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Bremse heiss hinten links (Viel Text).
Hallo,
die Bremsscheibe hinten links wird wärmer als die hinten rechts. Dazu hätte ich gerne Eure Meinungen.
Ich machs mal wie mit dem Publikumsjoker beim Günther Jauch, ich möchte die ganze Geschichte erzählen und halte mich mit Deutungen meinerseits zurück.
Für die, dies ausführlich lieben, kommt erstmal die Romanform und für die, dies gerne kurz und bündig haben, habe ich unten alles nochmal in Stichworten gelistet.
Erstmal die Daten des Fahrzeugs:
Variant 3BG
2,3l
Automatik
Frontantrieb
ca 115 000 km
Baujahr 7/2002
Ausführlich:
An dem Fahrzeug war das hintere linke Radlager defekt (das ist mittlerweile sowohl amtlich als auch erfolgreich behoben). Bei den Arbeiten, dies zu diagnostizieren, habe ich die hintere Bremse mal zerlegt, sprich Bremssattel vom Bremssattelträger abgenommen.
Dabei habe, warum auch immer, ein paar mal an dem Handbremshebel gedreht; bis mir siedend heiß einfiel, dass dies möglicherweise keine gute Idee sei.
Um den Sattel wieder zusammenbauen zu können (ich hatte noch keinen Rücksteller zur Hand) habe ich die klebrige Beschichtung an an den Rückseiten der Beläge entfernt (dachte da auch noch, das wären Rückstände, die aus Nachlässigkeit nicht entfernt worden wären) in der Hoffnung, so ein paar Zehntel Millimeter zu gewinnen und den Sattel wieder über die Beläge zu kriegen.
Mit ein bischen Gemurkse war es mir dann tatsächlich möglich, den Sattel wieder aufzusetzen und das Hinterrad zuzsammenzuschrauben. Das Rad lief danach zwar nicht super leicht aber es ließ sich immerhin von Hand einigermaßen drehen.
Ich habe das Auto danach, wenn überhaupt, nur ein paar Meter weit bewegt. Lassen wir es maximal 100 Meter gewesen sein.
Bei allen weiteren Arbeiten habe ich den Bremskolben dann immer "fachgerecht" (mittels Schraubzwinge und Flexschlüssel) schön zurückgedreht.
Nachdem das Radlager dann erfolgreich gewechselt worden war, habe ich bei einer der späteren Fahrten einfach mal aus Neugier mit den Fingerspitzen die Temperatur der hinteren Bremsscheiben "gemessen".
Dabei fiel mir auf, daß die linke spürbar wärmer war als die rechte.
Wie von nun an öfter, habe ich die Hinterräder auf Drehbarkeit geprüft. Drehen liessen sie sich immer, nur das linke kam immer etwas früher zum Stehen als das rechte. Das "Bremsenschleifgeräusch" (von meinem Golf III bislang nur von der VA bekannt) war immer zu hören.
Längste Fahrtstrecken die ich seitdem unternommen habe (am vergangenen WE), waren max 75km einfach, dabei auf der AB meist um 120, einmal kurz 160 für einige Minuten.
Danach war die Bremse hinten links unangenehm heiß (für die Finger) aber noch nicht "metallisch" heiss; soll heissen nichts hat gestunken oder geknackt. Es war auch kein Quietschen oder Klemmen zu spüren (Wagen allerdings nicht hochgebockt um das genau zu prüfen).
Aufgefallen war mir, dass die Handbremshebel nicht auflagen. Links waren es geschätzt zwischen 1 und 2 mm (schlecht zu messen, keine Fühlerblattlehre vorhanden) rechts deutlich weniger.
Also habe ich vorgestern (Dienstag) erstmal die Handbremse eingestellt. Dabei ist mir noch aufgefallen, dass das Ausgleichselement am Handbremshebel weit ausserhalb der Ruhelage war und ausserdem die beiden Bremsseilhüllen stark unterschiedlich eingestellt waren (wer Einstellprozedur schonmal durchexerziert hat, weiß was ich meine).
Ich habe die Handbremse dann so eingestellt, dass die gerade eben kein Spiel mehr in den Aufnahmen (hinten an den Sätteln) und keinesfalls die Betätigungshebel dort abhoben.
Das allein hat nichts oder nicht viel gebracht, links wurde es immer noch wärmer als rechts.
Also habe ich gestern nochmal die Kolben zurückgedreht, diesmal auf beiden Seiten. Bei der rechten Bremse habe ich nur ein paar Verkrustungen vorsichtig weggekratzt, ansonsten nichts gemacht also auch nicht die klebrige Beschichtung entfernt.
