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Bremsen QUIETSCHEN 964er

Porsche
Themenstarteram 21. Juni 2009 um 4:27

Guten morgen zusammen,

folgendes Problem:

Kundendienst vor 3.000km inkl. neuer Bremsscheiben und Beläge an der Vorderachse. Seither ständig lautes, grelles Quietschen beim langsamen Bremsvorgang im Stadtverkehr, so dass die gesamte Umgebung aufschreckt. Klingt wie Metall auf Metall.

1. Beschwerde von mir bei der Werkstatt nach ca. 500km

-> Kommentar: Bremsen müssten noch eingebremst werden

-> Ok: Ca. 300km weiter gefahren, keine Verbesserung

2. Reklamation der Bremsanlage bei der Werkstätte mit Überpürfung durch Werkstatt

-> Werkstätt nahm einen Einbremsvorgang von 40km vor. Antwort: Nun läuft alles ruhig

-> Mein Ergebnis: Selbe Geräuschkulisse wie zuvor. Somit keinerlei Verbesserung

3. Erneute Reklamation bei dieser Werkstätte

-> Werkstätte zerlegte Bremsanlage und baute stärkere Dämpfer ein

-> Resultat: noch stärkes Quietschen als je zuvor

Werkstätt meinte, wenn es immer noch auftritt, können Sie nicht mehr machen und das ist dann einfach so.

Ich kann mir um Gottes willen nicht vorstellen, dass dem so ist. Für mich ist das nur peinlich, wenn eine Werkstätt dies nicht beheben kann. Ich habe bislang noch nie einen Porsche gesehen/gehört, welcher beim Bremsen irgendwelche Quietschgeräusche von sich gibt. Zumindest nicht bei nagelneuen und eingebremsten Bremsen.

Scheiben = ATE, Beläge = Textar

WAS WÜRDET IHR VERMUTEN UND VORSCHLAGEN?

Ich habe diese Werkstätte nun gebeten, mir vom meinem bereits bezahlten Inspektionsbetrag diese Summe zurück zu überweisen, welche es ausmachen würde, diesen Schaden bei einer anderen Werkstätte zu beheben.

Danke für Euer Feedback :-)

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24 Antworten

Vergiss es. Kriegst Du nie mehr weg.

ATE-Scheiben /-Beläge quietschen fast IMMER!. Und das seit Jahrzehnten.

Entweder in den sauren Apfel beißen und quietschend runterbremsen oder in den noch saureren Apfel beißen, den Müll rauswerfen und gegen original Porsche-Scheiben und Beläge ersetzen.

Ich hatte das schon mal mit dem AMG durch. ATE Scheiben und Beläge verbaut, wider besseres Wissens.

10.000 Km lang gings gut, dann fingen die an mit Quietschen.

Als erstes Beläge getauscht und gegen die eines anderen Herstellers ersetzt. Brachte jedoch keine Abhilfe. Dann zähneknirschend Scheiben rausgeschmissen und alles komplett gegen Originalteile getauscht. Sofort war Ruhe.

Themenstarteram 21. Juni 2009 um 12:52

Dann verstehe ich nicht, Wolfman, wie man als Werkstätte so etwas verbauen kann. Ich finde das nur peinlich, Kunden nach dem Service mit einem Auto "loszuschicken", um ein ständiges Qietschkonzert zu veranstalten. Bei mir ist das extrem und ständig vorhanden und das seit dem ersten gefahrenen KM. Dies spricht für mich nicht von der Qualität der Werkstatt und müsste meines Erachtens solange kostenfrei geprüft werden, bis dieser Umstand behoben ist.

Wenn ich ein qualitativ hochwertiges Auto fahre, erwarte ich, v.a. wenn der Meister mir noch mitteilte, sie arbeiten nur auf hohem Level, dass bei einem Preis von ca. 2.000 EUR alles passt. V.a, da auch nur die VA getauscht wurde.

Ich erwarte somit eine Gutschrift der Werkstätte, um den Schaden bei einer anderen Werkstätte beheben lassen zu können. Auch wenn es andere Scheiben sind.

