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Barzahlung vs. Finanzierung
Ich mache mal einen neuen Thread auf.
Ich mische erst seit kurzem in diesem Unterforum „Finanzierung“ mit. Bin durch Zufall drauf gestoßen und finde das alles höchst interessant, was ich hier lese.
Festgestellt habe ich, dass es natürlich Finanzierungsbefürworter gibt, aber auch –gegner.
Im Lager der Befürworter gibt es diejenigen, die sich aus verschiedenen Gründen für eine Finanzierung entscheiden, sich aber bewusst sind, was sie da tun. Und dann gibt es hier welche, die sich offensichtlich über die Tragweite von Finanzierungen, also einer Kreditaufnahme, nicht im Klaren sind. Speziell für diejenigen möchte ich folgendes Rechenbeispiel aufmachen als Anregung zum Nachdenken:
Nehmen wir an, jemand (Person A) möchte sich ein neues Auto im Wert von 25.000.- Euro kaufen, also typischerweise einen gut ausgestatteten Wagen der Kompaktklasse oder der unteren Mittelklasse, ist ja Wurscht. Könnte auch ein jüngerer Gebrauchtwagen sein, ist egal. Er (oder sie) besitzt bereits einen 6-jährigen Wagen (auch Kompaktklasse) vergleichbarer Ausstattung. Dieser Wagen hat einen Zeitwert von ca. 7.500.- € und steht als Anzahlung für den Neuwagen zur Verfügung. Weitere finanzielle Mittel stehen nicht zur Verfügung, es wurde nichts angespart. Die fehlende Differenz von 17.500.- € soll über 3 Jahre finanziert werden.
Person B möchte genau das Gleiche tun, hat auch den gleichen Gebrauchtwagen, jedoch 17.500.- € bereits angespart und zahlt bar.
Frage: Wie ist der finanzielle Status von Person A und B nach Ablauf von drei Jahren?
Prämissen:
- Es soll nur die Differenz betrachtet werden, d.h. die 17.500.- € Vorsprung, mit der Person B ins Rennen geht, werden anschließend wieder abgezogen.
- Die Ansparung bei Person B war möglich, weil Person B am Anfang der Autokarriere einige Jahre lang Fahrrad gefahren ist, als Person A bereits das erste Auto gefahren hat (…oder B hat einige Jahre lang eine Uraltgrotte gefahren, oder was weiß ich, ist ja egal).
- Beide Personen haben seit jeher ansonsten exakt das gleiche Nettoeinkommen!
- Allerdings wird Person B die nächsten 3 Jahre genau den Betrag, den Person A in die Finanzierung steckt, in einen offenen Immobilienfond mit einer garantierten Rendite nach Steuern von 5% investieren (Ausgabeaufschläge nicht berücksichtig). D.h. die monatliche zusätzliche Belastung soll für beide Personen exakt gleich sein.
- Person B dürfte bei der Verhandlung über den tatsächlichen Kaufpreis als Barzahler Vorteile gegenüber Person A haben. Dies soll hier aber nicht berücksichtigt werden, weil es an der Grundaussage nichts ändern wird.
- Zur Kompensation nehmen wir an, dass im Gegenzug Person A das Fahrzeug zu 0,0% finanzieren kann.
Person A:
- Ausgangsstatus Gebrauchtwagenwert 7.500.- €
- Monatl. Belastung durch Finanzierung: 17.500.-/ 36 = 486.- €
- Status nach 3 Jahren: Gebrauchtfahrzeug mit 50% Restwert= 12.500.- €
- Vermögenszuwachs in 3 Jahren also: 12.500 - 7.500.- = 5.000.- €
Person A hat nach 3 Jahren einen um 5.000.- € verbesserten Vermögensstatus.
Person B:
- Ausgangsstatus Gebrauchtwagenwert 7.500.- € + Eigenkapital 17.500.- €
- Monatl. Sparrate 486.- € in Immobilienfond/ Rendite 5%
- Status nach drei Jahren: Gebrauchtfahrzeug mit 50% Restwert= 12.500.- €.
