- Startseite
- Forum
- Wissen
- Autoverkauf
- Braucht die Welt ein weiteres Fahrzeugportal?
Braucht die Welt ein weiteres Fahrzeugportal?
Diese Frage quält mich seit Wochen. Ich weiss, ganz schon mutig sowas in einem Forum von mobile.de zu fragen :-)
Trotzdem... Ich finde ja das Geschäftsmodel von heycar (nur Händler, die Garantie geben) ganz gut, echt mal etwas anderes und das wird sich sicher auch durchsetzen.
Aber fehlt uns da noch was? Oder seit ihr zufrieden mit den beiden Platzhirschen?
Mir gehen zum Beispiel die 20 bis 100 unseriösen Anrufe oder Mails direkt nach dem ich privat ein Auto zu einem guten Preis eingestellt habe, auf die Nerven. Da fühlt man sich als Privatperson doch ziemlich überfordert. Jeder will einen direkt runterhandeln "was ist letzte Preis". Die Menschen haben doch nur ein Foto gesehen, mehr nicht, die kennen das Auto doch noch garnicht.
Was stört euch, was könnte man besser machen?
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@softail1988 schrieb am 11. Oktober 2019 um 14:29:06 Uhr:
Ich habe mir nun abschließend noch ein paar Tage den Kopf zermartert... und bin zu dem Entschluss gekommen, kein weiteres Fahrzeugportal ins Leben zu rufen.
Es spricht aus meiner Sicht ein wichtiger Grund dagegen: Ein Portal, bzw. dessen Erfolg ist für Händler nicht messbar.
Der typische Kunde sucht im Internet ist meistens zu faul um weit zu fahren und fährt zum nächsten Händler in seiner Region um das gesuchte Fahrzeug anzusehen. Dem Händler ist es aber total egal wer da plötzlich auf dem Hof steht und wo der her kommt. Hauptsache er kauft.
Somit stände folgende Option zur Verfügung:
Man bräuchte eine "Schranke", damit der Händler weiß, wo der Kunde herkommt, der plötzlich auf dem Hof steht. Dann wäre der Händler auch bereit, für seine Inserate zu zahlen und könnte das alles gegenrechnen.
Ich hätte dafür auch schon eine Lösung, die ich hier aber nicht öffentlich machen möchte. Möglich wäre es, wäre auch sicher erfolgreich, aber ich ziehe mich hier zurück weil ich eine andere Branche attraktiver finde, wo der Erfolg für den Inserenten sofort messbar ist.
Tut mir leid, aber du hast aus den antworten nichts gelernt und schreibst nur wirres zeug.
Ähnliche Themen
40 Antworten
Entweder keine Telefonnummer angeben oder eine neue Prepaidkarte für die Verkaufsaktion kaufen.
Die Händlerfraktion ist zwar nervig, aber wenn man nicht gerade einen 300TD Turbo mit Klima zu verkaufen hat, ist das doch mittlerweile alles echt lebbar geworden. Auch kann ich so halt die maximale Kohle rausholen, ohne irgendwas an irgendwen an Provision abdrücken zu müssen. Ich finde nicht, dass es dort sonderlich viel zu verbessern gibt.
Nervige E-Mails kann man man relativ einfach ignorieren.
Und die automatischen Wählprogramme der typischen Aufkäufer kann man ein wenig austricksen indem man sein Handy (idealerweise separate SIM) die ersten paar Stunden nach Freischaltung der Annonce aus lässt. Fällt halt nur manchen schwer.
Ich persönlich würde hier eindeutig den schriftlichen Erstkontakt (über Mail bzw. das Nachrichtensystem der jeweiligen Plattform) dem Telefonkontakt vorziehen. Als Verkäufer, aber auch als Interessent.
Edit: ein (weiteres) Portal, das einen wirksamen Schutz gegen Abzocke und Betrug bietet, wäre aber sicher nicht verkehrt.
Schon mal ein mega Dankeschön für die ersten Reaktionen.
@jbrunken: Das mit der Provision abdrücken check ich nicht. Meinst du die teureren Händlerpreise nachher weil die auch was verdienen müssen?
Was nervt noch? Was könnte man anders machen?
Moin,
Das Problem ist ja nicht, dass es in den vergangenen Jahren nicht diverse Vereine probiert hätten. Egal ob in Automotive oder in sonstiger Form. Auch die Probleme aller Plattformen sind jetzt nicht unbedingt unbekannt, sondern seit teilweise mehr als 10-20 Jahren bekannt, teils gab es die ja schon zu reinen Printzeiten.
Die Probleme sind aber nicht so simpel zu lösen, wie sich das manche wünschen.
