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Autonomfahrauto - zweifelhafte Rechnung ohne Mensch

Themenstarteram 8. Mai 2016 um 10:21

Verschiedene News über geplante autonomfahrende Autos erreichen uns diese Tage erneut. Ohne dass bisher ein solches Fahrzeug im Realleben überhaupt funktioniert, werden sowohl schon verschiedene Allianzen zwischen Soft-& Hardware-Lieferanten und Marktbetreibern geschmiedet (u.a. google/Fiat, Uber/Daimler ….), als auch Verhandlungen mit der Gesetztgebung / Regierung geführt.

Selbst bezweifle ich jedoch eine derartige Marktfertigstellung, die als Voraussetzung immerhin eine behördliche Zulassung benötigt. Ich spreche hier von autonomfahrenden Autos in komplexen nichtisolierten Verkehrssituationen (Städte usw.), also von einem unauflöslichen Mix mit anderen Verkehrsteilnehmern (Fahrrad-/Motorradfahrer, Spaziergängern, spielenden Kindern, Tiere…..)

Da die Autoindustrie samt Personenbeförderungsanbieter (Uber, Lift....) offenbar unbeirrt an dieser Vorstellung festhält, behaupte ich an dieser Stelle, dass der Mensch diese Pläne schon rein „naturbedingt“ in seiner Funktionalität auf ewig durchkreuzen wird.

Wovon spreche ich ?

Zur Verdeutlichung möchte ich nun lediglich das Beispiel "Vorteilsnahme" geben (gesetzt den Fall, dass solche Fahrzeuge bereits bei uns auf der Straße wären).

Wie wir im Straßenverkehr täglich selbst miterleben können, gibt es viele Verkehrsteilnehmer, die hier und dort Situationen für sich optimieren, um ein wenig zügiger unterwegs zu sein und wir haben uns daran gewöhnt. Andere Verkehrsteilnehmer verzichten auch "gerne" mal auf ihre Vorfahrt, um angespannte Verkehrssituationen/Momente zu erleichtern.

Wäre ein Autonomfahrauto unter uns, würden die meisten Menschen diese Computermaschine sofort erkennen/ausmachen und deren Schwächen für sich nutzen.

Würde also ein Autonomfahrauto in einen Kreisel gelangt sein und hier nun die übliche Vorfahrt haben, könnten andere Normalfahrer dieses Vorfahrtrecht überfordern, so dass ein Autonomfahrauto aufgrund eines programmierten Kollisionschutzes bremsend anhält. Weitere Normalfahrer nutzen diese plötzliche verkehrsstehende Gelegenheit dann ebenso, weil das Autonomfahrauto solange keine Gelegenheit findet die Fahrt fortzusetzen, bis die „Vorfahrtnehmer“ alle durchgefahren sind. Hinter dem Autonomfahrauto kommt es ggf. jedoch zum Stau (oder auch zum Auffahrunfall) und für mögliche Insassen im Autonomfahrauto war dies sicherlich kein Erfolgserlebnis. Es gäbe noch unzählige weitere Situationen und auch Insassenverhalten eines Autonomfahrautos, die jegliches Weiterbetreiben der Autonomfahrautoindustrie die Aussicht auf Rentabilität nehmen würde.

Die Autonomfahrautoindustrie kann ganz einfach den reallebenden Menschen technisch nicht mitberücksichtigen und dies bleibt auf ewig ungelöst.

Beste Antwort im Thema

Also sollen wir auf einen "möglichen" Fortschritt verzichten, weil einige wenige sich über Regeln hinwegsetzen?

Hier ein schönes Video zum Stand von Google.

Bitte zu Ende sehen, da sieht man, was die Google Cars "erlebt" haben.

https://www.youtube.com/watch?v=Uj-rK8V-rik

Wir (Google und Co.) sind schon viel, viel weiter, als die meisten denken.

9 weitere Antworten
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9 Antworten
am 8. Mai 2016 um 10:35

Genau dieses Problem gibt es hier mit einigen Radfahrern, du stehst bei Rot an der Ampel, nicht als erster, in dem Moment wo du bei Grün anfährst überholt dich links ein Radfahrer, der zieht vor dir frech nach rechts ein, dein Auto macht eine Vollbremsung, der Radfahrer zeigt dir dann noch den Vogel wenn du ihn anhupst. Und wenn dein HIntermann dir auffährt, dann ist der Radfahrer weg und du hast ein Problem.

Also sollen wir auf einen "möglichen" Fortschritt verzichten, weil einige wenige sich über Regeln hinwegsetzen?

Hier ein schönes Video zum Stand von Google.

