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Bericht über Autogas bei Welt-Online

Themenstarteram 21. Juli 2008 um 9:04

Hier einmal ein etwas ausführlichere Bericht, den ich gerade bei der Online-Ausgabe der Welt gefunden habe:

http://www.welt.de/.../...n_Autogas__nur_die_Autohersteller_nicht.html

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10 Antworten
am 21. Juli 2008 um 9:12

Hallo,

kannst du diesen Bericht mal Online hier rein stellen?

kann den Link irgendwie nicht öffnen auf der Arbeit :)

Grüße

Themenstarteram 21. Juli 2008 um 9:25

Hallo Werder, hier der zitierte Artikel inkl. der ersten Seite der Userkommentare bei welt.de:

Alternative Antriebe

Alle wollen Autogas – nur die Autohersteller nicht

Autogas kostet die Hälfte weniger als Benzin, ist für viele Fahrer aber keine Alternative. Denn die großen Autohersteller haben den Trend verschlafen und kaum Neuwagen mit dem Antrieb im Angebot. Davon profitieren die Umrüster, aber den Weg dorthin scheuen noch viele Kunden.

Foto: dpaWährend der Benzin- und Dieselpreis momentan bei rund 1,50 Euro liegt, gibt es Autogas an den Tankstellen für knapp 0,70 Euro - trotzdem tanken nur um die 0,5 Prozent der Autos in Deutschland Autogas.

 

UMFRAGE.Hoher Benzinpreis

Haben Sie vor, auf Gasantrieb umzusteigen?

Erst, wenn die Autohersteller mehr Modelle anbieten

Ich fahre schon mit Gas

Ich plane mein Auto umrüsten zu lassen

Ich warte auf gute Hybridautos

Ich bleibe bei Benzin und Diesel

abstimmen Ergebnis

12% Erst, wenn die Autohersteller mehr Modelle anbieten

27% Ich fahre schon mit Gas

35% Ich plane mein Auto umrüsten zu lassen

19% Ich warte auf gute Hybridautos

8% Ich bleibe bei Benzin und Diesel

Aktuell: 52 Stimmen

Der Liter Sprit für 70 Cent – würde eine Tankstelle heute diesen Preis anbieten, Autofahrer richteten rund um die letzte Oase der motorisierten Mobilität ein Verkehrschaos an. Dabei ist dieser Preis Tag für Tag an fast 4000 Stationen in Deutschland Realität. Nur der Ansturm bleibt aus.

Denn nicht Benzin oder Diesel wird für weniger als die Hälfte des aktuellen Preises angeboten, sondern Autogas. Aber warum sind dann nicht schon längst viel mehr Menschen auf die günstige Alternative umgestiegen? Was etwa in Holland und Italien schon seit Jahrzehnten eine beliebte Alternative ist, führt hierzulande ein Schattendasein. Von 46,5 Millionen zugelassenen Pkw in Deutschland sind heute nur rund 250.000 mit Autogas unterwegs – also etwas mehr als 0,5 Prozent. Eine Studie der Sachverständigenorganisation KÜS belegt, dass sich viele Fahrer mit Gas als Treibstoff kaum auskennen. Nur jeder Zehnte wurde beim Händler oder in der Werkstatt überhaupt schon einmal darauf hingewiesen. "Sieht man mal von Nischenanbietern wie Subaru und Chevrolet ab, machen die Autohersteller so gut wie keine Werbung für Flüssiggas“, sagt Ferdinand Dudenhöffer vom Center of Automotive Research (CAR) der Fachhochschule Gelsenkirchen. "Sie nutzen die Marktchancen schlecht." Umso erstaunlicher, dass sich trotzdem 60 Prozent der Befragten laut KÜS-Studie in der Zukunft vorstellen könnten, ein Gasauto zu fahren. Die Umrüstung ist auf den ersten Blick auch nicht sonderlich kompliziert. Während etwa Erdgas aufwendig in großen zylindrischen Tanks mitgeführt werden muss, ist die Speicherung des flüssigen Autogases simpel. Meist wird zusätzlich zum Benzintank ein Gastank in die Reserveradmulde gesetzt, sodass sich noch nicht einmal der Kofferraum verkleinert. Lediglich das Reserverad fehlt, und man führt ein Pannenspray mit.

