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Benzintank nicht voll tanken bei Gasautos?

Themenstarteram 28. Mai 2015 um 5:52

Guten Morgen,

mal eine Frage die ich gerne mal den "Fachleuten" stellen würde:

Ich war gestern in der Werkstatt mV um eine defekte Wasserpumpe inkl. Zahnriemen und Spannrolle tauschen zu lassen - bei anschließender Probefahrt meinte mein "Schrauber" ich dürfe nie den Benzintank voll machen, immer nur höchstens ein Viertel und dann öfter nachtanken...

Grund: das Benzin, ich tanke Super, kein E10, verliert nach und nach seine zündfähigen Stoffe weil sie auf den Boden sinken und zuerst verbraucht sind - und dann hätte man später Probleme beim Starten im Benzinbetrieb.

Ist da was Wahres dran? Ich tanke eigentlich immer voll und freue mich das ich erst in 3 Monaten wieder an die Säule muss...

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Heermanus schrieb am 28. Mai 2015 um 07:52:25 Uhr:

Grund: das Benzin, ich tanke Super, kein E10, verliert nach und nach seine zündfähigen Stoffe weil sie auf den Boden sinken und zuerst verbraucht sind

Die Erklärung ist Bullshit. Benzin entmischt sich nicht. Und du verstärkst den Verlust an leichtsiedern durch einen leeren Tank.

Grund: Benzin besteht aus Komponenten mit unterschiedlichen Dampfdrücken, diese sind temperaturabhängig. Bei einem leeren Tank hast du viel Dampfvolumen, aber nur wenig Flüssigkeit darunter. Somit wird diese bei vielen Temperaturwechseln viel schneller von Leichtsiedern abgereicht als ein voller Tank mit wenig Dampfraumvolumen.

Wenn du übrigens E10 tanken würdest, wäre der Dampfdruck sogar höher als von Super (E5). Grund: Alkohol und Benzin sind eine nicht-ideale Mischung mit einem deutlichen Leichtsieder-Azeotrop. Die von RomanL gemachten Beobachtungen sind nicht wirklich plausibel. Ich fahre E10 seit es das gibt (und auch E20 wenn ich rankomme), diese Probleme sind physikalisch-chemisch nicht wirklich zu erklären. Gerade E10 kann mehr Wasser binden als E5, was bedeutet dass der Tank im Zweifel weniger rostet. Denn ungebundenes Wasser im Sprit ist ziemlich korrosiv (extrahiert die Säuren aus dem Brennstoff und konzentriert diese somit auf) und sammelt sich zudem unten wo eigentlich Brennstoff angesaugt wird.

Ich fahre trotzdem nicht sinnlos nen vollen Tank spazieren, das Mehrgewicht nutzt mir gerade mal gar nichts.

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Jein.

Benzin altert in der Tat.

Bei Motorrädern, die über den Winter länger nicht gefahren werden, sollte man deshalb bei Vergasermodellen vorher die Schwimmerkammern entleeren, weil sich dort sonst ein zündunfähiger Schmodder absetzt.

Normalerweise tanke ich etwa 1/3 voll, das reicht meist ein paar Wochen.

Ich habe aber auch schon vollgetankt, dann komme ich ca. ein halbes Jahr damit aus (z. B. mal besonders günstiger Preis im Ausland, oder Unsicherheit über die Versorgung mit LPG, ebenfalls bei Auslandsfahrten).

Ich verwende ausschließlich E5.

Wenn Deine Füllungen nur so kurz reichen, würde ich ruhig volltanken.

Probleme gibts sonst ja eher bei zu wenig Benzin (Pumpe).

 

lg Rüdiger:-)

Soweit ich weiß gasen die leichter zündfähigen Bestandteile aus und es braucht dann einfach höhere Temperaturen zum Zünden (was im Winter schwierig wird).

Zu leer sollte der Tank aber auch nicht sein, da die Kraftstoffpumpe weiterhin mitläuft und die nicht permanent Luft ziehen sollte.

Gruß Metalhead

Themenstarteram 28. Mai 2015 um 6:35

Danke für die raschen Antworten...

