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Bordelektrik Viano Marco Polo

Mercedes Viano W639
Themenstarteram 24. Januar 2017 um 21:07

Bei meinem Viano MP (von Anfang 2014) musste ich die Zusatzbatterie ersetzen. Die Batterie wurde durch das 230V-Ladegerät regelrecht gekocht. Ich habe dabei ein paar Erkenntnisse gesammelt, die ich teilen möchte. Leider habe ich keinen Stromlaufplan, was einiges einfacher gemacht hätte...

Die Zusatzbatterie unter dem Beifahrersitz habe ich durch den gleichen Typ ersetzt:

Exide ES900 80Ah 540A Gel Versorgungsbatterie

Der Aus- und Einbau ist zwar etwas fummelig, aber nicht schwer. Beschreibungen finden sich in den Anleitungen des Fahrzeugs (oder online bei Mercedes).

An der Batterie befand sich ein "Beipackzettel", auf dem als maximale Ladespannung 14,7 V (bei 25°C ± 10°C) angegeben ist. Normale Ladung 14,4 V, Erhaltungsladung 13,8 V, Notladung 15 V.

Da ich nicht sicher war, warum die Batterie gestorben ist, habe ich mir das Ladegerät genauer angesehen. Die Ladespannung kam mir zu hoch vor, wobei die Bordspannungsanzeige gut mit meinem Multimeter übereinstimmte.

Wenn man am Ladegerät den Mehrfachstecker abzieht, kann man dort an den Lade-, Mess- und Anzeigeleitungen die Batteriespannung messen. Dadurch kann ein Kabelbruch ausgeschlossen werden.

Der kleine Stecker ist für die Erhaltungsladung der Starterbatterie. Die Beschreibung der Stecker findet sich auf der Rückseite :cool: des Ladegerätes.

Die Leitung "LED" steuert das Steckersymbol im "Camping-Display" an. "Thermal S" ist die Leitung zum Temperatursensor an der Zusatzbatterie. Der Sensor beeinflusst die Ladespannung. Von normalen 14,7 V auf 14,8 V bei 0°C. Ausbauen und tauschen des Sensors (230 V aus! Ladespannung steigt sonst.) ist einfach: Drahtbügel am Stecker drücken und Stecker abziehen. Der Sensor selbst ist in das Blech neben den Sicherungen eingeklipst und kann herausgezogen werden. Die Teilenummer steht drauf (bei mir A0115429617, knapp 20€).

Da mein Sensor offenbar in Ordnung ist, habe ich jetzt zwei und konnte bei beiden diese Werte messen:

0°C 6,5 kOhm

10°C 4,8 kOhm

15°C 4,1 kOhm

20°C 3,5 kOhm

25°C 3,0 kOhm

30°C 2,6 kOhm

Ohne Gewähr. Fehler ± 0,5 kOhm möglich.

Also ist das ein NTC-Widerstand mit 3 kOhm bei 25°C. Das ist ein Unterschied zu den VW-Westfalia-Modellen. Dort soll der Sensor 500 Ohm bei 20°C haben und es gibt auch keine Ladung der Starterbatterie.

Bei einem Kabelbruch steigt die Ladespannung auf über 15 V an, was auf Dauer schlecht für die Batterie ist, und das Display blinkt dabei.

Das Ladegerät lädt offenbar nach diesem Muster:

Erst mit maximalem Strom laden,

dann reduziert sich der Strom, wenn die maximale Ladespannung (14,7 V ±0,1 V Temperatureinfluss) erreicht ist,

dann wird nach ein paar Stunden auf Erhaltungsladung umgeschaltet (ca. 14,1 V).

Alle Deckenleuchten im Fahrgastraum werden von der Zusatzbatterie versorgt. Dabei brauchen die beiden großen hellen LED-Leuchten deutlich weniger Strom als die Anderen.

Die Leseleuchten im Dachzelt und die Deckenleuchten im Fahrerhaus werden von der Starterbatterie versorgt. Also besser nicht als Dauerlicht verwenden.

Ohne gemessen zu haben, bin ich sicher, dass der Kühlschrank und die Wasserpumpe von der Zusatzbatterie versorgt werden. Die elektrische Rückbank und die Standheizung vermutlich auch.

Gibt es noch mehr Verbraucher, die von der Zusatzbatterie versorgt werden? Kann Jemand noch mehr zum Thema Elektrik beitragen?

Am Ende konnte ich keinen Fehler feststellen. Vermutlich wurde die Bordbatterie durch Tiefentladung geschädigt. Nur die Ladespannung ist gefühlt ein kleines bisschen zu hoch. Aber wenn nur einmal im Monat (oder bei Bedarf) das 230V-Kabel angeschlossen wird, dürfte das passen.

Handtuch

Bilder:

Sicherungen unter Beifahrersitz

http://up.picr.de/28110077uu.jpg

Ladegerät

http://up.picr.de/28110078or.jpg

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6 Antworten

Nach dem Kochen der Batterie wäre sie irgendwann geplatzt. Das habe ich auch schon erlebt. Eine defekte Zelle kann dies ausgelöst haben.(Zu wenig Säure). Ein Überladen entsteht jedoch dann nur, wenn ein normales Ladegerät im Schnelllademodus die Batterie immer voll puffert.

