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Blick über den Tellerrand auf eine kleine Kuh

Audi Q5 8R
Themenstarteram 23. Februar 2010 um 13:22

Vergangenes Wochenende nun hatte ich die geplante Gelegenheit, eine kleine Kuh, genauer „Kuh 5“, ausgiebig Probe zu fahren.

 

Prolog

Als langjähriger VW-Fahrer verwirklichte ich mir anno 2004 meinen langjährigen automobilen Traum und erwarb meinen ersten Volvo, einen V70 2.4D, welchen ich 2006 zum V70 D5 AWD „updatete“, welcher wiederum im vergangenen Sommer durch einen „XC60 D5 Geartronic Summum“ mit 205 PS ersetzt wurde.

Zeitgleich fahre ich häufig den A6 Avant 2.7 TDI meines alten Herren, bin also nicht völlig unvertraut mit einem Audi.

Wie es zur kleinen Kuh kam

Vielleicht hat der eine oder andere geneigte Rezipient dieses Forums mitbekommen, dass ich mit meinem XC60 Diesel nicht immer in jeder Hinsicht glücklich bin.

Nachdem ich längere Zeit vergeblich versuchte, irgendeinen (!) XC60 Benziner zwecks Probefahrt in den Bundesländern MV, Berlin und Brandenburg ausfindig zu machen und auch Volvo Car Germany in Köln nur meinte: „Nein, wir können da leider nichts machen. Auf Wiederhören.“, befand ich, dass es Zeit sei, einmal einen Blick über den Tellerrand zu wagen.

Erster Anruf beim Audi-:):

„Ich möchte gerne einen Q5 3.0 TDI Probe fahren.“

„Gerne, DSG oder Handschaltung?“

„Oh, dann nehme ich gerne DSG.“

„Kein Problem. Wann soll es losgehen?“

„Hm, kann ich den ev. Übers Wochenende haben? Ich weiß, dass geht normalerweise nicht,...?“

„Natürlich, aber dann erst in 14 Tagen.“

Oha, das bin ich nicht gewohnt.

Das Fahrzeug

Es handelte sich um einen Q5 3.0 TDI DSG S-line, allerdings ohne Si

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 23. Februar 2010 um 13:51

ooops, wieso fehlt da mehr als die Hälfte?

Hier noch mal komplett - und ja, die Dame fragte "ob Automatik" - ich habe das übrigens nie verifiziert, ob es den als HS gibt.

So, hier das ganze Pamphlet:

Vergangenes Wochenende nun hatte ich die geplante Gelegenheit, eine kleine Kuh, genauer „Kuh 5“, ausgiebig Probe zu fahren.

 

Prolog

Als langjähriger VW-Fahrer verwirklichte ich mir anno 2004 meinen langjährigen automobilen Traum und erwarb meinen ersten Volvo, einen V70 2.4D, welchen ich 2006 zum V70 D5 AWD „updatete“, welcher wiederum im vergangenen Sommer durch einen „XC60 D5 Geartronic Summum“ mit 205 PS ersetzt wurde.

Zeitgleich fahre ich häufig den A6 Avant 2.7 TDI meines alten Herren, bin also nicht völlig unvertraut mit einem Audi.

Wie es zur kleinen Kuh kam

Vielleicht hat der eine oder andere geneigte Rezipient dieses Forums mitbekommen, dass ich mit meinem XC60 Diesel nicht immer in jeder Hinsicht glücklich bin.

Nachdem ich längere Zeit vergeblich versuchte, irgendeinen (!) XC60 Benziner zwecks Probefahrt in den Bundesländern MV, Berlin und Brandenburg ausfindig zu machen und auch Volvo Car Germany in Köln nur meinte: „Nein, wir können da leider nichts machen. Auf Wiederhören.“, befand ich, dass es Zeit sei, einmal einen Blick über den Tellerrand zu wagen.

Erster Anruf beim Audi-:):

„Ich möchte gerne einen Q5 3.0 TDI Probe fahren.“

„Gerne, DSG oder Handschaltung?“

„Oh, dann nehme ich gerne DSG.“

„Kein Problem. Wann soll es losgehen?“

„Hm, kann ich den ev. Übers Wochenende haben? Ich weiß, dass geht normalerweise nicht,...?“

„Natürlich, aber dann erst in 14 Tagen.“

Oha, das bin ich nicht gewohnt.

Das Fahrzeug

Es handelte sich um einen Q5 3.0 TDI DSG S-line, allerdings ohne Side- und Lane-Assist, ohne adaptive-Cruisecontrol und ohne Fernlichtassi. Dafür war Bang & Olufsen, die elektrische Heckklappe, Navi , BT, Panoramaglasdach und Dynamiklenkung an Board.

Der Innenraum

Leider war das Fahrzeug nicht aufbereitet und sah innen etwas desolat aus, der vorherige Fahrer war offensichtlich Besitzer eines großen Hundes, so dass der Gesamteindruck nicht ganz so piekfein war – außerdem war das Fahrzeug innen komplett Anthrazit und stand noch dazu in einer dunklen Tiefgarage.

Dafür kann das Auto zwar nichts, aber der erste Eindruck wiegt bekanntlich aus psychologischen Gründen schwer.

Dem 4-jährigen Testbegleiter fiel sofort auf, dass das Armaturenbrett sehr bunt und mit ganz vielen Knöpfen übersät war – puh, ob ich je herausbekommen würde, wie sich alles bedient? Dazu gleich mehr.

Insgesamt fühlte sich das Auto „satter“ an, als mein XC60, das begann mit dem satten „Plopp“ beim Schließen der Türen, im Gegensatz zum dünnblechernen „Peng!“ beim XC60, und endete später bei der Geräuschkulisse im Fahrbetrieb.