Ich hatte letztens vor dem Englandurlaub voll getankt, jetzt ist der Tank noch zu gut 3/4 voll - denke vor Juli/August wird der auch nicht leer...

Dann werde ich ihn jetzt einfach annähernd leer fahren und anschließend max. nur noch zur Hälfte befüllen

kann ich mir nicht vorstellen.... erst wenn der Sprit vielleicht 12 Monate im Tank ist, würde ich darüber nachdenken, weniger zu tanken.

Bei meinem Rasenmäher ist der Sprit auch 12 Monate im Tank. Außerdem brauchst du den Sprit sowieso nur in der Warmlaufphase und da läuft der Motor a) sowieso nicht sauber und b) sowieso nicht unter voller Last im Grenzbereich (hoffentlich).

ich tanke in Österreich auf der Urlaubsfahrt heim immer voll und das reicht dann meistens bis in den frühen Winter.

ohne Probleme.

Gruß Wensi

Nun vollgetankt fahre ich 56kg (80l) sinnlos in der Gegend herum....deshalb maximal 30 - 40 % Voll. Reicht dann für 4 Monate.

Gruß

Ciwa

Ich hatte bei meinem LPG Auto auch immer so Benzin nachgetankt, daß es für 3-6 Monate reichte.

Bei E10 ist das tatsächlich ein ernstes Problem. Nach 1 Winter ist E10 gelb, dick wie Diesel und riecht kaum noch nach Benzin. Es läßt sich stellenweise kaum noch zünden und läuft rußend und stotternd. Ein ausgekippter Fleck auf dem Boden reagiert schon ein paar Sekunden später ciht mehr auf ein Feuerzeug und bleibt tagelang als ölige Spur sichtbar.

Das Thema ist in Rasenmäher- und Rollerforen mehr als gut dokumentiert. Und ich kann's aus eigener Erafhrung absolut bestätigen.

Nimmt man hingegen Super oder Super Plus (E5), scheint die Zusammensetzung eine komplett andere zus ein. der Sprit bleibt hell und riecht nach wie vor scharf nach benzin. Zündprobleme kenn ich damit auch nicht. Flecke verdunsten komplett und spurlos und es brennt sofort, solange man noch Feuchtigkeit auf dem Boden sieht.

Insofern ist das schon wahr, daß man den heutigen "Billig"-Sprit nicht zu lange spazieren fahren sollte ;-) Ich persönlich tanke genau 2x im Jar voll - 1x im Winter in D und 1x im Sommer in Russland. Das langt für ein ganzes Autojahr und hat noch nie Probleme gemacht. Allerdings halte ich mir E10 auch fern vom Tank - aus obig angegebenen Gründen ;-)

Gruß

Roman

Klar altert Benzin, egal welche Sorte. Aber Benzin bleibt mindesten 12 Monate voll zündfähig, meistens hält es wesentlich länger. Da braucht man sich nun wirklich keine Sorgen machen. Eher hat das mit dem sinlosen Gewicht zu tun, das den Verbrauch erhöhen kann.

Wie Angesprochen, Hauptproblem ist wohl der erhöhte Verbrauch durch das Mehrgewicht.

Hinsichtlich der Zündfähigkeit würde ich mir keine Sorgen machen, haben letztens noch einen LPG-Wagen reaktiviert, der 3 oder 4 Jahre in der Garage stand. Sprang nach einigem orgeln an und lief. Lediglich mit Gas lief er zunächst unruhig.

Und auch der Alkoholgehalt ist nicht mal zweitrangig. Das E10 nach einem Winter zu nicht zündfähigem Schleim verkommt, zweifle ich doch entschieden an. Der Umstand, dass Alkohol Wasser ziehen soll ist sogar noch vorteilhaft, weil es dann gebunden und mitverbrannt wird und sich nicht absetzt.

Ich habe letztens noch eine Flasche Spiritus, die locker 30 Jahre alt gewesen sein muss, gefunden. Also 94%iger Alkohol. Gelagert in einer Kunststoffflasche. O Wunder, er funktionierte immer noch!

