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Betriebsgründung Reifenservice

Themenstarteram 24. Januar 2016 um 0:22

Hallo und guten Abend.

wie ich ja in einem anderen Thread ja schon erwähnt habe montiere ich ja die Reifen für die Fahrzeuge in unserer Familie. Da mich nun aber immer mehr Freunde drauf ansprechen ob ich das nicht gewerblich machen möchte um Ihnen dann auch Reifen montieren zu dürfen habe ich mir die letzten Tage mal Gedanken gemacht und bin zu dem Schluss gekommen: Warum eigentlich nicht. Ich hatte eh ab und an schon mit dem Gedanken gespielt, aber dann immer wieder verworfen.

Da ich hauptberuflich angestellt bin soll dies lediglich ein Nebenerwerb sein. Spielt also keine Rolle ob Kunden kommen oder nicht. Ich will nur rechtlich abgesichert sein damit mir später keiner Schwarzarbeit anhängen kann wenn ich anfange Geld von bekannten zu nehmen für die Montage.

Der erste Gang ging zum Bauamt wg. Nutzungsänderung der Garage, dann Gewerbeanmeldung. Steuerlich soll das ganze nach P19 UstG abgewickelt werden.

Ist jemand in einer ähnlichen Situation und kann mir vielleicht eine gute Betriebshaftpflichtversicherung nennen?

Beste Antwort im Thema

Vor allem muss dann auch das Equipment auf Höhe der Zeit sein, da sind schnell 10000 EUR für eine einfache Basisausstattung zusammen, die ja auch erwirtschaftet werden sollten, da kommt man mit dem Kleinunternehmertum nach §19 schnell an gewisse Grenzen, vor allem kann man dann die Umsatzsteuer nicht zurückholen, wenn man was ins Lager legt, auch die Erstattung der Steuer bei Investitionen dürfte hier ein Knackpunkt sein.

Um dann wirtschaftlich zu arbeiten, sollte schon ein gewisser Umsatz erzielt werden, der weit über die Grenzen des §19 geht, wir nennen den auch gerne den Liebhabereiparagraphen, weil man den vielleicht ziehen kann, wenn man T-Shirts bedruckt oder ähnliche Dinge betreibt, aber hier wird der eher hinderlich als nützlich sein.

Wenn du das gewerblich machst und auch ernsthaft aufziehen willst, sollte mindestens folgendes da sein:

Reifenmontiermaschine, die auch mit Runflat klarkommt

Reifenwuchtmaschine, die auch mit Problemfällen klarkommt

RDKS-Equipment (Programmiergerät, Diagnosegerät)

Ob Hebebühne oder Wagenheber, bleibt den Wünschen der Kunden überlassen

Vernünftiges Werkzeug

Verbrauchsmaterial (Gewichte, Ventile, Servicekits für RDKS)

Natürlich sollte auch die Beherrschung der Maschinen und der aktuellen technik im Reifensektor gesichert sein, hier sollte man auch darauf achten, ständig auf dem neuesten Stand zu sein (Schulungen etc.)

An dem Punkt, an dem du stehst, stehen vermutlich viele, wenn sie sich dieselben Gedanken machen. Früher konnte man da mehr verdienen als heute, da hat es leichter funktioniert, daraus eine rentable Sache zu machen, heute rentiert es sich erst wirklich ab einer gewissen Größe, die einen aber auch schnell ruinieren könnte. Ich würde es vermutlich auch wieder tun, aber ich hätte heute mehr Respekt vor dem Scheitern.

