Batteriewechsel und Mythen
Batterie wird hier synonym für Akku verwendet.
Die Batterie ist ein Verschleißteil und muss nach einer gewissen Lebensdauer gewechselt werden.
Öfters habe ich mich darüber gewundert, dass manche Beiträge hier danach fragten, wie man die Batterie anlernen kann.
Für jemand, der vor ziemlich langer Zeit im Automotivbereich tätig war, fragte ich mich, woher die Frage kommt.
Tatsächlich bin ich von falschen Tatsachen ausgegangen. Früher gab es eben nur die klassischen Blei-Säure-Batterien. Elektronik gab es kaum.
Im CLS sind jedoch AGM Batterien oder richtigerweise Akkus verbaut. Darüber hinaus gibt es noch Blei-Gel Batterien, darüber soll es hier nicht gehen.
AGM Batterien liefern einen höheren Startstrom aufgrund geringeren Innenwiderstands. Bei defekten Batterien läuft keine Säure aus.
Das was ich an Informationen zu AGM Batterien zusammengesucht habe ist, dass man exakt dieselben Werte der Batterie nehmen sollte. Eine Batterie mit anderen Werten ist nicht zu empfehlen.
Zum Wechsel hat die Firma Varta hier ein gutes Video bei YouTube.
https://www.youtube.com/watch?v=2kQmIcqGF5Y
Meine Frage hier wäre jetzt, hat jemand von Euch schon ein Batteriewechsel in dieser Weise umgesetzt?
Ähnliche Themen
29 Antworten
Umsetzen lassen!!!
Wir sprechen hier über die BR 218, korrekt?
Zumindest bei den MOPF-Modellen kann man sich den Quatsch mit der Spannungserhaltung sparen.
Und ein "Anlernen/Codieren" nach Batterietausch ist nur notwendig, wenn sich die Eckdaten der Batterie geändert haben... so z.B. die Kapazität oder die Technik an sich (statt AGM eine Bleisäure, o.ä.).
Dies kann man sich ebenfalls sparen, wenn man die identische Batterie wieder verbaut, die auch ab Werk verbaut wurde. Zumeist war dies bei den Modellen ab 2015 eine Varta AGM.
Wichtig ist beim eigentlich Wechsel der Batterie jedoch das Trennen des Batteriesensors am Massepunkt an der Batterie (kleiner Stecker, dünnes Kabel). Diesen immer als Erstes trennen und als Letztes wieder anstecken.
Ansonsten zuerst Masse ab, dann Plus und Batterie wechseln. Einbau umgekehrt. Dafür muss man nicht in die Werkstatt, gerade wenn man früher bereits im Automotivebereich gearbeitet hat. (wobei das ja ein weites Feld ist und es in der Fzg.-Entwicklung auch Controller gibt, die zwar mit Zahlen umgehen können, aber noch nie ein Auto von unten gesehen haben).
Angelernt werden muss gar nichts im 218.
Viel Erfolg!
Moin,
wie schon vom Landgraf geschrieben - einfach tauschen. Ich habe beim 218 und anderen Fahrzeugen es noch etwas einfacher gemacht. Zweite Batterie mittels Überbrückungskabel an die Anschlüsse, alte MB Batterie ab, neue angeklemmt, Zweite Batterie weg. Das System hat nichts gemerkt . Natürlich mit Zündung aus.
Gleiches für die kleine Stützbatterie.
Gruß
Zorc
Weils im 211er-Parallelforum oft Thema ist: Prinzipiell kann man ja irgendeinen Akku einbauen, solange er ähnliche Kapazität und Nennspannung 12V hat.
AAAAAAber.
Wenn ab Werk eine AGM eingebaut ist, sollte doch die Lima auch eine höhere Ladeendspannung haben, damit die AGM einigermassen voll wird? Viele Seiten im Netz sprechen von 14.6 und mehr als Bordspannung für AGMs.
Es scheint hier nichts zum einstellen/codieren zu geben. Ist es jetzt tatsächlich so, dass eine herkömmliche Batterie *voller* geladen wird als eine AGM? Damit wären ja einige der Vorteile verspielt.
Als workaround könnte ich mir vorstellen, den Regler in der Lima zu tauschen. Gibt ihn von Bosch in 14.2 und 14.4 Volt.
Bin für jeden input dankbar, vielleicht ist es auch ein Mythos wie in der Überschrift angedeutet?
