1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Reifen & Felgen
  5. Beurteilung Reifenbild

Beurteilung Reifenbild

Themenstarteram 3. Februar 2025 um 17:47

Hallo und guten Tag,

Ich wollte fragen, ob jemand, der mehr Erfahrung hat als ich, in der Lage ist, das Bild des Reifens in der Anlage zu beurteilen?

Diese (Sommer-)Reifen war auf einem französischen SUV von Baujahr 2019 mit ca. 70.000km.

Es handelt sich um einen Michelin Primacy 3 - 205/55/R19 97V (17/2019).

Das Fahrzeug wird grundsätzlich schonend gefahren und ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit unfallfrei und in sehr gutem Zustand.

Wie zu sehen guckt beim Reifen Vorne-Rechts (Beifahrerseite) die Karkasse etwas raus.

Die ungefähren Profiltiefen habe ich gemessen und am Bild verzeichnet.

Primär würde interessieren, ob anhand des Reifenbildes eine Achsvermessung zwingend anzuraten ist.

Oder gibt es Anzeichen, dass längere Zeit mit falschen Reifendruck gefahren wurde? (zu viel, zu wenig)

Vielen Dank und schöne Grüße!

Reifenbild mit Beschreibung
Reifen von Rechts
Reifen von Links
Ähnliche Themen
37 Antworten

Moin Hartwig,

das nenne ich mal eine saubere Darstellung!

70 000 km Laufleistung sind ja schon mal eine Ansage. Der Abrieb beider Reifenschultern (innen und außen) ist sichtbar größer, als der Verschleiß der Laufstreifen-Mitte, weshalb ich Deiner These: zu geringer Luftdruck „ zustimme.

Der entstandene Defekt ist ganz sicher nicht das Ergebnis von alleine einem zu geringen Reifenfülldruck. Hier sehe ich eine verstellte Achsgeometrie als ursächlich.

Vermutlich gibt es im Frühjahr vier neue Puschen und nach erfolgter Montage sollte das Fahrzeug vermessen und die entsprechenden Werte korrigiert werden.

Primär sieht es aus dass die Reifen mit zu niedrigem Luftdruck gefahren wurden .

Die freiligende Karkasse könnte die Folge von Kontakt mit irgendeinem Karosserieteil oä sein , zB beim starken einlenken ...

Zitat:

@Hartwig.Usseisen schrieb am 3. Februar 2025 um 18:47:41 Uhr:

 

Primär würde interessieren, ob anhand des Reifenbildes eine Achsvermessung zwingend anzuraten ist.

Oder gibt es Anzeichen, dass längere Zeit mit falschen Reifendruck gefahren wurde? (zu viel, zu wenig)

Wie schon gesagt wurde, 70.000 km Laufleistung ist sehr ordentlich.

Daher meine (!) Antwort auf deine exakte Frage: nein eine Achsvermessung halte ich nicht für ZWINGEND nötig, die Einstellwerte sind zumindest nicht stark daneben. Denn sonst wären nach so vielen Kilometern wesentlich stärkere Effekte zu sehen (einseitiges Abfahren etc.)

Eine Unregelmäßigkeit der Achsgeometrie kann sich ebenso gut erst auf den letzen 10 000 km eingestellt haben, weshalb deren Schweregrad alleine am Profilbild nicht sicher bestimmt werden kann.

Themenstarteram 3. Februar 2025 um 18:45

Ich muss noch anmerken, dass ein kleiner Teil der genannten Kilometerleistung mit Winterreifen gefahren wurde. (~10-20tkm?)

Ansonsten bedanke ich mich für eure Einschätzungen!

Hallo @Hartwig.Usseisen

ist es dir möglich die Reifen komplett auszupacken und mal etwas mehr die Flanken zu fotografieren?

Ich gehe von deutlich unterschrittem Druck aus und frage mich gleichzeitig, wie man das in einem Fahrzeug von 2019 nicht merken kann. Haben die nicht alle seit 2015 ein RDKS an Bord?

In eine Vermessung kann man das bisschen Kleingeld zur Sicherheit gerne auch investieren.

Themenstarteram 3. Februar 2025 um 18:58

Zitat:

ist es dir möglich die Reifen komplett auszupacken und mal etwas mehr die Flanken zu fotografieren?

Die Räder sind bereits verladen und es werden in kürze neue Reifen aufgezogen. Eventuell bekomme ich noch ein Foto vom abgezogenen Reifen hin.

Zitat:

Haben die nicht alle seit 2015 ein RDKS an Bord?

Das Fahrzeug hat auf jeden Fall indirektes RDKS (ABS Sensorik)

Nach dem Anpassen des Luftdrucks an der Tanke wurde stets, wie im Handbuch beschrieben, reinitialisiert.

