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Bei Regen zieht die Bremse einseitig...

Volvo S80 1 (TS)
Themenstarteram 29. Dezember 2023 um 16:43

Kollegen,

das Problem ist wohl nicht absolut unbekannt - aber es ist sehr irritierend und ich hoffe auf kompetenten Input.

Das Auto ist ein S80, 2004, hat erst 62 tkm auf der Uhr. Alter der Beläge und Scheiben nicht bekannt. Bei trockner Fahrbahn keine Probleme (ich fahre den Wagen jetzt 25 tkm, meist Langstrecke und wenig Bremsen).

Heute fuhr ich bei starkem Regen auf der Autobahn. Beim Bremsen war die Wirkung zunächst stark einseitig, d.h. der Wagen zog nach links, ich musste regelrecht gegenlenken. Dann wurde es besser und die Bremse war "normal". Nach etwas Fahrstrecke in der Nässe hatte ich das dann wieder.

Vor einigen Wochen fiel mir das bei Regen noch nicht auf - sehr eigenartig aber absolut nicht lustig.

Bevor ich jetzt wild alles tausche - also Sättel, Scheiben, Beläge.... - wer hat das auch erlebt und eine ordentliche Lösung gefunden?

DANKE!

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11 Antworten

Bj. 2004 mit 62 tkm... scheinen noch die originalen "Erstausstatter" Bremsen zu sein?!

Bist echt mutig damit nach 19 Jahren! ungeprüft schon 25 tkm umher zu fahren.

Was ist mit Wartung (Ölwechsel, Bremsflüssigkeit, Filter....)? HU/AU? Auch noch alles Original? ;-))

Könnte auch einfach nur Aquaplaning sein, vor allem auf der Autobahn bei starkem Regen.

@AlarichV70II

Wusste nicht, dass die Bremse wie ein Zahnriemen ein Ablaufdatum hat und entweder nach x km oder y Jahren gewechselt werden muss.

Wird sie denn schlecht oder gar ranzig??

:D

 

Gruß Didi

Die bekommen so einen muffigen Beigeschmack, wenn man dran lutscht.

Nee, ernsthaft: Die werden nicht besser, die können ziemlich aushärten, abgesehen davon, hätte ich Schiss, dass sich der Belag vom Träger löst aufgrund des Alters.

Naja, ich hätte hier die Führungsbolzen der Bremssättel im Verdacht. Wenn die nicht einwandfrei gewartet sind (rostfrei, sauber, mit dem richtigen Fett und der richtigen Menge), gehen die in den Führungen fest und klemmen, dann hast du in etwa das geschilderte Symptom.

Unabhängig davon kann ich mir bei der geringen Kilometerleistung und dem vergleichsweise hohen Fahrzeugalter nicht vorstellen, dass das noch die originalen Scheiben und Beläge sind. Über die Zeit (und gerade bei geringer Nutzung der Bremse) bilden sich Roststellen auf den Scheiben, die auch bei zwischenzeitlichen Bremsungen nicht wegschleifen und irgendwann zu Ausbrüchen auf den Scheiben führen. Gerade die HA-Bremse ist dafür bekannt. Deshalb gehe ich nicht von Originalqualität der Scheiben und Beläge aus.

Themenstarteram 30. Dezember 2023 um 8:16

Danke für Eure Ideen und Kommentare. An der Bremse habe ich noch geleckt, sie riecht aber ok:-)

Also das Verhalten der Bremse war ja ansonsten einwandfrei, letzte HU war 11/22 und alles war "schick". Die Sichtprüfung auch vollkommen ok, Bremsflüssigkeit ist 1 Jahr alt.

Was mich so irritiert ist, dass das nur bei Nässe stattfindet - und nicht bei trockner Strasse, da bremst der Wagen vollkommen unauffällig.

Ich werde erst mal die Sättel abnehmen und alles reinigen, die Führungsstifte auch sorgsam anschauen. Ansonsten geht es ans Tauschen, Schläuche und Sättel wären ja die erste Maßnahme.

Hi,

Wie alt sind die Reifen?? Die Idee mit dem Aquaplaning scheint mir sehr plausibel…. Eher als was anderes….