Bei einem Vierzylindermotor kostet die Umrüstung auf Autogas um die 2500 Euro und ist auch für ältere Fahrzeuge möglich. Bei der Umrüstung auf Erdgas muss man hingegen mit etwa 4000 Euro rechnen. Zudem gaben bei der KÜS-Studie 87 Prozent der Befragten an, dass die Tankstellendichte ein wichtiger Punkt bei der Überlegung zum Umstieg sei. Und da schneidet Autogas mit knapp 4000 Stationen gegenüber Erdgas mit nur rund 800 deutlich besser ab. Es spricht also einiges für Autogas. Klickt man sich allerdings im Internet durch die verschiedenen Diskussionsforen zum Thema, berichten viele Kunden noch von Problemen mit der Technik. Zwar ist durch die geringere Energiedichte von Flüssiggas im Vergleich zu Benzin ein Mehrverbrauch zwischen zehn und 20 Prozent je nach Anlage normal – es kann aber offensichtlich auch ganz anders kommen. "Nach der Umrüstung säuft mein Auto wie ein Loch – die Einsparung ist ein Witz", klagt etwa ein enttäuschter Umsteiger. Und ein anderer beschwert sich: "Ich war schon drei Mal beim Einstellen, aber der Wagen ruckelt immer noch."

Solche Aussagen sind keine Seltenheit, auch wenn sich auf der anderen Seite immer wieder Lobeshymnen auf die "satte Ersparnis" und "den runden Motorlauf" finden. Da das Autogasgeschäft beinahe ausschließlich in den Händen diverser Umrüster liegt, die unterschiedliche Anlagen verbauen, schwankt die Qualität der Umbauarbeiten. Es fehlen durchgängig verlässliche Lösungen, wie sie Autohersteller mit großen Stückzahlen bieten könnten. Im Garantiefall oder wenn die Anlage nicht optimal funktioniert, ist zudem nicht mehr der Autohersteller der Ansprechpartner, sondern der Umrüster. Trotzdem sagt Autoexperte Dudenhöffer einen Boom der Flüssiggasautos voraus, deren Anzahl von heute rund 250.000 auf zwei Millionen im Jahr 2015 steigen soll. Das Geschäft allerdings würden weiterhin die Umrüster machen, wenn die Autohersteller jetzt nicht schnell nachlegen, sagt Dudenhöffer. Wer auf der Suche nach einem Flüssiggasauto ab Werk ist, hat heute nur begrenzte Möglichkeiten. So bietet beispielsweise Opel zwar für eine Reihe von Modellen Autogas an – um das überhaupt zu erfahren, muss man auf der Internetseite des Herstellers aber ausdrücklich die Suchfunktion aktivieren und "Autogas" eingeben. Um dann zu lesen, dass der freundliche Opel-Händler vor Ort dem Kunden gern ein Angebot für die Umrüstung macht. Schon etwas besser organisiert Ford den Verkauf, dort lassen sich die Autos auch direkt mit Flüssiggasantrieb bestellen. Allerdings erschöpft sich das Angebot bei den Pkw auf die Modelle Focus und C-Max mit genau einer Motorvariante. Und wer den Bestseller VW Golf mit dem Sparantrieb ordern möchte, darf sich vertrauensvoll an den nächsten Umrüster wenden – ab Werk gibt es mit Autogasantrieb lediglich den betagten Van Sharan, beim VW-Händler Umrüstangebote nur für den Hochdachkombi Caddy und den Bus.

Zwei Entwicklungen haben nach Ansicht Dudenhöffers dazu geführt, dass die Hersteller den Trend verschlafen haben und so das Potenzial des günstigen Autogases brachliegen lassen. Erstens hätten sie nicht damit gerechnet, dass Autogas 2006 steuerlich mit Erdgas gleichgesetzt wurde. Hier galt der Steuerrabatt schon länger, weshalb VW, Opel und die anderen eher Erdgasantriebe ab Werk bieten. Nun müssen auf Flüssiggas bis Ende 2018 nur 9,5 Cent Steuern pro Liter gezahlt werden – bei Benzin beträgt der Satz hingegen 65,45 Cent. "Und zweitens wurden die Autohersteller vom schnellen Anstieg des Dieselpreises überrascht." Diesel als Geldsparmotoren sind damit aus dem Rennen, Dudenhöffer lässt das aber nicht als Ausrede gelten. Schließlich sei eine Umrüstung auf Autogas ab Werk keine besondere Herausforderung. "In der schwierigen Marktsituation in Deutschland könnten die Autohersteller mit einem besseren Angebot an Autogasfahrzeugen deutlich den Markt beleben. Da werden Chancen verschenkt."

