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Blue Motion nachrüsten

Themenstarteram 10. Januar 2009 um 18:35

Hallo zusammen,

durch eine etwas kuriose Erzählung eines Bekannten bin ich auf die Frage gekommen ob man bei VW die BLue Motion Teile nachrüsten kann. Leichtlaufreifen kann man ja kaufen, wie sieht es mit der Unterbodenverkleidung und dem tiefer legen aus?

Mein Bekannter hat folgendes gemacht: Er ist Segelflieger und beim Segelfliegen ist es üblich, dass man die Steckverbindungen der Tragflächen am Rumpf und andere Rillen am Flugzeug mit Tape abklebt um die Aerodynamik zu verbessern. Beim Segelfliegen spielt diese ja eine sehr große Rolle.

Das brachte ihn wohl auf die Idee das bei seinem Polo zu probieren und so hat er sämtliche Oberflächenunebenheiten an seinem Wagen abgeklebt oder mit eigens angefertigten Spachtelteilen geglättet (fragt mich nicht wie man sowas macht).

Beim späteren Fahrtest hat er 0,5 Liter Diesel weniger gebraucht wobei der Test hauptsächlich aus Landstraße und 120 km/h Autobahn bestand. Ich finde das einen ziemlich beeindruckenden Wert für das abkleben von ein paar Schlitzen und Glätten der Front. Ich möchte nicht wissen wie der Wagen dann aussah aber so gesehen frage ich mich ob es Sinn macht die Unterbodenverkleidung der Spritsparversionen nachzurüsten falls das geht.

Die Motoren sind ja sowieso in allen Modellen die selben oder?

Grüße

Repiz

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11 Antworten
am 10. Januar 2009 um 19:43

Selben schon, nur beim Bluemotion ist die Leerlaufdrehzahl gesenkt und das Getriebe länger überstezt.

Hi,

die optischen Teile und auch die Unterbodenverkleidung kannst du nachrüsten. Aber beim BM ist auch das Getriebe länger übersetzt,das nachzurüsten wäre zwar möglich ist aber halt recht aufwändig.

Aus finanzieller hinsicht lohnt sich das aber wohl nicht. Selbst wenn du einen Liter sparen könntest (was ich nicht glaube) und man einen Spritpreis von 1,30 € ansetzt sind das auch 10tkm nur 130€ die du sparen kannst.

Gruß Tobias

Themenstarteram 10. Januar 2009 um 21:55

Man müsste eben wissen welche Maßnahme wieviel spart und wieviel kostet.

Das länger übersetzte Getriebe bringt ja z. B. nur ab 100 km/h was. Die Unterbodenverkleidung auch nur bei hohen Geschwindigkeiten während Leichtlaufreifen immer helfen und die niedrige Leerlaufdrehzahl nur in der Stadt.

Wie weit wird die denn beim BM abgesenkt? Das müsste sich doch auch nachträglich in der Software einstellen lassen oder? Sollte bis auf Werkstatt nichts kosten.

Grüße

Repiz

am 11. Januar 2009 um 9:24

Wurde hier schonmal ausführlich diskutiert ... einfach mal die Suche anwerfen.

 

Lg Lars

Hey,

genau sowas haben sie letzte Woche bei GRIP auf RTL2 getestet. Die haben einen Volvo C30 mit 230PS komplett mit Tape abgeklebt sogar die Türritzen zugeklebt. So mussten die Tester übers Fenster einsteigen. Sie haben dann den Volvo noch leergeräumt und sind spritsparend gefahren. Normverbrauch lag bei 8,5 Litern nach den umbauten bei 5,8 Litern. WOW!

mfg Wiesel(ein W204 Fan)

Polo Tour ein wunderschöner Begleiter

Das Problem bei solchen Tests ist leider das man unbewusst anders fährt, in der Erwartung das es ja sparsamer sein muss so zu fahren... das gilt sowohl für deinen Kollegen als auch für tests von Zeitschriften... sieht man ja auch daran das Leute behaupten mit mehr Oktan wäre ihr Auto sparsamer... das behauptet die Werbung, aber es entbehrt jeder technischen Grundlage... physikalisch totaler unsinn

Themenstarteram 11. Januar 2009 um 14:21

Also 2,7 Liter weniger nur durch Tape is für mein Gefühl auch n bisl viel aber die 0,5 Liter von meinem Kumpel sehe ich schon als realistisch an.

