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Blech absetzen in den Ecken

Themenstarteram 27. Mai 2019 um 10:21

Hallo zusammen !

Hab mir letzte Woche ein günstiges Schweißgerät gekauft und bin nun kräftig am Üben. Mache langsam kleine Fortschritte...

Nun habe ich mir aus einem Blech ein Quadrat ausgeflext und wollte dieses wieder im Punkt-Loch-Schweißverfahren wieder schließen. Dazu habe ich mir eine Druckluft-Absetz-Lochzange gekauft.

An den langen Seiten ist das Absetzen nun kein Problem, nur in die Ecken komme ich mit der Zange nicht rein. Wie macht man das richtig?

Gruß Lars

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13 Antworten

Warum setzt Du nicht den Flicken rundum ab? So wäre es doch z.B. am Auto auch.

Themenstarteram 27. Mai 2019 um 12:14

Ich bin der Meinung, das aufnehmende Blech wird absetzt und der Flicken gelocht und aufgeschweißt. Sonst müsste ich ja das Blech von hinten ansetzen und das geht oftmals nicht.

Ich bin jetzt 72 Jahre alt, und als Bastler (im Hauptberuf Detailplaner in vielen Archikekturbüros) habe ich viele Blecharbeiten selber ausgeführt, habe aber NIEMALS beim Einschweißen von Reparatur-Blechen irgendwas "absetzen" müssen! Ich habe mich oft nach Karambolagen von der gegnerischen Versicherung abfinden lassen und habe die Schäden selber repariert.

Zumeist sind Durchrostungen an Türschweller-Blechen und um die hinteren Radausschnitte zu finden (vordere Kotflügel habe ich zumeist erneuert), Stellen an denen das Blech gerundet ist; wenn man dort ein Blech nur aufgelegt festschweißt und die Stelle ausspachtelt, fällt es überhaupt nicht auf, wenn die Rundung geringfügig verschoben/geändert wird! Andere Stellen kann man mit dem Hammer etwas bearbeiten und nach dem Einschweißen eines neuen Bleches/Reparatur-Blechteiles und Ausspachteln, wird die Fläche völlig glatt.

Naja, wenn man das Blech absetzt ist die Fläche natürlich noch glatter als beim Auflegen. Es bleibt idealerweise nur ein Spalt der zu verfüllen ist. Das bedeutet, viel weniger Spachtel...und das kann nie verkehrt sein, vor allem bei den hinteren Radläufen.

Und natürlich kommt man mit einer Absetzzange nicht in die Ecken eines quadratischen Ausschnittes.

Wenn man das Blech achteckig schneidet geht es besser, noch besser rund. Dann kann man eine Karosseriesäge verwenden, mit der Flex ist das schlecht.

Empfehlen kann ich für Blecharbeiten auch so einen Langhalswinkelschleifer wie in Proxxon z.B. anbietet. Den habe ich oft benutzt.

Wenns irgendwie geht setze ich gar nicht ab sondern ein.

Ich mag das gedoppelte Blech nicht aber jeder wie er mag.

Zitat:

@robi64 schrieb am 28. Mai 2019 um 08:06:15 Uhr:

Wenns irgendwie geht setze ich gar nicht ab sondern ein.

Ich mag das gedoppelte Blech nicht aber jeder wie er mag.

Und der TÜV mag keine auf Stoß und durchgängig geschweißten Bleche, es sei denn sie sitzen in nichttragenden Teilen... und das sind per Definition nur Blechteile die nicht mit der Karosserie verschweißt sind.

Man kann ja das neue Blechteil genau oder geringfügig kleiner schneiden und einen Blechstreifen unterlagen und bei beiden Blechteilen Löcher bohren und Lochschweißungen durchführen,

Zitat:

@Flying Kremser schrieb am 28. Mai 2019 um 11:37:35 Uhr:

Man kann ja das neue Blechteil genau oder geringfügig kleiner schneiden und einen Blechstreifen unterlagen und bei beiden Blechteilen Löcher bohren und Lochschweißungen durchführen,

Auch das dürfte nicht zulässig sein...

