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Betrug beim AutoVERKAUF

Themenstarteram 21. Juni 2017 um 14:48

Hallo zusammen,

den passenden Nick habe ich mir (uns) schon gegeben. Und obwohl wir am liebsten im Erdboden versinken würden, weil wir so strunzdämlich waren, möchte ich Euch unsere Erfahrung schildern. Einfach, damit es anderen anders, vor allem aber besser ergeht, die auch nur ansatzweise so naiv sind wie wir.

Wir wollten das erste Mal in unserem Leben ein Auto verkaufen. Und haben diese Online-Ankaufsbörsen kontaktiert. Daraufhin kam ein Anruf, man wurde sich schnell einig, es kam eine "Kaufbestätigung"-E-Mail. Alles seriös, kein Akzent etc. Wir bestätigten die E-Mail zurück und das Drama nahm seinen Lauf.

Zuerst erfolgte ein Anruf, bei dem uns ein Termin zur kostenfreien Abmeldung des Wagens genannt wurde. So weit, so gut. Dieser Termin platzte jedoch und da habe ich dann Tante Gugel befragt. Hätte ich das mal vorher getan!

Langer Rede kurzer Sinn:

Wir sind auf die Kaufantrag-/Kaufbestätigungsmasche reingefallen. Man einigt sich per E-Mail und die mogeln irgendwelche "Fehler" in die Mail, um dann beim Abholen des Wagens den Preis zu drücken. Beliebter "Fehler" scheint wohl dieses Ding Baujahr vs. Erstzulassung zu sein.

Nun gut, wir merkten dann, dass wir wahrscheinlich reingefallen sind, haben uns aber erst einmal auf einen Termin eingelassen (bleibt uns ja eh nix übrig, wie wir inzwischen gelernt haben, als Verkäufer können wir nicht widerrufen), weil es auch Erfahrungsberichte gibt, nach denen am Ende doch der vereinbarte Preis gezahlt wurde, wenn man sich nicht einschüchtern ließ.

Dieser Termin war heute. Der Transporter mit zwei Fahrern (alt & jung) kamen an, der junge Typ springt aus dem Auto, fängt direkt an zu knipsen, rennt mit einem Lackmesser ums Auto und tippt wie ein Besessener den ganzen Schmuh in Whats App ein. Er findet triumphierend zwei Beulen (beide angegeben) und fragt, ob wir angegeben haben, dass der Wagen keine Klima hat (hatten wir). Dann macht er den Wagen an, vom Beifahrersitz aus, so mit der Hand, und würgt ihn erst einmal fett ab (sah schon verdammt absichtlich aus).

Ich sagte dann, er solle sich doch bitte auf den Fahrersitz setzen, um den Wagen zu starten. Macht er daraufhin und ruft uns dann zu sich. Triumphierend: "Der Wagen hat eine Mangel! Das Zweimassenschwungrad ist defekt! Das kann man hören!". Er tritt ein paar Mal die Kupplung und wir hören: nichts. Er hört aber wohl "alles", steigt aus und fängt an zu drohen. Wir hätten arglistig einen Mangel verschwiegen, es gäbe jetzt verschiedene Möglichkeiten.

Entweder nähmen wir jetzt 1500 Euro weniger als Kaufpreis hin oder man würde uns einen Gutachter schicken, dessen Kosten wir zu tragen hätten (egal welches Ergebnis rauskäme), oder aber wir bekämen Post aus der "Rechtsabteilung". Außerdem wäre der Wagen ja auch älter als angeben (s.o., Baujahr 2012 sei falsch, ist ja 2011).

Da musste ich dann fast schon lachen und habe ihn mit unseren Internetrecherchen konfrontiert. Außerdem sagte ich ihm, er könne den Wagen nun für den vereinbarten Preis mitnehmen oder wieder fahren.

Daraufhin wurde er sehr böse, drohte noch einmal mit seiner Rechtsabteilung und verschwand.