Links hatte ich beim Lagerwechsel die Belagrückseiten und -Führungen sparsam mit der Feststoffschmierpaste von VW eingestrichen.
Leider war die Aktion gestern auch nicht so erfolgreich. Links wird es immer noch wärmer als rechts. Beide HA-Bremsen sind bei vorsichtigem Stadtverkehr übrigens wärmer als die VA-Bremsen.
Ich muß noch erwähnen, dass ich nicht weiß, wie heiß die Bremsen "vorher" geworden sind. Die Idee mit dem Anfassen kam mir ganz spontan erst nach dem Lagerwechsel.
Jetzt nochmal die Kurzform:
Letzte und vorletzte Woche
- Beläge hinten links ausgebaut
- Handbremshebel am Belagträger 2-3 mal betätigt
- Kolben nicht zurückgedreht
- Klebereste an Belagrückseiten entfernt,
evtl. dadurch einige 1/10 Millimeter gewonnen
- Bremssattel wieder aufgesetzt
- Fahrzeug max 100m bewegt
- Bremssattel links wieder ab
- Radlagercheck
- Kolben zurückgedreht
- Bremssattel links wieder ab
- Radlagerwechsel
- Kolben zurückgedreht
- Beläge und Führungen "geschmiert"
- Festgestellt, dass Handbremshebel nicht aufliegen
- steht links weiter ab als rechts
Wochenende
- vielleicht 250 km gefahren, längeste Etappe 75km
Dienstag
- Handbremse eingestellt, beide Hebel liegen auf
Mittwoch
- Bremskolben auf beiden Seiten rückgestellt
- Danach erst ein paar Mal Fußbremse, dann Handbremse betätigt
Keine rechte Besserung
Das Auto ist bis dato VW-Scheckheftgepflegt.
Was denkt Ihr?
Allen, die bis hierher durchgehalten haben schonmal danke fürs Lesen.
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8 Antworten
Liegen jetzt die Hebel von den Handbremsseilen am Bremssattel an?
Oder hast du einen "Leerweg" wenn du am Handbremshebel innen ziehst?
Die Hebel der Handbremsseile werden am Bremssattel direkt immer gerne fest!
Gruß Marc
Zitat:
Original geschrieben von LKW ler
Liegen jetzt die Hebel von den Handbremsseilen am Bremssattel an?
Oder hast du einen "Leerweg" wenn du am Handbremshebel innen ziehst?
Die Hebel der Handbremsseile werden am Bremssattel direkt immer gerne fest!
Gruß Marc
Ich gucke jetzt öfter mal unters Auto. Bislang liegen die Hebel immer schön an.
Ich habe ja ein-zwei Vermutungen, aber die möchte ich erstmal noch nicht äußern.
Du hättest auf jeden Fall den Kolben mit einem geeigneten Rückstellwerkzeug
zurücksetzen müssen.
Nun sitzt das ganze natürlich zu stramm und wird logischweise warm,
da die Beläge ohne das erforderliche sogenannte "Lüftspiel" ständig an der Bremsscheibe
anliegen und somit Wärme erzeugen.(sorry für den Bandwurmsatz)
punkt eins sollten die handbremshebel immer ein kleinwenig abstehen und nicht aufliegen. dies kann li und re zusammen durchaus 2mm betragen.
als zweites waren die bremsbeläge auf dem bremsträger leichtgängig hin und her zu bewegen? bei schwergängigkeit kann es sein, dass sich die beläge nicht schnell von der bremsscheibe lösen und schleifen. also geräusch und wärme.
und als drittes hat die klebrige masse, die du wohl abgekratzt hast schon ihren sinn. die soll die beläge leicht festhalten und klappern verhindern.
Danke fürs Reinschauen ;-)
Zitat:
Original geschrieben von Arnimon
Du hättest auf jeden Fall den Kolben mit einem geeigneten Rückstellwerkzeug
zurücksetzen müssen.
Nun sitzt das ganze natürlich zu stramm und wird logischweise warm,
da die Beläge ohne das erforderliche sogenannte "Lüftspiel" ständig an der Bremsscheibe
anliegen und somit Wärme erzeugen.(sorry für den Bandwurmsatz)
Bezieht sich das auf besagte erste De-Montage (wo ich dem Kram so wieder zusammengemurkst habe) oder generell? Weil ich ja nachher zurückgesetzt habe, zwar nicht mit speziellen Werkzeug aber nach einer Methode, die angeblich funktionieren soll.