Eine normale Nassbatterie hat im 218 nichts zu suchen! Das gesamte System ist auf AGM ausgelegt. Die Ladeendspannung ist mit 14.8V höher als bei herkömmlichen Akkus. Ein normaler (Nicht-AGM) Akku würde damit zerstört werden. Und die Bordspannung von 14.6V wie von Dir erwähnt, halte ich für nicht richtig! Die Bordspannung beträgt 12V - wird sicherlich durch einen entsprechenden Spannungsregler gesteuert. Ein neuer AGM Akku hat vollgeladen etwas über 13V. Ich meine meine (Aufbau-) Akkus im Wohnmobil hatten neu 13.2V. Das ändert sich im Laufe der Zeit und geht in Richtung 12V. Bin gerade nicht sicher, ab welcher Spannung die Batteriekapazität nicht mehr als ausreichend angesehen wird. Ich meine ab einer Ruhespannung von 12.3V hat der Akku in etwa nur noch 50% der notwendigen Kapazität. Ab 12.1V und darunter gilt er als „platt“.
Zitat:
@mc.drive schrieb am 5. März 2024 um 15:47:30 Uhr:
Es scheint hier nichts zum einstellen/codieren zu geben.
Aber selbstverständlich gibt es einiges zu codieren... per Xentry (vormals StarDiagnose).
Allerdings ist ein 211 komplett ungleich 212/218 MOPF.
Und bzgl. Ladespannung von Nassbatterien vs. AGM (nicht VLRA!) sei das folgende Bildchen empfohlen.
Habe im CLS eine AGM ab Werk, im Carrera eine AGM (wo ab Werk eine herkömmliche Batterie saß) und im W126 eine gewöhnliche Nassbatterie.
Vielen Dank für Euren hilfreichen Beiträgen.
Letzten Samstag habe ich für beide CLS die klassische Anlasser Batterie ersetzt und bei einem den auxiliary StartStop Akku unter dem Armaturenbrett auf der Fahrerseite.
https://www.youtube.com/watch?v=aSRLaUMKL8M
Werde gleich von meiner Erfahrung hier sprechen.
Das mit den Mythen habe ich im Eingangs Post geschrieben, da ich öfters was von Einlernen bzw. Einprogrammieren der Batterie gelesen habe. Woher der Unsinn kommt, habe ich nun hier gelesen:
Zum einen habe ich einige Zeit Karosseriebau Geselle gearbeitet und danach Elektrotechnik studiert und bin seit 2004 als Programmierer tätig.
Ich sehe ein Akku im elektronischen Sinn als »passives« Bauteil wie ein Kondensator. Mit der Eigenschaft, dass sich das Verhalten der Batterie mit Anzahl der Ladezyklen und Alter ändert.
Ich halte es komplett absurd, dass man die Batterie irgendwie anlernen müsste.
Was eventuell Sinnvoll sein könnte, wäre dass man das Batteriemanagement System zu resetten. Mein ODBC2 App macht zwar Werbung damit, dass dies Möglich sei. Funktionierte jedoch nicht. Da muss ich nochmal nachhaken.
Ein Batteriemanagement System sollte eigentlich am Spannungsverlauf der Batterie erkennen können, ob es sich um eine neue bzw. alte Batterie handelt.
Jedenfalls hat alles super gut geklappt. Bei einem Fahrzeug war die Batterie eh tot. Danach ging nach dem Anschluss der neuen Batterie erst mal der Alarm der Diebstahlsicherung an.
StartStop Eco geht wieder. Alles perfekt. Auch ohne Spannungserhaltung während des Umbaus.
In der Werkstatt würde ich als Mechaniker als Kundenservice auf jedenfall die Spannung während des Tausch der Batterie erhalten, da sonst die Fahrzeugeinstellungen gelöscht werden.
Ich habe dies jedoch bewusst in Kauf genommen, dass das Fahrzeug mal mit den Default-Settings ein Reset bekommt.
Jedenfalls habe ich was dazu gelernt. Wer nach agm vs lead acid charging current etc. sucht findet zahlreiche weitere Informationen im Netz.
Wer sonst gerne schraubt kann es auf eigenes Risko auch gut selbst erledigen.
Das Lademanagement wird im 218/212 (und vielen weiteren Baureihen) u.a. über den Sensor gesteuert, der am Minuspol sitzt. Der sollte zum Batterietausch tunlichst abgezogen und als letztes erst wieder angesteckt werden. Hatte hier aber schon jemand geschrieben, ich glaube @Der_Landgraf. Ich halte es ebenfalls für einen Mythos, den neuen Akku anzulernen. Vor allem wenn die Batteriedaten die gleichen sind.
Waren die Einstellungen bei beiden CLS resettet, oder nur an dem, wo die Batterie vorher tot war? Nach meiner Erfahrung war nach dem Tausch nichts resettet, weder im 218 noch im 207.
Zitat:
@ipthom schrieb am 5. März 2024 um 22:28:37 Uhr:
Das Lademanagement wird im 218/212 (und vielen weiteren Baureihen) u.a. über den Sensor gesteuert, der am Minuspol sitzt. Der sollte zum Batterietausch tunlichst abgezogen und als letztes erst wieder angesteckt werden. Hatte hier aber schon jemand geschrieben, ich glaube der @Der_Landgraf. Deswegen halte ich es ebenfalls für einen Mythos, den neuen Akku anzulernen. Vor allem wenn die Batteriedaten die gleichen sind.
