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Bitte um Kaufberatung zum E 320 CDI T-Modell

Mercedes E-Klasse W211
Themenstarteram 18. Februar 2017 um 3:56

Ich habe ein Angebot für einen 320 CDI Baujahr 2008 für 10500 €. Gelaufen 200.000. Ausstattung ist gut, Wagen sieht gepflegt aus. Service ist nachvollziehbar. Eigentlich immer bei Mercedes, 2 mal ATU, aber der letzte Service bei 197.000 wieder bei Mercedes. 3 Hand, wobei 1.Hand war von 2008 bis 2009, 2. dann von 2009 bis 2011 und 3. dann von 2011 bis jetzt. Aufgefallen ist mir nichts, Motor läuft ruhig, minimaler Kühlmittelgeruch nach Aufklappen der Motorhaube, aber zu sehen war nichts.

Hier mal der Link zum Auto:

http://suchen.mobile.de/.../details.html?...

Auf was sollte ich bei der Probefahrt achten? Irgendwas spezielles?

Danke!!!!!

Beste Antwort im Thema

Der Wagen dürfte schon ein "Modelljahr 2009" sein, da das Comand (Navi) den SD-Karten-Schlitz oberhalb des Displays hat.

Das ist schon mal sehr gut, das Navi ist der letzte Stand der Technik in dieser Baureihe und mit der eingebauten Festplatte und Bluetooth-Freisprecheinrichtung sehr alltagstauglich. Auch wurde in Zuge einer Qualitätsoffensive in diesem letzten Baujahr noch einiges in puncto Rostvorsorge verbessert.

Mit der Suchfunktion findest du unter dem Stichwort "Kaufberatung" eine ganze Menge ähnlicher Fragestellungen und ein Füllhorn an Antworten. Genug Lesestoff für ein angeregtes Wochenende!

Kurzfassung:

  • Grundsätzlich gutes Karrosse und ein guter Motor
  • 200.000 km sind schon eine Nummer, da kommen dann immer wieder auch mal teurere Reparaturen.
  • Der OM642 (280 und 320 CDI als V6) hat ein paar Wehwehchen, die um die 200.000 km schlagend werden können und deren Behebung recht arbeitsintensiv ist (EKAS-Stellmotor, Ölkühler-Dichtungen), die Motoraufhängung (Motorlager) gehören ersetzt. Ab 300.000 km ist Kettenlängung ein Thema, die Injektoren sollten auch so lange problemlos laufen (Ausnahmen gibt's immer), ebenso der Dieselpartikelfilter (DPF). Der Ölabscheider sollte bald mal dringend vorbeugend gewechselt werden und vermutlich sieht es in der ganzen Ansaugbrücke und der Abgasrückführung nicht so toll (= total verrotzt) aus, die Sensorik ist gealtert (Lambda-Sonde, Differenzialdrucksensor, Temperaturfühler DPF). Potenzial für teure Reparaturen hat auch der Turbolader-Stellmotor, der ab und zu kaputtgeht und nur mit dem Lader gemeinsam ersetzt werden kann.
  • Das Fahrwerk ist mit 200.000 km oft überholungsbedürftig, manche Teile an der Vorderachse sind auch eher teuer (Zugstrebe). Federbruch an der Vorderachse kommt schon mal vor, die Dämpfer halten in der Regel eher lange. Bei Federbruch ab 200.000 km gleich die Dämpfer mitwechseln lassen, ist recht arbeitsintensiv, es müssen eh beide Seiten gemacht werden damit der Wagen nicht schief steht.
  • Die Scheinwerfer werden im Alter zunehmend blind, die Kondensorlinse im inneren trübt sich und der Reflektor wird matt. Ersatz (Original von Hella, MB) nach 10 Jahren einplanen, Nachbauten sind kritisch zu sehen.
  • Die Gasdruckfedern an der Rückwandtür sind eigentlich bei jedem T-Modell nach 2-3 Jahren schlapp.
  • Ein Getriebe- und Differenzialölwechsel sollte dringend gemacht werden, das Getriebe bekommt nach Wartungsplan nur einmalig einen ATF-Wechsel bei 60.000 km. Das Automatikgetriebe muss kalt, lauwarm (ein paar Minuten Fahrzeit) wie voll warm (ab 25 Minuten Fahrzeit) ruckfrei und sanft schalten, beim Beschleunigen wie beim Ausrollenlassen. Kalt darf beim Schalten minimal ein leichtes "Zupfen" zu spüren sein.
  • Rost ist bei diesem Modelljahr eigentlich nur hinter der Chromblende oberhalb des Kennzeichens bei zwei Schrauben ein Thema. Bei manchen Autos wurden hier verzinkte Schrauben verwendet, von denen dann der Rost aufs Blech übergreift. Eine Wachskonservierung nach vorangegangener HD-Wäsche bei abgebauten Unterbodenverkleidungen und Stoßfängern ist trotzdem kein Fehler, die Nahtabdichtungen verhärten und reißen irgendwann, was Salz und Wasser in kaum wirklich sanierbare Bereiche vordringen lässt, auch ist die Verzinkung ist im Bereich der Schweißpunkte geschwächt, dort beginnt idR die Korrosion an Flächen.
  • Bei Übernahme alles auf Funktion überprüfen. Ein "Klassiker" ist der defekte IR-Sensor in der Fahrertür für die Komfortöffnung. Gibt es neu nur mit neuem Schloss, kann man aber meist selber richten (kalte Lötstelle am IR-Sensor).