Kapital im Fond ca. (Zinseszins auf Monatsbasis nicht berücksichtig): ((((486*12*1,05)+486*12)*1,05)+486*12)*1,05 = 19.305,- €. Erhöhung: 19.305,- - 17.500,- = 1.805,- €
- Vermögenszuwachs in 3 Jahren also: 12.500 – 7.500 + 1. 805= 6.805,- €. Unter Berücksichtigung des Zinseszinseffektes auf Monatsbasis ist es sogar noch etwas mehr.
Person B hat nach 3 Jahren einen um 6.805.- € verbesserten Vermögensstatus.
Person B steht also nach 3 Jahren um 6.805,- - 5.000,- = 1.805.- € besser da als Person A, obwohl Person A zu 0,0% finanziert hat!
Über einen längeren Zeitraum betrachtet sähe das Ganze noch ganz anders aus, da aufgrund des Zinseszinseffektes sich Person B mit seinem finanziellen Status exponentiell vom Status der Person A entfernt. Obige Rechnung ist zudem sehr konservativ. Die Realität dürfte so sein, dass das Ergebnis noch mehr zu Gunsten von Person B ausfällt.
Der Vermögenszuwachs von Person A wird außerdem ziemlich genau durch die Inflation aufgefressen, d.h. er wird sich aufgrund der Tatsache, dass er jetzt 5.000,- € mehr hat, nächstes Mal keinen besseren Wagen leisten können. Sein Neuer wird vorauss. nämlich ca. 30.000,- € kosten.
Nochmal gesagt: Beide Personen verdienen das gleiche, fahren das gleiche Auto und haben ansonsten etwa die gleichen Aufwendungen im Leben.
Ich will nicht die Finanzierung verteufeln! Man kann ja schließlich auch auf die Idee kommen, obwohl man das Eigenkapital hat, trotzdem zu finanzieren (hab’ ich selbst auch schon gemacht), weil man am Kapitalmarkt bessere Zinsen (wie im Beispiel) oder am Aktienmarkt bessere Kurse erwartet, oder weil man z.B. liquide bleiben möchte. Das sollte aber denjenigen vorbehalten sein, die sich mit dieser Zockerei auskennen.
Für mich ist Finanzierung aber jedenfalls immer ein temporärer Vorgang, und niemals eine Dauerlösung (nach dem Motto: von einer Finanzierung in die nächste).
Die Bänker unter Euch mögen mir meine oberflächliche Rechnung verzeihen; es soll ein Anschauungsmodell sein. Ich bin Elektrotechniker.
So…und jetzt nehmt mich auseinander!!!!!!!
Gruß
Stuby
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49 Antworten
Anschaulich und richtig dargestellt. Ich bin persönlich auch eher ein Gegner der Finanzierung (von Konsumgütern) sehe aber trotzdem bei Autos, für die meisten Leute immerhin die teuerste Konsumanschaffung in Ihrem Leben, die Umstände die zu einer Finanzierung führen können. Also z.B. Liquiditätsschonung, höherer Ertrag am Kapitalmarkt oder einfach eine Notlage.
Grundsätzlich ist auch nichts dagegen einzuwenden. Das Problem sind nur diejenigen die sich nicht über die wahren Kosten und Pflichten einer Finanzierung im klaren sind. Da wird leider häufig durch entsprechende Werbungen suggeriert das sich jeder den Traum-BMW (oder welches Fzg. auch immer) leisten kann und die tatsächlichen Kosten werden verschleiert. Der Knackpunkt sind meiner Meinung nach die tatsächlichen Gesamtkosten inkl. Wertverlust (Auch Sparrate für das nächste Auto genannt) die Auskunft darüber geben , ob man sich das Auto nur einmal oder wirklich leisten kann.
