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Batterie: Welche für Standheizung? (Ah und A)/ Welcher Hersteller? / Ist sie fällig oder testen?

Mercedes E-Klasse W124
Themenstarteram 1. Februar 2017 um 21:43

Hallo liebes Forum!

Das Thema war hier schon öfters auf dem Tisch. Ich habe mir die Beiträge auch schon durchgelesen.

 

1.) Welche Batterie brauche ich?

Ich habe aktuell eine Varta Silver Dynamic 100 Ah im Wagen. Ich weiß aber nicht mehr, ob die Ah größer sein sollten oder auch kleiner sein können. Spielt die Ampere Angabe (nicht Ah) auch eine Rolle?

Der Wagen hat viel elektrisches Zubehör, wie z.B.: Standheizung (Eberspächer B5W -->bis 5000W), Sitzheizung; für den Sommer: elektrische Fensterheber, elektr. Schiebedach, teilweise Kühlbox und/oder Wohnwagen (mit Kühlschrank, elektr Waschbecken und eine Leuchte über Anhängerkuppelung).

Die größere Lichtmaschine leistet 115A.

2.) Welcher Hersteller?

In den älteren Beiträgen scheint oft das Markenprodukt nicht das zu halten, was der Preis verspricht. Gibt es neue Erkenntnisse/Erfahrungen? Bei dem Auktionshaus geht es bei 100Ah Batterien mit der von "Hammer" für 64€ los. Beim schnellen Überfliegen habe ich die Varta Silver Dynamic für 100€ gesehen.

3.) Kann ich meine Batterie mit Hausmitteln aussagekräftig testen (Multimeter) bzw. ist die Batterie schon fällig?

Die Batterie ist nun ziemlich genau 7 Jahre alt. Sie musste im am häufigsten nach 25 bis 45 km ihren Dienst tun. Letzten Sommer war eine Standzeit von 3 Monaten in einer Werkstatt wegen Motortausch. Im Winter läuft unter 10°C die Standheizung 10 bis 30 min vor, bei min 20 bis 35 min Fahrzeit.

Jetzt wo es so kalt geworden ist, hat man beim Anlassen eine leichte Erschöpfung gehört (Anlasser und Verbrennungsgebläse), welche nun zugenommen hat. Als ich sie letzten Di falsch vorprogammiert habe, lief sie 40 min. Als ich zum Auto kam, hatte sie sich aber schon vorher per Störabschaltung abgeschaltet (unter 10,5V). Der Wagen ist mühsam angesprungen. Heute einen Tag und 25 min Autofahrt danach ist der Wagen ohne Standheizung top angesprungen. Soll ich die Standheizung jetzt einfach eine Woche weglassen und dann z.B. die Voltzahl messen? Wie macht man das? Oder ist die Batterie unwiderruflich nach 7 Jahren dem Tode nah?

Vielen Dank im Voraus!

Liebe Grüße,

Marty

E220T von 1995

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13 Antworten

Zu 1.: Der Kaltstartstrom wird in der Wichtigkeit extrem überschätzt. Jede Starterbatterie ist zur Abgabe sehr hoher Startströme geeignet. Bei einer Standheizung spielt der Kaltstartstrom dagegen überhaupt keine Rolle, weil die Heizung selbst höchstens 20A aufnimmt. Eine Standheizung braucht Kapazität!

Zu 2.: Letztlich wurscht. Markenhersteller sind in der Regel teurer, dafür in der Qualität zwar nicht immer besser, aber meist konstanter. Bei Billigtypen muss man mit einer höheren Bandbreite der Qualität rechnen.

Zu 3.: Die Voltzahl sagt bzgl. des Batteriezustandes praktisch gar nichts aus. Batterien werden erneuert, wenn deren Kapazität zu stark nachgelassen hat. Die Kapazität kann man aber nicht durch Anlegen eines Messgerätes an die Batterieklemmen ablesen, sondern nur ermitteln durch

1. Vollladen

2. Entladen mit C10 (Entladestrom 10% der Nennkapazität) bis zur Entladeschlussspannung und dabei die entnommene Kapazität messen (1 Stunde bei 1A Entladestrom = 1Ah)

3. Wieder Vollladen

Weil das umständlich und nicht in fünf Minuten zu erledigen ist, wird es leider nur selten gemacht.

Sehr empfehlenswert ist die regelmäßige "Randvollladung" mittels eines guten geregelten Netzladegerätes mit IU-Kennlinie (ausdrücklich NICHT IUoU!) über wenigstens 24 Stunden, gern auch mal über mehrere Tage. Andernfalls sulfatiert die Batterie im Standheizungsbetrieb zwangsläufig und verliert schnell an Kapazität. Wer viel und häufig die Standheizung verwendet, speziell wenn die Heizzeiten lang und die Fahrzeiten im Verhältnis dazu eher kurz sind, sollte über ein Zweitbatteriesystem nachdenken. Andernfalls wird er ohne ADAC-Mitgliedschaft kaum über die Runden kommen.