Ist dies mein Recht, dies zu fordern?

Grundsätzlich schlecht sind ATE Scheiben und Beläge nicht. Im Gegenteil. Sie sind unter den Zulieferer Teilen eher noch am Höchsten anzusiedeln und qualitativ noch vor den Scheiben anderer Hersteller, wie z.B. Lucas oder Zimmermann einzuordnen. Deshalb werden Sie auch bei Werkstätten verbaut.

Tolerieren musst Du das Gequietsche selbstverständlich nicht. Vor Ersatz hat die Werkstatt auf jeden Fall das Recht auf zweimalige Nachbesserung, das aber hier offenbar schon in Anspruch genommen wurde.

Wurdest Du von der Werkstatt vor der Reparatur darüber aufgeklärt, welche Bremsenteile verbaut werden sollen bzw. hast Du diesbezüglich einen bestimmten Wunsch geäußert?

Wurde Dir von der Werkstatt angeboten, Originalteile zu verbauen und hast Du dies abgelehnt? Dann sähen deine Karten schlecht aus.

Grundsätzlich wirst Du wohl nur Ersatz für die Teile verlangen können.

Ich an Deiner Stelle würde die Werkstatt nochmals auffordern, Scheiben und Beläge durch die eines anderen Herstellers zu ersetzen, bzw. durch Originalteile zu ersetzen. Die Differenz zu den Originalteilen müsste dann jedoch selbstverständlich von Dir getragen werden.

Warum das denen nicht bekannt ist, dass ATE-Teile zum Quietschen neigen ist mir allerdings schleierhaft. Wie gesagt, das ist seit Jahrzehnten bekannt und ich persönlich würde die in keinem Kundenauto verbauen. Dann lieber, sofern es kein Porsche oder ähnliches ist, qualtitativ noch ne Stufe abgestiegen und was anderes verbaut oder eben gleich versucht, den Kunden von Originalteilen zu überzeugen. Ist zwar in der Regel etwas teurer, aber gerade bei den Bremsen holt man das über die Langlebigkeit locker wieder rein.

Themenstarteram 21. Juni 2009 um 18:33

Hallo Wolfmann,

ich wurde nicht nach meinen Wünschen bzgl. original Teilen gefragt. Mir wurden von vorn herein ATE Scheiben in Kombination mit Textar-Belägen angeboten. Diese wurden auch von der Werkstatt sehr gelobt und qualitativ als hoch eingestuft.

Somit konnte ich auch nichts ablehnen.

Dies bedeutet, da nun 2x Nachbesserung ohne Erfolg vollzogen wurde, dass ich Anspruch auf den Tausch völlig neuer Scheiben und Beläge derselben Marken habe?

Zitat:

Original geschrieben von Fritz1111

 

Dies bedeutet, da nun 2x Nachbesserung ohne Erfolg vollzogen wurde, dass ich Anspruch auf den Tausch völlig neuer Scheiben und Beläge derselben Marken habe?

Theoretisch schon, wenn das Quietschen tatsächlich daher kommt. Das lässt sich nur durch den Einbau anderer Komponenten herausfinden.

Praktisch ist es ein Schmarrn, wenn jetzt wieder die gleiche Scheiben-/Belagkombination verbaut wird, weil es gut möglich sein kann, dass es dann wieder quietscht.

Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich der Werkstatt den Vorschlag unterbreiten, dass Sie Originalteile verbauen, dafür jedoch nur die Differenz von den ATE/Textar Teilen zu den Originalteilen berechnen.

Gehen sie darauf nicht ein, setzte ich ihnen wahrscheinlich eine schriftliche Frist hierfür und wenn sie nicht darauf eingehen, führe ich anschließend ins PZ, ließe den Mangel abstellen und machte dann die Kosten hierfür gegenüber der Werkstatt geltend.

Oder noch einfacher: Fordere sie einfach schriftlich auf, den Mangel abzustellen, ebenfalls mit Fristsetzung. Sie sollen Dir einen Termin nennen, wann Du dein Auto bringen kannst. Wenn sie hier nicht reagieren, ebenfalls o.g. Vorgehensweise mit dem PZ.

