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Batterietrennschalter schalten - mit oder ohne laufenden Motor?

Themenstarteram 28. Mai 2013 um 12:26

Mein gebraucht gekaufter Bus hat einen Batterietrennschalter zwischen der Startbatterie und einer Versorgungs-Batterie für nachträglich eingebaute Verbraucher im Laderaum (großer Batterieschalter mit Angabe 2500 A ist eingebaut zwischen den Plus-Polen).

Das Laden der zweiten, parallel geschalteten Batterie muss manuell per Schalter ein/ausgestellt werden (Trennrelais oder Trenndiode nicht vorhanden).

Frage: Kann der Schalter bei laufendem Motor betätigt werden, oder muss der Motor vor betätigung des Schalters gestoppt werden?

Beste Antwort im Thema
am 30. Mai 2013 um 3:29

KüDieser Trennschalter (oder auch Nato-Knochen genannt) wird in Fahrzeugen verwendet, bei denen man z.B. die Batterie aus Gründen der Galvanik vom Netz trennen muß. Das macht Sinn bei Booten, die an einem Strom-Anschluß in der Marina hängen, weil denen sonst der ganze Outboard-Antrieb weg-oxydieren kann. (das sind die wirklichen Kriechströme!!!)

Wird bei Booten auch gerne als Diebstahl-Sicherung verwendet, denn die kann man irgendwo verstecken, und auch wenn der Dieb sie finden sollte, hat er den eigentlichen "Schlüssel" immer noch nicht!

Bei Wohnwagen, oder Wohnmobilen setzt man da eher ein sogenanntes Trenn-Relais ein:

Liefert die Lichtmaschine Strom, zieht dieses an, und schaltet die Aufbau-Batterie und die Fahrzeug-Batterie parallel, um beide zu laden. Steht der Motor, und die LiMa liefert keinen Strom mehr, fällt das Relais ab, und sorgt damit dafür, daß die Aufbaubatterie komplett entladen werden kann, ohne die Fahrzeug-Batterie in die Knie zu zwingen! Im Extremfall: Du kannst im Aufbau Fernsehen, bis Du eingeschlafen bist, die Aufbaubatterie ist komplett entladen, Das Hackfleisch im Kühli taut auf, und es brennt da nicht mal mehr ein Licht. Aber Du kannst immer noch das Fahrzeug starten, und sobald das läuft, wird die Aufbaubatterie wieder mit dazu geschaltet und geladen... (und da muß nicht mal jemand darüber nachdenken!! Das funktioniert einfach!)

Diese Trennrelais kommen übrigens aus dem Rettungsfahrzeug-Bereich, und sollten ursprünglich mal dafür sorgen, daß das Funkgerät immer funktioniert...

Einen Ersatz dafür kenne ich bislang jedoch nicht... Meines Wissens sind die immer noch "State Of The Art", auch wenn sie heute deutlich billiger und kleiner sind, als die ersten, die ich verbaut habe: Die ersten, die ich gesehen habe, waren von Bosch, und hatten 5 Millimeter große Kontakte....

So long...

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Bei meinem Boot habe ich es immer bei laufenden Motor gemacht. Die Idee ist ja das man die Starterbatterie nicht ueber Nacht "mit runterzieht". stellt man den Schalter bei stehenden Motor um ist ja nicht mehr garantiert das man hinterher noch starten kann.

 

Gruss, Pete

am 28. Mai 2013 um 12:31

Es muss gewährleistet sein, dass bei laufendem Motor mindestens eine Batterie mit der LIMA verbunden ist, andernfalls kann es passieren, dass deren Dioden durchbrennen. Wenn ich das hier richtig lese ist das bei dir der Fall, es wird ja nur die Zweitbatterie geschalten. Dann kann der Schalter auch bei laufendem Motor betätigt werden.

Gruß Tobias

Edit: Da keine Trenndiode verbaut ist sollte der Schalter bei stehendem Motor und längerem Stillstand ausgeschaltet werden, sonst können sich die Batterien durch eventuelle Ausgleichsströme entladen.

Zitat:

Original geschrieben von Spezialwidde

Edit: Da keine Trenndiode verbaut ist sollte der Schalter bei stehendem Motor und längerem Stillstand ausgeschaltet werden, sonst können sich die Batterien durch eventuelle Ausgleichsströme entladen.