Mal sehen, ob da jetzt noch etwas kommt. Beim Schrauber unseres Vertrauens nachgefragt, ob das Zweimassendingens tatsächlich kaputt sein könnte. Er meinte, bei dem Motor (75 PS Diesel) und der Laufleistung (94.000 km) höchst unwahrscheinlich.

Sicherheitshalber nun auch die Rechtschutz kontaktiert und "vorgewarnt". Die waren erst einmal entspannt und meinten, da müssten wir uns nicht allzu große Sorgen machen.

Wenn Interesse besteht, erzählen wir gerne, wie es ausgegangen ist.

Darf man hier eigentlich die Firma nennen, mit der man zu tun hatte?

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 21. Juni 2017 um 14:48

Hallo zusammen,

den passenden Nick habe ich mir (uns) schon gegeben. Und obwohl wir am liebsten im Erdboden versinken würden, weil wir so strunzdämlich waren, möchte ich Euch unsere Erfahrung schildern. Einfach, damit es anderen anders, vor allem aber besser ergeht, die auch nur ansatzweise so naiv sind wie wir.

Wir wollten das erste Mal in unserem Leben ein Auto verkaufen. Und haben diese Online-Ankaufsbörsen kontaktiert. Daraufhin kam ein Anruf, man wurde sich schnell einig, es kam eine "Kaufbestätigung"-E-Mail. Alles seriös, kein Akzent etc. Wir bestätigten die E-Mail zurück und das Drama nahm seinen Lauf.

Zuerst erfolgte ein Anruf, bei dem uns ein Termin zur kostenfreien Abmeldung des Wagens genannt wurde. So weit, so gut. Dieser Termin platzte jedoch und da habe ich dann Tante Gugel befragt. Hätte ich das mal vorher getan!

Langer Rede kurzer Sinn:

Wir sind auf die Kaufantrag-/Kaufbestätigungsmasche reingefallen. Man einigt sich per E-Mail und die mogeln irgendwelche "Fehler" in die Mail, um dann beim Abholen des Wagens den Preis zu drücken. Beliebter "Fehler" scheint wohl dieses Ding Baujahr vs. Erstzulassung zu sein.

Nun gut, wir merkten dann, dass wir wahrscheinlich reingefallen sind, haben uns aber erst einmal auf einen Termin eingelassen (bleibt uns ja eh nix übrig, wie wir inzwischen gelernt haben, als Verkäufer können wir nicht widerrufen), weil es auch Erfahrungsberichte gibt, nach denen am Ende doch der vereinbarte Preis gezahlt wurde, wenn man sich nicht einschüchtern ließ.

Dieser Termin war heute. Der Transporter mit zwei Fahrern (alt & jung) kamen an, der junge Typ springt aus dem Auto, fängt direkt an zu knipsen, rennt mit einem Lackmesser ums Auto und tippt wie ein Besessener den ganzen Schmuh in Whats App ein. Er findet triumphierend zwei Beulen (beide angegeben) und fragt, ob wir angegeben haben, dass der Wagen keine Klima hat (hatten wir). Dann macht er den Wagen an, vom Beifahrersitz aus, so mit der Hand, und würgt ihn erst einmal fett ab (sah schon verdammt absichtlich aus).

Ich sagte dann, er solle sich doch bitte auf den Fahrersitz setzen, um den Wagen zu starten. Macht er daraufhin und ruft uns dann zu sich. Triumphierend: "Der Wagen hat eine Mangel! Das Zweimassenschwungrad ist defekt! Das kann man hören!". Er tritt ein paar Mal die Kupplung und wir hören: nichts. Er hört aber wohl "alles", steigt aus und fängt an zu drohen. Wir hätten arglistig einen Mangel verschwiegen, es gäbe jetzt verschiedene Möglichkeiten.

