Benziner und Diesel - Grundkurs
Hallo Zusammen,
eine Sache vorab:
ich bin alles andere als technisch versiert und nutze daher gerne diese Möglichkeit, um mir zumindest ein wenig Grundwissen anzueignen. Ich wäre daher dankbar, wenn man auf sinnfreie Kommentare verzichten würde.
Nun zum eigentlichen Thema:
Ich fahre einen e320 Benziner (w210), der zuvor meinem Schwiegervater gehörte. Dieser holte sich daraufhin einen e320 cdi (w211) und schwärmt seither über so ziemlich alles an diesem Auto. Quasi alles besser als an meinem 210er. (Das ist nichts Verwerfliches, ist eben sein neuer Alter, da wäre es schlimm, er würde alles schlechter finden.)
Was mich jedoch stutzig macht, ist die Aussage, das Diesel immer die bessere Lösung sei. Mehr Durchzug dank höherem Drehmoment bei gleichzeitig weniger Verbrauch vom billigeren Kraftstoff.
Nun kann ich mir nur schwer vorstellen, dass Diesel die eierlegende Wollmilchsau ist und bin der Überzeugung, dass sowohl Benziner als auch Diesel ihre Vorzüge haben. Daher würde ich gerne eure Meinung dazu wissen, welche Vor- und Nachteile seht ihr?
Bitte bleibt sachlich und versucht beide Seiten objektiv zu betrachten.
Gruß,
Jai
P.S. Wer etwas zu meinem konkreten Beispiel (e320 w210/e320 cdi w211) zu sagen hat (und mir etwas von dem Gefühl nehmen möchte, das durchweg schlechtere Auto zu fahren ;-)), darf dies natürlich gerne tun.
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@Jai_Welc schrieb am 3. Juli 2015 um 10:41:30 Uhr:
....
Was mich jedoch stutzig macht, ist die Aussage, das Diesel immer die bessere Lösung sei.
....
Diese Aussage ist so natürlich Quatsch
Auch heute noch gilt - Diesel für Langstrecke top - für Kurzstrecke eher weniger toll...
Besonders die moderneren Diesel mit Partikelfilter finden z. B. Kurzstreckenverkehr, bei dem der Motor ohnehin kaum warm wird, nicht so toll! Der Filter muss ab und an mal "freigebrannt" werden - im Kurzstreckenverkehr ist das immer so eine Sache.
Auch hat der Diesel mehr "drum-rum" an Technik was generell ein mehr an Risiko darstellt.
Das Forum ist ja voll von Berichten mit Injektorproblemen, Turboproblemen, versotteten Krümmern usw...
Ein Diesel gleicher Leistungsstufe wird natürlich immer mehr Drehmoment haben - das ist korrekt. Dafür hat man im Gegenzug eine gewisse Anfahrschwäche die je nach Motorisierung mal mehr oder weniger stark ausgeprägt ist.
Bei meinen ca. 15 TKM im Jahr mit täglich 16 km zur Arbeit und retour würde ein Diesel aus den o. g. Gründen nur wenig Sinn machen. Vor allem kein großvolumiger. Obwohl ich sicher das niedertourige Fahren und das Drehmoment genießen würde - der Benziner ist für mich (!) die bessere Wahl.
Die Benziner haben halt etwas weniger anfällige Technik verbaut, verrußen nicht innerlich, sind in der Regel laufruhiger und benötigen vor allem keinen Dieselpartikelfilter der regelmäßig regeneriert werden muss! Dafür verbrauchen sie halt etwas mehr...
Kommt halt sehr auf das individuelle Fahrprofil an!
Da Risiko beim Gebrauchtkauf einen "verstopften" Diesel zu bekommen (vor allem bei Gebrauchtwagen mit niedriger Laufleistung im Vergleich zum Alter) erachte ich als höher ggü einem gleichwertigen Benziner.
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33 Antworten
Moin, habe grade zum anderen Thema was gepostet, da geht es eben um Vergleich und Kosten, schau mal unter:
http://www.motor-talk.de/.../...er-hat-das-geschafft-t4518216.html?...