Bitte zu Ende sehen, da sieht man, was die Google Cars "erlebt" haben.

https://www.youtube.com/watch?v=Uj-rK8V-rik

Wir (Google und Co.) sind schon viel, viel weiter, als die meisten denken.

am 8. Mai 2016 um 10:57

Hallo,

Deine Befürchtungen können nur zum Teil eintreffen. Die bestehenden Gesetze müssen bei Einführung autonom fahrenden Autos grundlegend geändert werden.

Haftungsfrage ( wer haftet wenn das autonom fahrende Fahrzug einen Fehler macht)

Datenschutz (ein autonom fahrendes Fahrzug zeichnet jede Situation auf, wer hat Zugriff auf diese Daten? )

Wie wird der schnelleren Reaktion eines autonomen Fahrzeuges, z.B. bei einem Auffahrunfall Rechnung getragen?

Somit könnte es passieren daß ein autonom gesteuertes Fahrzeug eine Missachtung der Vorfahrt, einen Fahrfehler durch ein Fahrergelenktes Fahrzeug sofort weiterleitet.

Aber bis dahin werden noch ein bis 2 Jahrzehnte vergehen. Als erstes werden wohl die Lkw´s zumindest auf der Autobahn "teilautonom" im Pulk fahren. Es ist nur im ersten Lkw ein Fahrer, dahinter fahren ein oder zwei Lkw´s die mit dem ersten per Funk verbunden sind, aber auch selber handeln müssen wenn zwischen den Fahrzeugen ein Hindernis auftaucht, oder die Verbindung gestört wird. Soll in den nächsten 5 Jahren im Testbetrieb sein.

Schöne neue Welt....

Gruß BScom

Zitat:

@BSCom schrieb am 8. Mai 2016 um 12:57:58 Uhr:

Haftungsfrage ( wer haftet wenn das autonom fahrende Fahrzug einen Fehler macht)

Muss geklärt werden. Ganz klar.

Zitat:

Datenschutz (ein autonom fahrendes Fahrzug zeichnet jede Situation auf, wer hat Zugriff auf diese Daten? )

Die Daten sind ja anonymisiert. (Hast du das Video gesehen?)

Zitat:

Wie wird der schnelleren Reaktion eines autonomen Fahrzeuges, z.B. bei einem Auffahrunfall Rechnung getragen?

Egal wie hart das autonome Fahrzeug bremst, wenn jemand auffährt, war er zu dicht drauf.

Schuldfrage geklärt.

Zitat:

Somit könnte es passieren daß ein autonom gesteuertes Fahrzeug eine Missachtung der Vorfahrt, einen Fahrfehler durch ein Fahrergelenktes Fahrzeug sofort weiterleitet.

Soll das jetzt das Problem des autonomen Autos sein?

Weil andere sich nicht an die Regeln halten?

Zitat:

Aber bis dahin werden noch ein bis 2 Jahrzehnte vergehen.

Eher 2-5 Jahre, nicht Jahrzehnte.

Mit Prognosen für die Ewigkeit bin ich eher vorsichtig. Das autonom fahrende Auto wird kommen. Die Vorstufen sidn ja bereits in heutigen Fahrzeugen vorhanden. Ob nun alle Blütenträume reifen und autonome Fahrzeuge zu einem unfallfreien Sraßenverkehr führen werden, wage ich mal zu bezweifeln. Es gilt auch dann das gute alte Gesetz "Nichts ist sicher. Dumme sind zu erfinderisch!". Eine Prognose wage ich allerdings: Durch zunehmend autonomes Fahren wird die Verkehrssicherheit nicht schlechter. Wie sehr sie sich verbessern wird, kann derzeit niemand mit Bestimmtheit sagen. Defensives Fahren nun als Nachteil des autonomen Fahrens besonders herauszustellen, halte ich für überzogen. Die Drängler und Unverschämten sind auch heute nicht in der Mehrzahl, sondern eine Minderheit und sie werden es bleiben. Dass der Straßenverkehr zusammenbricht, weil sich das autonome Auto im Kreisel nicht mehr traut loszufahren, ist m.M.n. ein überkonstruiertes Beispiel. Ob Käufer bereit sein werden, Autos zu kaufen, die ausschließlich autonom fahren, wird sich zeigen. Ob die rechtlichen Fragen im Zusammenhang mit dem autonomen Fahren alle geklärt werden können, wird sich auch erst noch zeigen. Den Knackpunkt sehe ich da bei Gefahrensituationen, die auch das autonome Fahrzeug nicht so bewältigen kann, dass kein Eigen- und Fremdschaden entsteht. Heute bleibt der Fahrer in solch ausweglosen Situationen mit seiner Entscheidung allein und er muss sie auch nicht schon vorbeugend treffen, nichtwissend, ob die jeweilige Situation überhaupt eintritt. Der Programmierer des autonomen Fahrzeugs muss sie treffen, bevor das Fahrzeug den ersten Meter gefahren ist. Der Eigentümer des Fahrzeugs muss diese "Entscheidung" kennen und mittragen. Diese "Entscheidung" muss letztlich legal sein. Ein autonomes Fahrzeug kann nicht in letzter Konsequenz wegen fahrlässiger Tötung angeklagt werden und auch für den Hersteller und seine Mitarbeiter wäre eine solche Gefahr nicht beherrschbar. Wer sollte und wollte dieses rechtliche und moralische Risiko aufsichnehmen? Der Ausweg wir auch nicht so sein können, dass in diesen Situationen die Verantwortung auf den Insassen zurückdelegiert wird, weil er keine Zeit haben wird, überhaupt eine Entscheidung zu treffen. Die Hoffnung, dass es solche Situationen dank der Perfektion des autonomen Verkehrs nicht mehr geben wird, wird sich nicht erfüllen, denn es werden auch dann "unzulängliche" Menschen im Verkehr unterwegs sein und sei es nur als Fußgänger.