Naja, nach dem vom TÜV selbst herausgegebenen Buch " Korrosionsreparaturen an PKW" ist das tatsächlich erlaubt...

Schwellerrep

Zitat:

@GD_Fahrer schrieb am 28. Mai 2019 um 12:08:00 Uhr:

Zitat:

@Flying Kremser schrieb am 28. Mai 2019 um 11:37:35 Uhr:

Man kann ja das neue Blechteil genau oder geringfügig kleiner schneiden und einen Blechstreifen unterlagen und bei beiden Blechteilen Löcher bohren und Lochschweißungen durchführen,

Auch das dürfte nicht zulässig sein...

Natürlich ist dies zulässig!

Bei der Auto-Herstellung werden etwa alle 50mm solcherart Punktschweißungen per Lichtbogen-Automaten gemacht.

Bei größeren Blechschäden werden ganze Teile herausgetrennt, indem diese Schweißpunkte ausgebohrt werden und ein Neuteil mittels Schutzgas-Punktschweißungen wieder befestigt. In Neuteilen von VW sind zumeist die Löcher dafür bereits vorhanden (eingestanzt).

Ich habe öfters in Karosserie-Werkstätten gesehen, dass untergelegte Blechstreifen eingebaut worden sind. Blechteile zu bearbeiten mit "Absetzen" ist eine zu ZEITAUFWENDIGE Arbeit für diese gewesen!

Zitat:

@Flying Kremser schrieb am 28. Mai 2019 um 11:37:35 Uhr:

Man kann ja das neue Blechteil genau oder geringfügig kleiner schneiden und einen Blechstreifen unterlagen und bei beiden Blechteilen Löcher bohren und Lochschweißungen durchführen,

Das ist nun wirklich die bei weitem schlechteste und anfälligste Variante (doppelte Schweisspunkte, viele zusätzliche Blechkanten) ;-)

Die Frage war, wie man beim Flicken einer eckigen Öffnung die Ecken absetzt. Mit einer Zange geht das nicht vollständig, man kann sich aber in den 'Ecken' helfen und dort so weit arbeiten, wie die Zange halt reingeht oder man arbeitet mit Vielecken oder im optimalen Fall einer runden Öffnung (s.o.).

Spachteldicke ist mir als Kriterium auch wichtig.

Absetzen macht z.B. bei Blechen Sinn, die aufeinanderzulaufen, z.B. Bodenblechen.

Zitat:

@kraeMit schrieb am 28. Mai 2019 um 12:37:55 Uhr:

Spachteldicke ist mir als Kriterium auch wichtig.

Die verwendete Spachtelmasse ist ein Zweikomponenten-Kunststoff - ein ordentlicher Karosserie-Bastler verwendet NICHTS anderes! An dickeren, oder auch relevanten Stellen wird Material, mit Glasfasern bereits vorgemischt, verwendet! Mit feinerem Zweikomponenten-Material ohne Glasfasern wird dann nochmals darüber gespachtelt.

Bei manche Autos besteht die ganze Karosserie nur aus diesem Material !!!

z.B. die Rallye-Legenden "Reault Alpine" wurden, anders als die "normale" Straßenversion hauchdünn gefertigt -> mit NUR 24 kg Karosseriekunststoff-Gewicht. Das Werksteam fuhr mit sowas. Keinem normal Sterblichem wurde so eine Version verkauft, NUR Privat-Rallyefahrern nach ausgiebiger Recherche, ob er für so ein Auto würdig genug ist ... (z.B. einem Österreicher aus dem Waldviertel in den 70-er Jahren).

Themenstarteram 28. Mai 2019 um 15:56

Vielen Dank für die rege Beteiligung. Ich werde es mal damit versuchen, die Ecken "rund" auszuschneiden.

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