Eins darfst Du natürlich nicht machen, nämlich noch ein paar tausend KM mit den quietschenden Teilen abspulen. Dann wirds schwierig.

Übrigens, ich bin selbstverständlich kein Jurist. Nur solch einer kann Dir einen fundierten Rat geben.

Den empfiehlt es sich dann aufzusuchen, wenn die Werkstatt komplett auf Stur schaltet.

am 22. Juni 2009 um 9:19

Also das viele professionelle Anwender in den letzten Jahren mit ATE nicht mehr zufrieden sind kann ich bestätigen.

Textar macht m. E. nach wie vor sehr gute Qualität. Textar stellt auch für Porsche und für Brembo (sowie auch für Brembo / Jaguar, Brembo / Aston Martin u. a.) die "Original"-Bremsbeläge her.

Aber wie der Wolfmann schon schreibt, es muss kein Qualitätsproblem sein sondern ist wohl eher auf die Materialpaarung (Scheibe / Belag) zurückzuführen - wenn das Quietschen keine andere Ursache hat.

Quietschen entsteht dadurch, dass die Beläge in Schwingungen versetzt werden, d. h. vibrieren. Grundsätzlich neigen die meisten Bremsanlagen zum quietschen.

Deshalb sind von Haus aus verschiedene "Dämpfungen" vorgesehen, Beschichtungen oder / und Selbstklebepads auf der Rückseite der Beläge, Blechelchen (und / oder Kunststoffeinlagen) aller Art zwischen Kolben und Belag, Federn die die Beläge einklemmen bzw. in die Führung pressen sollen, manchmal werden Kompensationsgewichte auf die Beläge gebaut u. v. m.

In der Werkstatt gehts dann weiter mit dem Einsatz diverser Pasten und Sprays. Je zäher das Zeug, umsomehr soll es gegen das Quietschen helfen.

Forciert werden kann das Quietschen auch durch zu lockere Führung / Passung der Beläge im Sattel. Z. B. bei ganz miserabel (zu klein) gefertigten Billig Bremsbelägen aus dem E-bay oder aus China (bzw. ist das ja meistens dasselbe), oder wenn die Bremsbelagführungen durch Vergammelung und v. a. durch Entfernen der Vergammelung mit der Bremsenfeile etwas grösser geworden ist. Ein Schrauber der es gut meint und alle Korrosionsnarben aus der Sattelführung rausfeilt nimmt dabei einige Zehntel Material ab... Irgendwann hat man dann eine Wurfpassung der Beläge im Sattel...

Eine weitere mögliche Gegenmaßnahme wäre, die Klötze jeweils an der auflaufenden Seite ein ordentliches Stück anzufasen, besser gesagt die Ecke richtig absägen. So dass sich danach die auflaufende Kante ein Stück Richtung Belagmitte befindet. Evtl. auch an der Nut im Belag, falls der welche hat.

FP

 

 

Zitat:

Original geschrieben von Wolfman34

Vergiss es. Kriegst Du nie mehr weg.

 

ATE-Scheiben /-Beläge quietschen fast IMMER!. Und das seit Jahrzehnten.

 

Entweder in den sauren Apfel beißen und quietschend runterbremsen oder in den noch saureren Apfel beißen, den Müll rauswerfen und gegen original Porsche-Scheiben und Beläge ersetzen.

 

Ich hatte das schon mal mit dem AMG durch. ATE Scheiben und Beläge verbaut, wider besseres Wissens.

10.000 Km lang gings gut, dann fingen die an mit Quietschen.

 

Als erstes Beläge getauscht und gegen die eines anderen Herstellers ersetzt. Brachte jedoch keine Abhilfe. Dann zähneknirschend Scheiben rausgeschmissen und alles komplett gegen Originalteile getauscht. Sofort war Ruhe.

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil..

ATE / Scheiben und Textar Beläge !!