Grüße vom Ostelch

Vor TTIP müssen Autobauer beweisen, dass die Technik im Straßenverkehr funktioniert um es zulassen zu können. Jetzt, wo TTIP fast schon beschlossene Sache ist, wird man den Autobauern beweisen müssen, dass die Technik nicht klappt.

Sobald die Merkel den Vertrag unterschreibt düfen die ersten Fahrzeuge hierzulande fahren. Das könnte bereits in diesem Jahr passieren.

am 8. Mai 2016 um 11:48

Zitat:

@BSCom schrieb am 8. Mai 2016 um 12:57:58 Uhr:

...Als erstes werden wohl die Lkw´s zumindest auf der Autobahn "teilautonom" im Pulk fahren. Es ist nur im ersten Lkw ein Fahrer, dahinter fahren ein oder zwei Lkw´s die mit dem ersten per Funk verbunden sind, aber auch selber handeln müssen wenn zwischen den Fahrzeugen ein Hindernis auftaucht, oder die Verbindung gestört wird. Soll in den nächsten 5 Jahren im Testbetrieb sein.

...

In einer Zeit, wo die Betreiber von LKWs an weitaus billigeren Dingen sparen -brauche ich mir nur mal das LaSi-Material der Fremdspeditionen angucken, die so auf den Hof fahren- glaube ich kaum, dass da Geld für eine Technik vorhanden ist, die wirtschaftlich keinerlei Vorteile bringt. Warum soll ich als Spediteur tausenden von EUR dafür investieren, dass meine Angestellten während der Arbeitszeit schlafen können?

Zumal die Technik, wie schon all der andere elektronische Schnickschnack an so einem LKW zu häufigeren Ausfällen, Werkstattaufenthalten und damit Mehrkosten führen wird... braucht man sich nur mal aktuelle LKW-Modell so nach 5 Jahren ansehen, wie viele davon mit leuchtenden Warnlampen irgendwelcher Systeme rumfahren.

Zum Thema "selbstfahrende Autos" fand ich letztens einen Bericht zum Absturz eines A320 in 2008 interessant- https://de.wikipedia.org/wiki/XL-Airways-Germany-Flug_888T

Ohne Autopilot, ohne Computer, der sich in dem Zeitpunkt als er von den Anstell-Sensoren widersprüchliche Daten erhielt aus der Affäire zog... und den Piloten den Flieger ala ich weiß nicht mehr weiter, jetzt Piloten macht euren Dreck alleine vor die Füße schmiß wäre es nicht zu dem Absturz gekommen.

Der Mensch ist darauf ausgelegt durch ständiges Training, ständige Leistungsabforderung zu funktionieren... nur in bestimmten Situationen, wenn die Technik nicht mehr weiter weiß das Kommando zu übernehmen funktioniert nicht... und schon gar nicht in Extremsituationen, innerhalb von Sekunden von 0 auf 100.

Zitat:

@Ostelch schrieb am 8. Mai 2016 um 13:30:00 Uhr:

Ein autonomes Fahrzeug kann nicht in letzter Konsequenz wegen fahrlässiger Tötung angeklagt werden und auch für den Hersteller und seine Mitarbeiter wäre eine solche Gefahr nicht beherrschbar. Wer sollte und wollte dieses rechtliche und moralische Risiko aufsichnehmen?

Ich finde das Produkthaftungsrecht sagt schon was aus...

http://www.anwalt.de/rechtsanwalt/produkthaftungsrecht.php

http://www.motor-talk.de/.../...einen-verkehrssicherheit-t5430129.html

Der eine Thread sollte eigentlich ausreichend sein - Licht aus

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