Der Rest ist Schicksal. Daher sollte man generell ein wenig finanzielle Reserve haben, mit Reparaturkosten von im Mittel (!) rund 1.000 bis 2.000 Euro pro Jahr ist je nach Anspruch und Werkstattpreisen zu rechnen.

Dazu die Wartung, Verschleiß (Reifen, Bremsen), Treibstoff und Steuern & Versicherung. Ich rechne hier für mich grob 600 Euro für den normalen jährlichen Service mit §57a-Überprüfung [TÜV in Deutschland], 500 Euro für Reifen (je 2 Sätze in 3 Jahren), aufgemittelt 100 Euro für Bremsen und 100 Euro für AT-Getriebewartung, 2.500 Euro Diesel, 1.200 Euro Haftpflicht mit Motorsteuer [Österreich].

Macht in Summe mit dem laufenden Reparaturbedarf grob mal schlanke 6.000 bis 7.000 Euro Belastung im Jahr aus.

Eine alte E-Klasse ist nicht zwingend ein billiges Vergnügen. :)

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Der Wagen dürfte schon ein "Modelljahr 2009" sein, da das Comand (Navi) den SD-Karten-Schlitz oberhalb des Displays hat.

Das ist schon mal sehr gut, das Navi ist der letzte Stand der Technik in dieser Baureihe und mit der eingebauten Festplatte und Bluetooth-Freisprecheinrichtung sehr alltagstauglich. Auch wurde in Zuge einer Qualitätsoffensive in diesem letzten Baujahr noch einiges in puncto Rostvorsorge verbessert.

Mit der Suchfunktion findest du unter dem Stichwort "Kaufberatung" eine ganze Menge ähnlicher Fragestellungen und ein Füllhorn an Antworten. Genug Lesestoff für ein angeregtes Wochenende!

Kurzfassung:

  • Grundsätzlich gutes Karrosse und ein guter Motor
  • 200.000 km sind schon eine Nummer, da kommen dann immer wieder auch mal teurere Reparaturen.
  • Der OM642 (280 und 320 CDI als V6) hat ein paar Wehwehchen, die um die 200.000 km schlagend werden können und deren Behebung recht arbeitsintensiv ist (EKAS-Stellmotor, Ölkühler-Dichtungen), die Motoraufhängung (Motorlager) gehören ersetzt. Ab 300.000 km ist Kettenlängung ein Thema, die Injektoren sollten auch so lange problemlos laufen (Ausnahmen gibt's immer), ebenso der Dieselpartikelfilter (DPF). Der Ölabscheider sollte bald mal dringend vorbeugend gewechselt werden und vermutlich sieht es in der ganzen Ansaugbrücke und der Abgasrückführung nicht so toll (= total verrotzt) aus, die Sensorik ist gealtert (Lambda-Sonde, Differenzialdrucksensor, Temperaturfühler DPF). Potenzial für teure Reparaturen hat auch der Turbolader-Stellmotor, der ab und zu kaputtgeht und nur mit dem Lader gemeinsam ersetzt werden kann.
  • Das Fahrwerk ist mit 200.000 km oft überholungsbedürftig, manche Teile an der Vorderachse sind auch eher teuer (Zugstrebe). Federbruch an der Vorderachse kommt schon mal vor, die Dämpfer halten in der Regel eher lange. Bei Federbruch ab 200.000 km gleich die Dämpfer mitwechseln lassen, ist recht arbeitsintensiv, es müssen eh beide Seiten gemacht werden damit der Wagen nicht schief steht.
  • Die Scheinwerfer werden im Alter zunehmend blind, die Kondensorlinse im inneren trübt sich und der Reflektor wird matt. Ersatz (Original von Hella, MB) nach 10 Jahren einplanen, Nachbauten sind kritisch zu sehen.
  • Die Gasdruckfedern an der Rückwandtür sind eigentlich bei jedem T-Modell nach 2-3 Jahren schlapp.
  • Ein Getriebe- und Differenzialölwechsel sollte dringend gemacht werden, das Getriebe bekommt nach Wartungsplan nur einmalig einen ATF-Wechsel bei 60.000 km. Das Automatikgetriebe muss kalt, lauwarm (ein paar Minuten Fahrzeit) wie voll warm (ab 25 Minuten Fahrzeit) ruckfrei und sanft schalten, beim Beschleunigen wie beim Ausrollenlassen. Kalt darf beim Schalten minimal ein leichtes "Zupfen" zu spüren sein.
  • Rost ist bei diesem Modelljahr eigentlich nur hinter der Chromblende oberhalb des Kennzeichens bei zwei Schrauben ein Thema. Bei manchen Autos wurden hier verzinkte Schrauben verwendet, von denen dann der Rost aufs Blech übergreift. Eine Wachskonservierung nach vorangegangener HD-Wäsche bei abgebauten Unterbodenverkleidungen und Stoßfängern ist trotzdem kein Fehler, die Nahtabdichtungen verhärten und reißen irgendwann, was Salz und Wasser in kaum wirklich sanierbare Bereiche vordringen lässt, auch ist die Verzinkung ist im Bereich der Schweißpunkte geschwächt, dort beginnt idR die Korrosion an Flächen.
  • Bei Übernahme alles auf Funktion überprüfen. Ein "Klassiker" ist der defekte IR-Sensor in der Fahrertür für die Komfortöffnung. Gibt es neu nur mit neuem Schloss, kann man aber meist selber richten (kalte Lötstelle am IR-Sensor).