Zitat:

@Heermanus schrieb am 28. Mai 2015 um 07:52:25 Uhr:

Grund: das Benzin, ich tanke Super, kein E10, verliert nach und nach seine zündfähigen Stoffe weil sie auf den Boden sinken und zuerst verbraucht sind

Die Erklärung ist Bullshit. Benzin entmischt sich nicht. Und du verstärkst den Verlust an leichtsiedern durch einen leeren Tank.

Grund: Benzin besteht aus Komponenten mit unterschiedlichen Dampfdrücken, diese sind temperaturabhängig. Bei einem leeren Tank hast du viel Dampfvolumen, aber nur wenig Flüssigkeit darunter. Somit wird diese bei vielen Temperaturwechseln viel schneller von Leichtsiedern abgereicht als ein voller Tank mit wenig Dampfraumvolumen.

Wenn du übrigens E10 tanken würdest, wäre der Dampfdruck sogar höher als von Super (E5). Grund: Alkohol und Benzin sind eine nicht-ideale Mischung mit einem deutlichen Leichtsieder-Azeotrop. Die von RomanL gemachten Beobachtungen sind nicht wirklich plausibel. Ich fahre E10 seit es das gibt (und auch E20 wenn ich rankomme), diese Probleme sind physikalisch-chemisch nicht wirklich zu erklären. Gerade E10 kann mehr Wasser binden als E5, was bedeutet dass der Tank im Zweifel weniger rostet. Denn ungebundenes Wasser im Sprit ist ziemlich korrosiv (extrahiert die Säuren aus dem Brennstoff und konzentriert diese somit auf) und sammelt sich zudem unten wo eigentlich Brennstoff angesaugt wird.

Ich fahre trotzdem nicht sinnlos nen vollen Tank spazieren, das Mehrgewicht nutzt mir gerade mal gar nichts.

Ich fahre seit 10 Jahren mit LPG. Hab den Tank immer dann vollgemacht, wenn er sich der Reserve näherte und E5 grad billig war. Ungefähr alle 8 oder 9 Monate. Probleme hatte ich nie.

Hi GaryK! Die Theorie kenne ich zum E10 auch, aber ich kann es (leider) mit mehreren Beispielen belegen, daß sich E10 deutlich anders verhält als Super aus der selben Quelle.

Bei mir standen jetzt über mehrere Winter immer mehrere Roller (5) und Rasenmäher (7) mit Restbenzin und auch mindestens 2 Kanister dazu - teilweise E10, teilweise Super. In den Geräten, die noch normalen Altsprit vom Vorjahr drin hatten und teilweise 1 Jahr gar nicht benutzt wurden, lief der Motor ruckzuck, stabil und nur mit minimalem Rauch.

Bei den Geräten, die E10 enthielten, kam oben beschriebener Effekt zutage - schweres Anspringen, kladdernasse Kerzen, stottern und unrunder Lauf,...

Interessant ist, daß die gleichen Geräte mit dem jeweils anderen Sprit (umgefüllt von Tank zu Tank), das gleiche Anspringverhalten wie der Nachbar zuvor zeigten. Es lag also definitiv am Sprit und nicht am Mäher. Der Rauch riecht dabei deutlich nach Diesel- oder Petroleumabbrand obwohl beides nicht drin ist ?????

Nun kann man mir mit Tankbeschaffenheit etc. kommen, aber sowohl die Kanister als auch die Tanks an den Mähern sind materialtechnisch identisch - und an den Rollern sowieso emailliertes Blech ;-)

Einen aktuellen der Flecken der eigenartigen Rückstände vom langgelagerten E10 kann ich noch heute (nach 4 Tagen!) auf dem Asphalt vor meinem Haus fotografieren. Getankt wurde am So ein Kanisterrest von 2014 in einen Wagen, wobei etwas überlief und einen Fleck verursachte. In das gleiche Fahrzeug wurden dann noch 5 Liter Frischsprit getankt - Super 95. Der davon stammende Überlauf ist komplett verdunstet.