Wie gesagt, was du sagst kann stimmen bis ca. 300 tkm wo die schlimmsten Probleme jedes CDI's sich noch im Rahmen halten (z.B. Verkokung von Injektoren, AGR, Ansaugbrücke, undichte oder "gerissene" ZK, Kühlsystem und und und was der V6 Benziner nicht hat) dann braucht aber der CDI diese ganze Wartung und entsprechende Kosten wobei der Benziner weiterhin problemlos läuft. Wobei nur Benzin zu fahren wäre auch da trotzdem unwirtschaftlich (siehe den o.g. Beitrag).
Zitat:
@Jai_Welc schrieb am 3. Juli 2015 um 10:41:30 Uhr:
....
Was mich jedoch stutzig macht, ist die Aussage, das Diesel immer die bessere Lösung sei.
....
Diese Aussage ist so natürlich Quatsch
Auch heute noch gilt - Diesel für Langstrecke top - für Kurzstrecke eher weniger toll...
Besonders die moderneren Diesel mit Partikelfilter finden z. B. Kurzstreckenverkehr, bei dem der Motor ohnehin kaum warm wird, nicht so toll! Der Filter muss ab und an mal "freigebrannt" werden - im Kurzstreckenverkehr ist das immer so eine Sache.
Auch hat der Diesel mehr "drum-rum" an Technik was generell ein mehr an Risiko darstellt.
Das Forum ist ja voll von Berichten mit Injektorproblemen, Turboproblemen, versotteten Krümmern usw...
Ein Diesel gleicher Leistungsstufe wird natürlich immer mehr Drehmoment haben - das ist korrekt. Dafür hat man im Gegenzug eine gewisse Anfahrschwäche die je nach Motorisierung mal mehr oder weniger stark ausgeprägt ist.
Bei meinen ca. 15 TKM im Jahr mit täglich 16 km zur Arbeit und retour würde ein Diesel aus den o. g. Gründen nur wenig Sinn machen. Vor allem kein großvolumiger. Obwohl ich sicher das niedertourige Fahren und das Drehmoment genießen würde - der Benziner ist für mich (!) die bessere Wahl.
Die Benziner haben halt etwas weniger anfällige Technik verbaut, verrußen nicht innerlich, sind in der Regel laufruhiger und benötigen vor allem keinen Dieselpartikelfilter der regelmäßig regeneriert werden muss! Dafür verbrauchen sie halt etwas mehr...
Kommt halt sehr auf das individuelle Fahrprofil an!
Da Risiko beim Gebrauchtkauf einen "verstopften" Diesel zu bekommen (vor allem bei Gebrauchtwagen mit niedriger Laufleistung im Vergleich zum Alter) erachte ich als höher ggü einem gleichwertigen Benziner.
Pauschal kann man sagen:
Diesel: billiger Kraftstoff aber höhere KFZ-Steuer, Benziner umgekehrt. Deshalb rechnet sich ein Diesel erst ab einer gewissen Laufleistung. Diesel haben meist noch einen höheren Anschaffungspreis - dafür aber auch etwas mehr Wiederverkaufswert.
Die Technik hat vor allem seit der Einführung der Direkteinspritzung bei den PKW-Motoren in den 1980ern große Fortschritte gemacht, die früheren Vorkammerdiesel mit Gedenkminute zum Vorglühen vor dem Start waren da wesentlich nerviger
Ein Diesel ist deshalb heute was Geräusche und Sauberkeit angeht nicht schlechter als Benziner. Bei der Motorleistung sowieso nicht - was nicht zuletzt AUDI durch Siege mit TDI-Motoren in LeMans belegt hat.
Zitat:
Das Forum ist ja voll von Berichten mit Injektorproblemen, Turboproblemen,
versotteten Krümmern usw...
ich bin bisher 15 jahre lang taxi gefahren, immer benz, immer diesel... von den
oben einkopierten problemen kenne ich nur eines, und auch das kam nur einmal
vor - ein defekter turbo bei 300 k km bei einem w 211 e 220 cdi... alle anderen
liefen - und liefen - und liefen... immer, bei jeder temperatur... problemlos, oder
zumindest fast... wenn die diesel sooo schlecht wären, dann wären nicht immer
noch die meisten taxen in deutschland mercedes diesel...
ich tendiere auch immer mehr zum diesel...
