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Berechnung Wertverlust, ausgehend vom ehemal. BLP

Themenstarteram 6. September 2024 um 5:36

Guten Tag zusammen,

ich bin gerade im Begriff einen Wagen zu verkaufen und Frage mich, wie ich mir den entstehenden Wertverlust "realistisch" schön rechnen könnte. (Wer nicht verkauft, hat keinen Verlust... gilt an der Börse auch)

Ich habe jetzt festgestellt, wenn ich 15% Rabatt vom ehemaligen BLP rechne und ab dann konstant 9% Wertverlust pro Jahr: komme ich exakt auf meinen Kaufpreis vor drei Jahren und auch auf den realistischen VK-Preis jetzt.

Zufall oder kann diese Faustformel jemand bestätigen?

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23 Antworten

Ich denke mal es hängt von mehr Faktoren ab. Wie das Modell als Gebrauchtwagen gefragt ist, welche Rabatte der Hersteller damals gegeben hat, wie viele damals zugelassen wurden und dementsprächend jetzt auf dem Gebrauchtmarkt sind. Wie stark der Hersteller in der Zeit die Preise angehoben hat, wie zuverlässig der Wagen ist... nur ein paar Gedanken. Denke mal nicht, dass es dafür eine Formel gibt, da ein Autokauf keine rein rationale Sache ist. So kenne ich es zumindest von anderen Märkten.

Dazu Zeiten wie z.B. Corona oder die Erhöhung der Gewährleistung.

Ggf. Einführung Umweltzonen und andere Sachen.

Klar kann man einen Richtwert / Faustregel annehmen - allerdings ist es ggf. Modellspezifisch wieder stark unterschiedlich.

Ich habe immer nach der Faustregel "Wertverlust pro Monat ist 1% des Zeitwertes" abgeschätzt, das ist noch etwas konservativer. Dafür darf das Auto nicht zu neu und nicht zu alt sein, muss durchschnittliche Kilometerleistung haben u.ä. Aber die eine Formel, die für alle Autos und alle Umstände gilt, gibt es nicht. Am Schluß bestimmt der Markt, was das Auto wert ist.

Themenstarteram 6. September 2024 um 11:58

ja, okay.. ich verstehe die Einwände.

Es handelt sich hier um einen klassischen Zweit- oder Drittwagen mit hoher Motorisierung. 10,5 Jahre alt und mit 130000km relativ viel auf der Uhr. Normalerweise werden diese wohl eher mit 5000km - 8000km p.a. bewegt. In diesem Bereich liege ich auch mit der Nutzung seit Besitz.

Vermutlich müsste man pro Halter auch noch einen fiktiven Wertverlust von x% in Abzug bringen.

Mein letzter PKW-Verkauf war vor 1,5 Jahren ein gut ausgestatteter BMW 330d xD Touring (F31) mit ehem. (2014) BLP 68k €.

Gekauft als Premium Selection Jahreswagen (Ex-Sixt) mit 24.500 km und knapp 2 Jahren Restgarantie beim BMW-Vertragshändler für 37,5k € und verkauft 6,8 Jahre später mit 110tkm für 20k €.

Ergibt folgende Rechnung:

Wertverlust vom ehem. BLP nach 1 Jahr: 45 %

Wertverlust vom ehem. BLP nach 8 Jahren: ca. 70 %

Rechnerischer Wertverlust bezogen auf ehem. BLP insgesamt über 8 Jahre: 48k €

Hätte man den Wagen neu mit 15 % Rabatt auf den ehem. BLP von 68k € gekauft, wäre der rechnerische Wertverlust des Wagens insgesamt bis zum meinem Verkauf 8 Jahre später mit 110tkm Laufleistung insgesamt nur bei 37,8k € gelegen.

Also in meinem Fall hätte mein ehem. BMW 330d Touring nach der Faustformel des TE 3 Jahre nach Neukauf immer noch einen Wert von knapp 48k € haben müssen. Tatsächlich bezahlte ich aber für ihn 14 Monate nach EZ "nur" 37,5k €, also über 10k € weniger.

Es waren wohl andere Zeiten und auch die Tatsache, dass es ein tadellos gepflegter Ex-Mietwagen war spielt preislich eine Rolle. Mein Nachfolgefahrzeug BMW M340d Touring hätte ich im Übrigen noch im 2. Jahr praktisch ohne Wertverlust verkaufen können, da ich selbst als Privatkäufer mehr als 15 % Neuwagenrabatt erhielt und das Modell wegen der damaligen (2022) Lieferzeit von 11 Monaten sehr gefragt war.

Faustformeln helfen m.E. bei der Berechnung des Wertverlustes eines neu(er)en PKW in den nächsten 3-4 Jahren wenig weiter, dafür sind die Märkte zu volatil und es können viele unvorhergesehene Ereignisse eine den Wert beeinflussende Rolle spielen.

Wer hätte z.B. vor 3 Jahren gedacht, dass sein neu gekaufter Elektro-PKW aktuell nur noch ca. 40-45 % seines ehem. BLP (abzüglich Förderprämie) wert ist?

Themenstarteram 6. September 2024 um 13:23

Zitat:

@Volvoluder schrieb am 6. September 2024 um 14:37:32 Uhr:

....

