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Batterie Laden mit Ctek Ladegerät.

BMW 5er E61
Themenstarteram 16. Januar 2015 um 6:09

Hallo zusammen.

Ich habe mir mal nen Vernünftiges Ladegerät zugelegt. Das Ctek MXS 5. Laut Testberichten (u.a. Autobild) und Kundenrezssionen bei Amazon das beste was man kaufen kann.

Soweit so gut.

Nun wollte ich mal das Rekonditionierungsprogramm durchlaufen lassen, habe dabei aber ein paar bedenken.

Bei diesem Programm wird mit einer Spannung von 15,8Volt geladen bzw. wird mit diesem Programm die Batterie aufgefrischt um die Maximale Kapazität wiederzuerlangen.

Meine Befüchtung liegt jetzt bei den 15,8Volt. Kann das mein Boardnetz vertragen, denn ich lade die Batterie so wie empfohlen, über die Kontakte im Motorraum.

 

Kann da jemand was zu sagen? Im Anhang die Bedienungsanleitung vom Ctek MXS 5.

Beste Antwort im Thema

Na, dann halte ich mal einen Vortrag :D

Wen das interessiert, der kann ja weiterlesen.

Vorab:

Keine Sorge, da passiert nichts am Auto.

Zunächst mal ist die Bordelektronik von Fahrzeugen sogar auf extreme Spannungsspitzen "gehärtet". Die treten im normalen Betrieb immer mal auf. Das können Spikes von mehreren Tausend Volt sein oder eine durch die LiMa im Rahmen des normalen Einregel-Vorganges und schon mal locker über 20V gehen.

Kein Steuergerät geht davon kaputt, die haben alle eine Eingangsstufe mit eigener Stromversorgung, die schlicht unterbricht, wenn über länger als ein paar Sekundenbruchteile mehr Eingangsspannung da ist als zulässig.

Die LiMa könnte die Batterie zum Überkochen bringen und trotzdem würde kein Steuergerät (jedenfalls keines von BMW :D) die Grätsche machen.

Von daher also keine Sorge.

Spannungsmäßig manchmal noch "schlimmer" als das Rekonditionierung-Programm, das erst spät den Ladevorgang ergänzt, ist die Desulfatierung. Das ist die erste Lade-Phase. Während dieser Phase treten oft die größten Spannungen auf.

Physikalisch läuft das etwa so ab:

- Ladegerät misst die Polspannung im Leerlauf

- Ladegerät fängt die Ladung an mit kleinem Strom und dreht den immer höher. Wenn die Spannungsdifferenz zur ersten Leerlaufspannung dabei einen gewissen Wert übersteigt, ist der Innenwiderstand zu groß, also die Batterie tiefentladen oder defekt. Falls alles ok ist, wird die Desulfatierung übersprungen.

- ist eine Desulfatierung nötig, wird mit gepulsten Strom gearbeitet, der im Takt von Sekundenbruchteilen bis zu Sekunden (je nach gemessenem Innenwiderstand) draufgegeben wird. Das Prinzip ist ähnlich wie beim Reflex-Laden von NiMH-Akkus, es wird ein großer Strom-Puls reingegeben, wieder fast soviel rausgezogen und dann reichlich Zeit für chemische Ausgleichsprozesse gegeben.

Das ist eine spannungsmäßig kritische Phase. Wenn hier nämlich der Innenwiderstand zu groß ist (Batterie defekt) und das Ladegerät ordentlich Ladestrom erzeugen will/muss, dann muss es die Spannung enorm hoch drehen beim Pulsen. Wo die Grenzspannung liegt, weiss ich nicht, aber hier wird man vergleichsweise hohe Spannungen finden.

- zwischendurch pausiert das Ladegerät den Vorgang und misst die Klemmenspannung. Wenn die einen für den Batterietyp typischen Wert erreicht, wird die Desulfatierung abgeschlossen und zum regulären Laden übergegangen.

- Später, sofern ausgewählt (bei meinem CTEK MXS 10 ist das der Schritt 6) beginnt die "Rekonditionierung". Hier wird dem Problem Rechnung getragen, dass sich bei Entladung unter ca. 40% im unteren Teil des Akkus mehr Schwefelsäure absetzt als oben, so dass oben die Zellen nicht mehr ordentlich Leistung abgeben können. Dadurch sinkt der Maximalstrom erheblich.

Das CTEK (eines der ganz wenigen Ladegeräte, die das überhaupt können) geht da einen unkonventionellen Weg:

die Rekonditionierung ist nichts anderes als eine kontrollierte Überladung in die Gasungsphase hinein. Es geht nämlich darum, schlicht die Säure gleichmäßig zu verteilen, ein Effekt, den man auch durch "Schütteln" hervorrufen könnte. Allerdings geht das nicht bei AGM-Batterien, weil da Schütteln nicht viel bringt.