Ein kleines Detail, die integrierte ISOFIX-Aufnahme, sei beispielgebend dargestellt. (links XC60, rechts Q5)

Das Panoramaglasdach der Kuh verdient diesen Namen mehr, als selbiges beim Elch, bei welchem es auch etwas mehr knistert, manchmal knarzt und bei dem man auf gar keinen Fall hinter die Kulissen schauen sollte – es sei denn, man ist Fremdfabrikatverkäufer und möchte gewisse Sparmaßnahmen genüßlich sichtbar machen.

Bang & Olufsen

Hm, naja, auch nach ausgiebigem Einstellungsmarathon muß ich sagen: Mein HP Audio nebst Sub gefällt mir besser, klingt nicht so synthetisch und war nicht halb so teuer.

Prädikat Spar-System, kann man sich sparen. Die iPhone-Bedienung konnte ich leider nicht testen (Kabel vergessen), allerdings ist die FM-Bedienung komfortabler, da die Sendernamen in einer Liste angezeigt werden und man sich nicht die Belegung von 20 Stationen auf 10 Nummerntasten merken muß. Womit wir auch gleich beim nächsten Punkt sind:

Die Bedienung

Ich bediene ab und zu die einfache 2005er A6 MMI-Version – mit dem neuen System war ich ehrlich gesagt zunächst hoffnungslos überfordert, allein das Koppeln des iPhones dauerte 10min – immerhin klappte das pairing im Gegensatz zur Volvo-BT-Implementierung auch schon im ersten Anlauf.

Dennoch, ist es für meinen Geschmack eher verwirrend denn nützlich, einen Haufen Informationen sowohl auf dem Fahrerdisplay als auch auf dem großen Navi-Display zu sehen.

Die Bedienung geht tw. übers MMI und zusätzlich (aber auch nicht immer) über die Lenkradtasten.

Das MMI dreht aus Usability-Sicht in die falsche Richtung: Die Uhr dreht sich nach rechts vorwärts, MMI nach links.

Für kürzere Navigationswege wäre ein Springen über das Ende hinaus zurück zum Anfang wünschenswert.

Auch ist nicht exakt jeder Rastpunkt ein Menüpunkt, wenn man langsam dreht, benötigt man manchmal 2 Rastepunkte des Drehrades, das ist nicht konsistent.

Die potentiell integrierte Funktionalität des Joysticks (welcher sehr fummelig zu bedienen wäre) konnte ich bis zum Schluß nicht ergründen.

Die „gefühlten 5000 Tasten“ in der gesamten Mittelkonsole haben sich mir längst nicht alle erschlossen.

Die Sprachsteuerung ist sicherlich ganz nett, wenn sie denn auch nur annähernd die gesprochenen Namen verstehen und dann auch noch alle gefundenen anzeigen würde: Wenn es z.B. 6x Müller im Telefonbuch gibt, warum bietet mir das System mal diesen und mal jenen Müller und mal eine unvollständige Liste einiger Müllers an?

(Beim Navi hat es besser funktioniert – allerdings reicht mir für all dies mein iPhone 3GS mit Sprachsteuerung und Navigon völlig aus.)

Zwischenfazit: Beim Q5 kann man zig Funktionen und Unterfunktionen konfigurieren und über multiple Wege benutzen, der XC60 konzentriert sich bei kaum geringerem Funktionsumfang eher aufs Wesentliche und ist dadurch zwar nicht so allumfassend komplex, bedient sich aber von Beginn an intuitiver. Die Lernkurve beim Q5 ist enorm steil – im Alltag und nach vielen Studien diverser Handbuchseiten kommt man sicherlich früher oder später auch damit gut klar, mir haben 1,5 Tage dafür nicht ausgereicht.

Besser gelöst ist der Tempomat (zugegebenermaßen Geschmacksache) und vor allem der Schalterbereich links des Lenkrades. Welcher Riesenhonk sich bei Volvo die bei „Zündung aus“ unbeleuchteten Futzelschalter, welche auch noch im Schatten der Lenksäule liegen, ausgedacht hat, will ich lieber nicht wissen. Die sich nahezu lautlos (!), schnell (!) und weit über 1,90cm (!) öffnende Heckklappe (das geht sogar bei Skoda so , ich hasse das elend laute und lange iiiieieieieiieieiii.... Gejaule der spanischen Billigpumpe beim XC60!) bedient man durch einen Schalter in der Türablage, Verwechslungen mit dem überflüssigen Tankklappenschalter also ausgeschlossen.

Platzverhältnisse

XC60 und Q5 haben fast identische Außenabmessungen, für die Insassenbequemlichkeit gilt dies ebenso. Kommen wir zur sicherlich mit Spannung erwarteten K-Frage: Wie groß bzw. wie gut nutzbar ist der Kofferraum?

Während ich den Hörnerschlitten im Volvo locker quer hineinstellen kann, gibt es beim Umladen des Gepäckes in den Audi lange Gesichter, denn da fehlen etliche cm und so muß der Schlitten quer hinein. Aber auch die Tiefe ist geringer, wie man an der IKEA-Tüte und der noch davor stehenden Bohrmaschine sieht. So habe drastisch hatte ich mir das nicht vorgestellt.

Irgendwo bei MT hat mal jemand vermasste Fotos der Kofferräume von u.a. Q5, XC60 und GLK eingestellt und dort war es seinerzeit schon ablesbar: Audi schummelt bei der Volumenangabe gewaltig.

Die Rücksitzbank kann ich zwar um 10cm verschieben, aber erstens kann auch dies nicht den Vorsprung des XC60 kompensieren und zweitens ist es eigentlich auch völlig unpraktikabel, siehe Foto rechter Rückbankteil vorgeschoben.

Das Laderaumvolumen ist aus meiner Sicht das größte Manko der Kuh.

 

Fahrkomfort

Wow!

.

.

.