-Mousi
Sehr schöne Rechnung, die eines klar deutlich macht:
Wer etwas jetzt und sofort haben möchte und nicht vorher ansparen kann/will, legt genau dafür (viel) Geld auf den Tisch.
Aber wie sagt man sich dann? "NA und, sind doch bloß im Monat xx € mehr." Das sich dies aber auf die Jahre summiert(im positiven wie im negativen), wird spätestens bei obiger Rechnung deutlich.
Andererseits ist es auch ein Teufelskreislauf, denn die Nachfrage ist ja da. Und da ich selber in der Branche tätig bin, sitze ich selbst mitten drin, denn ich verkaufe auch Kredite (obwohl ich selber keinen habe und ausser vielleicht beim Haus mal keinen aufnehme).
Kommt ein Kunde und wir lehnen den Kredit w/Bonität ab, sind wir böse Bank (nicht so kleinlich sein, kanns mir doch leisten). Wird er gemacht und geht schief, sind wir auch böse Bank (Hättet ihr nur besser geprüft).
Das Problem ist bloss (und deswegen sage ich die Nachfrage ist ja da) wenn es halbwegs passt, und ich lehne ab, macht eine andere Bank das Geschäft. Und ich muss ja für mein Gehalt auch was bringen. Ergo Teufelskreis.
Was will ich damit sagen? Die Leute wollen Kredite, sehen aber nicht alles, was damit auf sie zukommt. Oder wollen es nicht sehen. Und wo der Markt ist, wird auch immer jemand sein, der den Bedarf erfüllt. Bei uns im Haus solange, wie es vertretbar ist, aber wer kann schon alle Eventualitäten für die nächsten Jahre einrechnen?
Für mich wäre es aus diesem Grund ein zu hohes Risiko, eine Finanzierung einzugehen, denn keiner weiss, wie lange er Arbeit hat, und was alles sonst noch ausserplanmäßig passieren kann. Was ich mir leisten kann, kaufe ich bar und das ist dann "Meins". Und auf alles andere muss ich halt sparen. Wer hier anders denkt, muss dass für sich persönlich entscheiden.
Und auch ich möchte Kredite hier nicht verteufeln (nicht falsch verstehen), aber ich bin der Meinung dass viele Leute nicht über alle Konsequenzen nachdenken, wenn Sie so einen Vertrag unterschreiben.
In diesem Sinne
Thomas
Ich habe auch schon extra das Beispiel so konservativ, also best case im Sinne der Finanzierungsbefürworter, wie es geht gerechnet (0,0%-Finanzierung und gleicher Kaufpreis für beide).
Und trotzdem kommt dieses Ergebnis dabei heraus.
Nehmen wir nur mal an, der Barzahler aus meinem Beispiel (Person B) würde einen um 1.000,- € niedrigeren Kaufpreis bei seinen Verhandlungen heraushandeln. Das ist auf jeden Fall mal realistisch, mindestens dann, wenn der andere zu 0,0% finanziert.
Dann legt er diese 1.000.- € nochmal zusätzlich zu seinen Monatssparraten in den gleichen Fond über die drei Jahre an.
Dann würde er zusätzlich zu den 1.805,- €, die er nach drei Jahren vorne liegt, nochmal 1.000,- € *1,05*1,05*1,05 = 1.158 € obendrauf packen. Macht zusammen 2.963,- €.
Wieder heruntergebrochen auf einen Monat macht das 2.963/ 36 = 82,31 € pro Monat aus.
Noch krasser ausgedrückt:
Diesen Einkommensvorsprung, den der Barzahler von nun an aufgrund der Kapitaleinnahmen hat, kann der Finanzierer in seinem ganzen Leben NIE WIEDER aufholen. Dies selbst dann nicht, wenn der Finanzierer nie wieder im Leben eine Finanzierung eingeht.
Dies gilt allerdings nur solange, wie der Barzahler das Geld nicht für ein Navi-Gerät in seinem nächsten KFZ ausgibt, sondern im Immobilienfond läßt.
