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Bremsflüssigkeit DOT 4SL vs. DOT 4 SL6
Moin!
Ich habe gehört .... , dass "moderne" Fahrzeuge nach einer SL.6 Bremsflüssigkeit verlangen (Herstellervorgabe?).
Mir geht es nicht um irgendwelche Siedepunkte, sondern nur um die Funktion von ABS und ESP.
So wie ich herausgefunden habe ist SL.6 niedrig-viskoser und gewährleistet eine einwandfrei Funktion auch bei -40°C.
Die haben wir in unseren Breitengraden eher selten.
Sonst müssten die Eigenschaften doch gleich sein, weil beides DOT4 Bremsflüssigkeiten sind.
Fragen sind: Ist SL.6 notwendig?
Kann es bei SL.6 in älteren Fahrzeugen (BMW E30, Mercedes W202, Golf II) zu Problemen in Bezug auf Dichtigkeit kommen?
Danke und Gruß
der "Stevie"
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15 Antworten
Hm, ob das pauschal zu beantworten ist? Die chemischen Zusammenstezungen variieren mitunter deutlich. Die Visko wird vom Funktionsprinzip her nicht das Thema sein (es sei den innerbauliche Leckraten sind zu hoch) ... mehr beschäftigen würde mich evtl. die Auswirkungen auf Dichtungen, insbesonder O-Ringe/Gleitdichtungen wenn Quelleigenschaften anders sein sollten.
Eine Eigenschaft von SL6 scheint wohl zu sein das ein Zusatz "wasserumwandelnd" ist.
DOT4 ist die Norm und das muß die Bremsflüssigkeit einhalten - egal ob SL oder SL6. Daher sind keine Dichtungsunverträglichkeiten zu erwarten, da die Dichtungsverträglichkeit Teil der Norm sind. Selbiges gilt für die Dichtigkeit. Entweder das System ist dicht oder nicht.
Vorteile wird der Einsatz in älteren Fahrzeugen kein bringen - außer, daß die SL6 einen etwas höheren Siedepunkt hat.
So sehe ich das auch.
Bei älteren Fzg ist das Zeug umsonst.In Werkstätten wird hauptsächlich Dot 4 verwendet.Vielleicht füllen die bei Porsche was anderes ein.Es hat also bei normalen Autos und normaler Fahrweise keinerlei Vorteile.
.Mischbar muss es sein .Wie auch alle Motoröle untereinander mischbar sein müssen .Also ist das SL 6 nur Geldmacherei..
@all. Danke für euren Input.
@gardetzki Ja und nein. "Mischbar" ist eins, aber nicht umsonst gibt es Motorölfreigaben von den Herstellern, an die man sich halten sollte - gerade im Garantiefall.
Und das ist ja auch meine Frage in Bezug auf SL oder SL.6.
Danke und Gruß
der "Stevie"
Das mit den Ölfreigaben muss man nicht unbedingt immer so eng sehen .Dass während der Garantiezeit das "richtige Öl"eingefüllt wird ist ok.Aber nachher füllen auch viele Werkstätten das ein was sie gerade im Fass dastehen haben .Es muss nur auf der Rechnung das richtige draufstehen.Es reicht aus wenn du im Supermarkt ein Öl kaufst mit dem Vermerk "entspricht VW 50400"Und schon hast Du ein Öl gekauft ohne Freigabe.Die Freigaben kosten den Öl-Herstellern viel Geld und bei günstigen Produkten ist das nicht gegeben.Das muss nicht heissen dass es "schlechtes "Öl ist.Bei Bremsflüssigkeit ist vielmehr drauf zu achten dass sie nicht überaltert ist.Hygroskopisch sind alle Bremsflüssigkeiten und ein Tausch nach einer bestimmten Zeit ein MUSS.!!!
Zitat:
@steviewde schrieb am 8. Dezember 2024 um 15:37:25 Uhr:
"Mischbar" ist eins, aber nicht umsonst gibt es Motorölfreigaben von den Herstellern, an die man sich halten sollte - gerade im Garantiefall.
Und das ist ja auch meine Frage in Bezug auf SL oder SL.6.
Beim Motoröl gibt es ja Herstellernormen, die oft über die API- oder ACEA-Normen hinausgehen. Das ist was anderes. Da kann das durchaus zu Schäden führen, wenn man irgend ein Öl nur mit der richtigen Viskosität einfüllt.
Bei der Bremsflüssigkeit ist das so, daß da die Hersteller eine DOT-Norm vorgeben. Und wenn eine Bremsflüssigkeit die jeweilige DOT-Norm erfüllt, muß sie verwendet werden können, egal welche Zusatzeigenschaften der Herstellen noch bewirbt.
Im Übrigen ist die Nutzung neuerer Normen meist unproblematisch. Die neuer Norm DOT5.1 (nicht DOT5, das ist Silikonöl) ist sogar dichtungsfreundlicher.
