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Bitte um Hilfe - Motorradkauf evtl. Z900

Themenstarteram 4. August 2021 um 16:09

Tach zusammen!

Ich habe heute meinen offenen A-Führerschein bestanden (mein Fahrschulmotorrad war eine MT-07) und mich in den letzten Monaten ausführlichst mit Motorrädern jeglicher Hersteller auseinandergesetzt - in der Theorie.

Ich bin/war zu dem Schluss gekommen dass es eine Z900 werden soll(te). Heute habe ich die Probefahrt gemacht und war sehr schnell unschlüssig. Und zwar:

- Sitzposition ist weniger aufrecht als ich dachte, auch im Vergleich zur MT-07 (auf der fand ich das sehr angenehm, hab 2x Bandscheibenvorfall)

- Kniewinkel sehr spitz (bei 174cm Größe), bei der MT-07 für mich gefühlt angenehmer (Probefahrt war aber auch nur ca. 30 Minuten, Hamburger Wochenverkehr - Horror, macht keinen Spaß, hätte auch länger gekonnt seitens des Händlers)

Das waren die Contras, nun die Pros:

- Motor, perfekt, will ich haben - hat wirklich alles was ich benötige (Leistung, Durchzug auch von unten, hohe Gänge bei niedrigen Drehzahlen und alles ohne Ruckeln, TOP)

- TFT Display, schön, nehm' ich (LCD für mich im Jahr 2021 ein Kauf-ich-nicht-Grund)

- Kupplung und Schaltung, hat mir auch sehr gut gefallen - besser als bei der MT-07

Nun mein Dilemma: technisch Z900 für mich top, würde ich sofort kaufen. Aber evtl. will ich damit auch mal mehrere Tage unterwegs sein. Ich hab schon mitbekommen dass das welche machen, ist natürlich kein Adventurebike oder Reiseenduro oder wie die heißen, kein Sporttourer. Aber ich hab da so meine Bedenken bzgl. Sitzposition und Bandscheibenvorfall, jemand Erfahrungen? Hauptaugenmerk sind dennoch Tagesausflüge.

Was gäbe es für Alternativen für den Preis (also um die 9300€, wg. Kawasaki-Bonus)?

Vierzylinder, TFT-Display, genug Power, relativ sparsam im Verbrauch, gerade Sitzposition. Suche ich die Eierlegende Wollmilchsau oder ist das schon die Z900?

Wäre sehr nett wenn mir da jemand weiterhelfen könnte denn mir rennt ein wenig die Zeit davon für dieses Jahr, Hamburger Wetter/Herbst ist immer mehr im kommen.

Vielen Dank!

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37 Antworten

Diese Frage ist nun auch im Bikerforenbereich zu sehen und kann auch von dort bedient werden.

Moorteufelchen/MT-Moderator

https://cycle-ergo.com/

Hab mal die MT09 eingegeben. Hat im prinzip einen ähnlichen Knie und Hüftwinkel wie die Mt-07 aber das Quäntchen mehr Leistung als die MT07. Falls das nciht gemütlich genug ist, ggf. mal die Tracer anschauen. Die sind zwar höher aber immernoch recht sportlich ausgelegt.

Zum Geschmack. Klar finde ich ein Typ in Vollleder auf einer Naked/SSP sieht am besten aus, aber was bringts dir persönlich wenn nach 50km der Rücken zum wegwerfen ist? Abgesehen davon gehen die höheren Maschinen nicht wirklich schlechter um Ecken als die Kleinen.

Wenn die Z900 schon nach wenigen Metern von der Sitzposition nicht passt, wird das auf längeren Strecken auch nicht mehr besser.

Die Tipps von Haasinger hätte ich auch gegeben, auch wenn zumindest die Tracer merklich teurer ist. Aber der Motor kann das auch, was Du gerne hättest, ruckelfrei von 1.000 Umdrehungen an hochbeschleunigen. Ist halt ein Zylinder weniger.

Vielleicht kann man da den Vorgänger noch günstig bekommen, und als Tracer 900 GT bekommt man ja auch ein Farb-TFT, wobei ich das nicht für entscheidend hielte.

am 5. August 2021 um 7:29

Die Z900 ist alternativlos. Während früher alle dasselbe gebaut haben, hat sich das Angebot der vier japanischen Hersteller in den vergangenen Jahren doch differenziert.