Also nixe ATE Beläge

Anmerkung : ATE und Textar sind Erstausrüster ergo State of the art

Der, der immer diese Kombination favorisiert

am 22. Juni 2009 um 10:36

Zitat:

Original geschrieben von Ruedi-Ger

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil..

ATE / Scheiben und Textar Beläge !!

Also nixe ATE Beläge

Genau !

Das hat er doch geschrieben, der Wolfsmann, der alte Nörgler.

Zitat:

ATE-Scheiben /-Beläge quietschen fast IMMER!. Und das seit Jahrzehnten.

Das sowohl ATE Scheiben als auch Beläge immer qietschen....

(Seiner Meinung nach. Meiner Meinung nach nicht immer, aber immer öfter....)

Zitat:

 

Anmerkung : ATE und Textar sind Erstausrüster ergo State of the art

Was ist denn mit "ergo State of the art" gemeint ?

 

FP

Zitat:

Original geschrieben von Ruedi-Ger

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil..

Befolgtest Du diesen Rat selbst, interpretiertest Du meinen Beitrag richtig.

Mit "ATE Scheiben / Beläge" meinte ich, dass es bereits zum Quietschen kommen kann, wenn eine der beiden Komponenten des Herstellers ATE verbaut wurde.

Zitat:

ATE / Scheiben und Textar Beläge !!

Also nixe ATE Beläge

Anmerkung : ATE und Textar sind Erstausrüster ergo State of the art

Der, der immer diese Kombination favorisiert

Es ist kein Geheimnis, dass im After-Sales Bereich zwar mit dem Prädikat "Erstausrüster" geworben wird, die Qualität jedoch von tatsächlichen Erstaurüstungsteilen meilenweit entfernt ist.

Du wirst mit ATE-Scheiben aus dem Zubehörhandel bei gleicher Verwendung nicht annähernd die Laufleistung von Original-Scheiben erreichen.

Der, der das Quietschen seit über 20 Jahren kennt...

 

 

Hallo

ich kann auch Wolfmans Erkenntnisse nicht nachvollziehen...

und ich habe einige Jahre Praxis an Sportwagen und etwas

Praxis an Rennwagen... (Die Luxuswagenklasse und

Normalautos zählen da nicht)

aber auch ich mische selten Herstellerkomponenten

bzw bei Sebro oder OZ nehm ich meistens die in der

Praxis problemloseren Textar.

(zu guter letzt ist ja Textar der Reibbelaghersteller der

auch die anderen teilweise beliefert)

Und da ATE, Bosch, Textar Bremscheiben zu grossem Teil

bei Sebro oder OZ gefertigt werden....

(oder wurden ? OZ gehört schon länger

einer US Heuschrecke das bleibt selten ohne Folgen,

das hatten wir schon mal vor 20 Jahren mit Dücker)

Bei allen Herstellern kann es "quitschen".

Quitschende Bremsen sind in gewissem Sinn Systembedingt

und entstehen wenn irgendein Parameter nicht optimal ist.

Tendenziel je mehr die Bremse "beissen" kann und je leichter

die Bauteile um so eher gibt es Geräuschbildungen.

Deswegen machen Bremsbeläge aus dem Motorsport fast

immer Geräusche

Porsche ist wie auch andere Sportwagenhersteller von der

Bremsseite ziemlich weit im Quitschland.

Porsche ist sogar weit vor Ferrari die traditionel immer

kleinere Bremsättel einbauen ( Enzo hielt Bremsen eh für

unnötig... )

Natürlich gibt es bei den Herstellern der Bremsbauteile

eine Fertigungstoleranz und daher vermeidet man die

Mischung von Bauteilen unterschiedlicher Hersteller

vor allem weil bei aufkommenden Grenzfällen jeder

der Beteiligten Zulieferer das dem anderem rüberschiebt.

Sowohl Textar als auch ATE sind OEM und beide beziehen

die Bremsscheiben oft aus den selben Quellen (s.oben).

