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Bi-Xenon für Tagfahrlicht-Funktion dimmbar?

VW Golf 5 (1K1/2/3)
Themenstarteram 16. Januar 2006 um 12:34

Hallo Leute,

bitte nicht schlagen wegen der o.g. Frage, die Suchfunktion hat mir keine Treffer ausgespuckt.

Könnt bitte posten ob's technisch geht und bzgl. Lebensdauer was bringt ggü. Licht immer an!?

Danke im voraus.

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5 Antworten

Technisch derzeit nicht möglich:

"Unter Xenon-Licht bei Kraftfahrzeugen versteht man den Einsatz einer Gasentladungslampe im Abblendlicht und Fernlicht. Eine Gasentladungslampe hat keine Glühwendel. Zwischen zwei Wolfram-Elektroden brennt ein konzentrierter Lichtbogen. Der extrem kleine Brennraum, ein Glaskolben aus Quarzglas, enthält eine Gasfüllung von Xenon unter hohem Druck sowie Quecksilber und Metallsalze - insgesamt weniger als 1mg.

Seit 1991 wird die Gasentladungslampe im Automobil-Sektor als Xenon-Licht angeboten: zuerst ausschliesslich als Abblendlicht, seit 2001 aber auch als Fernlicht im sogenannten Bi-Xenon Scheinwerfer. Dabei wird für das Abblend- und Fernlicht ein und dieselbe Lampe verwendet. Es wird lediglich eine Blende aus dem Strahlengang geklappt und damit auf Fernlicht "umgeschaltet".

Gasentladungslampen kommen weiterhin u.a. in Straßenlaternen, zur Stadionbeleuchtung, in Projektoren (auch Beamer genannt), im Wohnraum (Leuchtstoffröhren) und in der Medizintechnik zum Einsatz.

Funktionsweise

Damit die Gasentladungslampe an Kraftfahrzeugen im Straßenverkehr zum Einsatz kommen kann, muss der bekannt langsame Lichtanlauf beschleunigt werden. Der dafür notwendige Ablauf kann in drei Phasen beschrieben werden:

1. Zündung: Mit einem Hochspannungsimpuls wird - ähnlich wie bei einer Zündkerze - ein Funke erzeugt der das ursprünglich elektrisch nicht leitende Gas ionisiert und dadurch einen leitfähigen Tunnel zwischen den Wolfram Elektroden schafft. Durch diesen Tunnel wird der elektrische Widerstand klein und es fließt Strom zwischen den Elektroden. Der Strom regt das Xenon-Gas zur Lichtemission an. Es werden sofort etwa 15% des Endlichtstromes abgestrahlt.

2. Anlaufphase: Die Lampe wird mit kontrollierter Überlast betrieben. Durch den, mit höherer Leistung betriebenen Lichtbogen, steigt die Temperatur im Kolben rasch an und die vorhandenen Metallsalze beginnen zu verdampfen. Der Dampfdruck in der Lampe und die Lichtabgabe nimmt zu, die Lichtfarbe verändert sich.

3. Dauerbetrieb: Alle Metallsalze sind in der Dampfphase, der Lichtbogen hat seine endgültige Form erreicht und die Lichtausbeute ihren Sollwert. Die zugeführte elektrische Leistung muss jetzt stabilisiert werden, damit der Lichtbogen nicht flackert.

Technische Einzelheiten

Die Zündung der Lampe erfolgt mit einem Hochspannungsimpuls mit bis zu 25.000 Volt.

Bis zum Erreichen der vollen Lichtausbeute vergehen ca. 5 Sekunden.

Bis sich die endgültige Lichtfarbe eingestellt hat, können bis zu 10 Sekunden vergehen.

Im Dauerbetrieb wird die Lampe mit 85 Volt bei 400 Hertz Rechteckspannung betrieben.

Die elektrischen Parameter sind von der Gesamtbrenndauer und Zustand der Lampe (kalt, warm, heiß) abhängig.

