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Bremsflüssigkeitswechsel: Reihenfolge, hydraulische Kupplung
Hallo!
Beim Bremsflüssigkeitswechsel ist ja die übliche Reihenfolge hinten rechts, hinten links, vorne rechts, vorne links.
Nun habe ich heute bei einem französischen Fahrzeug mit ABS die Bremsflüssigkeit gewechselt (die neue Bremsflüssigkeit mit einem Gerät durch den Kreislauf gedrückt). Später habe ich gesehen, dass der Fahrzeughersteller allerdings eine andere Reihenfolge vorgibt, nämlich vorne links, vorne rechts, hinten links, hinten rechts.
Könnt ihr mir erklären, warum der Fahrzeughersteller hier vom üblichen Vorgehen abweicht? Was ist der technische Hintergrund? Und: Ist es jetzt schlimm, dass es anders herum gemacht habe? Was könnte dadurch passieren?
Außerdem wollte ich mal fragen, ob es üblich ist, dass man bei Fahrzeugen mit hydraulischen Kupplungen immer die Bremsflüssigkeit auch dort austauscht? Ich habe es gemacht, weil der Entlüftungsnippel super zugänglich war. Habe von der Reihenfolge her diese Arbeit zum Schluss gemacht.
War das ok so?
Danke für eure Antworten und Erklärungen technischer Hintergründe!
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26 Antworten
Man "sollte" so tauschen wie die Verteilung am Behälter angeschlossen ist, zur Vermeidung dass Reste vom alten Zeug verbleiben. Ich mache, weil ich mir Zeit nehmen darf immer den Behälter zuerst leer mit einer Spritze dann muss man diese Flüssigkeit schon einmal nicht durchdrücken. Fülle dann neu auf und los geht es.
Oder man pumpt soviel durch, dass alles mit Sicherheit raus ist und fertig. Solange du keine Luft reinbringst ist alles gut.
Zitat:
@techman122 schrieb am 21. Juli 2017 um 23:11:41 Uhr:
Beim Bremsflüssigkeitswechsel ist ja die übliche Reihenfolge hinten rechts, hinten links, vorne rechts, vorne links.
Nun habe ich heute bei einem französischen Fahrzeug mit ABS die Bremsflüssigkeit gewechselt (die neue Bremsflüssigkeit mit einem Gerät durch den Kreislauf gedrückt). Später habe ich gesehen, dass der Fahrzeughersteller allerdings eine andere Reihenfolge vorgibt, nämlich vorne links, vorne rechts, hinten links, hinten rechts.
Bei meinem Rentnergolf von MJ 2006 ist es im Repleitfaden exakt genauso definiert.
Zitat:
Außerdem wollte ich mal fragen, ob es üblich ist, dass man bei Fahrzeugen mit hydraulischen Kupplungen immer die Bremsflüssigkeit auch dort austauscht? Ich habe es gemacht, weil der Entlüftungsnippel super zugänglich war. Habe von der Reihenfolge her diese Arbeit zum Schluss gemacht.
Dies mache ich als erstes, weil ich bloss einen Vakuumabsauger habe. Damit habe ich es noch nie hinbekommen, dass die Kupplungbetätigung anschließend funktioniert. Daher nehme ich eine 200 ml Blasenspritze und gebe vom Nehmerzylinder her einen Einlauf.
Das Geheimnis bei VAG ist, das man zum entlüften der hydraulischen Kupplung das Kupplungspedal durchtreten und arretieren muß, was ganz gut mit dem Bordwagenheber geht.
Steht bei manchen Modellen aber auch nicht mal im ELSA...
Brauchte bisher noch nie nacharbeiten mit Spritze etc.
Zitat:
@Schnapsfahrer schrieb am 23. Juli 2017 um 15:17:14 Uhr:
Das Geheimnis bei VAG ist, das man zum entlüften der hydraulischen Kupplung das Kupplungspedal durchtreten und arretieren muß, was ganz gut mit dem Bordwagenheber geht.
