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b19 frisst øl - verbrauchsunterschied zwischen 3.000 und 3.500 u/min!?
an meinem b19 ist die kopfdichtung am vierten zylinder etwas undicht und der motor braucht schon lange etwas øl. gewøhnlich etwa einen liter / 500km. in den letzten zwei monaten bin ich allerdings fast nur noch am wochenende gefahren, dann meistens knapp unter 1000 oder 1100 km, in zwei etappen, und das bei recht konstant 3.500 u/min, was etwa 105 km/h entspricht. ich drehe den motor aus prinzip nicht ueber 4.000, nur alle paar wochen fuer einen augenblick auf 5.000, mir wurde das empfohlen, um verkokungen (?) zu vermeiden.
in diesen letzten beiden monaten jedenfalls ist der ølverbrauch um gut 50-90% gestiegen, variiert etwas. liegt das nun an der høheren drehzahl und den reinen langstrecken und ist eher unbedenklich oder ist es møglich, ferndiagnostisch das endgueltige motorsterben vorherzusagen?
werde sonst morgen frueh eh einen neuen 20 liter kanister 10w30 kaufen.
lieb gruss
oli
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7 Antworten
Hallo Oli,
nun . bei sowas ist nur schwer eine Diagnose zu stellen.
Grundsätzlich gilt: Fährt man zuerst massenweise ultra-Kurzstrecke und geht dann auf die Autobahn, sackt der Ölstand nach der längeren Autobahnfahrt ziemlich ab. Das kommt daher, dass sich im Stadtverkehr Kondensstoffe im Öl ansammeln, die nicht verbrannt werden (Also scheint im Stadtverkehr der Ölstand in Ordnung). Geht man nun auf die Autobahn, werden so nach 300km die Kondensstoffe im Öl verbrannt sein. Dadurch kann der Ölpegel dann erehblich absacken.
Ist nun dieses Phänomen aber ausgeschlossen oder berücksichtigt und es ist tatsächlich ein abnormer Ölverbrauch feszustellen (beim B19 konstant mehr als 1L/1000km), kann das mehrere Ursachen haben.
1) Dichtungen (ölwanne, Ölfilter, Ölablaß,Kopfdichtung, etc.....)
2) Riß im Motor (das Horrorszenario - extrem selten)
3) Kolbenringe undicht
Zu 3) einige Worte:
Das ist eine normale Verschleißerscheinung bei Motoren, je höher die Laufleistung ist. Die Reibung in den Cylindern reibt das Metall mit der Zeit ab und der Kolben gleitet nicht mehr zu 100% dicht an der Cylinderwand entlang. Die normale Wartung besteht dann darin, die Kolbenringe auszutauschen gegen neue Kolbenringe mit dem sogenannten "nächsten Übermaß". So wird dann der minimale Metallschwund an der Cylinderwand (die Bohrung des Cylinders ist ja durch die Laufleistung minimal geweitet) ausgeglichen. Man muss dann wieder den Motor einfahren, damit sich die neuen Kolbenringe einlaufen.
Leider - das ist ja klar - ist das ein wenig aufwendig, da ja der Motor dazu auseinandergenommen werden muss.
Sofern aber der motor nicht mehr als 1,5-2L/1000km verbraucht, würde ich noch nicht über Maßnahmen nachdenken. Nur wenn ein Katalysator drin wäre, musst Du reagieren, weil der ja durch die Ölverbrennung in Mitleidenschaft gezogen wird.
Ich wünsche viel Glück!
P.S.: Zu den Drehzahlen noch... 5000 an sich sind nicht schlimm. Es kommt immer auf den Zustand des Motors an. Wichtig sind: neue Kerzen, neuer Luftfilter und die richtige Einstellung des Motors. Zudem würde ich mit den hohen Drehzahlen bis nach einer längeren Autobahnfahrt warten (nach ca. 300km). Denn wie oben beschrieben, hat das Öl nicht die volle Schmierleistung, wenn nach Kurzstrecken-Phasen so viele Kondensstoffe im Öl sind. Klar sollte sowieso sein: Erst muss der Wagen heiß sein. Und zwar gilt das nicht für das Wasser, sondern für das Öl, das ja immer so 30% länger als das Wasser braucht, um auf Temperatur zu kommen. Zudem würde ich zu einer Drehzahlorgie dem Motor ein Schuß Bleiadditiv gönnen.
danke fuer deine sehr ausfuehrliche antwort!!