Während Yamaha Dreizylinder baut, hat Honda eine Lücke zwischen 650 und 1000 ccm. Lediglich Suzuki kommt mit einer 950 daher, die aber mit 95 PS betont lahm ist, damit sie auch auf A2 drosselbar bleibt. Die Z900 mit 125 PS ist damit bei den Vierzylindern der Platzhirsch. Absolut geile Karre. Bleibt die Leidensfähigkeit des Fahrers zu beurteilen. 1,74 sollte eigentlich genau passen. Wenn man aber die sportliche, nach vorn gebeugte Sitzposition nicht mag, braucht man auch keine 125 PS. Letztendlich muss sich der Käufer entscheiden.

Moin!

Das zeigt wieder mal, wie sinnvoll es grundsätzlich ist, sich sein Traumbike nicht vor dem Schein auszumalen und vielleicht sogar zu kaufen - das erste Fahrerlebnis, kann das Bild dann durchaus ändern.

Ab davon:

- Ich würde dir raten, damit mal mehr, als 30 Minuten im Stadtverkehr zu fahren. Der ist nämlich insgesamt nur seeeehr wenig repräsentativ und in der Regel auf nahezu allem, auf dem man nicht komplett aufrecht sitzt, eher unangenehm - vom ganzen Rumgeschalte mal ganz ab.

Also: Ab damit für zwei, drei Stunden auf die Landstraße und gucken, wie es einem da, mit Gegenwind etc. gefällt.

- Bandscheibenvorfall: Hier würde ich eigentlich eher vermuten, dass eine nach vorne gebeugte Sitzposition sogar sinnvoller ist, als eine ganz aufrechte. Bei einer ganz aufrechten stützt du nämlich kaum. Du setzt dich und hast die gesamte Last von oben nach unten auf der Wirbelsäule.

Bei einer nach vorne gebeugten Sitzposition musst du hingegen - was viele falsch machen, sich auf den Händen/Armen abstützen und sich dann darüber beschweren, dass sie Schmerzen in den Handgelenken haben - aus dem Rumpf heraus aktiv Spannung halten. Du hast also wenig(er) Last auf der Wirbelsäule UND du arbeitest aktiv mit der Muskulatur.

Ich bin ja selbst ein wenig rückengeplagt, aber für mich is eine Fahrt auf einem sportlich orientierten Motorrad immer mehr Heilung für den Rücken, als Belastung.

- Kniewinkel: Ich persönlich bin kein Freund von ergocyle - aber wenn du auch nach längerer Probefahrt feststellst, dass dir der Kniewinkel zu spitz ist, dann musst du einfach durchprobieren. Es ist ja nicht nur der Kniewinkel, sondern z.B. auch die Breite des Tanks, der Sitzbank etc., was alles Einfluss auf die Ergonomie beim Fahren hat.

Allerdings: Mit der MT kommst du aus einer tatsächlich recht kommoden Sitzposition. Diese als Referenz zu nehmen, wird dir bei vielen Bikes wohl zunächst das Gefühl geben, dass es hier "sportlich-aggressiver" zur Sache geht. So gesehen, wirst du im zeitlich schnellen Kurzvergleich wohl nur auf irgendeiner Reiseenduro unmittelbar das Gefühl haben, dass es hier bequem zugeht (oder auf dem ein oder anderen Chopper).

Du musst dir und der Maschine aber schon ein wenig Zeit geben, sich auf die individuellen Verhältnisse anzupassen, einzustellen und sich zu gewöhnen.

@AlsterwasserHH

 

Ich möchte dir nichts aber wer so kurz erst die großen Bikes fahren darf dem kann ich nur empfehlen vorm Kauf erstmal alle möglichen Bikes Probe zu fahren. Dann kannst du besser für dich die unterschiedlichen Motoren beurteilen und entsprechend für dich die Sitzposition.

 

Ich für meinen Teil (nur 1 Bandscheibenvorfall) mag das aufrechte nicht. Da die Stöße voll in den Rücken gehen. Ich fahre lieber Rennmaschinen für meinen Rücken wesentlich angenehmer.