Gruß der sachsenelch

Themenstarteram 30. Dezember 2023 um 13:24

Hmm. Die Winterreifen sind ein Jahr alt und ordentliches Produkt, die haben noch nicht viele km hinter sich. Ich denke eigentlich nicht, dass das Aquaplaning war. Es trat immer nur beim ersten Bremsen nach einiger Fahrtstrecke auf. Das hätte eigentlich sonst lustig weitergehen müssen... und ich hatte das auch bei deutlich unterschiedlichen Geschwindigkeiten

Was vielleicht sein könnte - aber das ist wilde Spekulation: es sammelt sich einiges an Spritzwasser auf in der Bremse/ auf der Scheibe an. Beim Anbremsen benötigt eine Seite länger - möglicherweise durch einen etwas schwergängigeren Mechanismus, möglicherweise auch durch eine stärker einseitige Wasseransammlung. Aber so richtig glauben kann ich das gar nicht....

Also: ich zerlege noch mal und mache alles sauber. Dann sehe ich weiter und werde gelegentlich berichten.

Du schreibst, dass das Schiefziehen nur bei Nässe und nur anfänglich war und dann verschwunden ist. Bei Trockenheit o.k.

Ich würde auf unterschiedlich stark anliegende Bremsbeläge tippen. Also z.B. eine Seite drückt die Bremsbeläge mit deutlich mehr "Restkraft" an die Scheiben als die andere Seite (bei gelöster Bremse). Damit wird diese Scheibe bei Nässe "trockengebremst". D.h. fast alles Wasser auf der Bremsscheibe ist weg und die Bremse zieht sofort. Wobei die andere Seite erst mal durch die Bremsbetätigung "getrocknet" werden muss. Damit unterschiedliche Bremswirkung zu Beginn und dann ziehen sie wieder gleich.

Ich würde die Räder mal anheben und per Hand drehen. Unterschied links / rechts?

Falls sich das bestätigt könnten die Ursachen vielfältig sein:

- wie @KaiCNG geschrieben hat die Führungsbolzen

- defekte Bremsleitung (die fast zugequollen ist und damit ein wenig Rest-Bremsdruck einsperrt) hatte ich auch schon

- Schwergängige Bremskolben

- ...

Übrigens, das Feature "Bremsscheiben automatisch trocken bremsen" wird auch bei einigen Bremssystemen eingesetzt. Da wird bei der Fahrt für den Fahrer nicht merklich minimaler Bremsdruck (z.B. 2..3Bar) aufgebaut und damit das Wasser auf den Bremsscheiben entfernt. Das Ganze wird insbesondere bei Autobahrnfahrten zyklisch wiederholt. Bei einigen Herstellern z.B. gekoppelt an Frontscheibenwischeraktivität.

Ich schließe mich meinen Vorschreibern an. Es scheint, warum auch immer, auf einer Scheibe mehr Wasser zu sein, welches erst weg muss.

Vielleicht mal Räder runter und prüfen, ob sich die Scheiben unterschiedlich schwer drehen lassen. Ohne Räder wird der Unterschied deutlicher. Dann die Sättel ansehen, Belagführungen reinigen.

Themenstarteram 7. Januar 2024 um 19:03

Vielen Dank für Eure Ratschläge und Gedanken.

Ich muss mich mal an die Bremse ranmachen (wird wetterbedingt erst in einigen Wochen was).

Heute habe ich einen Ölwechsel gemacht und auch das Vorderrad abgenommen zwecks einfacherem Hantieren. Dabei habe gesehen, dass die Scheiben nicht mehr so schön sind und diese riefig und tlw. auch etwas ungleichmäßig eingelaufen sind. Das könnte auf eine gewisse Schwergängigkeit hindeuten (obwohl ich vor einem Jahr beim Bremsflüssigkeitswechsel die Beläge komplett zurückgesetzt hatte). Außerdem merkte ich, dass die Bremsen anfangen zu rubbeln - ich denke, die Scheiben sind halt nicht mehr gut.

Ich werde also mal "Bremse komplett", also "mit Alles und Kräutersosse" machen. Die Schläuche mach ich bei der Gelegenheit gleich mit, das ist ja nicht weiter tragisch. Dann sind diese Fehlerquellen ausgeschlossen.

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