So g**l!

.

.

(Noch Fragen?)

.

.

.

Ich bin noch nie ein so agiles, starkes, souveränes und dabei so leises Dieselfahrzeug gefahren, der Volvo spielt hier eher in der Liga eines MB W123. Das war eine beeindruckende Demonstration des derzeitigen Standes der Technik – der 3.0 TDI harmoniert perfekt mit dem 7-Gang DSG, ich verneige mich und bin erschüttert über die Chuzpe, mit der Volvo seinen D5 als modernen Motor preist. Insbesondere der Umstand, dass ich trotz unüblich „zackiger“ Fahrweise 9,1l auf dem BC zu stehen hatte, bestärkt mich in meinem Zweifel über die fadenscheinigen Begründungen für das Festhalten am 5-Zylindermotor in Göteborg: 0,6l Hubraum und 1 Zylinder weniger sorgen eben NICHT für weniger Verbrauch, sondern in erster Linie für mehr Krach und weniger Leistung.

Dem kann ich nichts hinzufügen außer den beiden Sounddateien, einmal den Q5 beim schnellen (aber nicht Kickdown) Beschleunigen auf 70km/h und danach folgendem Zwischenspurt von 60 auf 100km/h und als Vergleich dazu eine sehr ruhige Landstraßenfahrt (allerdings auf Flüsterasphalt) mit dem XC60 , beides per iPhone auf dem Beifahrersitz aufgenommen, daher muß die Wiedergabe sehr laut gestellt werden. WIE leise der Q5 ist, kann man sich vielleicht insbes. am Zurück-"Krachen" des Blinkerhebels zu Beginn verdeutlichen, daß ist "In Echt" nämlich eigentlich fast nicht zu hören.

Einkaufspreise

Mein XC60 hatte einen LP von 55k Euro, allerdings mit Zwangsoptionen (E-„Hackklappe“, E-Sitz) und Systemen, die ich so nicht noch einmal kaufen würde (BLIS, Lane-Assistant). Ein nach meinen (!) heutigen Gesichtspunkten konfigurierter Q5 hätte einen LP von 59,6k Euro. Aus dem Volvo fehlen würden mir dabei aber die integrierten Kindersitze, die sind nicht für Geld und gute Worte bei Audi zu bekommen.

Dafür hätte ich Schaltpaddels am Lenkrad, DSG statt Wandlerautomatik, eine schwenkbare AHK, 6 statt 5 Zylinder, mehr Leistung und weniger Verbrauch. Die weichen Faktoren, wie mehr Ruhe, Fahrspaß, etc. noch mit"gerechnet", ist aus meiner Sicht der Preisunterschied gerechtfertigt. Möchte ich ebensolchen Komfort im XC60 müßte ich schon einen T6 ordern, der käme dann fast genauso viel – hier wäre aber der Erwerb eines Tanklasters hinzuzurechnen.

Die derzeit erzielbaren Rabatte nehmen sich nach einer ersten Kurzrecherche nicht sonderlich viel, beide liegen um die 15%.

Fazit:

Fahrwerkstechnisch ist der XC60 der kleinen Kuh noch ebenbürtig, bei der Verarbeitung fällt er besonders hinter den Kulissen bereits etwas zurück.

Das Dieselherz des Elches ist aber auf einem Entwicklungsstand, welcher anno 1999 state of the art gewesen sein mag – jedoch die in „3 Jahren Entwicklungsarbeit“ 2009 neu hinzugefügten Elemente wie neue Piezoinjektoren, ein BiTurbo und eine geänderte Abgasrückführung reichen offensichtlich nicht annähernd aus, einer immerhin auch schon 5 Jahre alten Motorenkonstruktion aus Ingolstadt in irgendeiner Form nahe zu kommen.

Nimmt man in diese Betrachtung noch den Getrag-Dinosaurier a.k.a. „Schwabbeltronic“ und das DSG mit auf, dann ist der Rückstand noch drastischer, hier hat Volvo absolut nichts, ich betone: Nichts! zu gewinnen. Leistungsentfaltung, Laufruhe, Harmonie mit dem Getriebe, Verbrauch (bei 170km/h liegen 2.400rpm im Q5, 3.200rpm beim D5 an: „Und während in Villa Riba schon das Drehmomentplateau an sein Ende kommt, fährt Villa Bacho quasi locker im Standgas.“) – alles kann das Milchvieh um 2 (sic!) Klassen besser.

Dennoch hat der Q5 einen gewaltigen Haken:

Die K-Wertung geht überdeutlich zugunsten des Elches aus, meinen persönlichen Designcontest gewinnt das Nordlicht ebenso ausdrücklich und zwar sowohl in der Außen- als auch in der Innenwertung.

Das beide Fahrzeuge insgesamt zu teuer sind, zeigte mir neulich der Skoda Superb Kombi, aber „Ach, Luise, laß … das ist ein zu weites Feld“.

In diesem Sinne – Ring frei!

Es grüßt – der manatee, welcher nun ebenso schlau als wie zuvor ist.

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Die haben wirklich gefragt DSG oder HS???

DAs es den 3.0L als Handschalter gibt, wäre mir neu ...

cool. mir hat man noch nie einen Q5 3.0 TDI Handschaltung angeboten.

Liegt vielleicht daran, weil es den nur als S-Tronic gibt... ;)

am 23. Februar 2010 um 13:32

Hi,

schön, dass du mit dem Service zufrieden bist - ich hoffe mit dem Auto auch! :D

Rezipient ...... geiles Wort. Muss ich gleich abspeichern.

Salut, Q-nibert

Themenstarteram 23. Februar 2010 um 13:51

ooops, wieso fehlt da mehr als die Hälfte?

Hier noch mal komplett - und ja, die Dame fragte "ob Automatik" - ich habe das übrigens nie verifiziert, ob es den als HS gibt.