Zitat:

@SoulBS schrieb am 5. August 2021 um 10:29:57 Uhr:

Moin!

Das zeigt wieder mal, wie sinnvoll es grundsätzlich ist, sich sein Traumbike nicht vor dem Schein auszumalen und vielleicht sogar zu kaufen - das erste Fahrerlebnis, kann das Bild dann durchaus ändern.

Ja, das scheint sinnvoll.

Zitat:

Ab davon:

- Ich würde dir raten, damit mal mehr, als 30 Minuten im Stadtverkehr zu fahren. Der ist nämlich insgesamt nur seeeehr wenig repräsentativ und in der Regel auf nahezu allem, auf dem man nicht komplett aufrecht sitzt, eher unangenehm - vom ganzen Rumgeschalte mal ganz ab.

Also: Ab damit für zwei, drei Stunden auf die Landstraße und gucken, wie es einem da, mit Gegenwind etc. gefällt.

OK, Landstraße und evtl. such Autobahn sind nicht unwichtig.

Aber es hilft auch nichts wenn man sich da wohl fühlt und dann nach einer halben Stunde durch die Stadt total am Ende ist.

Zitat:

- Bandscheibenvorfall: Hier würde ich eigentlich eher vermuten, dass eine nach vorne gebeugte Sitzposition sogar sinnvoller ist, als eine ganz aufrechte. Bei einer ganz aufrechten stützt du nämlich kaum. Du setzt dich und hast die gesamte Last von oben nach unten auf der Wirbelsäule.

Bei einer nach vorne gebeugten Sitzposition musst du hingegen - was viele falsch machen, sich auf den Händen/Armen abstützen und sich dann darüber beschweren, dass sie Schmerzen in den Handgelenken haben - aus dem Rumpf heraus aktiv Spannung halten. Du hast also wenig(er) Last auf der Wirbelsäule UND du arbeitest aktiv mit der Muskulatur.

Ich bin ja selbst ein wenig rückengeplagt, aber für mich is eine Fahrt auf einem sportlich orientierten Motorrad immer mehr Heilung für den Rücken, als Belastung.

Wenn es Probleme gibt oder auch nur zu erwarten sind, dann sollte er einen Fachmann zu dem Thema konsultieren.

Also einen Arzt, am besten spezialisiert auf Wirbelsäule/Bandscheiben, der viel Motorrad fährt.

Zitat:

- Kniewinkel: Ich persönlich .....

Gerade bei Problemen am Rücken hilft ein Airhawk ungemein.

Es dämpft die Schläge von unten und verhindert das "festsitzen" in einer Sitzposition, da der Hintern und damit die Rückenmuskeln ständig damit beschäftigt sind, die winzigen Lageveränderungen auszugleichen.

Allerdings sitzt man schon ein Stückchen höher. Entspannt aber auch den Kniewinkel dabei. Einfach mal nach googeln.

Ich hatte die MT-09 2 Jahre lang und die ist definitiv Leistungsmäßig einfach genial. Fahr sie mal Probe du wirst begeistert sein. Untertourig etc alles kein Problem und vor allem schönen Druck untenrum und in den mittleren Drehzahlen, super im Verbrauch (4-5L).

Die Sitzhaltung ist sehr bequem, allerdings ist der Sitz etwas schmal und ne Aufpolsterung wäre angenehmer.

Themenstarteram 5. August 2021 um 10:58

Erstmal vielen Dank an alle, der Input hilft schon sehr.

Versys bzw. Tracer wurde hier ja ins Gespräch gebracht, tatsächlich sehe ich mich nicht auf diesen Bikes. Sagt mir optisch nicht so zu. Was aufrechte Haltung und BSV angeht fand ich die MT07 tatsächlich sehr angenehm, ich fahre selber Mountainbike und da ist die Sitzposition auch deutlich nach vorne orientiert, das macht mir mit der Zeit Probleme wenn ich mich nicht immer zwinge den Rücken zu begradigen, was ja prinzipiell nicht schlechtes ist wg. gesunder Haltung.