Wer schon mal versucht hat, eine Autobatterie auszubauen und zu schütteln, wird wissen, warum man das gerne dem Ladegerät überlässt. :D

Das Ladegerät geht dann hin und lädt ganz (!) voll. Danach lädt es mit größtmöglichen Strom stoßweise so kurz wie möglich weiter, bis sich Gasbläschen bilden. Zwischendurch misst es immer wieder im Leerlauf den Zustand der Batterie.

Und weil sich Bläschen natürlich dort bilden, wo die meiste Leistung aufgenommen wird, nämlich im Säure-Bereich, fängts da an zu blubbern und die Säure verteilt sich wieder.

Also quasi Schütteln durch Blubbern.

Darum sollte man gute Batterien garnicht, tiefentladene und defekte Batterien selten "rekonditionieren". Der Vorgang ist nämlich jedesmal mit einem (geringen) Leistungsverlust der Batterie verbunden, weil Gas entweicht, das dann nicht mehr der Chemie zur Verfügung steht.

Generell ist die Rekonditionierung zwar mit dem höchstmöglichen Strom und daher theoretisch auch mit der größten Spannung verbunden, doch in den meisten Fällen wird der Innenwiderstand der Batterie in dieser Phase schon so niedrig sein, dass die auftretenden Spannungen bei 5A Strom kleiner sind als zu Anfang in der Desulfatierung. Da ist mein MXS 10 gefährlicher, weil es größere Ströme fährt.

Nur Falls die Batterie zu Anfang als intakt erkannt wird (das Ladegerät kennt ja die Nennkapazität nicht) und später die Rekonditionierung trotz hohen Innenwiderstandes einleitet, treten dort große Spannungen auf.

Aber keine Bange, Das CTEK hat eine ungefährliche Spannungsgrenze, über die es nicht hinaus geht.

Fazit.

Das CTEK ist nicht billig. Aber es ist sicherlich eines der intelligentesten Ladegeräte auf dem Mark und gehört zu den besten, wenn es nicht das Beste ist.

Anschließen, gewünschtes Programm einstellen und vergessen.

Wenn das CTEK nichts mehr machen kann, ist der Akku im Eimer.

Es ist meiner Meinung nach das verlässlichste Gerät seiner Preisklasse. Vertraue dem Ding.

k-hm

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Hallo. Ich besitze das gleiche Ladegerät und hatte die selben Bedenken. Habe bei CTEK angerufen und nachgefragt. Mir wurde versichert das die Ladegeräte von CTEK die Bordelektronik nicht schädigen. Habe meinen E46 und E60 regelmäßig im Wechsel am Ladegerät und bisher keine Probleme.

Moinsens!

Ich fahre einen 135i und nutze ebenfalls seit 2 Jahren das CTEK MXS5.0

Ich habe das Ladegerät in der Wintersaison über mehrere Wochen an den Kontaktstellen im Motorraum angeschlossen.

Bis jetzt habe ich keine Probleme feststellen können!

Ich kann das Ladegerät nur empfehlen!

VG

das hier dürfte alle Ängste beseitigen

Themenstarteram 16. Januar 2015 um 7:14

Cool. Das gibt es sogar direkt von BMW!!!!

Aber mir geht es hier weniger ums Laden. Denn das reine Ladeprogramm arbeitet nur mit 14,4 Volt. Das is auch völlig unkritisch.

Mir gehts NUR um das Rekonditionierungsprogramm. Denn dies Arbeitet mit 15,8 Volt. Hier liegen meine Bedenken.

Habt ihr denn alle schonmal das Rekonditionierungsprogramm durchgeführt? Oder nur das Normale Laden mit 14,4 Volt.

Ich hatte vorher das mxs 25 und hatte das Recondprogramm mal durchlaufen lassen. Da gab es keine Probleme.

läuft bei mir 1-2 mal im Jahr :D

Habe das MXS 10 mit Rekonditionierung durchlaufen lassen und keinerlei Defekte gehabt. Sowohl an Madames Beetle mit Blei-Säure als auch an meiner BMW AGM.

am 16. Januar 2015 um 8:37

Hab meine Batterie auch schon mehrmals mit dem gleichen Ladegerät und Rekonditionierungsprogramm geladen und es gab nie Probleme. Wie gesagt, das gibts ja auch direkt von BMW. Die werden das bestimmt nicht verkaufen, wenn es dem Fahrzeug schaden würde. Dann müssten Sie ja immer dazu sagen, bitte nicht das "Rekonditionierungsprogramm" verwenden! Das kann ich mir nicht vorstellen. Schon allein aus Haftungsgründen. Mach Dir also keine Sorgen, das Ding ist wirklich top.