Wer hätte z.B. vor 3 Jahren gedacht, dass sein neu gekaufter Elektro-PKW aktuell nur noch ca. 40-45 % seines ehem. BLP (abzüglich Förderprämie) wert ist?

ehrlich gesagt: ich. Ich lehne diese Art der Mobilität immer noch ab und ich würde mir lieber einen 10 Jahre alten Benziner kaufen, als einen 2 Jahren alten Akku. Ich weiß, dass das weder physikalisch einen belastbare Grundlage hat, noch eine mathematische. Aber viele Leute sind im Mindset wohl noch nicht so weit, dass sie der Haltbarkeit dieser Technologie viel vertrauen schenken. Der Wertverlust von E-Autos scheint mir daher ein Fass ohne Boden zu sein und auch noch ein bisschen zu bleiben. So lange die Entwicklungsgeschwindigkeit dieses Level hält, habe ich ja nicht erst bei Abholung des E-Autos ein technisch überholten Auto, schon schon bei der Unterschrift. Nicht meine Welt. Keine Ladeinfrastruktur, keine bezahlbaren freien Werkstätten mit humanen Stundensätzen, keine Emotion.

Für den tatsächlichen Wertverlust sind viele Faktoren verantwortlich, die hier schon genannt wurden.

Besonders entscheidend scheint mir die Marktsituation.

In meiner Familie wurden im Jahr 2022 ( als Fahrzeuge knapp waren) 2 ältere Fahrzeuge zu absurd hohen Preisen verkauft. Das war einfach nur der Marktlage geschuldet. Wer in so einer Phase verkauft und kein Ersatzfahrzeug benötigt hat Glück gehabt.

Mir ist nicht klar, welche Erkenntnisse Du @keksemann mit prozentualen Werten gewinnen möchtest.

Wenn ich es richtig verstehe, kannst Du ein vor 3 Jahren gekauftes Fahrzeug zum nahezu identischen Preis wieder verkaufen. Besser geht es doch nicht. Gratulation

Themenstarteram 6. September 2024 um 18:22

Nein, das ist so nicht richtig und das habe ich so auch nicht suggerieren wollen. Wenn ich jetzt verkaufe, dann habe ich pro Jahr 9% verloren, die Jahre vor meinem Besitz auch bei angenommenen 15% NW-Rabatt. Ich hätte in den drei Jahren des Besitzes ordentlich Verlust gefahren, was allerdings offensichtlich a) marktgerecht ist und b) einer geraden Linie folgen würde.

Okay das hatte ich falsch verstanden

Ich vermute es geht um den Z4. Da dürfte auch die Jahreszeit des Verkaufs eine Rolle spielen. Bald ist Saisonende.

Themenstarteram 6. September 2024 um 20:51

Ja, das kann bei unerfahrenen Käufern schon mal vorkommen. Lassen wir sie im Glauben, dass Cabrios oder Roadster Richtung Herbst günstiger werden.

gter

Zitat:

@keksemann schrieb am 6. September 2024 um 13:58:34 Uhr:

.....

Es handelt sich hier um einen klassischen Zweit- oder Drittwagen mit hoher Motorisierung. 10,5 Jahre alt und mit 130000km relativ viel auf der Uhr. Normalerweise werden diese wohl eher mit 5000km - 8000km p.a. bewegt. In diesem Bereich liege ich auch mit der Nutzung seit Besitz.

Vermutlich müsste man pro Halter auch noch einen fiktiven Wertverlust von x% in Abzug bringen.

Das Ganze ist doch, gerade bei > 10 Jahre alten Zweit- oder Drittfahrzeugen Fahrzeugen der (ehemaligen) 60-100k €-Klasse, sehr stark modellabhängig.

Mein Mercedes 300 SL aus 11/1987 mit aktuellem Km-Stand 149.000 hat in den 21 Jahren meines Besitzes seinen Wert, trotz in dieser Zeit zurückgelegter ca. 70tkm, in etwa verdoppelt.

Auch mein Mercedes SL 500 aus 8/1998 mit aktuellem Km-Stand 179.000 ist in den 10 Jahren meines Besitzes, trotz in dieser Zeit zurückgelegter ca. 45tkm, seit meinem Kauf im Wert um ca. 25% gestiegen.

Einer meiner Brüder hat vor knapp 2 Jahren seinen 2013 neu gekauften Porsche 911 Carrera S (991.1) mit 50tkm Laufleistung für lediglich ca. 10% unter dem von ihm bezahlten Neupreis verkaufen können.

Wieviel soll denn der Z4 jetzt noch im Alter von 10,5 Jahren bringen?

Themenstarteram 6. September 2024 um 21:45

ehemalig 71k BLP, jetzt 24k

Eine nicht unbedeutendes Kriterium bei der Preisfindung solcher Spaßautos dürfte auch die Anzahl der Vorhalter sein.

Wer als Liebhaber so ein Fahrzeug sucht, achtet auf eine einwandfreie Historie mit lückenloser Wartung und wenige Vorhalter.

Ebenso spielt auch die Farbe eine Rolle.

Themenstarteram 7. September 2024 um 9:36

4 Halter incl. mir, kein Autohaus, keine Vermietung, o.ä. dabei in 10 Jahren... das ist okay und akzeptabel bei so einem Wagen. Die Farbe ist neutral und modisch zeitlos: weiß metallic... und die Historie ist selbstverständlich lückenlos belegbar, nachvollziehbar und einwandfrei. Prädikat "unfallfrei" gibt es gratis ohne Mehrpreis dazu.

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