Kann ich mir gerade nicht so ganz vorstellen. Da bei getretenem Kupplungspaddel, die Nachlaufbohrung im Geberzylinder verschlossen sein muss. Wie soll sich sonst Druck im Kupplungsbetätigungssystem aufbauen?
Ich müsste kucken wo es stand...
Wie gesagt in einigen ELSA Artikeln steht davon nichts.
Glaube bei Skoda hatte ich es dann mal gefunden.
Wenn es nicht in durchgetretener Position ist kommt aus dem Ventil am Bremszylinder u.U. noch nicht mal was raus.
Ich habe nen Bleeder mit Druckbehälter.
Mir erscheint das völlig unlogisch! Gibt ja sicher noch Fachleute hier die das sicher wissen.
Zitat:
@techman122 schrieb am 21. Juli 2017 um 23:11:41 Uhr:
Später habe ich gesehen, dass der Fahrzeughersteller allerdings eine andere Reihenfolge vorgibt, nämlich vorne links, vorne rechts, hinten links, hinten rechts.
Wie ist denn das Bremssystem aufgeteilt? Diagonal? Schwarz-Weiss? Oder LL?
Eventuell spielt das aber auch keine Rolle, ist nur eine Vermutung.
Zitat:
@Golfschlosser schrieb am 23. Juli 2017 um 15:33:15 Uhr:
Zitat:
@Schnapsfahrer schrieb am 23. Juli 2017 um 15:17:14 Uhr:
Das Geheimnis bei VAG ist, das man zum entlüften der hydraulischen Kupplung das Kupplungspedal durchtreten und arretieren muß, was ganz gut mit dem Bordwagenheber geht.
Kann ich mir gerade nicht so ganz vorstellen. Da bei getretenem Kupplungspaddel, die Nachlaufbohrung im Geberzylinder verschlossen sein muss. Wie soll sich sonst Druck im Kupplungsbetätigungssystem aufbauen?
kommt drauf an, wie mans macht.
ähm, die hydraulische kupplung hat meist zwei entlüftungsnippel. am besten geht es mit langer leitung. nein, nicht meine, bremsschlauch.
man nimmt also ein langes stück bremsschlauch von der rolle (oder anderen schlauch, der bremsflüssigkeit verträgt) und legt den (jetzt kommts!) von dem entlüftungsnippel der vorderen bremse, meist links, zum nehmerzylinder der kupplung.
anschliessend öffnet man alle drei nippel und tritt auf die bremse.
am geberzylinder sollte tunlichst ein schlauch -> gefäß sein, damit die plörre nicht den motorraum versaut. am besten ein durchsichtiger, damit man sieht was kommt.
nippel an der bremse (!) zu, bremspedal zurückkommen lassen, wieder treten...wie beim klassischen bremsenentlüften.
die bremsflüssigkeit wird durch die kupplungsleitung gepumpt. wenn an der leitung am geber nur noch klare bremsflüssig fließt ohne blasen, e viola, entlüftet!
alle nippel wieder zu!
hier kommt übrigens der trick mit dem arretieren des kupplungspedals ins spiel: so wird sicher verhindert, dass die alte flüssigkeit in den ausgleichsbehälter gespült wird. der ist, wie golfschlosser richtig bemerkte, dann dicht.
nochn tipp: am entlüftungsnippel @bremse erstmal ein paar mal 'so' die alte bremsflüssigkeit in einen auffangbehälter pumpen, bis 'klares' kommt. am besten gleich durch den verlängerungsschlauch. dann ist der auch von anfang an luftfrei.
und damit vermeidet man, das der schmodder aus der bremse nun in der kupplung landet.
btw.: kupplung entlüfte ich nur, wenn ich die kupplungsleitungen offen hatte oder alle 10 jahre zum erneuern der flüssigkeit.
Vom Prinzip her, ist die Methode ja gleich der Blasenspritze. Mein Rentnergolf hat an der Kupplungshydraulik nur einen Entlüftungsnippel am Nehmerzylinder und bei VW kenne ich es nicht anders.