Entweder nähmen wir jetzt 1500 Euro weniger als Kaufpreis hin oder man würde uns einen Gutachter schicken, dessen Kosten wir zu tragen hätten (egal welches Ergebnis rauskäme), oder aber wir bekämen Post aus der "Rechtsabteilung". Außerdem wäre der Wagen ja auch älter als angeben (s.o., Baujahr 2012 sei falsch, ist ja 2011).

Da musste ich dann fast schon lachen und habe ihn mit unseren Internetrecherchen konfrontiert. Außerdem sagte ich ihm, er könne den Wagen nun für den vereinbarten Preis mitnehmen oder wieder fahren.

Daraufhin wurde er sehr böse, drohte noch einmal mit seiner Rechtsabteilung und verschwand.

Mal sehen, ob da jetzt noch etwas kommt. Beim Schrauber unseres Vertrauens nachgefragt, ob das Zweimassendingens tatsächlich kaputt sein könnte. Er meinte, bei dem Motor (75 PS Diesel) und der Laufleistung (94.000 km) höchst unwahrscheinlich.

Sicherheitshalber nun auch die Rechtschutz kontaktiert und "vorgewarnt". Die waren erst einmal entspannt und meinten, da müssten wir uns nicht allzu große Sorgen machen.

Wenn Interesse besteht, erzählen wir gerne, wie es ausgegangen ist.

Darf man hier eigentlich die Firma nennen, mit der man zu tun hatte?

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Hast im Gegensatz zu Vielen richtig reagiert. Ein Kaufvertrag ist nicht nur für eine Seite Bindend. Wenn Du daran gebunden sein sollst ist es der Käufer auch und wenn Er ohne Besichtigung und Probefahrt blind kauft selbst Schuld wenn Er eine Gurke erwischt. Von Händlern wird erwartet das Sie Mängel selbst finden.

Jetzt könnte man den Spieß umdrehen und die Abholung und Bezahlung des Autos verlangen und zusätzlich Schadenersatz und Standgeld weil sich der Verkauf durch ihre Schuld verzögert.

Halte zwar nicht viel davon Gerichte mit solchem Müll zu belästigen, aber nur wenn solche Händler dazu gezwungen werden ihre online geschlossene Verträge auch zu erfüllen wird diese Masche ein Ende finden.

Da würde ich mir auch keine Sorgen machen. Denke daß eine Nennung einer Fa. durchaus erlaubt - wenn nicht sogar angebracht ist.

Würde denen auch einen Brief schreiben in der Art wie Sir_Donald schon sagte und auf Vertragserfüllung pochen. Aufsetzen bzw. von Anwalt Schreiben lassen. Das wirkt dann etwas mehr.

Das würde ich rein schon aus der Freud tun!:D

Wegen dem Zweimassenschwungrad mach Dir mal keine Sorgen - im Gegenteil!

Sturzdämlich seid Ihr nicht, sondern völlig normal und Ehrlich auch wenn man dies so liest!;)

Themenstarteram 21. Juni 2017 um 15:18

D.a.n.k.e (!!) für Eure Worte! Wir halten Euch auf dem Laufenden :)

Zu der Truppe gibt es hier doch auch schon einen ellenlangen Thread...

Yep, alter Hut.

Trotzdem interessant was bei dir jetzt raus kommt.

Gruß Metalhead

Beachte: ihr habt immer noch einen gültigen Kaufvertrag. Falls du an einen anderen verkaufen möchtes, muss du den Vertrag erst rechtswirksam lösen. Sonst kommt die nächste Masche mit Schadenersatz.