Im Taxibetrieb ist der Motor aber fast immer warm und läuft ständig. Quasi Langstrecke in der Stadt!
Nicht vergleichbar mit dem Betrieb des Ottonormalarbeitnehmers der morgens zur Arbeit fährt und abends wieder heim mit Zwischenstopp im Aldi...
Muss im Endeffekt eh jeder selber wissen
Wenn er das erste Mal Injektoren kaufen gegangen ist wird sein Urteil vermutlich etwas anders ausfallen.
Der M112 kann zwar eigentlich nichts so richtig, ist dafür aber haltbar. Das kann man von den 6 Zylinder CDIs im Alter leider nicht behaupten.
Tja, auch wenn viele über die ollen Vorkammerdiesel schimpfen, weil sie, wenn man ihnen richtig Leistung abverlangt, auch Saufen können und keine, oder nur teuer erkauft, eine Dummweltzonenplakette erhalten.
Aber in Sachen Durchhaltevermögen, bei bescheidensten Rep.-Aufwand, sind die OM 60x allen Benzinern, CDI's und TDI's haushoch überlegen. Denen ist es völlig wurscht, was sie zu saufen bekommen..., Hauptsache es brennt. Ob nun Ultrakurzstrecke oder stundenlange Vollgashatz... - ist denen fast wurscht.
Auch wenn es viele nicht glauben können, mit kleineren Modifikationen stehen die Vorkammerturbodieselchen in Sachen Fahrspaß den CDI's in nichts nach... - eher im Gegenteil, die kann man nämlich auch mit Drehzahl fahren und klingen ab etwas über Leerlaufdrehzahl so gar nicht mehr nach Diesel. Selbst den stoischen Saugdieseln kann man etwas Beine machen, dass schon so mancher erstaunt war, mit wie geringer PS-Zahl ein durchaus flottes Vorankommen möglich wird.
300 tkm ohne den Motor, außer zum Ölwechsel oder zur Ölstandskontrolle angerührt zu haben sind da eher die Regel, denn die Ausnahme. Zwischendurch sind allenfalls ein paar Glühkerzen fällig.
Tauscht man dann bei um die 300tkm mal die Einspritzdüsen, sollte man für die nächsten 300tkm gerüstet sein.
Da hat ein Benziner schon den zigten LMM, mind. die zweite Lambdasonde, Zünd-Kabel, -Kerzen und -Spulen durchgejubelt.
Gruß
Jürgen
Ich werfe hier mal ein Statement in die Runde:
"Ganz egal, ob Benziner oder Diesel: Jedes Auto ist nur so gut wie sein Fahrer !"
Für mich persönlich hat Diesel nur einen einzigen Vorteil: Mehr Reichweite!
Mein W211 betreibe ich mit Autogas. Der Verbrauch liegt bei 15 Liter und der LPG Preis bei 0,47€. Somit 7€ auf 100 Km. Kein ähnlich motorisierter Diesel kann annähernd so günsige Treibstoffkosten haben!
Vom Steuer, Versicherung, Wartung und vorallem fahrspaß ganz zu schweigen.
Bevor einer wieder schreit, schreibe ich es mal dazu: LPG bleibt bis 2019 Steuerbegünstigt und wird danach lediglich um 12 Cent angehoben. Quelle: Wikipedia.
Diesel würde ich persönlich nicht kaufen, weil mir der Klang und die Leistungsentfaltung nicht gefällt.
Ich bin davon überzeugt, dass ein großvolumiger Saugbenziner mit LPG Betrieb, haltbarer und günstiger zu fahren / unterhalten ist als ein Diesel.
Ps: Ja, ich tanke auch 2x Benzin (Ultimate 102) im Jahr
Ich kann Locke1971 nur rechtgeben- die Vorkammerdiesel, besonders die Turbodiesel (aber nur beim 210er, nicht beim 124er!) sind eine Klasse für sich - halten ewig und kosten reparaturmäßig fast nichts ( ausgenommen die Lucas - Einspritzpumpe beim 220D).