Eine intelligente Batterieladung kann zwar den Ladezustand der Batterie erkennen, jedoch nicht den Zustand der einzelnen Zelle. Aber das ist Dir natürlich auch bekannt.

Auch eine verstopfte Gasentlüftung kann ein Problem sein.

Ich sehe die Ursache hier in der Batterie.

Das tippe ich auch. Bei mir wurde die Batterie auch nach einem Jahr erneuert. Bisher alles top.

Themenstarteram 26. Januar 2017 um 23:15

Ihr seid auf der richtigen Spur.

Jetzt habe ich mal an der alten Batterie die Stopfen aufgeschraubt und hinein gesehen (Foto siehe unten). Zuerst ist mir bei einigen Zellen aufgefallen, dass sie unter Druck standen. Das mag noch normal sein. Zelle drei (von Minus aus gezählt) sieht anders aus als die anderen, das Gel ist nicht so aufgequollen. Vermutlich war in dieser Zelle ein Kurzschluss. Dadurch haben die anderen Zellen zu viel Spannung bekommen und wurden gegrillt. Da kann man nix mehr machen.

Irgendwo im Forum tauchten Fragen zur Ladeanzeige auf:

Wenn der Marco Polo mit 230 V versorgt wird, erscheint im Camping-Display ein Stecker Symbol. Es blinkt nichts im Display. Das steht zwar mit blinken in der Anleitung, aber ich habe auch einen Nachtrag, in dem das korrigiert wurde.

Die Ladung erkennt man auch an der erhöhten Spannung (auf die Batterie-Taste drücken) gegenüber dem Ruhezustand.

Die Batterie sollte nach einem Tag voll sein. Ich würde sie nicht wochenlang laden. Irgendwo stand was von monatlich nachladen.

Wenn mindestens das Deckenlicht im Fahrgastraum brennt, tauchen nach etwa fünf Minuten die Balken des "Batteriefüllstands" im Display auf.

Die Starterbatterie ist auch eine Gel-Batterie? Sonst müsste ja mit verschiedenen Spannungen geladen werden.

Handtuch

015-kl
am 29. Januar 2017 um 19:32

Das gleiche Problem auch hier: Zusatzbatterie wird 88'C heiß und bricht nach Vollladung schnell wieder ein.

Laden durch die Lima während der Fahrt funktioniert dank des intelligenten Batteriemanegements so gut wie gar nicht. Mit Landstrom grillt dann der Lader die Zusatzbatterie.

Dieses Batteriemanagementsystem ist mMn ein vollkommen untaugliches System, gerade für einen MP!

Hier auch ein 2014 MP 4 matic.

 

Bin echt stinkig deswegen. Kannst 2000 km Autobahnfahren, die Zusatzbatterie wird kaum geladen. Zwangsladen mittels "Dauerlichtan" zur Erhöhung der Ladebordspannung funktioniert auch nur mittelmäßig.

Hab keine Steckdose an der ich alle paar Wochen mal Landstrom zapfen kann, also stirbt so alle paar Monate/Jahre die Zusatzbatterie...

 

:-(((

Themenstarteram 12. Februar 2017 um 0:18

Zitat:

@LinoLeum2014 schrieb am 29. Januar 2017 um 20:32:26 Uhr:

Das gleiche Problem auch hier: Zusatzbatterie wird 88'C heiß und bricht nach Vollladung schnell wieder ein.

Mit der Batterie gewinnst Du keinen Blumentopf mehr. Da hilft nur der Austausch. Wurde die Batterie mal tiefentladen?

Zitat:

@LinoLeum2014 schrieb am 29. Januar 2017 um 20:32:26 Uhr:

Kannst 2000 km Autobahnfahren, die Zusatzbatterie wird kaum geladen. Zwangsladen mittels "Dauerlichtan" zur Erhöhung der Ladebordspannung funktioniert auch nur mittelmäßig.

War das mit der kaputten Batterie?

Auf einer relativ kurzen Fahrt habe ich neulich Spannungen von 14,6-14,7 V angezeigt bekommen. Mehr gibt auch die 230V-Ladung nicht her. Und nach wenigen Stunden wird die Spannung wieder reduziert.

Mir fehlt noch die Langzeiterfahrung. Probleme können die Qualität der Batterie, die Ladetechnik oder das Nutzerverhalten (Tiefentladung) sein. Schwer, das eindeutig auf einen Faktor zurückzuführen.

Handtuch

am 21. Februar 2017 um 15:49

Eigentlich nicht, zumindest nicht bewusst. Blöd ist eben, man bekommt es ja nicht mit. Wahrscheinlich ist die aber hin wenn man den Wagen mal 4-6 Wochen ohne Nutzung und ohne Landstrom stehen lässt ...

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