So, hier das ganze Pamphlet:

Vergangenes Wochenende nun hatte ich die geplante Gelegenheit, eine kleine Kuh, genauer „Kuh 5“, ausgiebig Probe zu fahren.

 

Prolog

Als langjähriger VW-Fahrer verwirklichte ich mir anno 2004 meinen langjährigen automobilen Traum und erwarb meinen ersten Volvo, einen V70 2.4D, welchen ich 2006 zum V70 D5 AWD „updatete“, welcher wiederum im vergangenen Sommer durch einen „XC60 D5 Geartronic Summum“ mit 205 PS ersetzt wurde.

Zeitgleich fahre ich häufig den A6 Avant 2.7 TDI meines alten Herren, bin also nicht völlig unvertraut mit einem Audi.

Wie es zur kleinen Kuh kam

Vielleicht hat der eine oder andere geneigte Rezipient dieses Forums mitbekommen, dass ich mit meinem XC60 Diesel nicht immer in jeder Hinsicht glücklich bin.

Nachdem ich längere Zeit vergeblich versuchte, irgendeinen (!) XC60 Benziner zwecks Probefahrt in den Bundesländern MV, Berlin und Brandenburg ausfindig zu machen und auch Volvo Car Germany in Köln nur meinte: „Nein, wir können da leider nichts machen. Auf Wiederhören.“, befand ich, dass es Zeit sei, einmal einen Blick über den Tellerrand zu wagen.

Erster Anruf beim Audi-:):

„Ich möchte gerne einen Q5 3.0 TDI Probe fahren.“

„Gerne, DSG oder Handschaltung?“

„Oh, dann nehme ich gerne DSG.“

„Kein Problem. Wann soll es losgehen?“

„Hm, kann ich den ev. Übers Wochenende haben? Ich weiß, dass geht normalerweise nicht,...?“

„Natürlich, aber dann erst in 14 Tagen.“

Oha, das bin ich nicht gewohnt.

Das Fahrzeug

Es handelte sich um einen Q5 3.0 TDI DSG S-line, allerdings ohne Side- und Lane-Assist, ohne adaptive-Cruisecontrol und ohne Fernlichtassi. Dafür war Bang & Olufsen, die elektrische Heckklappe, Navi , BT, Panoramaglasdach und Dynamiklenkung an Board.

Der Innenraum

Leider war das Fahrzeug nicht aufbereitet und sah innen etwas desolat aus, der vorherige Fahrer war offensichtlich Besitzer eines großen Hundes, so dass der Gesamteindruck nicht ganz so piekfein war – außerdem war das Fahrzeug innen komplett Anthrazit und stand noch dazu in einer dunklen Tiefgarage.

Dafür kann das Auto zwar nichts, aber der erste Eindruck wiegt bekanntlich aus psychologischen Gründen schwer.

Dem 4-jährigen Testbegleiter fiel sofort auf, dass das Armaturenbrett sehr bunt und mit ganz vielen Knöpfen übersät war – puh, ob ich je herausbekommen würde, wie sich alles bedient? Dazu gleich mehr.

Insgesamt fühlte sich das Auto „satter“ an, als mein XC60, das begann mit dem satten „Plopp“ beim Schließen der Türen, im Gegensatz zum dünnblechernen „Peng!“ beim XC60, und endete später bei der Geräuschkulisse im Fahrbetrieb.

Ein kleines Detail, die integrierte ISOFIX-Aufnahme, sei beispielgebend dargestellt. (links XC60, rechts Q5)

Das Panoramaglasdach der Kuh verdient diesen Namen mehr, als selbiges beim Elch, bei welchem es auch etwas mehr knistert, manchmal knarzt und bei dem man auf gar keinen Fall hinter die Kulissen schauen sollte – es sei denn, man ist Fremdfabrikatverkäufer und möchte gewisse Sparmaßnahmen genüßlich sichtbar machen.

Bang & Olufsen

Hm, naja, auch nach ausgiebigem Einstellungsmarathon muß ich sagen: Mein HP Audio nebst Sub gefällt mir besser, klingt nicht so synthetisch und war nicht halb so teuer.

Prädikat Spar-System, kann man sich sparen. Die iPhone-Bedienung konnte ich leider nicht testen (Kabel vergessen), allerdings ist die FM-Bedienung komfortabler, da die Sendernamen in einer Liste angezeigt werden und man sich nicht die Belegung von 20 Stationen auf 10 Nummerntasten merken muß. Womit wir auch gleich beim nächsten Punkt sind:

Die Bedienung

Ich bediene ab und zu die einfache 2005er A6 MMI-Version – mit dem neuen System war ich ehrlich gesagt zunächst hoffnungslos überfordert, allein das Koppeln des iPhones dauerte 10min – immerhin klappte das pairing im Gegensatz zur Volvo-BT-Implementierung auch schon im ersten Anlauf.

Dennoch, ist es für meinen Geschmack eher verwirrend denn nützlich, einen Haufen Informationen sowohl auf dem Fahrerdisplay als auch auf dem großen Navi-Display zu sehen.

Die Bedienung geht tw. übers MMI und zusätzlich (aber auch nicht immer) über die Lenkradtasten.

Das MMI dreht aus Usability-Sicht in die falsche Richtung: Die Uhr dreht sich nach rechts vorwärts, MMI nach links.

Für kürzere Navigationswege wäre ein Springen über das Ende hinaus zurück zum Anfang wünschenswert.

Auch ist nicht exakt jeder Rastpunkt ein Menüpunkt, wenn man langsam dreht, benötigt man manchmal 2 Rastepunkte des Drehrades, das ist nicht konsistent.

Die potentiell integrierte Funktionalität des Joysticks (welcher sehr fummelig zu bedienen wäre) konnte ich bis zum Schluß nicht ergründen.