Der Farbort der Lampe im Brennbetrieb verändert sich mit der Gesamtbrenndauer der Lampe.

Normbezeichnungen der Lampe (Beispiele): D1S bzw. D2S oder D1R bzw. D2R.

Als Weiterentwicklung der D2- und D1-Lampen werden seit einiger Zeit in Japan D4-Lampen eingesetzt. Diese Typen kommen für eine bessere Umweltverträglichkeit ganz ohne Quecksilber aus. Daher werden sie auch „grüne Lampen“ genannt. Sie können nicht mit den Steuergeräten für D1- oder D2-Lampen betrieben werden, da die elektrischen Parameter innerhalb des Xenon-Systems anders sind.

Unterschiede der Typen

S-Typen sind für Ellipsoid- oder Linsenscheinwerfer. Sie verfügen über einen klaren Glaskolben.

R-Typen sind für Freiform- oder Reflektorscheinwerfer. Sie haben einen lichtundurchlässigen Aufdruck auf dem Glaskolben. Er dient dazu die gesetzlich vorgeschriebene Lichtverteilung zu erreichen.

Da die S-Typen gegenüber den R-Typen die bessere Lichtausbeute auf die Straße bringen, sind sie weiter verbreitet.

Vorteile

Die mittlere Lebensdauer beträgt 2000 Stunden, und liegt im Bereich der Gesamtbetriebsdauer des Pkw. Zum Vergleich: bei einer H7 Halogenlampe liegt die mittlere Lebensdauer bei 450 Stunden.

Geringe Stromaufnahme (35 Watt gegenüber 55 Watt bei den herkömmlichen Halogenlampen, z.B. H4 oder H7), d.h. mehr Licht bei geringerer Leistungsaufnahme.

Doppelte Lichtausbeute gegenüber der herkömmlichen Halogenlampe.

Höhere Farbtemperatur (4.200 Kelvin), dadurch erscheint die Lichtquelle bläulich-weiß.

Die höhere Farbtemperatur heißt nicht, dass die Xenonlampe heißer wird als eine Halogenlampe. Im Gegenteil: Wegen der geringeren Leistung und der höheren Lichtausbeute ist sie deutlich kälter.

In Verbindung mit der Ellipsoidtechnik ist eine kleinere bzw. niedrigere Scheinwerferbauweise möglich. Grund liegt im Strahlengang eines Ellipsoidsystems.

Nachteile

Zum Betrieb der Lampe an einem Fahrzeugbordnetz wird ein Steuergerät benötigt (siehe Technische Einzelheiten) .

Die Wartung sollte nur in der Fachwerkstatt erfolgen.

Reihenfolge der Markteinführung

Die Angaben sind für die S- und R-Typen jeweils identisch:

D2: Lampe ohne Elektronik. Für diese Typen gibt es unterschiedliche Steuergeräte. Entweder ist das Zündteil in dem Steuergerät integriert oder es wird separat auf die Lampe gesetzt.

D1: Lampe mit integriertem Zündteil.

D4: Quecksilberfreie Ausführung.

Vorschriften für den Einbau in Kraftfahrzeugen

Die Gasentladungslampe muss ECE-Regelung 99 entsprechen.

Der Scheinwerfer muss ECE-Regelung 98 entsprechen.

Der Anbau des Scheinwerfers am Kraftfahrzeug muss ECE-Regelung 48 entsprechen. Dabei wird eine Automatische Leuchtweitenregulierung und eine Scheinwerferreinigungsanlage gefordert.

Die Scheinwerferreinigungsanlage muss ECE-Regelung 45 entsprechen.

Wichtige Hinweise zur Nachrüstung

Für alle Lichttechnischen Einrichtungen an Kraftfahrzeugen gilt: Die Art der Lichtquelle (z.B. Glühlampe, Halogenlampe, Xenonlampe, LEDs) ist immer Bestandteil der Zulassung. Daraus folgt:

Die Gasentladungslampen dürfen nur in dafür zugelassenen Scheinwerfern eingesetzt werden.

