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Bluetooth rSAP

VW Phaeton 3D
Themenstarteram 16. Dezember 2008 um 10:49

Hallo in die Runde,

hat jemand eine Ahnung, ob es mittlerweile ein "Windows Mobile" Telefon gibt das in meinem Phaeton (Bj. 04/07)

mit rSAP funktioniert? Habe es kürzlich mit einem HPC-Touch versucht, aber das Gerät hat nur einen zehnstelligen Code. Mein rSAP verlangt jedoch einen sechzehnstelligen Code.

Freue mich auf eine funktionierende Lösung.

Viele Grüße!

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2 Antworten

Moin Pittermaenchen,

zu diesem Thema gibt es hier einen langen Thread.

Grüße aus Hamburg

Björn

am 27. September 2010 um 17:01

Hier kommt ein Artikel aus der FAZ von heute:

Bluetooth-Freisprechanlagen

Mancher erlebt ein blaues Wunder

Bluetooth-Freisprechanlagen im Auto werden gerne als neu und fortschrittlich angepriesen. Doch die Technik steckt häufig voller Tücken. Probleme, Pannen und Pleiten begleiten die Funktechnik seit ihren Anfängen. Ein Erfahrungsbericht.

Von Michael Spehr

27. September 2010

Ein neuer Testwagen steht vor der Tür, und wir nehmen das erste Mal Platz. Ein Blick auf die Instrumente zeigt Vertrautes. Neu und fortschrittlich soll allerdings die Bluetooth-Freisprechanlage sein. Wir zücken das iPhone, wechseln in das Menü für den blauen Kurzstreckenfunk und suchen die Anlage des Fahrzeugs. Was sonst reibungslos funktioniert, will hier nicht gelingen. Nur kurz flackert die Kennung des Autos auf, dann ist sie wieder weg. Auch der umgekehrte Weg, nämlich die Suche des iPhones vom Fahrzeug aus, führt leider nicht zum Erfolg. Obwohl wir diese Prozedur in den vergangenen zehn Jahren mit Hunderten von Testwagen und ebenso vielen Mobiltelefonen erfolgreich absolviert haben, ist uns in diesem Fall kein Glück beschieden. Die beiden Partner verstehen sich partout nicht, erst ein neues Smartphone freundet sich mit diesem Auto an.

Der Ärger mit Bluetooth-Freisprechanlagen der Werksausstattung ist ein Dauerthema, auch unter unseren Lesern. Sie verstehen beispielsweise nicht, dass ihre "Original-Anlage" eines renommierten deutschen Autoherstellers, die einschließlich Navigation 3000 Euro gekostet hat, mit ihrem aktuellen Smartphone der Oberklasse nichts anfangen kann. Beide Komponenten seien doch ganz neu. Aber schon hier irrt der Kunde.

© Jan Bazing

Im Dickicht des Digitalen

Die Kommunikationstechnik des Autos muss im Zusammenspiel mit anderen Elektronikkomponenten des Fahrzeugs ausgiebig erprobt und geprüft werden, und so kommt der aktuelle Neuwagen von heute mit einer Ausrüstung auf den Markt, die bisweilen schon älter als ein Jahr ist. Das Entwicklungstempo bei den Mobiltelefonen ist also deutlich höher - und für die Handy-Hersteller ist die Kompatibilität mit vorhandenem Zubehör nebensächlich. So laufen die Automobilindustrie und ihre Zulieferer den aktuellen Trends stets hinterher, und daran wird sich auf absehbare Zeit nichts ändern.

Kein statisches System

Dazu kommt gleich das nächste Problem: Wer bei der mehr als 10 Jahre alten Bluetooth-Technik an einen verbindlichen Standard denkt, liegt abermals daneben. Der Kurzstreckenfunk für kleine Netze wird fortwährend weiterentwickelt und ist kein statisches System. Ganz aktuell ist Bluetooth 3.0, aber die meisten Geräte arbeiten noch mit Version 2.0 oder 2.1, die in den Jahren 2004 und 2007 verabschiedet wurden. Bluetooth ist zudem kein homogenes Protokoll, sondern besteht aus 30 verschiedenen Profilen für unterschiedliche Anforderungen und Aufgaben. Kaum ein Bluetooth-Produkt hat alle Profile implementiert, stets kommt nur eine gerätespezifische Auswahl zum Einsatz, und die vorhandenen Profile werden ständig von allen Beteiligten überarbeitet.