Die „gefühlten 5000 Tasten“ in der gesamten Mittelkonsole haben sich mir längst nicht alle erschlossen.

Die Sprachsteuerung ist sicherlich ganz nett, wenn sie denn auch nur annähernd die gesprochenen Namen verstehen und dann auch noch alle gefundenen anzeigen würde: Wenn es z.B. 6x Müller im Telefonbuch gibt, warum bietet mir das System mal diesen und mal jenen Müller und mal eine unvollständige Liste einiger Müllers an?

(Beim Navi hat es besser funktioniert – allerdings reicht mir für all dies mein iPhone 3GS mit Sprachsteuerung und Navigon völlig aus.)

Zwischenfazit: Beim Q5 kann man zig Funktionen und Unterfunktionen konfigurieren und über multiple Wege benutzen, der XC60 konzentriert sich bei kaum geringerem Funktionsumfang eher aufs Wesentliche und ist dadurch zwar nicht so allumfassend komplex, bedient sich aber von Beginn an intuitiver. Die Lernkurve beim Q5 ist enorm steil – im Alltag und nach vielen Studien diverser Handbuchseiten kommt man sicherlich früher oder später auch damit gut klar, mir haben 1,5 Tage dafür nicht ausgereicht.

Besser gelöst ist der Tempomat (zugegebenermaßen Geschmacksache) und vor allem der Schalterbereich links des Lenkrades. Welcher Riesenhonk sich bei Volvo die bei „Zündung aus“ unbeleuchteten Futzelschalter, welche auch noch im Schatten der Lenksäule liegen, ausgedacht hat, will ich lieber nicht wissen. Die sich nahezu lautlos (!), schnell (!) und weit über 1,90cm (!) öffnende Heckklappe (das geht sogar bei Skoda so , ich hasse das elend laute und lange iiiieieieieiieieiii.... Gejaule der spanischen Billigpumpe beim XC60!) bedient man durch einen Schalter in der Türablage, Verwechslungen mit dem überflüssigen Tankklappenschalter also ausgeschlossen.

Platzverhältnisse

XC60 und Q5 haben fast identische Außenabmessungen, für die Insassenbequemlichkeit gilt dies ebenso. Kommen wir zur sicherlich mit Spannung erwarteten K-Frage: Wie groß bzw. wie gut nutzbar ist der Kofferraum?

Während ich den Hörnerschlitten im Volvo locker quer hineinstellen kann, gibt es beim Umladen des Gepäckes in den Audi lange Gesichter, denn da fehlen etliche cm und so muß der Schlitten quer hinein. Aber auch die Tiefe ist geringer, wie man an der IKEA-Tüte und der noch davor stehenden Bohrmaschine sieht. So habe drastisch hatte ich mir das nicht vorgestellt.

Irgendwo bei MT hat mal jemand vermasste Fotos der Kofferräume von u.a. Q5, XC60 und GLK eingestellt und dort war es seinerzeit schon ablesbar: Audi schummelt bei der Volumenangabe gewaltig.

Die Rücksitzbank kann ich zwar um 10cm verschieben, aber erstens kann auch dies nicht den Vorsprung des XC60 kompensieren und zweitens ist es eigentlich auch völlig unpraktikabel, siehe Foto rechter Rückbankteil vorgeschoben.

Das Laderaumvolumen ist aus meiner Sicht das größte Manko der Kuh.

 

Fahrkomfort

Wow!

.

.

.

So g**l!

.

.

(Noch Fragen?)

.

.

.

Ich bin noch nie ein so agiles, starkes, souveränes und dabei so leises Dieselfahrzeug gefahren, der Volvo spielt hier eher in der Liga eines MB W123. Das war eine beeindruckende Demonstration des derzeitigen Standes der Technik – der 3.0 TDI harmoniert perfekt mit dem 7-Gang DSG, ich verneige mich und bin erschüttert über die Chuzpe, mit der Volvo seinen D5 als modernen Motor preist. Insbesondere der Umstand, dass ich trotz unüblich „zackiger“ Fahrweise 9,1l auf dem BC zu stehen hatte, bestärkt mich in meinem Zweifel über die fadenscheinigen Begründungen für das Festhalten am 5-Zylindermotor in Göteborg: 0,6l Hubraum und 1 Zylinder weniger sorgen eben NICHT für weniger Verbrauch, sondern in erster Linie für mehr Krach und weniger Leistung.

Dem kann ich nichts hinzufügen außer den beiden Sounddateien, einmal den Q5 beim schnellen (aber nicht Kickdown) Beschleunigen auf 70km/h und danach folgendem Zwischenspurt von 60 auf 100km/h und als Vergleich dazu eine sehr ruhige Landstraßenfahrt (allerdings auf Flüsterasphalt) mit dem XC60 , beides per iPhone auf dem Beifahrersitz aufgenommen, daher muß die Wiedergabe sehr laut gestellt werden. WIE leise der Q5 ist, kann man sich vielleicht insbes. am Zurück-"Krachen" des Blinkerhebels zu Beginn verdeutlichen, daß ist "In Echt" nämlich eigentlich fast nicht zu hören.

Einkaufspreise

Mein XC60 hatte einen LP von 55k Euro, allerdings mit Zwangsoptionen (E-„Hackklappe“, E-Sitz) und Systemen, die ich so nicht noch einmal kaufen würde (BLIS, Lane-Assistant). Ein nach meinen (!) heutigen Gesichtspunkten konfigurierter Q5 hätte einen LP von 59,6k Euro. Aus dem Volvo fehlen würden mir dabei aber die integrierten Kindersitze, die sind nicht für Geld und gute Worte bei Audi zu bekommen.