@Tobias

Auch eine Trenndiode würde da NICHTS helfen. Strom bleibt Strom! :eek:

Und wie sollen Ausgleichsströme entstehen wenn beide Batterien parallel geschaltet sind und parallel geladen wurden, also gleiches Niveau haben? :confused::confused::confused:

Ausgleichsströme entstehen nur wenn man zwei Batterien die einzeln geladen wurden dann parallel schaltet (Alte Elektroniker Weisheit).

@TE (rasenparker)

zum Thema:

Wenn über einen Schalter ein Ladestrom fließt und man den Kontakt öffnet entsteht ein sogenannter Abreißfunken. Dieser zerstört mit der Zeit die Kontaktoberflächen.

Die sicherste Methode ist also: Ausschalten wenn kein Strom mehr fließt. ;)

Für dich also, wenn der Motor steht und keine Verbraucher (auch im Wohnbereich) mehr eingeschaltet sind.

Allerdings sind die (Knochen-) Schalter auch in der Lage und von der Bauart so ausgelegt, dass sie auch bei größeren Strömen ausgeschaltet werden können.

Wenn aber nach langer Fahrt beide Batterien voll/geladen sind, fließt auch kaum noch Ladestrom.

Ein Ausschalten also jederzeit bei laufendem Motor möglich. :p

am 29. Mai 2013 um 5:20

Zitat:

Original geschrieben von Oskar78

 

Auch eine Trenndiode würde da NICHTS helfen. Strom bleibt Strom! :eek:

Und wie sollen Ausgleichsströme entstehen wenn beide Batterien parallel geschaltet sind und parallel geladen wurden, also gleiches Niveau haben? :confused::confused::confused:

Ausgleichsströme entstehen nur wenn man zwei Batterien die einzeln geladen wurden dann parallel schaltet (Alte Elektroniker Weisheit).

Die Diode hilft da schon, weil: Die Spannungsunterschiede zwischen den beiden Batterien sind meistens bei Bruchteilen von Volt, ohne Diode können die ungestört fließen, wir bewegen uns da durchaus im Stromstärkebereich um 800 mA, auf Dauer ein Batterieplattmacher. Eine Diode hat in Durchlassrichtung eine Schwellenspannung von etwa 0,7Volt, verhindert diese Ströme also recht wirksam. In Sperrichtung sowieso.

Die beiden parallel geladenen Batterien müssen nicht unbedingt gleiches Niveau haben! Das hätten sie nur dann wenn sie absolut gleich wären und das gibt es nicht (Fertigungstoleranz, wer weiß was für kombinationen verbaut sind).

Gruß Tobias

am 30. Mai 2013 um 3:29

KüDieser Trennschalter (oder auch Nato-Knochen genannt) wird in Fahrzeugen verwendet, bei denen man z.B. die Batterie aus Gründen der Galvanik vom Netz trennen muß. Das macht Sinn bei Booten, die an einem Strom-Anschluß in der Marina hängen, weil denen sonst der ganze Outboard-Antrieb weg-oxydieren kann. (das sind die wirklichen Kriechströme!!!)

Wird bei Booten auch gerne als Diebstahl-Sicherung verwendet, denn die kann man irgendwo verstecken, und auch wenn der Dieb sie finden sollte, hat er den eigentlichen "Schlüssel" immer noch nicht!

Bei Wohnwagen, oder Wohnmobilen setzt man da eher ein sogenanntes Trenn-Relais ein:

Liefert die Lichtmaschine Strom, zieht dieses an, und schaltet die Aufbau-Batterie und die Fahrzeug-Batterie parallel, um beide zu laden. Steht der Motor, und die LiMa liefert keinen Strom mehr, fällt das Relais ab, und sorgt damit dafür, daß die Aufbaubatterie komplett entladen werden kann, ohne die Fahrzeug-Batterie in die Knie zu zwingen! Im Extremfall: Du kannst im Aufbau Fernsehen, bis Du eingeschlafen bist, die Aufbaubatterie ist komplett entladen, Das Hackfleisch im Kühli taut auf, und es brennt da nicht mal mehr ein Licht. Aber Du kannst immer noch das Fahrzeug starten, und sobald das läuft, wird die Aufbaubatterie wieder mit dazu geschaltet und geladen... (und da muß nicht mal jemand darüber nachdenken!! Das funktioniert einfach!)

Diese Trennrelais kommen übrigens aus dem Rettungsfahrzeug-Bereich, und sollten ursprünglich mal dafür sorgen, daß das Funkgerät immer funktioniert...