Da ich die Kanister ausschließlich für Blanksprit benutze (sind farblich sortiert und beschriftet und werden auch nur von mir befüllt), kann es also auch kein versehentlicher Gemsichrest oder Diesel sein.

Da ist also definitiv die Zusammensetzung des Benzins eine andere - ich würde fast tippen, es ist im E10 ein weniger zündfähiger Anteil beigegeben, der durch den Zusatzalkohol im Frischzustand wieder kompensiert wird.

Der Geruch frisch und langzeitgelagert ist ebenfalls deutlich anders bei normalem Super und E10. Auch hier also meine Vermutung, daß es sich nicht um den gleichen Grundstoff handelt.

Da sich alle Sprithersteller bedeckt halten bezüglich ihrer Inhaltsstoffe, bleibt das natürlich eine reine Anscheinsvermutung.

Ein irgendwie geartetes Entmischen kann ich nicht bestätigen, ebensowenig wie erhöhte Rostneigung. Die beschriebenen Anzündtests haben wir mehrfgach und mit verschiedenen Chargen wiederholt - alle mit dem selben Ergebnis. Frisch zündet alles gleich, 1/2 Jahr gelagert nicht mehr.

Wie gesagt, das ist nur meine persönliche Erfahrung und die ist alles andere als allgemeingültig... ;-)

Gruß

Roman

 

PS: Wir haben letztes Jahr die Beobachtung gemacht, daß sich mit E10 getränkte, ganz frische Lappen gelblich verfärbten und später eine schmierige, staubbindende Konsistenz hatten - in etwa wie ein ganz leicht dieselgetränkter Lappen, trocken aber irgendwie "feucht" im Griff. Bei reinem Superbenzin hingegen sind die Lappen weiß geblieben und fassten sich trocken an. Ich hab erst vermutet, meine Jungs hätten einen Gemsichkanister erwischt, aber es war definitiv ganz frischer E10-Sprit und die gereinigten OBjekte 1A die selben.

Seitdem benutze ich für Mäher, Roller und Auto nur noch Super - nicht wegen des Alkohols, sondern wegen dieser Merkwürdigkeiten.

Zitat:

@GaryK schrieb am 28. Mai 2015 um 12:04:40 Uhr:

 

Ich fahre trotzdem nicht sinnlos nen vollen Tank spazieren, das Mehrgewicht nutzt mir gerade mal gar nichts.

Naja, ob ich bei 1,7t Leergewicht 40kg mehr spazieren fahre, macht den kohl auch nicht fett...

In der Regel tanke ich, wenn möglich, in Österreich voll und fahre dann. Bei 'nem Hecktriebler machen sich im Schnee ein paar Kilogramm auf der HA postiv bemerkbar.

Wenn dann der Tank gut ein Drittel leer ist, kommt E85 obendrauf, so dass ich ca. E30-E35 habe. Damit kommt beim Start noch keine MIL und das Benzinsystem bleibt sauber.

Im Winter fahre ich, soweit wie es geht, mit fast leerem Tank, also Benzinlampe noch aus. Wenn die Benzinlampe an ist, kann es nämlich vorkommen, dass die Benzinpumpe in langezogenen Kurven Luft ansaugt, was die nicht besonders mag (habe ich im Winterurlaub vor drei Jahren gehabt).

Im Sommer lasse ich den tank mind. halbvoll, da die Benzinpumpe zwar innerlich gekühlt wird, aber der Sprit von vorne heiß über den Rücklauf zurückkommt. Bei niedrigem Stand im Tank wird das Benzin dann zu warm, was bei altersschwachen Benzinpumpen auch deren Exitus bedeuten kann.

Übrigens ist E85 klar, aber richtig. Da sieht Super E5 (oder was es in Österreich gibt) bzw. SuPlu richtig wie abgestandene Brühe aus.

Gruß

@GaryK

"Gerade E10 kann mehr Wasser binden als E5, was bedeutet dass der Tank im Zweifel weniger rostet."

Da muss man ein ziehmlich altes Auto fahren mit Blechtank. 

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