Dafür hätte ich Schaltpaddels am Lenkrad, DSG statt Wandlerautomatik, eine schwenkbare AHK, 6 statt 5 Zylinder, mehr Leistung und weniger Verbrauch. Die weichen Faktoren, wie mehr Ruhe, Fahrspaß, etc. noch mit"gerechnet", ist aus meiner Sicht der Preisunterschied gerechtfertigt. Möchte ich ebensolchen Komfort im XC60 müßte ich schon einen T6 ordern, der käme dann fast genauso viel – hier wäre aber der Erwerb eines Tanklasters hinzuzurechnen.

Die derzeit erzielbaren Rabatte nehmen sich nach einer ersten Kurzrecherche nicht sonderlich viel, beide liegen um die 15%.

Fazit:

Fahrwerkstechnisch ist der XC60 der kleinen Kuh noch ebenbürtig, bei der Verarbeitung fällt er besonders hinter den Kulissen bereits etwas zurück.

Das Dieselherz des Elches ist aber auf einem Entwicklungsstand, welcher anno 1999 state of the art gewesen sein mag – jedoch die in „3 Jahren Entwicklungsarbeit“ 2009 neu hinzugefügten Elemente wie neue Piezoinjektoren, ein BiTurbo und eine geänderte Abgasrückführung reichen offensichtlich nicht annähernd aus, einer immerhin auch schon 5 Jahre alten Motorenkonstruktion aus Ingolstadt in irgendeiner Form nahe zu kommen.

Nimmt man in diese Betrachtung noch den Getrag-Dinosaurier a.k.a. „Schwabbeltronic“ und das DSG mit auf, dann ist der Rückstand noch drastischer, hier hat Volvo absolut nichts, ich betone: Nichts! zu gewinnen. Leistungsentfaltung, Laufruhe, Harmonie mit dem Getriebe, Verbrauch (bei 170km/h liegen 2.400rpm im Q5, 3.200rpm beim D5 an: „Und während in Villa Riba schon das Drehmomentplateau an sein Ende kommt, fährt Villa Bacho quasi locker im Standgas.“) – alles kann das Milchvieh um 2 (sic!) Klassen besser.

Dennoch hat der Q5 einen gewaltigen Haken:

Die K-Wertung geht überdeutlich zugunsten des Elches aus, meinen persönlichen Designcontest gewinnt das Nordlicht ebenso ausdrücklich und zwar sowohl in der Außen- als auch in der Innenwertung.

Das beide Fahrzeuge insgesamt zu teuer sind, zeigte mir neulich der Skoda Superb Kombi, aber „Ach, Luise, laß … das ist ein zu weites Feld“.

In diesem Sinne – Ring frei!

Es grüßt – der manatee, welcher nun ebenso schlau als wie zuvor ist.

Hallo manatee!

Danke für deinen humorvollen und sehr informativen Erfahrungsbericht! :)

Die Bedienung hat man ganz schnell drauf. Der Joystick ist für die Cursorbedienung vom Navi (bei angezeigter Karte den MMI-Knopf drücken) oder auch für die Bedienung der DVD-Menüs.

Mit 59.600 € rangiert dein konfigurierter Q5 aber noch ziemlich weit unten in der Preisskala.

Gruß

sash-deli

am 23. Februar 2010 um 14:27

Zitat:

Original geschrieben von manatee

ooops, wieso fehlt da mehr als die Hälfte?

Hier noch mal komplett - und ja, die Dame fragte "ob Automatik" - ich habe das übrigens nie verifiziert, ob es den als HS gibt.

Boah eyh!!

Da hat sich ja mal jemand so richtig Mühe gegeben.

So einen langen, ausführlichen, mit Vergleichen und Bilder sinnvoll ergänzten, relativ objektiv verfassten Beitrag habe ich ja schon ewig nicht mehr gelesen. Und dann noch grammatikalisch fast perfekt.

Eine Wohltat für meine Augen!

Danke, Manatee

 

Gruß

Roland

(wenn ich auch nicht alle Deine Meinungen mit Dir teilen kann...)

Ein netter Test den du da geschrieben hast. Ich leite aus deinen Eindrücken für mich ein anderes Ergebniss ab. Mich stört zwar der deutlich kleiner Kofferraum, im Vergleich zu meinem aktuellen A5 ist der Q5 allerdings ein Quantensprung ;)

Themenstarteram 23. Februar 2010 um 14:32

Zitat:

Original geschrieben von sash-deli

Hallo manatee!

Danke für deinen humorvollen und sehr informativen Erfahrungsbericht! :)

Die Bedienung hat man ganz schnell drauf. Der Joystick ist für die Cursorbedienung vom Navi (bei angezeigter Karte den MMI-Knopf drücken) oder auch für die Bedienung der DVD-Menüs.

Mit 59.600 € rangiert dein konfigurierter Q5 aber noch ziemlich weit unten in der Preisskala.

Gruß

sash-deli

Ah, siehste, ick benutze eh keen Navi - is och eina dea Gründe wieso dit Ding vielleicht no am unteren Ende liejen würde...

Schönen Jruß aus Mitte, wa ;)

Mönsch manatee!

Watt denn, jar keen Navi? Da vafährste dich doch nur inne Jroßstadt. Manchma isset aba janz jut, ne Frau im Auto zu haben, die mal weeß, wo et lang jeht... :D

Gruß

sash-deli

(Liebe mitlesende Damen hier im Forum: Das war nur Spaß, bitte nicht verhauen. ;) )

Themenstarteram 23. Februar 2010 um 15:02

Menno ha ick do: is uffem Ei-Fon - un aussadem ha ick 91 ma n P-Schein jemacht, weil wejens dit Studium un so, fürt dicke B brauch ick dit eijentlich nich, aussa am Bundesplatz, da vahau ick mia rejelmässi, sar ick da, dit issn Bermudadreieck füa mia!