Einen Ersatz dafür kenne ich bislang jedoch nicht... Meines Wissens sind die immer noch "State Of The Art", auch wenn sie heute deutlich billiger und kleiner sind, als die ersten, die ich verbaut habe: Die ersten, die ich gesehen habe, waren von Bosch, und hatten 5 Millimeter große Kontakte....

So long...

Moin

 

Trennschalter wurden bei allen Fahrzeugen eingeführt, die lange stehen sollten. SO also zu erst bei fast allen Bundeswehrfahrzeugen, die die hälfte der Fahrzeuge locker mal ein Jahr standen. Darum ja auch Nato-Knochen. Erst nach der BW führten das auch Boote etc ein.

Übernommen hat das dann der Zivilschutz und das THW. Heute haben das auch die meisten Kat-Schutz-Fahrzeuge. Anstatt jedem ein Ladegerät zu geben klemmt man die Batterie ab, fertig ist die länger geladene Batterie. Bewegungsfahrten waren eh einmal im Monat Pflicht, Minimum 50 km am Stück.

Trennrelais im RTW sind eine noch nicht ganz so alte Sache. Ungefähr in den 80ern wurden sie eingeführt. Sicher auch um die Funkgeräte zu speisen, viel schlimmer ist aber: Steht man mit einem RTW eine halbe Stunde an der Einsatzstelle und behandelt den Patienten, dann ist die Servicebatterie fast mit Garantie leer. Defi, Absauge, Licht, Beatmung, etc. ziehen einfach Massig an Strom.

Andersherum kam es aber genau so oft vor (Alles an Lichttechnik für außen läuft über die Starterbatterie) das man länger an einer Einsatzsstelle stand OHNE hinten zu arbeiten. Blaulicht, Fahrlicht, Funk, Warnblinker, alles an, Resultat: Batterie zum starten platt, Servicebatterie voll. Darum führte man beim RTW im Gegensatz zu den meisten anderen Nutzungsgebieten einen NOTSTART Schalter ein, welcher das Trennrelais manuell schalten lies. Dann konnte man den Motor mit der Servicebatterie starten.

 

Entladeströme zwischen parallel geschalteten Batterien (Neben dem eh vorhandenen IN der Batterie) hat man auch wenn beide Batterien parallel geladen wurden. Vor allem wenn man nicht beide Batterien gleichzeitig aus der gleichen Charge des selben Herstellers gekauft hat. Die eine hält bei 12,8 ihre Voll-Spannung, die andere bei 12,75. Fertig ist die Differenz welche dann zur verstärkten Entladung führen kann.

Eine Diode hilft da zwar, leider nimmt sie diese 0,7 Volt auch beim Laden. Lädt die eine also mit 14,00 Volt, lädt die andere nur noch mit 13,3 Volt. Sie wird weniger Voll als die erste.

Eine saubere Trennung nach dem Laden, entweder über Trennrelais, welches bei gerade beendeter Ladung ja zwei gleiche Spannungen trennt, also keinen Funken entstehen läst, was verschleisfrei ist, oder aber über eine elektronische Trennung ohne echten Schalter, ist die wahre und schönste Lösung.

 

So meine Meinung.

Moin

Björn

Zitat:

@TE (rasenparker)

zum Thema:

Wenn über einen Schalter ein Ladestrom fließt und man den Kontakt öffnet entsteht ein sogenannter Abreißfunken. Dieser zerstört mit der Zeit die Kontaktoberflächen.

Die sicherste Methode ist also: Ausschalten wenn kein Strom mehr fließt. ;)

Für dich also, wenn der Motor steht und keine Verbraucher (auch im Wohnbereich) mehr eingeschaltet sind.

Allerdings sind die (Knochen-) Schalter auch in der Lage und von der Bauart so ausgelegt, dass sie auch bei größeren Strömen ausgeschaltet werden können.

Wenn aber nach langer Fahrt beide Batterien voll/geladen sind, fließt auch kaum noch Ladestrom.

Ein Ausschalten also jederzeit bei laufendem Motor möglich. :p

Offtmals kann ein Kondensator und/oder Widerstand diese Funkenbildung mindern.

 

Bei dem Einbau in früheren Fahrzeugen (1960 - 1980) wurde im PKW immer ein Entstörsatz an der LIMA, Zündspule, teilweise am Regler und Verteiler eingebaut, damit Funkenbildung als Störung nicht im Radio zu hören waren.