Ich hab damals bei einem Freund mitgeholfen, der hatte in der Garage eine Montiermaschine, eine Wuchtmaschine und einen Wagenheber, damit haben wir das gerockt.... Irgendwann hatte ich dadurch viele Kunden und der Freund zog sich aus beruflichen Gründen mehr zurück, also habe ich mir eine gebrauchte Ausstattung besorgt und auf eigene Rechnung losgelegt. Man hatte 2-3 Lieferanten und konnte damals durchaus mit den Großen konkurrieren. Heute ist das etwas anders, vor allem die Margen bei den Reifen selbst fehlen fast komplett, so dass man da wirklich dran denken muss, dass das Geld damit verdient werden muss, dass man den Leuten das verkauft, was sie nicht selbst machen können. Reifenkaufen ist heute kein Ding, im Internet 2-3 Klicks und die Dinger sind unterwegs, der Rest ist dann dein Ding, und da gibt es eben auch einiges an Konkurrenz.

Denk gut darüber nach und mach es, wenn du sicher bist, dass die Kosten dir den Spass daran nicht verderben.

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Ich würde das mir erst einmal durchkalkulieren, was kannst für Einnahmen erzielen, was hast du für Kosten. Ich bin in einer anderen Branche, meine Betriebshaftlich liegt der Zeit über 1200,00 im Jahr. Du musst mal zu einem Versicherungsmakler deines Vertrauens gehen. Von dem Obolus musst du noch ein Teil an die Krankenversicherung abführen. Dann würde ich auch nochmal dein Arbeitsvertrag prüfen, ob du damit nicht in Konflikte kommst. Ich weiß nicht was du beruflich machst. Wenn das 10 oder 20 Bekannte im Jahr sind, würde ich den Aufriß nicht machen.

am 24. Januar 2016 um 8:43

Gibt es dafür nicht das sogenannte Klein oder Nebengewerbe. Ja würde mich auch erkundigen ob sich sowas am Ende lohnt. Freunde und Bekannte haben auch nicht die Mehrarbeit und Kosten an der Backe.

Vor allem muss dann auch das Equipment auf Höhe der Zeit sein, da sind schnell 10000 EUR für eine einfache Basisausstattung zusammen, die ja auch erwirtschaftet werden sollten, da kommt man mit dem Kleinunternehmertum nach §19 schnell an gewisse Grenzen, vor allem kann man dann die Umsatzsteuer nicht zurückholen, wenn man was ins Lager legt, auch die Erstattung der Steuer bei Investitionen dürfte hier ein Knackpunkt sein.

Um dann wirtschaftlich zu arbeiten, sollte schon ein gewisser Umsatz erzielt werden, der weit über die Grenzen des §19 geht, wir nennen den auch gerne den Liebhabereiparagraphen, weil man den vielleicht ziehen kann, wenn man T-Shirts bedruckt oder ähnliche Dinge betreibt, aber hier wird der eher hinderlich als nützlich sein.

Wenn du das gewerblich machst und auch ernsthaft aufziehen willst, sollte mindestens folgendes da sein:

Reifenmontiermaschine, die auch mit Runflat klarkommt

Reifenwuchtmaschine, die auch mit Problemfällen klarkommt

RDKS-Equipment (Programmiergerät, Diagnosegerät)

Ob Hebebühne oder Wagenheber, bleibt den Wünschen der Kunden überlassen

Vernünftiges Werkzeug

Verbrauchsmaterial (Gewichte, Ventile, Servicekits für RDKS)

Natürlich sollte auch die Beherrschung der Maschinen und der aktuellen technik im Reifensektor gesichert sein, hier sollte man auch darauf achten, ständig auf dem neuesten Stand zu sein (Schulungen etc.)

An dem Punkt, an dem du stehst, stehen vermutlich viele, wenn sie sich dieselben Gedanken machen. Früher konnte man da mehr verdienen als heute, da hat es leichter funktioniert, daraus eine rentable Sache zu machen, heute rentiert es sich erst wirklich ab einer gewissen Größe, die einen aber auch schnell ruinieren könnte. Ich würde es vermutlich auch wieder tun, aber ich hätte heute mehr Respekt vor dem Scheitern.