Das Bestücken eines Halogen-Scheinwerfers mit Gasentladungslampen (z.B. D2S, D2R) ist unzulässig und führt zum Erlöschen der Allgemeinen Betriebserlaubnis des gesamten Fahrzeugs.

Aus den oben genannten Gründen ist nur die Nachrüstung von bauartgenehmigten Scheinwerfern zulässig, die nach ECE-Regelung 98 genehmigt wurden.

Verbraucher-Warnung des KBA:

 

"Das Kraftfahrt-Bundesamt möchte die Verbraucher über die geltenden Vorschriften informieren und darauf hinweisen, dass nachträgliche Veränderungen an bauartgenehmigten Lichtquellen (dazu zählt auch der Sockel) oder nachträgliche Veränderungen an bauartgenehmigten Scheinwerfern (einschließlich der mit der Genehmigung für den Scheinwerfer festgelegten Lichtquellen) zum Erlöschen der Bauartgenehmigungen der Lichtquellen bzw. Scheinwerfer und somit zum Erlöschen der Betriebserlaubnis für das Fahrzeug führen.""

Gruß, rpewe

Danke für den technischen Exkurs.

2000 Std. Lebensdauer hört sich gut an.

Ich habe jedoch gehört, das häufiges Ein- und Ausschalten, wie zum Beispiel gesteuert durch eine Lichtsensor, schädlich sein soll und die Lebensdauer drastisch nach unten schraubt.

Ist diese Gerücht wahr oder falsch?

Gruß

Chris

Dass durch häufiges Ein- und Ausschalten die Lebensdauer eines Xenonbrenners herabgesetzt wird, sollte mitterweile bekannt sein. Besonders ein Wiedereinschalten des noch heißen Brenners ohne Zeit für Abkühlung verkürzt die Lebenserwartung erheblich.

Aus diesem Grund benutze ich den Lichtsensor an meinem Gölfchen eigentlich so gut wie nie bzw. als normalen Lichtschalter. Fahre ich z.B. nach einer Ampel unter einer niedrigen Autobahnbrücke hindurch, geht das Licht an und danach wieder aus, worauf ich allerdings keine Lust habe. Auch schalte ich den Lichtsensor aus, wenn ich das Fahrzeug im Carport parke, wenn ich am nächsten Tag bei Helligkeit losfahren werde. Um den Carport zu verlassen, brauche ich kein Licht...

Hier noch ein Link mit Antworten auf viele Fragen rund um´s Xenonlicht

Gruß, rpewe

Zitat:

Original geschrieben von rpewe

Dass durch häufiges Ein- und Ausschalten die Lebensdauer eines Xenonbrenners herabgesetzt wird, sollte mitterweile bekannt sein. Besonders ein Wiedereinschalten des noch heißen Brenners ohne Zeit für Abkühlung verkürzt die Lebenserwartung erheblich.

Aus diesem Grund benutze ich den Lichtsensor an meinem Gölfchen eigentlich so gut wie nie bzw. als normalen Lichtschalter. Fahre ich z.B. nach einer Ampel unter einer niedrigen Autobahnbrücke hindurch, geht das Licht an und danach wieder aus, worauf ich allerdings keine Lust habe. Auch schalte ich den Lichtsensor aus, wenn ich das Fahrzeug im Carport parke, wenn ich am nächsten Tag bei Helligkeit losfahren werde. Um den Carport zu verlassen, brauche ich kein Licht...

Hier noch ein Link mit Antworten auf viele Fragen rund um´s Xenonlicht

Gruß, rpewe

Vielen Dank!

am 16. Januar 2006 um 15:35

Xenon

 

Hi Leute,danke für den umfassende Erguss.Jezt ist mir in Sachen Xenon auch endlich ein Licht aufgegangen! Jezt weiss ich auch warum es bei mir so gut leuchtet.

 

Und froh bin ich darüber dass Lattenrost nun wirklich keine Geschlechtskrahkheit ist !

 

tachzusammen

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