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Für den Betrieb einer Freisprechanlage stehen gleich mehrere Bluetooth-Profile parat, die beiden wichtigsten sind das Headset- und das aufwendigere Hands-Free-Profil, kurz: HSP und HFP. Ist Ersteres nur für Standardfunktionen gerüstet, nämlich die Sprachübertragung und das Annehmen oder Ablehnen von Anrufen, bietet HFP deutlich mehr. Es wurde eigens für fest eingebaute Freisprechanlagen entwickelt und enthält Mechanismen zur Rauschunterdrückung und Echokompensierung sowie zum Aufbau eines Wählvorgangs - Rufnummern lassen sich also vom Freisprecher zum Handy übertragen.

Das Top-Protokoll für die Telefonie im Auto ist das Sim-Access-Profil (SAP). Die Freisprechanlage bringt dabei ein eigenes GSM-Funkmodul und in der Regel eine Außenantenne mit. Die Anlage greift mit Bluetooth auf die Sim-Karte des Handys zu, liest die erforderlichen Daten aus und legt das Mobiltelefon anschließend "schlafen". Daraus ergeben sich etliche Vorteile: ein besserer Netzempfang, eine geringere Strahlenbelastung im Innenraum und ein deutlich reduzierter Akkuverbrauch des Handys. SAP-Anlagen bieten nur wenige Hersteller als Werksausstattung an (etwa Audi, Volkswagen und Porsche), sie richten sich an den Vieltelefonierer, und sie sind teuer. Zwei Nachteile sollen indes nicht verschwiegen werden: Es gibt nur wenige SAP-Telefone, darunter Nokias mit Symbian-Betriebssystem und einige des taiwanesischen Herstellers HTC mit Windows Mobile. Das iPhone und die derzeit populären Android-Geräte bleiben außen vor, allein der Androide Samsung Galaxy S spielt hier mit. Das mit SAP angebundene Mobiltelefon erlaubt im Schlafmodus ferner keinen Datenempfang, neue E-Mails werden im Auto also nicht signalisiert.

Meist ein 16-stelliger Code erforderlich

Dass das Telefon mit SAP angebunden wird, bemerkt man schon beim Koppeln von Handy und Freisprecher. Hier ist nämlich meist ein 16-stelliger Code erforderlich, während bei HSP und HFP vier Zahlen reichen. Bei der Kopplung gibt man auf beiden Seiten einen identischen Zahlenschlüssel ein, derjenige der Freisprechanlage ist im Handbuch nachzulesen - oder lässt sich bei manchen Anlagen frei programmieren. SAP kann man unter Symbian und Windows Mobile deaktivieren, dann springen HSP oder HFP ein. Allerdings gibt es einige SAP-Anlagen in der Werksausrüstung, die ausschließlich SAP-Geräte akzeptieren. In diesem Fall kommt man mit einem HSP- oder HFP-Handy nicht weiter. Gelingt die Kopplung von Handy und Freisprecher nicht, ist die Aktualisierung der Betriebssoftware des Handys ("Firmware") ein Rettungsversuch. Häufig ist die erste Firmware eines neuen Telefons noch fehlerhaft. Die Ware reift beim Kunden, die Hersteller bessern nach, und bei vielen Geräten kann man ein solches "Update" selbst vornehmen.