Viele Grüße

Nico

Na, dann halte ich mal einen Vortrag :D

Wen das interessiert, der kann ja weiterlesen.

Vorab:

Keine Sorge, da passiert nichts am Auto.

Zunächst mal ist die Bordelektronik von Fahrzeugen sogar auf extreme Spannungsspitzen "gehärtet". Die treten im normalen Betrieb immer mal auf. Das können Spikes von mehreren Tausend Volt sein oder eine durch die LiMa im Rahmen des normalen Einregel-Vorganges und schon mal locker über 20V gehen.

Kein Steuergerät geht davon kaputt, die haben alle eine Eingangsstufe mit eigener Stromversorgung, die schlicht unterbricht, wenn über länger als ein paar Sekundenbruchteile mehr Eingangsspannung da ist als zulässig.

Die LiMa könnte die Batterie zum Überkochen bringen und trotzdem würde kein Steuergerät (jedenfalls keines von BMW :D) die Grätsche machen.

Von daher also keine Sorge.

Spannungsmäßig manchmal noch "schlimmer" als das Rekonditionierung-Programm, das erst spät den Ladevorgang ergänzt, ist die Desulfatierung. Das ist die erste Lade-Phase. Während dieser Phase treten oft die größten Spannungen auf.

Physikalisch läuft das etwa so ab:

- Ladegerät misst die Polspannung im Leerlauf

- Ladegerät fängt die Ladung an mit kleinem Strom und dreht den immer höher. Wenn die Spannungsdifferenz zur ersten Leerlaufspannung dabei einen gewissen Wert übersteigt, ist der Innenwiderstand zu groß, also die Batterie tiefentladen oder defekt. Falls alles ok ist, wird die Desulfatierung übersprungen.

- ist eine Desulfatierung nötig, wird mit gepulsten Strom gearbeitet, der im Takt von Sekundenbruchteilen bis zu Sekunden (je nach gemessenem Innenwiderstand) draufgegeben wird. Das Prinzip ist ähnlich wie beim Reflex-Laden von NiMH-Akkus, es wird ein großer Strom-Puls reingegeben, wieder fast soviel rausgezogen und dann reichlich Zeit für chemische Ausgleichsprozesse gegeben.

Das ist eine spannungsmäßig kritische Phase. Wenn hier nämlich der Innenwiderstand zu groß ist (Batterie defekt) und das Ladegerät ordentlich Ladestrom erzeugen will/muss, dann muss es die Spannung enorm hoch drehen beim Pulsen. Wo die Grenzspannung liegt, weiss ich nicht, aber hier wird man vergleichsweise hohe Spannungen finden.

- zwischendurch pausiert das Ladegerät den Vorgang und misst die Klemmenspannung. Wenn die einen für den Batterietyp typischen Wert erreicht, wird die Desulfatierung abgeschlossen und zum regulären Laden übergegangen.

- Später, sofern ausgewählt (bei meinem CTEK MXS 10 ist das der Schritt 6) beginnt die "Rekonditionierung". Hier wird dem Problem Rechnung getragen, dass sich bei Entladung unter ca. 40% im unteren Teil des Akkus mehr Schwefelsäure absetzt als oben, so dass oben die Zellen nicht mehr ordentlich Leistung abgeben können. Dadurch sinkt der Maximalstrom erheblich.

Das CTEK (eines der ganz wenigen Ladegeräte, die das überhaupt können) geht da einen unkonventionellen Weg:

die Rekonditionierung ist nichts anderes als eine kontrollierte Überladung in die Gasungsphase hinein. Es geht nämlich darum, schlicht die Säure gleichmäßig zu verteilen, ein Effekt, den man auch durch "Schütteln" hervorrufen könnte. Allerdings geht das nicht bei AGM-Batterien, weil da Schütteln nicht viel bringt.

Wer schon mal versucht hat, eine Autobatterie auszubauen und zu schütteln, wird wissen, warum man das gerne dem Ladegerät überlässt. :D

Das Ladegerät geht dann hin und lädt ganz (!) voll. Danach lädt es mit größtmöglichen Strom stoßweise so kurz wie möglich weiter, bis sich Gasbläschen bilden. Zwischendurch misst es immer wieder im Leerlauf den Zustand der Batterie.

Und weil sich Bläschen natürlich dort bilden, wo die meiste Leistung aufgenommen wird, nämlich im Säure-Bereich, fängts da an zu blubbern und die Säure verteilt sich wieder.