Weitere Tipps gibt es hier: MicroCharge.de

Grüße, Tom

@berlinmarty

Moin,Moin

Die 100er Variante die Du drin hast,ist schon eine gute Wahl.

Batterien haben leider die Angewohnheit, im Laufe der Zeit an Leistung zu verlieren.

Werkstätten haben in der Regel ein Messgerät zum Testen der Batterie. Nach 7-10 Jahren sich mal ne neue Batterie für 100€ zu gönnen tut bestimmt nicht weh und erspart Ärger wen der Hobel dann nicht mehr anspringt. ;-)

Gruß Steffek.

Themenstarteram 2. Februar 2017 um 11:04

Eine ADAC Plus Mitgliedschaft besitze ich. Aber auf das Warten habe ich keine Lust. Außerdem wird mir dann ja ohne Standheizung kalt ;-) @steffek11

Danke für die ausführlichen und interessanten Antworten! Ich weiß das sehr zu schätzen! Da die Ladegeräte so viel kosten wie neue Batterien und ich nicht zu einer Werkstatt fahren möchte, habe ich eine neue bestellt. Ich habe eine HR HiPower 100Ah 870A Batterie für 63€ bestellt. Diese hat ganz gute Bewertungen bekommen. Sie optisch wie die HAMMER 100Ah 800A/EN und die LANGZEIT Autobatterie 12V 100AH 840A/EN aus.

Die jetzt noch eingebaute Varta Silver Dynamic hat ab ca 2012 viele extrem schlechte, aber auch gute Bewertungen bekommen. Über meine kann ich allerdings nicht meckern. Mal schauen, wie lange es bald mit der günstigen Variante hält. @steffek11

Batterien mit größerer Kapazität sind noch teurer und ganz selten in der richtigen Größe zu bekommen. Die von Verkäufern vorgeschlagenem AGM Batterien (wegen Standheizung) sind nochmal bedeutend teurer.

Vielen lieben Dank für eure Hilfestellung!

LG Marty

Die ganzen Batterietests kannste getrost vergessen. Wirklich keinerlei Aussagekraft. Die Testergebnisse einer einzigen Batterie lassen sich auf keinen Fall auf sämtliche gleichartigen Typen übertragen. Es reicht schon ein einziges, unscheinbares Vorkommnis aus, um aus einer guten Batterie eine schlechte zu machen. Von außen ist das nicht sichtbar. Ein Batterietest besteht aber aus kaum etwas anderem als solchen "batteriemordenden Vorkommnissen". Bleiakkus mögen es nunmal nicht so gerne, benutzt zu werden. Immer wenn man es trotzdem tut, werden sie ein Stückchen schlechter. Das ist übrigens der Grund, weshalb man regelmäßig laden muss. Tut man es nicht, beginnt die Alterung bei zyklischer Verwendung (Standheizung!) zu galoppieren.

Dieses ganze Gesuche nach DER EINEN TOLLEN Batterie, die besser ist als alle anderen, führt nirgendwohin, wenn man dieses allen(!) Bleiakkus innewohnende Problem nicht verstanden hat.

Also nochmal: Zyklische Verwendung macht regelmäßige längerfristige (24h) Aufladung (mit Ladespannung nicht unter 14,2V) unabdingbar. Andernfalls verfällt die Batterie ganz schnell.

Grüße, Tom

Themenstarteram 2. Februar 2017 um 11:30

Hey Tom!

 

Danke für die Infos! Soweit verstanden. Interessant.

 

Kann man die Batterie denn auch im angeschlossenen Zustand laden? Und würdest du 7 Jahre Lebensdauer länger als normal ansehen? Hätte ein Nachladen nach deiner Beschreibung da etwas verlängert?

7 Jahre sind eine lange Lebensdauer für eine Starterbatterie, welche regelmäßig eine Standheizung versorgt hat. Ich hege allerdings gewisse Zweifel, dass die Standheizung wirklich über 7 Jahre regelmäßig benutzt wurde, denn meiner Erfahrung nach sterben normale Starterbatterien bei einer solchen Beanspruchung erheblich früher. Regelmäßige Vollladung zum Abbau der Sulfatierung verlängert aber das Leben jedes Bleiakkus.

Mit einem guten Ladegerät ist die Ladung natürlich auch im angeschlossenen Zustand möglich. Es sollte nur möglichst keine Prozesssteuerung im Lader (also keine IUoU!) vorhanden sein, denn die wird von zeitgleich angeschlossenen Verbrauchern naturgemäß verwirrt und neigt dann zu verfrühter Abschaltung. Das läuft aber dem angestrebten Ziel einer möglichst vollständigen Aufladung zuwider.

Schau am besten mal den oben mitgelieferten Link an, in dem Forum habe ich über das Thema Bleiakkus regelrechte Aufsätze verfasst.

Grüße, Tom

Themenstarteram 2. Februar 2017 um 13:20

Dein Zweifel ist berechtigt. Die Standheizung war ca 2 Jahre kaputt und wurde im Sommer bzw bei Temperaturen über 10°C nur 1x im Monat angeworfen.