In meinen 60er-Jahre-Oldtimer fahre ich DOT4. Herstellervorgabe: Bremsflüssigkeit ATE Blau. Die DOT-Normen gab es damals noch gar nicht.
Danke!
Ich hab jetzt nochmal weiter nachgeforscht.
VW, zum Beispiel, verlangt mittlerweile für Bremsflüssig?eit die Norm VW50114, welches nach weiterer Recherche SL6 ist. Also DOT4 hin oder her.
DAnke und Gruß
der "Stevie"
P.S.: @aditreiber in meinem "Oldtimer" hab ich DOT5 (Silikon) drin.
EDIT: Dabei fällt mir nochwas ein. VW hat "irgendwann" mal die Reihenfolge der Entlüftung geändert. Ich hab noch gelernt: hi re, hi li, vo re, vo li. VW "schreibt mittlerweile vor": vo li, vo re, hi li, hi re.
Warum auch immer ....
SL6 nioederviskos ist bei vielen Herstellern wegen DSC etc vorgeschrieben um auch bei niedriegen Temperaturen die einwandfreie Funktion der Regelkreise zu gewährleisten.
Wer solche Regelkreise nicht hat kann da auch gut drauf verzichten.
Funktioniert auch problemlos bei älteren Fahrzeugen und führt nicht zu Undichtigkeiten. Hab selbst vier Fahrzeuge, wovon zwei ESP haben und eines explizit nach DOT4 Class 6 verlangt. Die anderen haben's zwangsläufig irgendwann bekommen, da ich nicht tausende von Gebinden rumstehen haben wollte, undicht ist nach 6 Jahren bislang noch keins geworden...
Zitat:
@Bloetschkopf schrieb am 9. Dezember 2024 um 20:03:17 Uhr:
SL6 nioederviskos ist bei vielen Herstellern wegen DSC etc vorgeschrieben um auch bei niedriegen Temperaturen die einwandfreie Funktion der Regelkreise zu gewährleisten.
Wer solche Regelkreise nicht hat kann da auch gut drauf verzichten.
Ich vermute DSC (kenn ich von BMW) ist wie ESP, richtig?
Aber warum - bei VW/Audi - erst ab ca. 2010? ESP gab's schon vorher.
Oder kam da eine neuere Generation? Oder hatte man mehr Erfahrung? Oder hat die Entwicklung vom SL.6 so lange gedauert?
Also ich hab jetzt SL.6 da und werde neuere Fahrzeuge damit befüllen und das SL Stück für Stück aufbrauchen.
Danke und Gruß
der "Stevie"
Ich denke das kommt auf den Regelkreis an,je nachdem wie schnell der arbeitet ist es vielleicht gar nicht nötig SL6 vorzuschreiben.
Je schneller ein Regelkreis arbeitet desto leichter muss die Bremsflüssigkeit laufen,da geht es dann eher um den Sicherheitsbereich bei niedrigen Temperaturen.
Deshalb schreibt BMW beim DSC die niederviskose SL6 vor,bei normalen Temperaturen wäre sicher auch die SL völlig ausreichend.
Zitat:
@aditreiber schrieb am 8. Dezember 2024 um 17:47:04 Uhr:
Zitat:
@steviewde schrieb am 8. Dezember 2024 um 15:37:25 Uhr:
"Mischbar" ist eins, aber nicht umsonst gibt es Motorölfreigaben von den Herstellern, an die man sich halten sollte - gerade im Garantiefall.
Und das ist ja auch meine Frage in Bezug auf SL oder SL.6.
Beim Motoröl gibt es ja Herstellernormen, die oft über die API- oder ACEA-Normen hinausgehen. Das ist was anderes. Da kann das durchaus zu Schäden führen, wenn man irgend ein Öl nur mit der richtigen Viskosität einfüllt.
Bei der Bremsflüssigkeit ist das so, daß da die Hersteller eine DOT-Norm vorgeben. Und wenn eine Bremsflüssigkeit die jeweilige DOT-Norm erfüllt, muß sie verwendet werden können, egal welche Zusatzeigenschaften der Herstellen noch bewirbt.
Im Übrigen ist die Nutzung neuerer Normen meist unproblematisch. Die neuer Norm DOT5.1 (nicht DOT5, das ist Silikonöl) ist sogar dichtungsfreundlicher.
In meinen 60er-Jahre-Oldtimer fahre ich DOT4. Herstellervorgabe: Bremsflüssigkeit ATE Blau. Die DOT-Normen gab es damals noch gar nicht.
Bei US oldtimer bekommst du aber Probleme mit dot4.
Die verwenden dot3, dot 4 zerfrisst die dichtungen vom den bremszylindern und hbz.
Lg
Kann sein, daß dort DOT4 ein Problem ist - das Problem sollte aber mit DOT5.1 nicht auftreten.