Also quasi Schütteln durch Blubbern.

Darum sollte man gute Batterien garnicht, tiefentladene und defekte Batterien selten "rekonditionieren". Der Vorgang ist nämlich jedesmal mit einem (geringen) Leistungsverlust der Batterie verbunden, weil Gas entweicht, das dann nicht mehr der Chemie zur Verfügung steht.

Generell ist die Rekonditionierung zwar mit dem höchstmöglichen Strom und daher theoretisch auch mit der größten Spannung verbunden, doch in den meisten Fällen wird der Innenwiderstand der Batterie in dieser Phase schon so niedrig sein, dass die auftretenden Spannungen bei 5A Strom kleiner sind als zu Anfang in der Desulfatierung. Da ist mein MXS 10 gefährlicher, weil es größere Ströme fährt.

Nur Falls die Batterie zu Anfang als intakt erkannt wird (das Ladegerät kennt ja die Nennkapazität nicht) und später die Rekonditionierung trotz hohen Innenwiderstandes einleitet, treten dort große Spannungen auf.

Aber keine Bange, Das CTEK hat eine ungefährliche Spannungsgrenze, über die es nicht hinaus geht.

Fazit.

Das CTEK ist nicht billig. Aber es ist sicherlich eines der intelligentesten Ladegeräte auf dem Mark und gehört zu den besten, wenn es nicht das Beste ist.

Anschließen, gewünschtes Programm einstellen und vergessen.

Wenn das CTEK nichts mehr machen kann, ist der Akku im Eimer.

Es ist meiner Meinung nach das verlässlichste Gerät seiner Preisklasse. Vertraue dem Ding.

k-hm

Themenstarteram 16. Januar 2015 um 11:18

KMH.....

Respektabler Beitrag. Haste den Danke Button damit retlich verdient.

Ich habe mein CTEK MXS 10 im Fahrzeug fest eingebaut, mit Außensteckdose in der Heckschürze, wegen Standheizungsbetrieb. Sehr praktisch.

@ k-hm: danke für den Beitrag, echt klasse!

Zitat:

@X5-Baby schrieb am 16. Januar 2015 um 18:32:18 Uhr:

@ k-hm: danke für den Beitrag, echt klasse!

Stimmt, hat er fein gemacht!;)

Nochmal zur Rekonditionierung:

Sollte man das bei AGM-Batterien eigtl. nicht sein lassen?

edit: In der oben verlinkten Bedienungsanleitung steht beim Rekonditionierungsprogramm, dass es für Nass- und CA/CA-Battereien geeignet ist.

AGM werden nicht erwähnt.

Bei meinem MXS 5.0 gibts den Menüpunkt AGM gar nicht, sondern eine Schneeflocke, allerdings heisst es in der Bedanl., dass dieser Punkt für Ladungen unter 5°C und für AGM gedacht ist.

Zitat:

@325Ci-Fahrer schrieb am 16. Januar 2015 um 18:35:26 Uhr:

Zitat:

@X5-Baby schrieb am 16. Januar 2015 um 18:32:18 Uhr:

@ k-hm: danke für den Beitrag, echt klasse!

Nochmal zur Rekonditionierung:

Sollte man das bei AGM-Batterien eigtl. nicht sein lassen?

Ja, es ist nicht sinnvoll. Das liegt daran, dass AGM-Batterien nicht mit direkter Flüssig-Säure arbeiten, sondern mit einer dicken Flüssigkeit in Flies-Matten.

Da passiert das mit dem Absacken der Säure überhaupt nicht in dem Maße.

Damit ist eine Rekonditionierung für eine AGM vielleicht sogar schädlich, sie bringt jedenfalls nichts.

Keine Ahnung, ob das Gerät das selbstständig erkennt.

Mein MXS 10 hat eine AGM-Auswahl. habe aber noch nicht ausprobiert, ob da das Rekonditionieren funktioniert.

Zitat:

edit: In der oben verlinkten Bedienungsanleitung steht beim Rekonditionierungsprogramm, dass es für Nass- und CA/CA-Battereien geeignet ist.

AGM werden nicht erwähnt.

Dann würd' ichs auch bleiben lassen...

Zitat:

Bei meinem MXS 5.0 gibts den Menüpunkt AGM gar nicht, sondern eine Schneeflocke, allerdings heisst es in der Bedanl., dass dieser Punkt für Ladungen unter 5°C und für AGM gedacht ist.

Jepp, war bei meinem alten 3600er auch so. Ging problemlos mit AGM, im Sommer wie im Winter.

k-hm

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