Daher sollten sich beide innerhalb der Herstellerwünsche befinden

und auch ohne Quitscherei bzw nur mit geringer "Geräuschbildung"

arbeiten. Auch bei Mischungen,, schliesslich werden die selben

Bauteile auch an Porsche geliefert und dort in Originalkartoons

verpackt und ebenfalls bunt gemischt verbaut.

Eine Ausnahme sind Bremsscheiben die für Porsche mit einer

"Exklusiven" Korrosionsschutzbeschichtung behandelt werden.

Diese darf nicht auf die Zubehörscheiben aber die haben

jeweils eigene Korossionsschutzmethoden...

Die langen Brembo Bremsättel sind Systembedingt

etwas "Quitschiger" als die vorher verwendeten ATE Alu-Sättel.

Das Quitschen kommt von der Reibpaarung und man kann

auf einer Probefahrt die modulation "erfahren".

Wenn die Bremsbeläge immer quitschen egal bei welchem

Pedaldruck bzw auch wenn man auch leicht vom Pedal geht

dann liegt das meist am Bremssattel.

Hier sollte die Werkstatt die Brembosättel abbauen und

nachsehen ob die Bremskolben gleichmässig arbeiten und

ob Korrosion unter den Edelstahlanlaufblechen vorhanden

ist, falls ja bei Porsche gibt es dafür Reperatursätze.

Auf jeden Fall sollte man zuerst nur einmal das

Kreuzfederblech erneuern.

( Und natürlich richtig rum montieren...)

Natürlich braucht man nach einer erneuten Revision

nochmal neue Dämpfungsbleche.

Früher gabs mal den Tipp die Bremskolbenanlagenflächen

ebenfalls leicht mit Plastilube / Optiomol HT zu bestreichen.

(Normalerweise kommt das Optimol nur auf die seitlichen

Trägerflächen wo der Träger am V2A Anlaufblech anliegt.)

Kupferpaste nur wenn von Porsche oder Brembo

freigegeben/spezifiziert.

Zudem sollte man nachmessen ob die Bremsscheibe

im montierten Zustand keinen Seitenschlag hat und

dabei prüfen ob das Radlager nicht zuviel Spiel hat.

Dazu schreibt Porsche das Sonderwerkzeug 9510 vor

aber eine alte aber perfekte Turbo Distanzscheibe tuts auch ;)

Porsche erlaubt 0,1 mm Maximalschlag wobei

die Nabe maximal 0,05mm Seitenschlag haben darf

und die Bremsscheibe auch 0,05.

Daher kann man die weiteren 4 Stellungen der

Bremscheibe auf der Nabe montieren und durchmessen.

Am Ende lässt man die Kombination mit dem geringstem

Seitenschlag.

Bei grösserem Schlag muss man prüfen welches Bauteil ausser

Mass ist und evtl. die Nabe, die Bremsscheibe oder beides

erneuern.

Das Thema Bremscheiben erneuern und ausmessen ist ca.

5 Seiten lang im 928 und 3 Seiten lang im 964 Reperaturleitfaden

dokumentiert (Inklusive "Matchvorgang")

Zudem gabs 1989, 1990 und 1992 noch mal Technische

Informationen auch bezüglich Bremsgeräusch an Brembo

Bremsanlagen.

Viele Werkstätten schleifen die Bremsscheibe auf der Nabe

montiert auf "Endmass" dass geht schneller als alles

durchmessen und funktioniert auch bei Bauteilen

ausserhalb der Toleranz.

Der "schwarze Peter" wird dann an die nächste Werkstatt

weitergereicht.

Bei vielen Automarken ist Nachschleifen auf der Achse zulässig

und Usus aber bei Porsche war man früher nicht so begeistert.

Nun ja Porsche sind auch oft schneller als die 250 km/h

der Mitbewerber......

Zur Sicherheit würde ich auch nachmessen ob der Radträger

nicht verformt ist ( Bei 964 mit Stahlträger eher

unwahrscheinlich aber bei 964RS, 965 und 993 mit Aluträger,,,)

Wenn nach der Routine der Bremsbelag immer noch Geräusche macht

würde ich auf ATE Bremsbeläge umsteigen und die korrekt einbremsen.