Aber es ist schon beeindruckend, denke ich, verursacht durch den Zinseszinshebel über den Zeitraum. Und das alles nur, weil man sich eine zeitlang zurückgehalten hat und in dieser Zeit 17.500,- € gespart hat.
Gruß
Stuby
Es fehlt noch die Person C(von denen es hier scheinbar auch immer wieder einige gibt), die die 17.500 zwar hat, aber das Geld dann auch zu 5% anlegt und die 17.500 zu 0% finanziert.....
Hab aber grad keine Zeit das durchzurechnen, vielleicht heute Abend.
€dit: Nagut, so schwer war's dann auch nicht. 17.500*1,05*1,05*1,05=20258
20258-17500= 2758
2758+5000=7758
Der wäre also der absolute Gewinner, auch wenn es mir irgendwie nicht einleuchten will, weil ja eigentlich der Guthabenszins immer niedriger sein sollte als der Kreditzins, oder? Naja, wie auch immer....
Vollkommen richtig! Ich hatte auch an Person C gedacht, das aber wegen Zusatzverwirrung zunächst weggelassen.
Person C ist aber nur dann der Gewinner, wenn die Differenz der Finanzierungszinsen gegenüber den Guthabenzinsen groß genug ist, dass über den Zeitraum der geringere Barzahlungspreis gegenüber der Finanzierungssumme überkompensiert wird. Das wird schonmal gar nicht so einfach. Die Überkompensation wird auch meist nur dann erreicht, wenn man wenigstens ein leichtes Risiko am Kapitalmarkt eingeht (z.B. gemischter Aktienfond).
Viel besser funktioniert dieses Schauspiel allerdings bei Immobilienhypotheken in Niedrigzinsphasen. Ich habe z.B. ein 5-Jahres-Darlehen auf meiner Immobilie zu 3,8%. Das hab' ich extra hoch ausgereizt (bis zur Beleihungsgrenze, bei der die Bank noch mitgespielt hat), obwohl ich gar nicht so viel brauchte. Was ich über hatte, habe ich mit leichtem Risiko angelegt. Ergebnis der letzten 3 Jahre waren knapp 10% pro Jahr aufgrund der Hausse-Phase an der Börse.
Achtung: Das ist nicht unbedingt zum Nachmachen enpfohlen! Und die Kreditzinsen könnte ich auch ohne weiteres auch ohne die Kapitalanlage abtilgen.
Aber im Prinzip hast Du schon Recht: Guthabenzinsen sind immer kleiner als Kreditzinsen.
Gruß
Stuby
Naja. 17500€ muss man auch erstmal ansparen. Als "Normalverdiener" oder Einsteiger ist das nicht mal eben gemacht. In der Zwischenzeit braucht man auch ein Fahrzeug, weil es der Beruf verlangt.
Gibts eigentlich irgendwo komfortable Vollkostenrechner? Würd mich mal interessieren, was mich ein vollfinanziertes Auto über 8 Jahre kostet. Oder ob ein gebrauchtes, für die Hälfte im Anschaffungspreis, aber dafür nur 4 Jahre gehalten wird, billiger ist.
Stehe in ein paar Monaten vor der Entscheidung. Mein derzeitiger Wagen ist nicht nur alt, sondern auch von Sicherheitsaspekten her nicht mehr tragbar.
Zitat:
Original geschrieben von Sundance
Es fehlt noch die Person C(von denen es hier scheinbar auch immer wieder einige gibt), die die 17.500 zwar hat, aber das Geld dann auch zu 5% anlegt und die 17.500 zu 0% finanziert.....
.. jetzt mal ehrlich, glaubst du wirklich, dass dir jemand 17500 € leiht, ohne dadurch Geld zu verdienen. Der könnte ja auch seine 17500 € anlegen - zum Beispiel mit 5% Zinsen.
Michael
Hallo stuby,
diese Erkenntniss hier hat mich glatt aus den Schuhen gehauen
Also, jemand der einmal Geld angespart hat, steht bei gleichem Einkommen und gleichen Ausgaben, besser da als jemand der nichts angespart hat.
