sich damals mit der Entwicklung der automatisch abblendenden Spiegel befasst. Die Feinabstimmung der damaligen Sensoren auf die elektrochromen Materialien der Spiegelgläser war sein Spezialgebiet. So fuhr er damals mit Prototypen dieser automatisch abblendenden Spiegel in seinem Alfa Romeo durch die Gegend.... Die ersten dieser Dinger hatten fast die Ausmaße eines Schuhkartons und reagierten sehr träge. :eek:   Dunkel wurde der Spiegel erst, als der Hintermann schon längst nicht mehr zu sehen war. :D Naja, mit der Zeit funzten die Teile besser und wurden kleiner. Jedenfalls waren die Prototypen dieser Spiegel immer wesentlich teurer, als die Wagen, in denen sie durch die Gegend kutschiert wurden. :D

Da nicht nur Schott, sondern auch andere Unternehmen an dem Thema dran waren, drängte die Zeit. Es mussten dringend umfangreiche Testfahrten mit den kleineren und besser funktionierenden Spiegeln durchgeführt werden.....

So kam auch in meinen damaligen Kadett D GTE einer dieser Prototypen. :cool:  Immerhin konnte ich noch durch die Frontscheibe schauen und der Wagen erfuhr einen unheimlichen Wertzuwachs! :D :D  In der Folgezeit wurden die Spiegel immer wieder gegen bessere getauscht und weiter getestet.

Diese Sache spielte sich ca. 1985-1986 ab. Den Wettlauf mit der Zeit zur Marktreife der automatisch abblendenden Spiegel verlor Schott übrigens knapp gegen ein amerikanisches Unternehmen. Bei Mercedes wurden jedoch die Spiegel von Schott als erstes in der damaligen S-Klasse ab ca. 1988 eingesetzt.

 

Ach ja: Bei meinem Kadett musste der Spiegel nach der Testphase wieder ausgebaut werden, was einen immensen Wertverlust nach sich zog....:mad: :mad: :eek:

 

An der grundsätzlichen Technik hat sich bis heute übrigens nichts geändert.

 

Gruß Andi

 

 

Zitat:

Original geschrieben von andixc90

Ach ja: Bei meinem Kadett musste der Spiegel nach der Testphase wieder ausgebaut werden, was einen immensen Wertverlust nach sich zog....:mad: :mad: :eek:

Umgangssprachlich auch wirtschaftlicher Totalschaden genannt ;)

Zitat:

Original geschrieben von eet2000

"Bei Tageslicht einfach mal Finger drauf und schon verdunkelt sich dein Spiegel, so muss man nicht drauf warten dass ein Auto im dunkeln hinter dir ist"

Nö, so geht das nicht.

Mit ner Taschenlampe reinleuchten funktioniert besser. ;)

Gruß

Björn

Der Finger muss natürlich auf dem Sensor in der Spiegelrückseite kommen, ist auf der Beifahrerseite ganz gut zu ertasten.

Je heller ist umso besser ist am besten bei Sonnenschein ist die Abdunkelung ganz gut zu sehen.

Gruss

Albert

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