Wenn dann nicht Ruhe im Kartoon ist ruft man bei ATE in Frankfurt an

und fragt dort nach technischer Unterstützung ( z.B: über den Udo Hofmann ist zwar Renndienst aber fährt selbst alte Porsche und

weiss wer im Haus für sowas der passende Ansprechpartner ist )

Evtl. kläre ich bei Brembo im Sportdienst oder bei Porsche in der

Werksreperatur neuere Erkenntnisse ab bzw versuche die

Gerüchteküche umzurühren.

Zuletzt kommt die "Fail Safe" Methode indem man die Verschleissteile

und neue Bremssättel bei Porsche holt und nochmal penibelst alles

Durchmisst und bei Porsche schon vorher das Problem durchgesprochen hat. Danach geht an erst mal selbst auf Probefahrt und bremst selbst ein

und wenn dann das Problem immer noch besteht geht das Auto zu

Porsche in die Werksreperatur weil als Normalmechaniker das

Ende der Fahnenstange erreicht ist ( Vom Zeitaufwand will ich nicht anfangen )

Weitere Massnahmen gegen Geräusche sind zusätzliche Gasschlitze,

bzw Halbierungen der Belagflächen das anfassen der Anlaufenden Ecke/Kante, Gasschlitze in den Bremsscheiben (Nuten) und die

absolut zentrierte Montage (durch Beilegen von Fühlerblattlehren

nachdem die Anti Noise Pads kleben kann man die wieder rausziehen)

Diese Massnahmen sind aber eher hömopatisch und ändern oft

nur die Tonlage in weniger schrille Zonen.

Kommen wir zum Thema Liquidation:

Es ist nicht das Problem der Werkstatt die kann nur durch sorgfältige

Teilewahl und gewissenhafte Arbeit das maximal mögliche tun aber

nicht die Konstruktion oder den angelieferten Verschleisszustand

der Bauteile beeinflussen.

Aus meiner eigenen Erfahrung weiss ich dass es Kundengibt die

nur einenmöglichst billigen Service fordern und wenn man anfängt

dass ausser den Verschleissteilen auch der Bremssattel...

dann fühlen sich viele verarscht und die schicke ich dann zu

Porsche, ATU oder 123 Bremsenservice weil die Firmen haben

nun mal eine hauseigene Rechtsabteilung und können sich vor

Gericht mit den diversen Sachverständigen und deren Gutachten verklabüsern.

Sollte sich eines der zugelieferten Bauteile als Ursächlich heraustellen

muss die Werkstatt das über den Lieferanten liquidieren aber bei

vielen Lieferanten gibts nur ein Satz Neuteile und die AZ muss man

"durchsetzen". Das führt übrigens dazu dass es sich für Werkstätten

nicht rechnet billige Bauteile einzukaufen oder OEM über billige Lieferanten die im Problemfall maxmal einen Gratisverzehrbon für

die nächste Hausmesse zuschicken.

Deswegen kann ich als Werkstatt auch nicht auf Epay Preisniveau

einsteigen. Auch im Handel gilt nun mal die Mächtigkeitsstrukturen

und der Einbauer hat nun mal das Ende der Vertiebsstruktur und damit

die geringste Mächtigkeit (abgesehen vom Endkunden).

Grüsse

PS:

OZ = Otto Zimmermann

PPS:

Übrigens aus meiner Erfahrung sind 50% der Quitschprobleme durch

das Hirn am Ende des Pedals verursacht.

Da hilft nur dem Kunden erklären wie man eine Motorsportbremse

benutzt und dass man die zwischendurch "sauber" bremsen muss.

Falls der Kunde damit nicht klar kommt kann man nicht legale

Bremsbeläge versuchen oder auf aktuellere Monoblocksättel

umrüsten.

Zitat:

Original geschrieben von IXXI

Hallo

ich kann auch Wolfmans Erkenntnisse nicht nachvollziehen...