Viel Zeit räumt Dudenhöffer den Herstellern im Wettrennen mit den Umrüstern aber nicht mehr ein. Denn der Boom des Autogases werde mit dem Höhepunkt 2015 auch schon wieder beendet sein. "Wenn der Steuervorteil wegfällt, hat sich das Geschäft erledigt."

 

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KOMMENTARE

Trooper meint:

21.07.2008, 11:14 Uhr

Jawohl, ich gebe TOM da völlig recht.

Ich hoffe daß Autogas noch recht lange ein Schattendasein führt - denn solange kann ich es weiterhin billig tanken :-)

Wenn nämlich erstmal die ganzen Golfer & Co auf Gas umsteigen wollen - dann wars das, genauso wie es den "Diesel-Ferraris" beim Diesel ergangen ist... :-)

Der Erhabene meint:

21.07.2008, 10:59 Uhr

....die Politik ist ausnahmsweise nicht Schuld daran dass Autogas nicht so verbreitet ist wie es vielleicht sein sollte.

Marc meint:

21.07.2008, 10:41 Uhr

Das Problem liegt in derPolitik, die dem Gejammer der Industrie mit wahnsinnigen Gesetzen nachgibt.

Protektionismus statt Markt.

Ich hoffe, daß demnächst Dacia Daimler übernimmt!

Gasfahrer meint:

21.07.2008, 10:31 Uhr

Ich fahre einen 12 Jahre alten Kleinwagen seit etwa einem Jahr mit Autogas ohne Einschränkungen ca. 800 km pro Woche. Der Umbau hat sich schon bezahlt gemacht und seither spare ich bei jedem Tanken. Diesel ist für mich als Vielfahrer schon lange keine Alternative mehr.

gtgmv meint:

21.07.2008, 10:31 Uhr

ja, die Hersteller haben den Trend verpennt weil sie Faul sind und lieber mit der derzeitigen Technik weiterhin gutes Geld verdienen. Die Autolobby ist so. Die machen ihre Gesetze selbst und ignorieren gerne die Realität. Sie machen sich die Welt wie es ihnen gefällt. Deswegen muss der Spritpreis weiter ansteigen damit diese Herren endlich gezwungen werden. Ohne Zwang und Druck läuft bei diesen Herren überhauptnix. Das ist das eigentlich traurige daran.

Quelle: www.welt.de, 21.07.2008

Alle Rechte beim Urheber.

Schöner Bericht, leider wird hier (wie so oft) behauptet, Autogas würd nur die Hälfte vom Benzinpreis kosten und wie wir nunmal alle wissen, stimmt das nicht!! (Stichwort: Mehrverbrauch)

Ansonsten stimmt`s schon, dass die Autoindustrie den Trend verschlafen hat und somit eine lohnende Chance (zu unserem Vorteil ;) ) vergeben hat!

Auch die kritischen Zitate zweier Autogas-Freunde sind amüsant. So behauptet der eine, dass seitdem er auf Autogas umgerüstet hat, sein Wagen mehr denn je schluckt und sich die Mühe und die Kostenersparnis fast gar nicht rechnet.

Also an alle, die wegen ner Umrüstung nachdenken: Vorsicht mit Autogas, kann auch nach hinten losgehen!!

Gruss, denooo

Hier reinkopieren würde ich das aus Copyright-Gründen besser nicht :).

Ist ein sehr interessanter, sachlicher, gut recherchierter Artikel (im Gegensatz zu vielen Halbwahrheiten, die teilweise sonst gedruckt werden).

Interessant finde ich auch die Wandlung des "Autoexperten" (;)) Prof. Dudenhöffer vom LPG-Saulus zum LPG-Paulus.