Der Wagen wurde aber auch im Monat zusätzlich 2-3x mindestens 200km Langstrecke bewegt.

Wenn es dir nicht zu viel ist, frage ich dich noch weiter aus.

Wäre meine Batterie durch das iu Laden weiter lebensfähig gewesen? Oder ist sie wahrscheinlich schon geschädigt?

Obwohl es eine grosse Umweltsauerei ist, ist mir 4 bis 6x laden im Jahr zu viel Aufwand. Der Wagen steht auch immer im Freien von Steckdose weiter entfernt. Da ist eine neue Batterie alltagsfreundlicher. Über wie viele Jahre Mehrnutzung sprechen wir denn mit Nachladen ungefähr? Das wäre interessant zu wissen.

Je höher die zyklische Last der Batterie ist, desto mehr profitiert sie von der regelmäßigen Aufladung über 24h oder mehr. Ist gar keine Last vorhanden, kann man eine voll geladene Batterie auch weitgehend sich selbst überlassen, sofern sie einigermaßen kühl steht. Entsprechend muss ich die Antwort auf die Frage, wie lange die Batterie gehalten hätten, wenn sie regelmäßig extern aufgeladen worden wäre, zurückgeben. Ich kenne die Last nicht.

Jedoch kann man feststellen, dass man nach 7 Jahren Betrieb nicht traurig sein braucht, wenn die Batterie dann mal verschlissen ist. Denn ob sie nun 7, 10 oder 12 Jahre hält, ist im Grund irrelevant. Wichtig werden solche Fragen im Grunde erst, wenn die Batterien schon immer nach wenigen Monaten verschlissen sind (wie z.B. im Taxi), oder bei normaler Nutzung nur ein oder zwei Jahre halten. :confused: Das liegt nämlich in der Regel nicht an einer "schlechten" Batterie, sondern an schwierigen Nutzungsbedingungen (starke Zyklisierung, Unterladung, Sulfatierung, zu niedrige Ladespannung, Überlastung beim Starten mit leerer Batterie (dadurch Umpolung einzelner Zellen unter hoher Last) usw.).

Grüße, Tom

PS: Weshalb Motor-Talk das Wort "Nutzungsbedingungen" automatisch mit einem Link zu ihren Nutzungsbedingungen unterlegt, weiß Motor-Talk vermutlich selber nicht... :rolleyes:

Themenstarteram 2. Februar 2017 um 14:16

Wow, Danke Tom! Alle Fragen beantwortet. Perfekt! Toll, dass du dir die Zeit genommen hast!

Hast du beruflich mit Elektrik o.ä. zu tun?

Bitte, gern geschehen.

Ja, Akku-Elektronik ist in der Tat mein Beruf. :)

Grüße, Tom

Servus zusammen,

das war ja mal eine informative und gute Unterhaltung zum Thema Batterie.

Kann ich hier mal eine ähnliche Frage zum Thema Luftstandheizung stellen.

Ich habe mir eine Air D2 ( Planar ) Luftstandheizung 12 Volt bestellt und lass diese in meinen Ford Transit Custom

( Diesel ) einbauen.

Dazu und ausschließlich dazu möchte ich eine extra Batterie kaufen die nur diese Planar D2

versorgen soll. Inzwischen weiß ich das diese Zusatzbatterie an die Hauptbatterie mit angeschlossen wird und so verbaut wird das die Zusatzbatterie beim Fahren des Fahrzeuges durch die Starterbatterie wieder geladen wird.

Damit mir der Einbaupartner jetzt nicht die super teure Zusatzbatterie vor Ort verkauft will ich mir diese vorab selber kaufen und zum Einbautermin mitbringen.

Eigentlich hatte ich vor das die D2 an meine tragbare Dometic PLB 40 angeschlossen wird aber ich denke das ist Unsinn.

hier die technischen Daten der Dometic Batterie

Eingangsspannung (DC): 12 V.

Ausgangsspannung: 12 V.

Ausgangsstrom: 15.00 A.

Batterietyp Lithium-Eisenphosphat: (LiFePO4)

Batterie-Nennkapazität: 40.00 Ah.

IP-Schutzklasse: IP44.

Abschließend.. Ja ich möchte die D2 auch an kalten Tagen (Winter!)

Ich würde mich freuen wenn mir hier jemand oder jemand der sich scheinbar sehr gut auskennt :-)

einen guten Tipp inklusive Einkaufstelle ( Im Internet ) mitteilt.

Herzlichen Dank

Viele Grüße

Gennaro

Hier ist das W124 Forum.

Du solltest deine Frage im Transit Forum stellen.

 

https://www.motor-talk.de/forum/ford-transit-connect-courier-b289.html

Sorry mein Fehler :-(

Vielen Dank für die Info

Viele Grüße

 

Zitat:

@Steven4880 schrieb am 11. Oktober 2020 um 21:21:30 Uhr:

Hier ist das W124 Forum.

Du solltest deine Frage im Transit Forum stellen.

https://www.motor-talk.de/forum/ford-transit-connect-courier-b289.html

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