Ich werde das tun was @SoulBS geraten hat: am WE (bei hoffentlich gutem Wetter) die Z900 mal für eine mehrstündige Ausfahrt ausleihen beim Händler. Das erscheint mir am sinnvollsten.

Die MT09 hab ich gestern online noch mal ein bischen in Augenschein genommen, prinzipiell wäre die sicher auch sehr geeignet. Aber auch die gefällt mir leider optisch nicht so recht.

Am liebsten hätte ich ja die CB650R, mit dem Motor und dem Display der Z900. Aber gut, man muss Kompromisse machen. Von daher muss die Optik der Technik "weichen". Soll natürlich dennoch irgendwo gefallen.

Was ich keinesfalls will ist ein Bike das mich die ganze Zeit anschreit weil Es Drehzahlen braucht. Das fand ich bei der Z900 gestern wirklich schick, Leistung überall.

Letzlich war es auch keine gute Entscheidung am Prüfungstag eine Probefahrt, unter der Woche, mit wenig Schlaf, unter Zeitdruck, ohne geeignete Landstraße und der Aufregung des Tages zu vereinbaren. Ich muss mir das nochmal ganz in Ruhe angucken.

Ich werde dann hier nochmal berichten :)

Ich würde auch sagen:

Fahr verschiedene Modelle und Motorenkonzepte Probe. Tendenziell würde ich von Vierzylindern aufgrund des Drehmomentverlaufs eher Abstand nehmen. Zwei oder Dreizylinder sind da wesentlich gefälliger. Für manchen ist die DR BIG zum Beispiel auch heute noch das Maß aller Dinge.

Themenstarteram 5. August 2021 um 18:44

Ich will Deine Expertise nicht in Frage stellen, aber dieser Vierzylinder ist doch gerade dafür so beliebt eben bei fast jeder Drehzahl genug Schub zu haben? Also zumindest haben das quasi alle Tester gesagt und ich würde das so, als natürlich unerfahrener Fahrer, dennoch bestätigen.

Ich habe natürlich nur den Vergleich zur MT07, aber ich will mich mit egal welchem Bike auch nicht umbringen. Der Anzug bei der Z900 hat mir völlig gereicht.

Ich muss sagen das verstehe ich persönlich auch nicht ganz aber vielleicht einfach auch deshalb weil mir Fahrpraxis fehlt. Mein Ziel ist auf jeden Fall nicht die Bestzeiten im Schwarzwald zu knacken ;)

Gemütlich rumcruisen und bei Bedarf am Hahn drehen und Leistung haben, das ist mein Ziel. Knieschleifen nicht, soll kein Affront an alle Knieschleifer sein. Jeder wie er mag.

Zitat:

@AlsterwasserHH schrieb am 5. August 2021 um 20:44:29 Uhr:

Ich will Deine Expertise nicht in Frage stellen, aber dieser Vierzylinder ist doch gerade dafür so beliebt eben bei fast jeder Drehzahl genug Schub zu haben? Also zumindest haben das quasi alle Tester gesagt und ich würde das so, als natürlich unerfahrener Fahrer, dennoch bestätigen.

Ich habe natürlich nur den Vergleich zur MT07, aber ich will mich mit egal welchem Bike auch nicht umbringen. Der Anzug bei der Z900 hat mir völlig gereicht.

Ich muss sagen das verstehe ich persönlich auch nicht ganz aber vielleicht einfach auch deshalb weil mir Fahrpraxis fehlt. Mein Ziel ist auf jeden Fall nicht die Bestzeiten im Schwarzwald zu knacken ;)

Gemütlich rumcruisen und bei Bedarf am Hahn drehen und Leistung haben, das ist mein Ziel. Knieschleifen nicht, soll kein Affront an alle Knieschleifer sein. Jeder wie er mag.

Jaein. Vierzylinder haben den Vorteil der Laufruhe, sind jedoch aber stärker auf Drehzahl angewiesen als um Beispiel zweizylinder. Die Z900 hat halt einfach genug Hubraum um diese "schwäche" zu kaschieren. Die Z900 ist nämlich keine 900er sondern die alte Z1000.

Bester Mittelweg sind die dreizylinder von Yamaha, die vereinen beide Vorteile miteinander.

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