Zitat:

Original geschrieben von Käfer1500

Interessant finde ich auch die Wandlung des "Autoexperten" (;)) Prof. Dudenhöffer vom LPG-Saulus zum LPG-Paulus.

So interessant ist das auch nicht- Autogas stand vor ein paar Jahren auf der Kippe wenn die Steuerbegünstigung nicht von 2009 auf 2018 verlängert worden wäre.

am 21. Juli 2008 um 10:41

Ausserdem finde ich auch das darauf hingewiesen werden müsste das es nicht bei allen Autos gefahrlos möglich ist!

Zitat:

Original geschrieben von Dacia_Sandero

Ausserdem finde ich auch das darauf hingewiesen werden müsste das es nicht bei allen Autos gefahrlos möglich ist!

Dafür gibts ja u.a. dieses Forum, den Umrüster u.v.a. Quellen. Wer zu faul ist, sich selber einen Reim zu machen und etwas "Pionier" zu spielen geht zu Opel / Ford und bestellt sich dort heut schon einen - fertig.

Naja, vielleicht kommt irgendeine Schreibermaus mal dahinter daß meine Autogasmöhre schon bei EURO 6 ist - wär doch mal ein Artikel wert :)

 

Der Grund ist doch ein ganz anderer, warum es Autogas ab Werk nicht gibt:

die Erstkäufer wollen es nicht ! Die ganzen Autovermietungen und Flottenbetreiber zahlen da keinen Aufpreis für, da die Spritkosten bei den Mietern (= Arbeitgeber des Nutzers) bleiben und den Nutzern es vollkommen egal ist.

ES ist noch gar nicht so lange her, da waren Mietautos ausschliesslich Benziner, da Diesel für die Autovermieter kein Geschäft waren, wegen der hohen KFZ-Steuer. Als Euro4 ne zeitlang steuerfrei war, kamen auch die Diesel ins Angebot und wegen des besseren Wiederverkaufs sind sie wohl dabei geblieben. Die Kosten für die Behebung von Fehlbetankungsschäden müssen aber enorm sein.

Der normale Automieter will kein Autogas, ist zu kompliziert.

Zitat:

Original geschrieben von ChrisCRI

Der Grund ist doch ein ganz anderer, warum es Autogas ab Werk nicht gibt:

die Erstkäufer wollen es nicht ! Die ganzen Autovermietungen und Flottenbetreiber zahlen da keinen Aufpreis für, da die Spritkosten bei den Mietern (= Arbeitgeber des Nutzers) bleiben und den Nutzern es vollkommen egal ist.

Naja, immerhin gibt es noch ein gutes Drittel private Erstbesitzer (wie mich), und auch einige Leasingkunden (kenne 2) hätten gerne Autogas, wenn sie es dürften und wenn es ab Werk möglich wäre.

Der Aufpreis bei einer Autogas-Werkslösung in Großserie wäre sicher geringer als der Aufpreis zum gleichstarken Diesel mit DPF.

In Korea gibt es Autogas schon ab Werk, in D ist das leider eine politische Frage, hier favorisiert die Politik und die Industrie (unser Gazprom-ex-Kanzler!) ja das für viele unattraktive CNG.

am 22. Juli 2008 um 9:21

Deutsche Autohersteller und Autogas? Nix da - da wird lieber Erdgas gefördert wo man dann z.b. in VW einen 15-20Liter Erdgastank für 200-300km drin hat und mehr nicht.

Autogas wird von Herstellern aus dem Ausland oftmals schon von Haus aus angeboten da es dort Autogas schon viel länger gibt als in Deutschland.

Solange die großen Automarken in Deutschland aber Autogas nicht direkt von Haus aus anbieten und die Autohändler diese Fahrzeuge auch zum Probefahren anbieten, werden die Leute gegenüber LPG immer skeptisch bleiben.

Wer will schon was kaufen was er vorher im VW/Audi/BMW/... Autohaus nicht probefahren konnte?

Junge Menschen sind da flexibler, aber wenn ich da an meine Eltern denke die denken, dass LPG was super neues ist und noch total unsicher ist, dann weiss ich wie das ein Großteil der Menschen > 40 sehen...

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