Ich hab damals bei einem Freund mitgeholfen, der hatte in der Garage eine Montiermaschine, eine Wuchtmaschine und einen Wagenheber, damit haben wir das gerockt.... Irgendwann hatte ich dadurch viele Kunden und der Freund zog sich aus beruflichen Gründen mehr zurück, also habe ich mir eine gebrauchte Ausstattung besorgt und auf eigene Rechnung losgelegt. Man hatte 2-3 Lieferanten und konnte damals durchaus mit den Großen konkurrieren. Heute ist das etwas anders, vor allem die Margen bei den Reifen selbst fehlen fast komplett, so dass man da wirklich dran denken muss, dass das Geld damit verdient werden muss, dass man den Leuten das verkauft, was sie nicht selbst machen können. Reifenkaufen ist heute kein Ding, im Internet 2-3 Klicks und die Dinger sind unterwegs, der Rest ist dann dein Ding, und da gibt es eben auch einiges an Konkurrenz.

Denk gut darüber nach und mach es, wenn du sicher bist, dass die Kosten dir den Spass daran nicht verderben.

Themenstarteram 24. Januar 2016 um 12:12

Hallo,

ersteinmal vielen Dank für die Infos, welche ich mir gut durchgelesen habe, und versuche nun mal zu beantworten

Zu den Geräten:

Also, kosten würden erstmal nicht groß anfallen, vorhanden wäre momentan Reifenmontiermaschine mit Hilfsarm, Auswuchtmaschine, Hebebühne (Kurzhub), Druckluftwagenheber, Kompressor, Drehmomentschlüssel, Schlagschrauber und seid gestern noch das Gerät Autel TS601 für RDKS. Runflat müsste ich dann eben ausschließen, aber da es nur für Bekannte ist wäre das nicht so schlimm.

Zu der Krankenkasse:

Wie hoch fällt denn der Beitrag aus? Ich war immer der Meinung das man nichts an die Krankenkasse abführen muss bei dem geringen Umfang.

Zum Finanzamt:

Ja, mit der Ust. stimmt natürlich, aber in den sauren Apfel würde ich beißen und das ganze trotzdem als Nebengewerbe mit Kleinunternehmerregelung betreiben. Das wäre mit wesentlich weniger Aufwand bei der Steuererklärung verbunden da in dem Fall eine einfache EÜR reicht. Schmälert zwar etwas den Gewinn, dennoch ist dieser etwas höher als der Stundenlohn auf meiner "Hauptarbeit".

Zu der Betriebshaftpflichtversicherung:

Das ist natürlich ne stolze Summe. Da muss ich wohl tatsächlich nochmal mit nem Makler reden wie hoch diese bei mir käme.

 

Konkret bedeutet das, der Mehraufwand für mich wäre folgender:

Gewerbeanmeldung beim Ordnungsamt,

Ausweitung der Montagetätigkeit von Familie (bisher gratis) auf Bekannte (dann gg. Entgeld).

Zusätzlich abgabe der Einnahmen-Überschussrechnung am Jahresende.

 

Ich würde die ganze Anmeldung ja sein lassen, aber dann könnte mir Schwarzarbeit angehangen werden, und das möchte ich vermeiden.

nun kann es aber passieren, dass die Bekannten wegbleiben, wenn es anfängt, Geld zu kosten ;)

das Autel hatten wir auch überlegt, aber nach reiflicher Überlegung wurde es dann der VT56 von Alcar (VDO, Huf). Auch ohne §19 reicht eine EAR aus, die ist kein großer Akt, erst mit dramatisch steigenden Umsätzen und Gewinnen werden hier die Aufwände größer, da hat man dann aber auch das Geld, es andere Leute machen zu lassen, bis dahin sollte es möglich sein, dies selbst zu machen. Ich bae damals eine Freundin gebeten, mit mir zusammen die geeignete Software dafür auszusuchen, damit die Auswertungen quasi auf Knopfdruck gemacht werden können, die hat es dann am Anfang gemacht und mich nach und nach in die Geheimnisse der Buchhaltung und der Software eingewiesen. So kann man viele Ausgaben besser steuern ;)

Themenstarteram 24. Januar 2016 um 12:44

Hallo cdfcool,

das die Bekannten ausbleiben kann in der Tat passieren, ich denke da gibt es auch kein Gegenargument ausser Hoffnung das es nicht so ist.