Dass es aerodynamisch von Vorteil ist eine Störungsfreie Oberfläche zu haben ist bekannt, also muss es einen Verbrauchsvorteil bringen, die Frage ist nur wieviel. Bei Segelflugzeugen gibt es z. B. sogar sogenannte Mückenputzer, das ist eine Art fahrender Scheibenwischer der die Tragfläche von toten Mücken reinigt. Bei diesen Segelfliegern ist eine Verbesserung der Gleitzahl durch die Mückenputzer um mehrere Punkte nachgewiesen. Irgendjemand hat das sicher auch schon für ein Auto im Messparcours nachgewiesen.

Naja, das Problem ist nur das son Segelflugzeug leicht und schnell ist... da macht Aerodynamik viel mehr aus als bei einem Auto was verhältnismäßig schwer und langsam ist... find es persönlich relativ unsinnig, das wirklich Ersparnis dürfte nur bei deutlich über 120kmh messbare sein, und selbst dann wird es sich nur um <0,5Liter handeln...

Themenstarteram 11. Januar 2009 um 15:50

Die meisten Leute fahren auf der Autobahn schneller als ein Segelflugzeug gleitet ;).

Start/Landegeschwindigkeit liegt zwischen 70 und 80 km/h. Bestes Gleiten bei ca. 120 km/h.

Über 120 km/h fliegt man im Segler nur in sinkenden Luftmassen. Bei 250 km/h ist Schluss, wer darüber geht riskiert sein Leben weil die Ruder das Flattern anfangen können. Allerdings halten die meisten modernen Segler 300 km/h aus.

Gruß

Repiz

Ok, da war ich dann wohl auf dem Holzweg... dann bleibt allerdings noch das Thema Masse... eine leichte Masse wie ein Segelflieger ist natürlich viel leichter zu bremsen... da macht das Thema Reibung und Aerodynamik viel mehr aus wie bei einem schweren Auto... oder seh ich das falsch?

Naja, ich denke mir einfach, wenn das so viel ausmachen würde, dann würden die hersteller viel weniger Sicken und Kanten an ihren Autos haben und entsprechende Dichtungen für Fugen entwickeln wenn sie so leicht den Verbrauch ihres Autos um 0,5Liter oder gar mehr senken könnten...

Themenstarteram 11. Januar 2009 um 20:13

@ Darkone

Der Einfluss des Luftwiderstandes ist unabhängig von der Masse. Ein Flugzeug das schwerer ist muss auch schneller fliegen und damit bekommt der Luftwiderstand wieder die selbe bedeutung wie beim langsamen leichten Flugzeug.

Der Einfluss des Luftwiderstands ist auch beim Auto entscheidend, zumindest auf der Autobahn. Der Grund weshalb die Hersteller hier noch relativ wenig ansetzen ist dass aerodynamische Autos als langweilig im Design empfunden werden. Wer heute mit 140 km/h über die Autobahn fährt verbraucht 3/4 des gesamten Spritverbrauchs nur zur Überwindung des Luftwiderstands. Deshalb forschen die Hersteller hier auch massiv und versuchen eine gute Aerodynamik mit dynamischem Design zu verbinden was sich teilweise widerspricht. Die neue E-Klasse ist da ein gutes Beispiel, sie hat mit 0,25 den niedrigsten Cw-Wert in ihrer Klasse.

Wenn man von einem heute üblichen Auto mit TDi, langer Getriebeübersetzung und leichtlaufreifen ausgeht, dann lässt sich der Verbrauch auf der Autobahn nahezu nur noch über weniger Luftwiderstand senken. Einen sehr kleinen Einfluss hat auch die Masse über den Rollwiderstand. Der Loremo ist ein gutes Beispiel dafür wie ernst die Entwickler den Luftwiderstand nehmen. Er hat einen Cw-Wert von 0,19. Nur wegen diesem niedrigen Luftwiderstand erreicht er über 160 km/h und Verbräuche unter 2 Liter.

Ich denke dass man auch mit einem aktuellen Auto auf der Autobahn locker 1 Liter Sprit sparen könnte wenn man den Luftwiderstand konsequent verringert. Nicht nur abkleben, sondern auch tiefer Legen, Unterboden verkleiden, Radkästen verkleiden usw. Das sieht natürlich schrecklich aus, aber der Effekt ist weit größer als man vermutet. Die neuen BLue Zero Modelle von Mercedes haben z. B. auch mit Plexiglas verdeckte Radkästen - aus aerodynamischen Gründen....

Gruß

Repiz

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