- unangenehme Kontaktaufnahme, das muss man durch Kenntnis seiner Technik eben selbst erledigen. Überlässt man das einem Dritten - will der entweder von einem selbst oder vom Käufer Geld haben und es besteht das Risiko, dass eben reale Interessenten durchfallen und dennoch unseriöse Interessenten durch kommen.
- eine automatische Filterung von unseriösen Interessenten ist oftmals schwer, teils unmöglich. Man kann sie ja manchmal selbst kaum erkennen, bis man an den entsprechenden Punkt kommt wo sie sich eben outen müssen.
- der letzte Punkt wäre, Marktdurchsetzung. Selbst wenn du eine geniale Idee hast - du müsstest a) an den Platzhirschen vorbei und b) wenn du etwas kannst, dass die jetzt nicht können - wenn sie die Idee haben, wie du es machst - dann werden sie das auch nachrüsten und wenn sie dir dazu Leute abwerben oder dich aufkaufen (was ja durchaus ein Geschäftsmodell sein kann). Siehst du ja am Beispiel WKDA - scheint so gut funktioniert zu haben, dass mittlerweile auch mobile.de was ähnliches anbietet, denn jedes Auto, dass derartig aus dem Markt gezogen wird, fehlt denen als Werbe- oder Umsatzbringer (selbst wenn es später wieder bei einem Händler auftaucht - eine Anzeige ist weg).
Insofern sehr undankbar damit heutzutage um die Ecke zu kommen.
LG Kester
Hey, danke für die ausführliche Antwort zum Thema!
Das mit dem Filtern habe ich auch schon überlegt. Würde sehr schwierig werden. Man könnte als privater Verkäufer einen Haken setzen bei "Nur Käufer aus Deutschland", das wäre vertretbar. Aber dann würde es im nächsten Schritt kompliziert. "Nur Käufer mit deutschen Namen" geht schon mal nicht und wäre auch der falsche Ansatz. Man kann das nicht filtern.
Zum 2. Thema bin ich etwas optimistischer ;-)
Klar, hat man eine gute Idee, wird man kopiert. Das ist immer so. Wichtiger finde ich jedoch, dass man etwas macht, was die User lieben, etwas das einfach ist und sich genau auf die Bedürfnisse der User spezialisiert. Die Leute merken schnell, wenn etwas nach Ihren Wünschen konzipiert wurde. Man muss das Rad nicht neu erfinden, man kann ihm aber eine bestimmte Richtung zuweisen.
Moin,
Der Kaufinteressent kommt ja typischerweise ais Deutschland oder er tarnt sich als aus Deutschland kommend. Selbst Namen oder Geburtsdaten machen da ja keine Probleme. Im Zweifelsfall nutzt man eine Scheinidentität, eine Schein-IP usw.pp. und die unseriösen aus DE bist du auch nicht los. Ich kenn dieses Problem u.a. weil ich ja lange Moderator hier war - wer WILL, der unterläuft die meisten Sicherheitsschranken, die du aufziehen kannst - ohne dass du für alle anderen zu hohe Hürden aufbaust.
Klar kann man probieren besser zu sein, die Frage ist nur - wer kommt zu dir, wenn er weiß, dass du eben nicht 2.8 Mio Autos im Angebot hast, sondern nur sagen wir 15000. Du bist einmal attraktiv - aber auch einen zweiten, dritten usw. Blick? Du brauchst halt Kunden und die einen zahlen nur, wenn du ihnen Verkäufe bringst und die anderen gucken nur, wenn du Angebote hast. Ich mein - Zeitung und Aushang im Rewe sind ziemlich komfortabel, das Risiko für Spamkontakte ist eher klein - aber dafür wirst du auch kaum noch wahrgenommen.
LG Kester
Ok, stellen wir das Thema "unseriöse Anfragen" einmal zurück. Da sind wir uns wohl alle einig, das man damit leben muss und nicht so einfach eine Maßnahme findet, um das zu ändern.
2,8 Mio Autos ist viel. Zu viel ;-) Mobile hat 1,5 Mio. Fahrzeuge...
Aber auch das ist eine Menge. Ich habe mal etwas recherchiert.
- Es gibt ca. 50 Mio Autos in Deutschland
- Im Durschnitt wechselt jedes Auto nach 3,6 Monaten den Besitzer
- Es gibt ca. 600.000 Händlerangebote
Der Markt ist also riesig. Ich bin übrigens nicht der, der unbedingt ein neues Fahrzeugportal ins Leben rufen möchte, nur damit es ein weiteres Portal gibt. Das wäre unüberlegt und überflüssig.
Viel mehr würde ich es versuchen, wenn es eine Lücke gäbe, einen Mehrwert, ein Unterscheidungsmerkmal, alles was es dem User vereinfacht... dann würde ich es überlegen zu machen. Die Kosten sind sehr hoch, alleine die Programmierung eines solchen Portals liegen bei ca. 100.000,- Euro. Dann muss man noch einmal wenigstens 3x so viel in das Marketing stecken.