Herzliche Grüße vom Nordbahnhof - der manatee

Zitat:

Original geschrieben von manatee

Irgendwo bei MT hat mal jemand vermasste Fotos der Kofferräume von u.a. Q5, XC60 und GLK eingestellt und dort war es seinerzeit schon ablesbar: Audi schummelt bei der Volumenangabe gewaltig.

Auch wenn es die Q in einem "schlechten" Licht erscheinen lässt, meinst Du dieses Bild hier (siehe Anhang)?

Ob Audi schummelt oder nicht sei mal dahingestellt, immerhin erfolgt die Kofferaumberechnung nach einem standardisierten Verfahren (VDA-Methode)...aber egal, jeder hat seine Prioritäten und nicht immer hat das Kofferraumolumen die höchste. ;)

Xc60-und-q5
Themenstarteram 23. Februar 2010 um 16:24

Danke, urduliz, ich meinte zwar nicht genau dieses Bild, aber Deines tut es auch sehr gut.

VDA verbietet nicht, alle Ritzen auch seitlich und unterhalb des eigentlichen Kofferraumes mit einzubeziehen, daß dieser Raum eher eingeschränkt nutzbar ist, steht auf einem anderen Blatt.

Natürlich hat jeder andere Prioritäten, die auch jeweils unterschiedlich gewertet werden. Und da bei uns möglicherweise in nicht allzu ferner Zukunft potentiell neben dem Schlitten noch ein KiWa geladen werden könnte, steht bei mir persönlich die "K-Frage" doch relativ weit oben - wissend, daß ich mir natürlich am besten einen T5 California kaufen sollte :)

lg - der manatee, der das Bild mal im Volvo-Forum ergänzt.

PS: Nein, der Q steht auch mit diesem Bild in keinem schlechten Licht, er glänzt nur "hintenrum" nicht so sehr ;)

Wohl wahr, kleine Ritzen und versteckte Räume sind ein Argument.

Was für ein Glück dass die Dinge die ich immer mit spazieren fahre genau in diese (bzw. unter den Ladeboden) passen was mir persönlich den "eigentlichen" Kofferrraum frei hält. ;)

Aber keine Frage, der Kofferraum ist beim Volvo durchaus besser gelöst, ich frage mich immer noch wohin beim Audi der ganze Platz der eigentlich da sein müsste verschwunden ist. Im Endeffekt aber auch egal, weder Kinderwagen noch Schlitten stehen bei uns auf der Agenda und nachdem meine "Regierung" beim Betreten des Audi-Ausstellungsraumes sagte "der ist aber süß, können wir den nehmen" war die Entscheidungsfindung beendet bevor sie richtig begonnen hatte (und dabei hatte ich mich auf so viel Überzeugungsarbeit eingestellt, meine Holde mag nämlich gar keine SUVs). ;)

Zitat:

lg - der manatee, der das Bild mal im Volvo-Forum ergänzt

Au weia dann dürfen wir Q-Hirten (und Hirtinnen) ja wieder mächtig Spott und Häme über uns ergehen lassen...

Aber Spass bei Seite, der Volvo ist durchaus ein schönes Fahrzeug und auch wenn die Q Dich nicht überzeugen könnte wünsche ich viel Spass und allzeit knitterfreie Fahrt mit Deinem Elch.

 

 

Da kann ich vielleicht auch etwas beitragen zu. Allerdings aus der genau anderen Sicht:

Einleitung:

Wir haben in unserer Fa. einen V70 D5 als Firmenauto. Der musste zum Service als ich unlängst dienstlich wieder mal wohin musste.

Eigentlich wollte ich ja mit meinem Q5 fahren, aber da es mehr als 500 km waren, wollte ich dann doch nicht unnötig km rauffahren und so entschied ich den V70 selber zum Service zu bringen - und bekam...... einen XC60 D5 mit Automatikgetriebe als Leihwagen. Hätte auch einen V70 AWD Handschalter haben können, aber so konnte ich erstmals den XC60 im Vergleich zum Audi testen. Der Volvohändler wusste, dass ich einen Q5 3,0 TDI besitze und war schon interssiert wie ich den XC60 im Vergleich dazu finden würde.

Allgemein:

Das Fahrzeug (aussen schwarz - innen grau-schwarzes Leder) war in tadellosem Zustand, wie ich mitbekommen hab, fährt fast ausschließlich der Chef damit und der hütet ihn wie seinen Augapfel. ich versicherte ihm, dass ich ihn wohlbehalten zurückbringen würde, was auch so war.

Welche Ausstattungsdetails alle inkl. waren, hab ich nicht hinterfragt, was ich auf dem Preisschild gesehen habe war es wohl die "Momentum" Ausstattung - was auch immer sich alles dahinter verbarg. Navi war keins drin, hab ich aber bei meinem Q5 auch nicht, somit hätte ich hier ohnehin keinen direkten Vergleich anstellen können. Auch sonst hatte der XC60 in der von mir gefahrenen Ausstattung, keine Dinge an Bord, die mein Q5 nicht auch hätte, sodaß ich keinen "aha-Effekt" hatte, das ich ev. positiv überrascht war im Vergleich zu meinem Q5. Liegt aber auch vielleicht daran, dass mein Q5 ausser dem Navi doch seeehr gut ausgestattet ist.

Innenraum/Bedienung:

Ich muß natürlich vorausschicken, dass ich die Bedienung mehr oder weniger aus "unserem" V70 kenne - somit war die Bedienung für mich an und für sich kein Problem. Was sich Volvo allerdings bei dem superdämlichen Startknopf neben der Aufnahme für den Schlüssel gedacht hat, frag ich mich auch jedes Mal beim V70. Das ist alles andere als "Vorsprung durch Technik". Zuerst muss man den Schlüssel in den dafür vorgesehen Schlitz stecken + reindrücken - dann startet der Volvo aber noch nicht - nein dazu muß extra auch noch der Startknopf daneben gedrückt werden! :confused:

Die Armaturen und die Haptik des Armaturenbrettes insgesamt ist ein "grau in grau". Ok, wem`s gefällt und gerne im grauen Nadelstreif in grauen Sitzen auf graue Armaturen schaut, der ist hier richtig... mein Geschmack ist es nicht ganz, aber ich könnte es auch nicht als häßlich bezeichnen - eher neutral bis fad. Aber Optik ist ja wie immer Geschmackssache - aussen wie eben auch innen.