Ich kann mich nicht erinnern, dass ich je eine Warnmeldung wegen des Luftdruck gesehen hätte.

Sind das RFT?

Wenn halt zu wenig Luftdruck gespeichert wurde, dann nimmt das Fahrzeug das so hin, wenn es das überhaupt merkt, da ja nur die Randdrehzahlen abgeglichen werden können.

 

Hat das Fahrzeug eventuell eine Tieferlegung oder sind die Reifen breiter als Serie oder die Einpresstiefe der Felgen kleiner? Da hat man es dann auch schon leicht, dass die Innenseite leicht mehr abfährt (zumindest konnte ich das bei meinen Fahrzeugen beobachten, wobei die Tieferlegung den größten Teil ausgemacht hat, da sich die Werte dann nicht mehr, je nach Fahrzeug, ideal einstellen lassen).

Themenstarteram 3. Februar 2025 um 20:15

Zitat:

Wenn halt zu wenig Luftdruck gespeichert wurde, dann nimmt das Fahrzeug das so hin, wenn es das überhaupt merkt, da ja nur die Randdrehzahlen abgeglichen werden können.

Die Reifen wurden an der Tankstelle meist an einem digitalen und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch geeichtem Reifenfüllgerät befüllt. Und auch immer alle zusammen und nicht nur ein einzelner.

Zielwert war idR die Herstellervorgabe +0.2 bar.

Zitat:

Hat das Fahrzeug eventuell eine Tieferlegung oder sind die Reifen breiter als Serie oder die Einpresstiefe der Felgen kleiner?

Keine Tieferlegung, originale Felgen mit der vorgegebenen Reifendimension. Alles original. Keine Modifikationen.

Entgegen der Aussagen oben würde ich Dir eine Fahrwerksvermessung empfehlen!

Es sieht für mich nach falsch eingestellter Spur aus. Wenn das Rad zu wenig Vorspur hat, zieht das Rad über die Innenkante ... und die verschleißt verstärkt.

Möglicherweise ist auch der Sturz verstellt (was ich erstmal nicht annehme).

Du wirst eh zwei neue Reifen brauchen. Sagen wir mal 300-400 Euro.

Da sollte eine Vermessung (zumindest aber mal die Prüfung) drin sein. Das Risiko, nach weiteren 5tkm nochmals Reifen kaufen zu müssen, wäre mir zu groß.

Auch glaube ich in Deinem Fall nicht an zu wenig Reifenluftdruck. (Ich habe stets 0-2 bis 0,3 bar mehr drin als vorgegeben - und die Innenkante war trotzdem weg.)

 

Anbei mal ein Billd von einem Reifen meines Ex-Fahrzeugs, mit falscher Fahrwerkseinstellung. Nur mal zum Vergleich! Der weiße Strich ist die Karkasse!

Sdc11513-groessenveraenderung

Schäden dieser Art kenne ich inzwischen häufiger .....

Die Empfehlung einer Achsvermessung.. hier auch von mir, weil bei der Laufleistung des Kfz schon allein eine

A.V. mal nicht schaden würde.

Aber .... in erster Linie empfehle ich Dir beim entsprechenden Reifenhersteller eine aktuelle Reifenfreigabe anzufordern, weil da dann auch eine Kaltluftdruck Vorgabe angegeben ist, die des öfteren schon manchmal sehr zum Erstaunen des Nutzers geführt hat ... ;-)

Die abgefahrene Innenseite (mit Sichtbarkeit der Karkasse) ist ein typischer Fehler in der Sturzeinstellung. Hat der französische SUV eine Luftfederung/Hydropneumatik? Wurde die häufig auf „Sport“ gefahren?

Ist häufig bei Mercedes in der Baureihe 212. Hier wiederum häufig bei tiefer gelegten Fahrzeugen, Sturz lässt sich beim 212 nicht ganz so einfach einstellen. Ebenfalls häufig in der Baureihe 213. Dort waren Runflat Reifen häufig betroffen, ebenfalls in Verbindung eines ab Werk starken Sturzes, der auf die recht harten Flanken an der Innenseite drückt.

Anyway, ich sage Spur unbedingt einstellen lassen! Und wenn meine Annahme Luftfederung o.ä. in Verbindung mit Sporteinstellung stimmt unbedingt den Druck erhöhen. Habe eine ähnliche Thematik und fahre mit 0.2 bar über dem empfohlenen Wert für Maximalbeladung.

Sei es drum, was spricht dagegen, sich nach mehr als fünf Jahren und bestehendem Anlass mal bestätigen zu lassen, dass mit dem Fahrwerk noch alles hübsch ist und die Sicherheit zu erlangen, dass der neue Satz Reifen nicht Minderlaufleistung zum Opfer fällt?

Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Reifen & Felgen