Ich denke, daß der Kuchen groß genug wäre, einen dritten großen Anbieter zu verkraften. Aber das geht weder schnell, noch wird da schnell ein gutes Geschäftsmodell draus.
Sind die 3,6 Monate nicht etwas zu kurz? ich kann mir das kaum vorstellen, selbst wenn man die Händlerkäufe dazu zählt.
Man müsste letztlich wirkliche Unterscheidungsmerkmale haben. Reine Händlerangebote bringen nichts, da es dafür ja schon einen Filter gibt. Gerade bei größeren Entfernungen geben geprüfte Fahrzeuge, wie beispielsweise vom Dekra einen Sinn.
Aber selbst wenn es keine großen Unterscheidungen gäbe, gäbe es einen Markt. Bis man aber auf die entsprechenden Zahlen kommt, gäbe es sicher auch eine lange Durststrecke.
Um zur Eingangsfrage zurückzukehren:
Nein
Man braucht nicht noch weitere Verkaufsportale, es ist jetzt schon unübersichtlich genug. Der Markt ist aufgeteilt, interessant wird vielleicht noch, ob und an wen Scout24 sein Autoportal verkauft und was dann damit passiert.
Du schreibst etwas wirr:
Zitat:
@softail1988 schrieb am 6. Oktober 2019 um 19:10:00 Uhr:
... Ich finde ja das Geschäftsmodel von heycar (nur Händler, die Garantie geben) ganz gut, echt mal etwas anderes und das wird sich sicher auch durchsetzen.
kann man das z.B. bei mobile nicht entsprechend filtern???
Zitat:
@softail1988 schrieb am 6. Oktober 2019 um 19:10:00 Uhr:
... mit den beiden Platzhirschen?
Mir gehen zum Beispiel die 20 bis 100 unseriösen Anrufe oder Mails direkt nach dem ich privat ein Auto zu einem guten Preis eingestellt habe, auf die Nerven. Da fühlt man sich als Privatperson doch ziemlich überfordert. ...
ok, dagegen hilft das "nur Händler, die Garantie geben"-Modell
--> da kannst DU "als Privatperson" nämlich NICHT inserieren
Zitat:
@paelzerbu schrieb am 7. Oktober 2019 um 14:07:02 Uhr:
Ich denke, daß der Kuchen groß genug wäre, einen dritten großen Anbieter zu verkraften. ...
schon mal was von Skaleneffekten gehört?
wer verkaufen will, inseriert dort, wo 90 % der Käufer suchen ... und nicht da, wo er nur von 1 % der Interessenten gefunden wird ...
und wer kaufen will, sucht auch da, wo das größte Angebot ist!
(solange er dort eine brauchbare Suchmaske vorfindet = sinnvoll nach seinen individuellen Bedürfnissen filtern/die Angebote sortieren kann)
--> welchen MEHRWERT könnte eine neue Plattform für Käufer UND Verkäufer bieten???
Zitat:
@softail1988 schrieb am 7. Oktober 2019 um 10:12:41 Uhr:
Das mit dem Filtern ... Man könnte als privater Verkäufer einen Haken setzen bei "Nur Käufer aus Deutschland", das wäre vertretbar. Aber dann würde es im nächsten Schritt kompliziert.
nein
schwierig ist der vorherige Schritt:
wie erreichst Du (bei den Käufern, die ein Auto suchen), dass diese sich bei Dir mit Postident-Nachweis ihres Deutschseins identifizieren???
Zitat:
@softail1988 schrieb am 7. Oktober 2019 um 10:12:41 Uhr:
Wichtiger finde ich jedoch, dass man etwas macht, was die User lieben, etwas das einfach ist und sich genau auf die Bedürfnisse der User spezialisiert. ...
und das wäre?????
(einfach ein zusätzlicher Filter ist bei mobile ein paar Stunden Programmierarbeit - und ein paar Wochen hitzige Diskussionen im Vorstand
--> bietet DIR keine Alleinstellung)
Hallo camper0711,
freut mich, dass du dich mit meinem Thema auseinandergesetzt hast. Leider gehen unsere Glaubenssätze hier völlig verschiedene Wege. Du hast alles aufgezählt was nicht funktionieren kann. Ich möchte mich jedoch auf das konzentrieren, was man anders machen oder verbessern kann, auf das Mögliche!
Mobile und Autoscout sind die beiden Platzhirsche. Heycar steht nach nur 2 Jahren bereits auf dem dritten Platz. Das ist sensationell dank einer genialen Idee aber auch viel Geld im Background. Hätten sie gedacht, dass man ihr Angebot doch einfach bei den anderen beiden filtern kann, wären sie nie gestartet.