Das Thema Autel hattest du mir in einem anderen Thread schon erklärt und ich hatte mir die anderen Geräte angesehen. Beim Autel habe ich dann letztendlich nur zugeschlagen weil ich das Gerät gebraucht sehr sehr günstig bekommen habe. Zu einem fünftel vom Neupreis.

Was du mir allerdings zu der Unternehmerregelung erzählst ist mir neu, aber hört sich sehr interessant an. Scheinbar habe ich in dieser Richtung meine Hausaufgaben noch etwas zu machen.

Ich dachte immer wenn man nicht nach der Kleinunternehmerregelung geführt wird ist eine Ragelmäßige Meldung ans Finanzamt nötig.

Nein, das ist eine Sache zwischen dir und dem Finanzamt. Bis zu gewissen Grenzen sind die mit der jährlichen Meldung zufrieden, bei mehr Umsatz kann es kürzere Intervalle geben. Wenn ich z.B. im Januar eine neue Maschine kaufe, muß ich bei kürzeren Intervallen nicht so lange warten, bis ich die Umsatzsteuer zurückkriege, ansonsten hat das Finanzamt ein Jahr lang Freude mit meinem geld ;)

So kompliziert, wie es die Steuerberaterzunft gerne hinstellt und auch hätte, ist es bei Weitem nicht, und wenn du einmal ein international agierendes Großunternehmen hast, werden in der Buchhaltung auch Leute arbeiten, die das dann für dich machen.... Auf dem Weg dahin kannst du dann mitwachsen.

Themenstarteram 24. Januar 2016 um 13:00

Ok, ich werde mich mal in diese Richtung informieren.

Was das zweite angeht, ich muss ehrlich sagen das das ganze im kleinen Rahmen bleiben soll da ich mit meiner hauptberuflichen Tätigkeit sehr zufrieden bin und diese gerne ausübe. :)

Ja, das ist heutzutage ohnehin von unschätzbarem Wert.

Dann würde ich an deiner Stelle das nicht machen. Der Aufwand für ein paar Freunde/Bekannte rechnet sich der ganze Aufwand nicht. Du hast immer zusätzlichen Aufwand mit der Steuer. Wenn du nicht 100 Kunden im Jahr hast, zahlst du unter Umständen nur drauf.

Familie wird sich auch beschweren.... Wenn der Ehemann und der Vater wenig Zeit hat, kann der Haussegen schief hängen.

wo soll das Problem sein das weiter wie bisher zu machen. Das fällt unter Nachbarschaftshilfe und da reicht doch zur Absicherung eine normale Haftpflichtversicherung.

Themenstarteram 24. Januar 2016 um 16:26

Sagen wir mal so, meine Frau betreibt ein Nagelstudio, und der steuerliche Aufwand ist in 30 Minuten erledigt. Monatlich die Einnahmen und Ausgaben in eine Liste eintragen, das ganze am Jahresende mit abgeben, hat immer alles gepasst. Selbst Steuern wurden vom Finanzamt noch nie erhoben da der Gewinn immer zu gering war.

Dachte eigentlich ich könnte das genau so machen.

Genau so... die eventuellen Gewinne kommen in die normale Steuererklärung mit rein und fertig. Gerade in der Gründungsphase kann man damit sogar Steuern sparen, weil man Ausgaben hat, die dann als Verluste oder Abschreibungen das Einkommen reduzieren und somit eine Rückzahlung zuviel bezahlter Steuern nach sich ziehen können. Auf diese Weise kann man das Finanzamt an allerlei Ausgaben beteiligen.

Zur Betriebshaftpflicht kannst du mal hier vorab schonmal bsateln: http://www.nammert24.de/betriebsversicherung.php

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