Exakt!
Habe ich auf MT auch schon hundert Mal so beschrieben...
Und logisch, die Batterie (ist dumm) und kann nicht angelernt werden, jedoch das Spannungssystem bzw. der/die Batterie- und Lademanagementsensoren.
Und anlernen ist eigentlich auch etwas irreführend, anpassen auf die u.U. andere neue Batterie.
Nimmt man exakt die gleiche Batterie wie ab Werk, muss man gar nicht in der Werkstatt machen lassen.
Die "Stützbatterie" unter der I-Tafel werde ich demnächst auch noch tauschen, prophylaktisch. Ist ein Verschleißteil und mein Wagen wird in diesem Jahr sieben Jahre alt, da kann man auch mal 20€ investieren.
Wie würde man denn eine neue, größere AGM dem System eincodieren? Mit den Ah-Werten ? Oder ist das dann nur ein "Reset" ?
Habs jedenfalls nicht gemacht, stellte fest, dass nach einem halben Jahr der Akku einfach nicht "ordentlich" geladen wird - trotz meiner 100%-Langstrecke.
Ist aber für mich der geringste (und beste) workaround, regelmäßig mal extern vollzuladen. Zumal mein CLS ja -BEV-bedingt- immer längere Pausen bekommt.
Der Akku selbst zeigt mit folgenden Werten ordentlichen Zustand:
nach Vollladung 13V, nach 24h 12,81; nach 8d 12,72; nach 13d 12,69V
Ist dafür nicht das Batteriemanagement zuständig? Da gab es mW im 212er Forum mal eine Diskussion, dass das Batteriemanagement den Akku nie richtig voll lädt, sondern nur bis 80%.
Edit: Das Thema sollte es u.a. sein:
https://www.motor-talk.de/.../...iemanagement-umcodieren-t5183252.html
Ich lade meine AGM Batterie regelmäßig (ca. 1x im Monat) extern mit einem cetek auf.
Hierzu habe ich mir im Motorraum einen Steckanschluss eingebaut und stecke das Cetek bei Bedarf an. Spätestens, wenn in der MB App die Batterie als teilgeladen angezeigt wird.
Im Anhang meine Spannungstabelle.
MfG SEK_450
Zitat:
@OM642red schrieb am 6. März 2024 um 07:31:06 Uhr:
Wie würde man denn eine neue, größere AGM dem System eincodieren? Mit den Ah-Werten ? Oder ist das dann nur ein "Reset" ?
Habs jedenfalls nicht gemacht, stellte fest, dass nach einem halben Jahr der Akku einfach nicht "ordentlich" geladen wird - trotz meiner 100%-Langstrecke.
Ist aber für mich der geringste (und beste) workaround, regelmäßig mal extern vollzuladen. Zumal mein CLS ja -BEV-bedingt- immer längere Pausen bekommt.
Ja das hat ein Fahrzeugteile Händler auch so gesagt: Bei einer größteren AGM Batterie wird die Lichtmaschine gar nicht ausreichen um die Batterie zu laden. Da kann man "codieren" was man will, wenn überhaupt möglich bzw. nötig.
Ich habe mich an die Größe gehalten, auch wenn ich aufgrund der unglaublichen Rozigkeit des Händlers dann online bestellte.
Zitat:
Der Akku selbst zeigt mit folgenden Werten ordentlichen Zustand:
nach Vollladung 13V, nach 24h 12,81; nach 8d 12,72; nach 13d 12,69V
merci
Mir ist bei der Materie noch nicht alles klar.
Zu meinen Erfahrungen: Bisher hatte ich mit der Batterie im Fahrzeug keine Probleme. Beim alten CLS war jetzt die Batterie eben ganz platt, nachdem das Fahrzeug zwei Monate rumgestanden ist. Start/Stop ging nie. Geht nun wieder, nachdem ich die Auxiliary Backup Batterie ersetzt hatte.
Da ich keine Probleme habe, ist mein Ehrgeiz irgendwas zu codieren recht begrenzt. Mich interessiert es dennoch vom Thema her. Zudem will ich nicht sehen, dass die neue Batterie aufgrund von Unwissen kaputtgeht.
Es ist schon eigenartig, dass man bei einem Premiumprodukt sich über so Dinge wie Bordspannung, Ladeerhaltung etc streiten muss. Ich kenne eigentlich keine andere *gute* Marke, wo man ein cetek braucht, um nicht trotz regelmässigem Betrieb irgendwann mal die gelben Engel rufen zu müssen.
MB argumentiert eine *halb* geladene Batterie damit, dass sie dann länger halten könnte ..... dann kann man ja eine kleinere Batterie einbauen und diese volladen .... würde Geld sparen in der Produktion.