Auf den ersten Blick konnte ich keine Verabeitungsmängel feststellen. Auch gabs kein Knarzen oder so. Lag vielleicht aber auch daran, dass der Wagen erst 3T km am Tacho hatte.

Der Radio dürfte wohl Serie gewesen sein, denn so grottenschlecht wie die Musik aus den (gefühlten 2) Lautsprechern kam, wollte ich nicht mal die Nachrichten hören und hab das Dingens gleich wieder abgeschaltet. Ok, ich hab das ASS im Q5 mit einer 8GB SD Karte mit all meinen Lieblingslieder drauf, da ist es schon schwer einem Vergleich standzuhalten. Ich behaupte ja nicht, dass das ASS von Audi ein high-end Audiosystem ist, da gibt es sicher Besseres, aber im Vergleich... Bei dem hier gebotenen, wäre Volvo gut bedient sich dieses akustische no-go gleich ganz zu sparen.

Sitze sind ok, auch wenn diese "nur" mechanisch zu verstellen waren, fand ich sie erstaunlicherweise ganz angenehm - obwohl es keine Sportsitze waren. Ein Vergleich zu meinen el. s-line Sportsitzen war schwer, aber ich war nach 500 km Fahrt angenehm überrascht.

Aussenansicht/Abmessungen:

Rein optisch (ohne einen konkreten Vergleich aus dem Katalog mit dem Q5 gemacht zu haben) scheint der XC60 sehr ähnlich dem Q5 zu sein, auch wenn er gefühlt von der Heckpartie um einiges "voluminöser" dasteht als der Q5. Wobei er schon ein imposante Erscheinung ist, und für meinen Geschmack wesentlich bessere Proportionen hat als der XC90. (ähnlich für mich der Q7 im Vergleich zum Q5) Die Frontpartie ist für mich auch als neutral zu bewerten, wobei mir auf Anhieb das so typische LED Tagfahrlichtband des Q5 fehlt - aber auch das eher subjektiv. Beim Öffnen des Kofferraumes (händisch - keine elekt. Klappe in meinem Testwagen) war ich überrascht von der Größe die mir (wieder ohne nachgemessen zu haben) subjektiv einiges größer vorkam als der des Q5`s - wie ja sogar objektiv von anderen hier nachgemssen wurde. Wobei für mich die Größe des Kofferraumes kein Kriterium wäre, da ich keine kleinen Kinder mehr habe und damit auch nicht mehr mit "Kind und Kegel" verreisen muß. War`s auch beim Kauf des Q5`s nicht, denn wenn ich wirklich mal sperrige Dinge zu transportieren hab, nehm ich meinen Anhänger und die dazu schwenkbare Anhängevorrichtung... das versaut mir dann auch nicht den Kofferraum. Somit zwar "objektiv" ein Plus für den XC60 aber "subjektiv" für mich nicht von Bedeutung.

Motor/Getriebe/Fahrwerk:

Wie schon manatee schrieb ist dies wohl das größte Manko des XC60.

Wer den 3,0TDI mit der s-tronic gewöhnt ist, wird hier wirklich enttäuscht. Sicher gibt es noch stärkere SUV`s als den Q5 3,0 TDI aber im Vergleich zum XC60 fährt er sich wie ein Rennwagen. (vorallem im S-modus der adaptiven Fahrwerkseinstellung)

Wo der Motor im V70 noch als wirklich brauchbar erscheint, will es dem Automatikwandler im XC60 wohl nicht so recht gelingen, die Leistung ausreichend (zumindest subjektiv) auf die Strasse zu bringen. Die Automatik heult durch die Gegend wie ich es von Automatikautos von vor 20 Jahren gewöhnt war. Ich muß allerdings zugeben, dass ich mit dem Q5 meinen ersten "Automaten" wirklich mein Eigen nenne, diesen allerdings nu nichtmehr missen möchte. Hätte ich diese Automatikversion auch im Q5, wäre ich mehr als unzufrieden - aber dann hätte ich diese auch nicht genommen. War für mich eines der Entscheidungskriterien beim Kauf des Q5. Auch liegt der Volvo wesentlich schwammiger auf der Strasse. Dies ist aber wohl so gewollt, und als "komfortbetont" zu werten.

Mir wäre es zu "weich". Aber auch hier etwas subjektiv. Vielleicht ist es objektiv gar nicht so schlimm. Konnte und wollte es aber auch nicht übertreiben den Grenzbereich des Volvos auszuloten..

Mein Fazit:

Klar dass ich die Bewertung eher zu Gunsten des Q5 machte, aber auf vielen Strecken ist der Q5 derzeit wohl auch das modernere Auto. Als ich den Wagen am Abend wieder zurückgab wollte der Chef natürlich wissen wie ich zufrieden war antwortete ich "Q5 is es keiner, aber trotzdem ein sehr netter Wagen" was ausser im Bezug auf den Motor auch wirklich stimmt. Und Design liegt ja wie immer im Auge des Betrachters. Für den Preis den der XC60 billiger ist als der Q5 bekommt man eben auch um die Differenz weniger.

Wer einen Volvo fahren will, ist wohl mit einem XC70 D5 in der Schaltversion besser bedient. Aber dass ist eine andere Geschichte.

so long,

MAXQ5

 

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