Du hast das wie immer sehr schön und ausführlich beschrieben, aber was gibt's bei meinen Erkenntnissen nicht nachzuvollziehen?

Meine Erkenntnisse basieren auf Praxiserfahrungen.

Ich kenne unzählige (nicht übertrieben) Fälle, darunter Fahrzeuge aller möglichen Hersteller und Größe, in denen ATE Komponenten aus dem Zubehörhandel verbaut wurden und die Bremse anschließend quietschte.

Nachdem die Teile gegen andere ersetzt wurden, war das Quietschen weg. So einfach ist das.

Ich sage ja auch nicht, dass es die Ursache sein muss, aber wenn ich die Worte "ATE" und "Quietschen" lese, ist das für mich ein heißer Kandidat.

 

Also jetzt mal ganz objektiv - soweit möglich ,

Ich arbeite in einem großen Werk in der mechanischen Instandhaltung. Unter anderem betreuen wir auch unseren Fahrzeugpark. Dieser besteht unter aus PKW von Daimler, BMW, Audi und nicht zuletzt Porsche. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit, sprich Profitmaximierung, wurden vor kurzem auch die Wartungskosten der Fahrzeuge auf Effizienz geprüft. Kurz und gut, es wurden Probe halber Ersatzteile vom Zubehör und vom Hersteller geordert. Zufällig auch ein Satz Bremsscheiben für E -Klasse Daimler. Zubehör : ATE - Hersteller : ??

Ergebniss der Prüfung durch unsere Qualitätsstelle : Maße und Material absolut identisch !! Preisunterschied ca. 35 % zugunsten des Zubehörs.

Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, daß bei quietschenden Bremsen meistens die Ursache im nicht sachgemäßen Zusammenbau liegt.

Anderes Beispiel : Da ich den Meister des hiesigen PZ mittlerweile gut kenne, treibe ich mich interessehalber öfter mal in der Werkstatt herum.

Als ein ganz wichtiger Kunde sein Fahrzeug am Wochenende dringend brauchte und über die Organisation am Freitag Nachmittag keine Bremsscheiben mehr besorgt werden konnten, wurden welche aus dem Zubehör verbaut. Inoffiziell natürlich, aber ohne Probleme !!

Das muss jetzt nicht pauschal für alles gelten, aber es sind Erfahrungen. Das einzige Fahrzeug dem ich das hässliche Geräusch nicht abgewöhnen konnte, war ein Fiesta älteren Baujahrs. War wohl serienmäßig.

Im Übrigen kommt es auch bei nicht sachgemäßen Bremsen zu Geräuschen - zuwenig und oder zu vorsichtig gebremst ( verglaste Beläge )

 

Pardon, ich vergass hier ist das Porscheforum. Da guckt man nicht auf den Euro da MANN ja elitär unterwegs ist :D

Also löhnt ruhig die völlig überzogenen Preise mit der subjektiven Vorstellung eines besseren Ersatzteiles.

 

Gruß

Der, der schon jede Menge Bremsen an Lkw, Pkw, Motorrad und Cessna mit Zubehörteilen überholt hat. ( Mit Erfolg )

 

P.S. Sorry das hier nutzt dem Themenstarter natürlich alles nichts, da waren die anderen Beiträge wohl hilfreicher.....

Zitat:

Original geschrieben von Ruedi-Ger

Also löhnt ruhig die völlig überzogenen Preise mit der subjektiven Vorstellung eines besseren Ersatzteiles.

Wenn ich z.B. bei meinem AMG bei gleicher Fahrweise Originalbremsscheiben die doppelte Laufleistung von ATE-Scheiben halten, dann ist das keine subjektive Vorstellung, sondern ein Fakt.

Wenn z.B. beim 740i E38 die ATE Scheiben nach einer Gefahrenbremsung krumm sind, die Originalscheiben jedoch mehr davon aushalten, ist auch das keine subjektive Vorstellung, sondern ein Fakt.

am 22. Juni 2009 um 13:10

Bin ich hier richtig beim "Längster-Post-des-Jahres-Contest"?? :cool:

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