Aber meist ist nicht die Kopplung das Problem, sondern die reibungslose Zusammenarbeit im täglichen Einsatz. Der Freisprecher muss das Handy (mit eingeschaltetem Bluetooth) beim Betreten des Fahrzeugs erkennen, anbinden und die Kontrolle übernehmen. Funktioniert das nicht automatisch, sind die Beteiligten nicht kompatibel. Es kann lohnend sein, im Handy-Menü die einzelnen Optionen für Bluetooth zu erkunden und mit den Parametern zu experimentieren. Ferner kann es vorkommen, dass die Bluetooth-Anbindung tagelang reibungslos funktioniert - und plötzlich nicht mehr. In diesem Fall lösche man das Handy aus der Geräteliste der Anlage und koppele erneut. Dass die vorhandene Verbindung zwischen Telefon und Anlage während der Fahrt unversehens abbricht, haben wir ebenfalls mehrfach erlebt, meist ist der Fehler auf Seiten des Handys zu suchen.

Import des Telefonbuchs in die Anlage des Fahrzeugs

Noch mehr Verdruss können manche Komfortfunktionen bereiten, an erster Stelle der Import des Telefonbuchs in die Anlage des Fahrzeugs. Mit SAP wird meist nur das Kontaktverzeichnis der Sim-Karte eingelesen. Für den Nutzer eines teuren Smartphones, das gegebenenfalls seine Daten mit dem Exchange-Server im Unternehmen synchronisiert und dann nicht auf dem kleinen Plastikchip, sondern im Gerätespeicher vorhält, kann das ein K.-o.-Kriterium sein. Zumal sich auch Adressen und Telefonnummern oft ändern, die möchte man eigentlich nicht ständig kopieren. Die bislang sehr seltene Lösung ist eine SAP-Anlage, die zusätzlich den Telefonspeicher mit Sync ML ausliest.

Den Telefonbuch-Datenaustausch übernimmt in der Regel das Bluetooth-Profil namens Phonebook Access (PBA). Das Display der Telefonanlage zeigt den Namen des Anrufers, sofern er im Telefonbuch gespeichert ist, und PBA bietet zudem eine Sprachwahl. Das Profil muss bei beiden Partnern implementiert sein. Selbst wenn der Datenaustausch klappt, kann jedoch das Ergebnis enttäuschend sein: Sei es, dass Umlaute im Namen des Gesprächspartners zu wirren Zeichenfolgen auf dem Display des Freisprechers führen oder bei der Exchange-Synchronisation Adressbücher aus dem Unternehmens-Netz ins Fahrzeug geladen werden, die dann mit Tausenden von Einträgen jedwedes Blättern zur Qual machen.

Hohe Kunst des Freisprechbetriebs

Bei Apples iPhone synchronisieren viele Freisprecher auch jene Adressbücher, die man im Menü "Kontakte" und dort unter "Gruppen" findet: auch das kann zu viel des Guten sein. Bei etlichen Android-Smartphones erfolgt die Sortierung der Kontakte nach dem Vor- und nicht nach dem Nachnamen - stets Anlass zur Verwirrung, wenn man den Vornamen des gesuchten Gesprächspartners nicht im Kopf hat.

Die hohe Kunst des Freisprechbetriebs ist die Sprachwahl. Perfektion erreicht ein System, bei dem man ohne jedes vorherige Training einen Namen aus dem Telefonbuch ansagt, gegebenenfalls ein "zu Hause", "im Büro" oder "mobil anrufen" ergänzt und das Gespräch zum gewünschten Teilnehmer automatisch aufgebaut wird. So ist die Ablenkung des Fahrers am geringsten. Diesen schönen Komfort kann man jedoch nur in wenigen Systemen genießen. Die ganz überwiegende Zahl der Freisprechanlagen kennt nur eine Nummernwahl oder die Sprachwahl für eine kleine Auswahl der Kontakte, wobei für jeden Eintrag zuvor ein Sprachmuster zu erstellen ist.

Text: F.A.S.

Bildmaterial: Jan Bazing

 

Mein Kommentar: Da geht es uns mit unserer rSAP Schnittstelle ja noch Gold!

Mein Nokia e72 läuft problemlos damit.

Grüsse von

Uli

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