Es heißt ja, man solle die Kolben an der HA nicht zurückdrücken, weil dies den Nachstellmechanismus zerstören würde. Wie drückt sich diese Zerstörung aus? Tuts die Handbremse nicht mehr oder passiert eher sowas was ich gerade erlebe?
Ich würde ja eh gerne mal wissen, wie dieser Nachstellmechanismus funktioniert, habe nur leider gerade keinen Sattel zum Zerlegen da. Ich spiele schon mit dem Gedanken, mir einen als Studienobjekt zu organisieren.
Zitat:
Original geschrieben von vcom
punkt eins sollten die handbremshebel immer ein kleinwenig abstehen und nicht aufliegen. dies kann li und re zusammen durchaus 2mm betragen.
Warum sollen sie abstehen? Die Wirkung der Handbremse, auch bei aufliegenden Hebeln, ist immer noch beachtlich (zumindest im Vergleich zur Trommelbremse, die ich vom Golf III gewohnt bin).
Zitat:
als zweites waren die bremsbeläge auf dem bremsträger leichtgängig hin und her zu bewegen? bei
schwergängigkeit kann es sein, dass sich die beläge nicht schnell von der bremsscheibe lösen und schleifen. also geräusch und wärme.
Da fragst Du was. Also geklemmt haben sie nicht. Auch der Sattel gleitet auf seinen Bolzen IMO leichtgängig.
Zitat:
und als drittes hat die klebrige masse, die du wohl abgekratzt hast schon ihren sinn. die soll die beläge leicht festhalten und klappern verhindern.
Ja, das war wohl nicht so clever. Und jetzt, wo Du es erwähnst, kam mir schon der Gedanke, ob das vielleicht die Wurzel des Übels ist.
Klappern tut nichts (höre jedenfalls nichts) und es quietscht auch nichts.
Ich könnte mal, als Provisorium, die Beläge mit irgenwas klebrigen wieder anpappen (Karosseriedichtmasse, Teppichband, hat noch jemand andere Vorschläge) und gucken wie es wird.
Wenns das ist, würde ich einfach einen neuen Satz Beläge kaufen, einbauen und die "alten" (haben erst ein paar tausend km drauf) entsorgen; wäre halt Lehrgeld.
Aber mal im Ernst: Ist das Kleben wirklich eine Funktion? Hält das auf Dauer? Kann man dann überhaupt die Beläge zwischendurch mal rausnehmen (okay, macht man normalerweise ja nicht jeden Tag aber wenn man doch mal ran muss wie z.B. beim Radlagertausch)?
Und warum braucht man sowas überhaupt? Beim Golf III haben die Beläge, zumindest an der Vorderachse, auch keine klebrige Rückseite. Da wird nichts warm und klappern und schleifen tut da auch nichts übermäßig. Ist auch ne Lucas-Bremse.
der Kolben befindet sich auf einer Art Schnecke die ihm mit Belagverschleiß nach außen dreht daher muss man nicht nur drücken, sondern auch drehen wenn man ihn zurückstellen möchte.
Die Handbremszüge sind fast immer unterschiedlich das also normal so. Die Handbremse muss so eingestellt sein, dass etwas Luft ist und der Hebel noch nicht unter Spannung steht. Dann paarmal die Bremse treten, Handbremse ziehen und schauen ob das Rad noch freigängig ist. Passt das alles soweit, kommen wir zu meiner Frage:
Wie ist denn das Radlagerspiel auf der noch nicht reparierten Seite, da alles ok?
Gruß Micki
Zitat:
Original geschrieben von Micki_23
der Kolben befindet sich auf einer Art Schnecke die ihm mit Belagverschleiß nach außen dreht daher muss man nicht nur drücken, sondern auch drehen wenn man ihn zurückstellen möchte.
Die Handbremszüge sind fast immer unterschiedlich das also normal so. Die Handbremse muss so eingestellt sein, dass etwas Luft ist und der Hebel noch nicht unter Spannung steht. Dann paarmal die Bremse treten, Handbremse ziehen und schauen ob das Rad noch freigängig ist. Passt das alles soweit, kommen wir zu meiner Frage:
Wie ist denn das Radlagerspiel auf der noch nicht reparierten Seite, da alles ok?
Gruß Micki
Genau so ist die Handbremse zur Zeit eingestellt. Bei( de)m Passat darf man sich zur Handbremsseileinstellung übrigens unters Auto legen;-)
Das Radlager auf der Rechten Seite macht noch einen guten Eindruck. Kein Spiel feststellbar. Einzustellen gibt es dort nichts (Klick)