Warum läst du Person B nicht seinen alten Wagen noch ein paar Jahre weiterfahren. Er könnte dann die 17.500 weiter Zinsbringend anlegen + die 486€/ Monat. 6 Jahre hält sein Auto bestimmt noch.
Bei 5% Zinsen hat er dann fast 64.200€ angespart.
Bei neuen Vergleichen, sieht Person A jetzt gar kein Land mehr.
Gruß Michael
Zitat:
Original geschrieben von Nordeos
Bei neuen Vergleichen, sieht Person A jetzt gar kein Land mehr.
Kann dann Person A nicht auch pro Monat 486€ zur Seite legen? Das KFZ ist abgezahlt. Nur durch Zinseffekte und die 1805€ Vorsprung, vemehrt Person A gegenüber Person B sein Vermögen.
Verwirrung
Täg,
erstmal Hut ab. Wenn du nicht tasächlich in der Stiuation bist hast dir nen ganzschönen Act gegeben mit der Rechnerrei.
Was ich voarb anmekerken möchte:
Ich kenne keinen offenen Immofonds der 5%(vorallem steuerfrei) garantiert. So kann dir Rechnung auch über einen so kurzen betrachtungszeitraum auch nach hinten losgehen.
z.B. Der Cgi Hausinvest europa, einer der bekanntesten und erfolgreichsten und auch größen Immofonds in D. Über Jahre hinweg mega erfolgreich aber die Letzten 5 Jahre nicht gerade der Hammer...Inzwischen wieder Top aber in einer solchen Kalulation sollte man dann auch Wertschwankungen berücksichtigen UND den Ausgabeaufschlag, der in diesem Fall immerhin 5% beträgt. Somit kommen nur noch 461,70€ im Fonds an...klar man kann sowas auch bei Internetbanken etwas günstiger bekommen aber Kosten für Depot usw habe ich im regelfall ja auch.
Nun aber zurück zu meiner Verwirrung:
Was ist die Aussage? Klar derjenige der 17,5K€ hat steht besser da wie der mit 7,5k...
Frei nach dem Motto: Draußen ist es kälter als nachts
Ich persönliche habe immer gute Erfahrungen mit finanzierungen gemacht, hatte anfangs nicht das Geld um mir ein Auto zukaufen das meinen Ansprüchen an Verbrauch und Unterhalt(Werkstatt) und natürlich auch Komfort genüge tut, also habe ich es finanziert.(nat. nicht zu 100%).
Bisher habe ich alle Kredite schon vor der hälfte der Laufzeit zurückbezahlt, da wenn man vernüftig kalkuliert man seine Rate so wählt, dass man sie in jedem Fall(auch Arbeitslosigkeit etc.) weiterbezahlen kann.
Daher meine Meinung: PRO Finanzierung und PRO Vorhernachdenken und rechnen
Grüßle
Zitat:
Original geschrieben von michael60
.. jetzt mal ehrlich, glaubst du wirklich, dass dir jemand 17500 € leiht, ohne dadurch Geld zu verdienen. Der könnte ja auch seine 17500 € anlegen - zum Beispiel mit 5% Zinsen.
Michael
Wozu hab ich denn noch das hier dazu geschrieben?
Zitat:
Der wäre also der absolute Gewinner, auch wenn es mir irgendwie nicht einleuchten will, weil ja eigentlich der Guthabenszins immer niedriger sein sollte als der Kreditzins, oder?
Mit 0% Finanzierung sollte man theoretisch erheblich weniger Rabatt aufs Auto bekommen.
Hi,
sorry, das ist aber das stimmt so nicht, was Du rechnest.
Der "Vorsprung" von 1.800 €, den der Nicht-Finanzierer am Ende hat, kompensiert nicht einmal den Barwert der Tatsache, dass er am Anfang 17.500 € mehr hat.