 

 

 

Wenn man es richtig macht, nutzt man heute Elektronik und FETs, die dann den Strom schalten & regeln. (>80A Ladestrom sind auch kein Problem!) Die Elektronik selber braucht keinen mA und erkennt die Spannungserhöhung nach dem Motorstart und schaltet dann den/die Power-FET's, der zuvor wie eine Diode in Sperrrichtung wirkt. Vorteil ist, dass diese nur eine kleine Durchlassspannung von wenigen mV hat. (Locker 0,695V weniger, als eine Diode!) Probleme mit Abreißfunken (Verbrannte Kontakte), ungleicher Ladespannung und und und, sind Geschichte. Durch die Strombegrenzung, ist auch eine Überlast der LiMa unwahrscheinlich. Der Regler erkennt wenn die LiMa droht in die Knie zu gehen und begrenzt den Strom rechtzeitig.

Einziger Nachteil: Man kann ihn nicht invers betrieben. (Starterbatterie von der Aufbaubatterie laden..) Dazu müsste man ihn überbrücken.

MfG

Moin

 

Jep, die elektronische Variante ist schon mit das feinste, aber das gute alte Trennrelais funktioniert ebensogut.

Mein alter Camper war 22 Jahre alt, original Westfalia Ausbau auf T3. Vorbesitzer war ein älteres Ehepaar, welches den Camper auch sehr regelmäßig nutzte. Abgegeben nur aufgrund eines Unfalles, eben an mich.

Was ich sagen will: Das Trennrelais hat seine Arbeit auch nach 22 Jahren noch gemacht (Original) Und auch bei dem gibt es keine unterschiedlichen Ladungen.

Wie beschrieben: Das Problem entsteht nur bei unterschiedlichen Spannungen, da nur dann ein Strom fließen kann. Und dann auch primär nur beim trennen, nicht beim verbinden. Darum hat man meist keine Probleme mit dem Trennrelais. Selbst wenn eine sehr leer ist, so hat sie beim trennen, nach kurzem Motorlauf, wieder die gleiche Spannung. Sie sinkt erst nach dem trennen, also nach Beendigung des Ladens durch die Lima, recht schnell ab.

Moin

Björn

Zitat:

Original geschrieben von Friesel

 

Wie beschrieben: Das Problem entsteht nur bei unterschiedlichen Spannungen, da nur dann ein Strom fließen kann. Und dann auch primär nur beim trennen, nicht beim verbinden. Darum hat man meist keine Probleme mit dem Trennrelais. Selbst wenn eine sehr leer ist, so hat sie beim trennen, nach kurzem Motorlauf, wieder die gleiche Spannung. Sie sinkt erst nach dem trennen, also nach Beendigung des Ladens durch die Lima, recht schnell ab.

Moin

Björn

Richtig. :p

Genau so hatte ich es mit anderen Worten bereits am 28. Mai 2013 um 20:18:22 Uhr geschrieben.

Moin

Ich weis. Meine letzte Antwort galt mehr dem Johnes als Anmerkung das es auch ein stupider Trennschalter alter Bauart tut, mit einer, von dir schon vorher gebrachten, Begründung.

Logo, hätte noch Zitat schreiben können, aber wie ist das eigentlich, muß man auch dann zitieren, wenn man selber eben dieses Wissen auch hatte? ;-)

 

Moin

Björn

Im Deutschen besteht das Problem der Unklarheit (recht selten in der Deutschen Sprache)

In den USA gibt es einen Battery Disconnect Switch (Trennschalter) [Natoknochen] UND einen Battery Isolator/Selector Switch (Trennschalter). Womit klar ist das es sich um verschiedene Schalter mit verschiedenen Aufgaben handelt.

In Deutschland gibts scheins nur Trennschalter die aber alles moegliche machen und viele Formen annehmen (wie Odo der Shape Shifter) :D

Nebenbei, die Heraufbeschwoerung gefaehrlicher Abrissfunken bei mobilen Gleichstrom finde ich genauso uebertrieben wie den Warnruf das der Himmel einfaellt. Letzten Endes wurden die Teile genau fuer den Gleichstrombetrieb konzipiert. Sie koennen das ab. ;)

 

Gruss, Pete

Moin

Na ja, der beschriebene Fall, in dem ein Funken entsteht, der ist schon eh recht selten. Wenn, dann aber vorhanden. Dafür Konstruiert: Ja. Leiden wird ein Schalter aber immer unter solchen Fällen.

 

Wie ich beschrieb: In meinem Bus über 22 Jahre.

Moin

Björn

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