Grüne Plakette dafür gibt's inzwischen auch-ganz legal!
Zitat:
@dickschiffsdiesel schrieb am 4. Juli 2015 um 15:22:02 Uhr:
Ich kann Locke1971 nur rechtgeben- die Vorkammerdiesel, besonders die Turbodiesel (aber nur beim 210er, nicht beim 124er!) sind eine Klasse für sich - halten ewig und kosten reparaturmäßig fast nichts ( ausgenommen die Lucas - Einspritzpumpe beim 220D).
Grüne Plakette dafür gibt's inzwischen auch-ganz legal!
ich habe zwar selber keine Erfahrung mit den Vorkammern aber ich glaube es Dir bezüglich Zuverlässigkeit und geringeren Wartungskosten verglichen mit CDI. Aber wie hoch liegt eigentlich der reale Verbrauch beim 300TD? Ich meine normale Fahrweise ca. 20% Stadt 80% Autobahn mit 160-180 km/h. Vermutlich ist man da mit 9l/100km noch gut bedient..
Stimmt. Mit 160 -180 km/h fährst du einen 300 D aber nicht mit 9l! Da sind 11l realistischer . Unter 8l kann man mit 80 km/h mit Tempomat auf der AB schaffen. Ich brauche bei einer gemischten Fahrstrecke zwischen 9 und 10l - fahre dabei aber sehr zurückhaltend unter häufiger Tempomat-Nutzung.
Nach einigen 100.000 km CDI-Fahrens mit zwei 210er, einem 168er und zwei 211ern ist mein Fazit folgendes:
1. Unkomplizierter fährt man ab einer gewissen Laufleistung mit einem einfachen (!) Ottomotor. Mit Direkteinspritzern, NOx-Kat und Turboaufladung nähern sich die Probleme stark an.
2. Billiger fährt man mit Diesel, leiser mit dem Ottomotor.
3. Durchzugsstärker fährt man mit Turbo-Aufladung bzw. Kompressor.
4. Die Common-Rail-Technik ist wesentlich komplexer als das Vorkammer/Wirbelkammer-System, dadurch "Reparaturfreudiger", unter dem Strich trotzdem billiger, weil klar sparsamer.
5. Der Dieselpartikelfilter ist ein Segen für die Umwelt und Hinterherfahrende, macht die Sache aber technisch nochmal anspruchsvoller.
Dass Papa vom 211er gegenüber dem 210er begeistert ist kann ich nachvollziehen. Die Vorteile überwiegen -- je nach Motorisierung -- klar.
Zitat:
@dickschiffsdiesel schrieb am 6. Juli 2015 um 11:17:17 Uhr:
Stimmt. Mit 160 -180 km/h fährst du einen 300 D aber nicht mit 9l! Da sind 11l realistischer . Unter 8l kann man mit 80 km/h mit Tempomat auf der AB schaffen. Ich brauche bei einer gemischten Fahrstrecke zwischen 9 und 10l - fahre dabei aber sehr zurückhaltend unter häufiger Tempomat-Nutzung.
11l hätte ich jetzt nicht erwartet aber wenn du es sagst dann ist es wohl so.. unser 320-er CDI verbrauch da max. 9! Und von mir aus spiet es schon ne Rolle denn wir fahren Diesel lange Strecken wo wir nicht nur Sprit sondern auch Zeit sparen wollen.. deswegen ruhig mal 180 km/h wenn es geht
Wenn 10l/100km bei Dir Durchschnitt ist dann hast du ja umgerechnet ca. 12€/100km (angenommen Literpreis 1.20€). Da steht aber unser zweiter W210-er Benziner (320T) nicht wesentlich schlechter da und zwar 55l E85 für 1.10€ + 12l E5 für 1.42€ machen den mittleren Literpreis von ca. 1.15€ und Verbrauch von 11l/100km = 12.65€/100km. Außerdem Steuer + Vers. im Jahr um die Hälfte weniger und die Wartungskosten vermutlich ähnlich wie beim 300TD.