Themenstarteram 21. Juni 2017 um 17:34

Ja, das ist uns (inzwischen) bewusst. Anwältin sagt: jetzt zwei Tage warten, ob von denen was kommt. Wenn ja, Anwältin erneut konsultieren. Wenn nein: Brief mit 7-Tage-Frist und "Auto bitte bis Tag X zum Preis Y abholen. Andernfalls wird das Auto weiterverkauft" usw. Wenn dann keine Reaktion erfolgt, sind wir wohl raus. Ich persönlich tippe aber darauf, dass uns dieser Tage ein Schreiben von einem gewissen "Ass jur Erinc" erreichen wird (das ist zumindest der Name der überall rumgeisterst). Erwäge Eröffnung eines Wett-Threads dazu - haha! Spaß beiseite: Viele Foristen schreiben leider nicht, wie das bei Ihnen ausgegangen ist.

Zitat:

@Lattementa schrieb am 21. Juni 2017 um 17:33:20 Uhr:

Zu der Truppe gibt es hier doch auch schon einen ellenlangen Thread...

Welcher? Wär nett gleich darauf zu verlinken.;) Danke!

Daumendrück, dass Ihr da schadlos aus der Sache rauskommt.

Wie geht's dann weiter? Privatverkauf, Inzahlunggabe, Verkauf an Händler, Verkauf über Händler (im Kundenauftrag)? Seid Ihr Euch über den Marktwert Eures Wagens im klaren (sonst gibt's Händlerankaufspreise als Grössenordnung bei z.B. dat.de)?

@grilli9 Here you are:

 

https://www.motor-talk.de/.../...-schadenersatzklage-t5826296.html?...

 

 

Von meinem iPhone gesendet

am 22. Juni 2017 um 7:29

Vor etwa einem Jahr habe ich unser Fahrzeug ebenfalls über ein Online Ankaufplattform angeboten, später aber über ein Online Automarktplatz verkauft.

Die Herren vom Ankaufsplattform schreiben in perfekten Deutsch zurück und machten seriösen Eindruck.

Jedoch wurden bei mir die Daten vom Fahrzeug auf dem Ankaufsformular verändert.

Statt Erstzulassung stand Baujahr und Anzahl Vorbesitzer wurde von 3 auf 2 geändert.

Beim Serviceheft wurde neben dem Haken der Text „vollständig“ hinzugefügt.

Ich korrigierte die Angaben und beantwortete die Anfrage mit "Ihr Angebot wird mit Vorbehalt zum Fixpreis angenommen und die Rechnung wird bei Abholung, jedoch spätestens 7Tage nach Vertragsabschluss fällig" und verlangte nach einem Gewerbeschein und Ausweis vom Geschäftsführer, damit unser Vertrag rechtskräftig wird.

Habe seit dem nichts mehr gehört. Bei der Anzahl an schwarzen Schafen und relativ harten Marktbedingungen würde ich nicht mehr Online mein Fahrzeug für den Ankauf anbieten oder wem empfehlen.

Das Auto war ein Audi A6 3.0TDI Quattro mit Getriebeschaden.

Ankaufsplattform hatte mir €7.300, -- angeboten.

Verkauft habe ich es später um €6.950,-

Themenstarteram 22. Juni 2017 um 18:08

Vergleichbar hätten wir auch antworten müssen, Danke für den Einblick. Zu unserem "Fall" bisher nichts Neues zu berichten. Weder Mail noch Post bekommen heute. Stay tuned:)

Ich würde die richtig foppen. Schreib denen, dass du einen anderen Käufer für den Wagen gefunden hast, der sogar mehr zahlt, und die sich nicht wieder melden brauchen.

Dann kommt garantiert was von denen zurück, mit Schadenersatz und all dem Blödsinn.

Dann setzt du denen ne Frist von 7 Tagen zur Abholung des Wagens und Bezahlung des vollen Kaufpreises. Wenn die diese Frist verstreichen lassen, kann dir rechtlich eigentlich nichts mehr passieren.

Denn kaum ein Richter in Deutschland würde denen Recht geben, wenn die Schadenersatz fordern, weil der Wagen vermeintlich anderweitig verkauft ist, du denen eine Frist zur Abholung setzt und die diese verstreichen lassen.

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