ich denke, dass die kolbenringe schon beschædigt sind, aber wie du schon angedeutet hast, uebersteigt eine reparatur nicht nur den wagenwert, sondern auch meine finanziellen møglichkeiten. ich bin im dezember nach deutschland gefahren und konnte im nachhinein ausrechnen, dass ich ziemlich genau 800 km ohne motorøl gefahren bin, vorher ist kein abnormer ølverbrauch dokumentiert. danach war der extremste verbrauch ein liter auf 200 km, es hat sich aber nachher auf etwa 500 km pro liter eingependelt. kurzstrecken fahre ich seit anfang august keine mehr, da ich jetzt in der stadt wohne und nur das fahrrad benutze. ich habe eben erst gesehen, dass der bezug zur ueberschrift fehlt: vorher fuhr ich recht konstant bei 3000 u/min, nun halte ich mich eher an die 3½k und wundere mich natuerlich, ob das eventuell einen hohen einfluss haben kann.
der screenshot aus der kostenkontrolle zeigt den teilweise enormen anstieg. am sonntag bin ich trocken in bergen angekommen, nach nur 390km, weil mein ølkanister alle war. die ølwanne ist dicht, der motor aber stets etwas feucht - ich habe mir eine motorwæsche vorgenommen, um herauszufinden, ob neuerdings mehr øl »aussen« am motor zu finden ist. bisher war der nur minimal feucht...
wenn im kurzstreckenbetrieb das øl nicht »rein« ist, welchen einfluss hat das auf die funktion? ich glaube, das hat mir sogar schon mal jemand geschrieben, aber ich vergesse so fuerchterlich schnell...
lieb gruss
oli
... die Verunreinigung ist zwar nicht berauschend für den Motor aber eine normale Begleiterscheinung. Die Kondenspartikel (Wasser, Schwefel, Kohlenstoffe, Benzin- und Benzinadditive, etc.) werden im Öl durch die Drehung des Motors genügend verwirbelt.
Die Schmierwirkung ist natürlich nicht optimal. Deswegen heißt es ja, dass Stadtverkehr den Motoren nicht guttut. Deswegen sollte man es tunlichst vermeiden den Motor "auszudrehen" wenn man lange im Stadtverkehr unterwegs war - auchg wenn er warm ist. Eine ruhige Fahrweise ist daher ratsam und - gerade bei den langhubigen B19 und B12/23 - ja auch gut möglich.
stimmt. die motivation zu »unruhigem fahren« ist im 240er volvo sowieso recht gering, das weisst du ja auch...
danke fuer die informationen!
lieb gruss
oli
Ich möchte hier keinen kritisieren, aber du kannst nicht einfach Kolbenringe im Übermaß nehmen, ohne den Motor vorher aufgebohrt zu haben!
Man nimmt ja selbst, wenn man den Motor nur neu hohnt die standart Kolbenringe.
Also wenn das stimmt, und du wirklich 800 km ohne Öl gefahren bist, dann würde ich sagen, um den Ölverbrauch wieder runter zu bekommen müßtest du folgendes machen:
Kopf runter, Kolben raus, Zylinder einmal durchhohnen, neue Kolbenringe, und dann auchnoch die Ventilschaftdichtungen neu!
Aber das ist wahrscheinlich wirklich ein bischen zu aufwendig.
Ich würde an deiner Stelle etwas dickeres Motoröl draufkippen, sowas wie 15W40.
Grüße
Kamui
danke fuer die hinweise... ich wuerde gerne gleich regelmæssig mit 20w50 fahren, ist auch fuer den motor am besten geeignet (millers oils empfehlung). nur: es ist teuer und schlecht wintergeeignet. letzteres in bezug darauf, dass, wenn ich kauf, so doch eher grosse mengen.
mineral-10w30 kostet etwa €2/liter, synthetisches ("tractor-oil") <€3, 20w50 nicht unter €5.
richtig leichtfluessigeres øl dauerhafte schæden an oder meinst du einfach nur, dass ich den konsum damit etwas einschrænken kønnte? ich habe festgestellt, dass der motor mit synthetischem 10w30 absolut am leisesten læuft, man merkt wirklich einen unterschied...
lieb gruss
oli
@kamui
...jaja, da hast Du ja recht. Das ist mir schon klar. Ich habe mich hier nur in der Form ausgedrückt, was im Prinzip zu tun ist. Das da noch mehr arbeit dranhängt, als nur die Ringe zu tauschen, ist klar.
Gruß