Er hat am Ende der Tage nicht mehr gewonnen, sondern eher etwas verloren im Vergleich zu Person A. Person A hat nicht die Wahl zu kaufen oder zu finanzieren, diese Wahl hat nur Person B.
Die einzig relevante Frage ist, ob Person B finanzieren soll oder nicht:
Wenn B finanziert, hätte er sofort 17500 in den Fonds stecken können, bei einem Zinssatz von 5% mit jährlichem Zinseszins hätte er: 17500 (t0), 18375 (t1), 19293,75 (t2), 20258,4375 (t3), 21271,36 (t4) und am Ende sogar 22334,93 (t5)
gehabt. Damit hätte er einen Vorsprung von 7.334,93 gegenüber A erarbeitet. (Dies liegt an der Annahme der 0%-Finanzierung).
Diese 7.334,93 sind aber kein Vorsprung, den er "erarbeitet", sondern der Zinsanteil aus der Aufzinsung seines Startvorteils.
Gruß,
Einbayer
Zitat:
Original geschrieben von Einbayer
Wenn B finanziert, hätte er sofort 17500 in den Fonds stecken können, bei einem Zinssatz von 5% mit jährlichem Zinseszins hätte er: 17500 (t0), 18375 (t1), 19293,75 (t2), 20258,4375 (t3), 21271,36 (t4) und am Ende sogar 22334,93 (t5)
gehabt. Damit hätte er einen Vorsprung von 7.334,93 gegenüber A erarbeitet. (Dies liegt an der Annahme der 0%-Finanzierung).
.. im Prinzip rechnest du gerade vor, was passiert, wenn du dir 17500 € für 0% leihst und diese 17500 € für 5 % anlegst. Toll, dann hast du 4835 € Gewinn gemacht - allerdings abzüglich Inflationsrate. Und dann gibst du die 17500 €, die ja Dank 2 % Inflation nur noch 15819 € wert sind, wieder zurück.
Da frage ich mich, warum ich noch arbeite und vor allem, wo gibt es einen Deppen der mir zinsfrei 5 Jahre 17500 € leiht ????
0%-Finanzierung - dass ich nicht lache. Da kann ich ja gleich an den Weihnachstmann glauben.
Michael
Zitat:
Original geschrieben von michael60
.. im Prinzip rechnest du gerade vor, was passiert, wenn du dir 17500 € für 0% leihst und diese 17500 € für 5 % anlegst. Toll, dann hast du 4835 € Gewinn gemacht - allerdings abzüglich Inflationsrate. Und dann gibst du die 17500 €, die ja Dank 2 % Inflation nur noch 15819 € wert sind, wieder zurück.
Da frage ich mich, warum ich noch arbeite und vor allem, wo gibt es einen Deppen der mir zinsfrei 5 Jahre 17500 € leiht ????
0%-Finanzierung - dass ich nicht lache. Da kann ich ja gleich an den Weihnachstmann glauben.
Michael
Hi,
im Prinzip rechne ich vor, warum unter den von stuby2000 gesetzten Annahmen auch B finanzieren sollte, nicht mehr und nicht weniger. Die Rechnung selber hat ja Sundance auch schon gemacht. Dazu braucht es aber keine Person C, das ist nur die Entscheidung, vor der unter den gemachten Annahmen B steht und sonst keiner, zumindest nicht A. Natürlich ist die 0%-Annahme nicht ganz stimmig, keiner leiht zu 0% Geld her, darum ging es aber auch nicht.
Die 0%-Finanzierung gibt es ja, nur zahlt man dann halt einen höheren Kaufpreis. Dann muss man aber den Barwert der 0%-Finanzierungsraten mit dem rabattierten Kaufpreis bei Sofortkauf vergleichen. Und wenn ich eine 5%-ige Alternativanlage habe, dann ist das eben mein Diskontierungszinssatz, da kann dann eine 0%-Finanzierung auch bei höherem Kaufpreis sinnvoll sein.
Gruß,
Einbayer