Der Rest ist Schicksal. Daher sollte man generell ein wenig finanzielle Reserve haben, mit Reparaturkosten von im Mittel (!) rund 1.000 bis 2.000 Euro pro Jahr ist je nach Anspruch und Werkstattpreisen zu rechnen.

Dazu die Wartung, Verschleiß (Reifen, Bremsen), Treibstoff und Steuern & Versicherung. Ich rechne hier für mich grob 600 Euro für den normalen jährlichen Service mit §57a-Überprüfung [TÜV in Deutschland], 500 Euro für Reifen (je 2 Sätze in 3 Jahren), aufgemittelt 100 Euro für Bremsen und 100 Euro für AT-Getriebewartung, 2.500 Euro Diesel, 1.200 Euro Haftpflicht mit Motorsteuer [Österreich].

Macht in Summe mit dem laufenden Reparaturbedarf grob mal schlanke 6.000 bis 7.000 Euro Belastung im Jahr aus.

Eine alte E-Klasse ist nicht zwingend ein billiges Vergnügen. :)

Schöne Zusammenfassung

Hab nen E500 und kann vieles bestätigen

Moin,

linke Seite hinten steht tiefer als die rechte Seite, also hinten die Luftbälge müssten wahrscheinlich gemacht werden.

Ansonsten je mehr Austattung desto mehr kann kaputt gehen;)

Alles was Austro-Diesel erwähnt hat, war bei mir schon defekt. Zusätzlich der Turbolader. Bin gespannt, wann die Krümmer kommen. Meiner ist aber auch schon Bj. 2005. Hat aber auch "nur " 240000 Kilometer runter. Unbedingt mit Stardiagnose bei MB auslesen lassen. Wegen Fehler in den elektonikbauteilen.

Wenn er fährt ist es aber leider geil. (;-))))

Gruß Thomas

Themenstarteram 18. Februar 2017 um 23:35

Besten Dank für Eure Tipps. Heute Probefahrt gemacht. Wagen fuhr sich gut, schaltet butterweich. Ein nochmaliger Blick in den Motorraum brachte dann etwas Ernüchterung. Ne fette Ölschicht auf einem Schlauch. Weiss jemand was das sein könnte? Des weiteren hat sich unten im Fzg an zwei Stellen etwas Wasser gesammelt. Was könnte das sein? Desweiteren finde ich, dass da teilweise Kühlwasserspritzer sind, oder? Was meinen denn die Fachleute zu den Bildern? Habe jetzt mit dem Händler vereinbart, dass wir am Dienstag mal zu MB fahren zum Checken. Das mit dem linken Hinterrad war mir auf den Bildern auch aufgefallen In der Realität ist da aber kein Unterschied. Auf beiden Seiten passen 2 Finger zwischen Reifen und Kotflügel

Hallo Trend. Die Bilder mit dem Ölflecken, sehen für mich eher wie gespritzt aus. Da kann der daneben liegende Anschluss bei hohem Druck vielleicht ölnebel versprühen. Gerade auf dem letzten Bild sieht es sehr nach einem angespritzten Fleck aus. Die anderen Spritzer sind Bremsenreiniger. Die werden das schon einmal saubergemacht haben.

Wie gesagt zu MB und auslesen lassen.

Gruß Thomas

Eventuell Verbindungen der Ladeluftschläuche undicht! Dichtungen erneuern!

Wenn es im Motorraum nach Kühlwasser riecht, sollte geklärt werden wo der Geruch herkommt!

Es gibt Berichte, das der Ausgleichsbehälter an der Unterseite schon einmal risse bekommt!

Es "blubbert" aber nichts im Ausgleichsbehälter bei laufendem Motor?

Das sollte bei MB geprüft werden, genauso wie der zustand des Fahrwerkes, besonders der vorder Achse!

Vielleicht vor dem kauf noch neuer TÜV bei einer Prüfstelle (KEIN Werkstatt TÜV beim Händler !!)?

Wenn es "ungereimtheiten" geben sollte, lieber nach einem anderen FHz. suchen!

MfG Günter

Themenstarteram 22. Februar 2017 um 23:25

Besten Dank an alle, die mir geholfen haben. War beim Händler und habe Fehler auslesen lassen. War alles ok.

Bin jetzt auch im Kreis der E-Klasse Fahrer :-) Jetzt bleibt nur noch die Hoffnung, dass alles gut bleibt :-)

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