Die Unklarheit war ja, das angeblich mit durchgetretenem Kupplungspedal entlüftet oder erneuert werden soll. Dies ist mAn. Unsinn weil die Nachlaufbohrung dabei verschlossen wird.
Das Pumpen mit dem Bremspedal halte ich, besonders bei Fz. mit hoher Laufleistung für riskant. Man zerstört sich hier und da schon mal den Hauptbremszylinder.
dann darfst du bei 'fahrzeugen mit hoher laufleistung' aber auch keine bremsen auf die übliche heimwerkerart entlüften
einfache abhilfe: nicht so fest treten oder gleich ein brettchen unters bremspedal legen.
ich nehme an, du wolltest auf den 'grat' im hbz hinaus?
spritze ist an sich genausogut.
an leitung kommt man schneller als an eine pferdespritze. bremsleitung hab ich reichlich
wobei die spritze in der tat den vorteil hat, dass einer reicht zum 'bedienen' und etwas weniger aufwand. dafür muß die spritze gefüllt werden und mit dem nötigen druck hast du bei der bremsmethode weniger probleme.
ich will dir dein klistier ja nicht ausreden
Zitat:
@sukkubus schrieb am 23. Juli 2017 um 19:46:17 Uhr:
dann darfst du bei 'fahrzeugen mit hoher laufleistung' aber auch keine bremsen auf die übliche heimwerkerart entlüften
Das mache ich auch nicht, weil meistens die zweite Person nicht da ist. Das Absaugen an den Radbremszylindern geht ja auch einwandfrei, bloß die Beurteilung, ob blasenfrei, ist halt ne Katastrophe.
Zitat:
wobei die spritze in der tat den vorteil hat, dass einer reicht zum 'bedienen' und etwas weniger aufwand.
ich will dir dein klistier ja nicht ausreden
Richtig erkannt und bei der Kupplung geht das einwandfrei
@Golfschlosser
Wenn am Geberzylinder eine Entüftung ist, ist die Kupplung grundsätzlich unten nach oben zu entlüften, ganz genau wie sukkubus geschrieben hat, und so ergibt das auch wider Sinn, den HBZ gegenüber der Kupplung abzusperren.
Und natürlich immer schön aufpassen, dass nichts von dem Zeug in den Fußraum läuft.
mfg
So macht das natürlich Sinn.
Dennoch halte ich meine Methode für wesentlich einfacher, alleine schon wegen dem ersparten freilegen des Geberzylinders oder halt rankommen. Ob da überhaupt ein Nippel dran ist, weiß ich jetzt nicht zu 100 %. Im Etka ist auch kein Entlüftungsnippel erkennbar.
Zitat:
@Schnapsfahrer schrieb am 23. Juli 2017 um 15:41:31 Uhr:
Ich müsste kucken wo es stand...
Wie gesagt in einigen ELSA Artikeln steht davon nichts.
Glaube bei Skoda hatte ich es dann mal gefunden.
Wenn es nicht in durchgetretener Position ist kommt aus dem Ventil am Bremszylinder u.U. noch nicht mal was raus.
Ich habe nen Bleeder mit Druckbehälter.
Der Schnapsfahrer schreibt hier für mich das plausibelste. Ich grübel zur Zeit über die weitere Vorgehensweise.
Ich habe einen Bleeder (Laser 2Liter) mit neuer Bremsflüssigkeit, einen 6 Jahre alten Polo 6R der neue Bremsflüssigkeit braucht. Ich hab mittlerweile an allen 4 Bremssätteln frische Bremsflüssigkeit, also fertig.
Jetzt will ich die Kupplungsflüssigkeit erneuern. Hab dazu den Bleeder unter Druck auf dem Vorratsbehälter, hab den Schlauch aufm Nehmerzylindernippel, dreh den Nippel eine Viertelumdrehung auf.. und es passiert genau nix!
Jetzt würde ich dem Schnapsfahrer gerne mein Vertrauen schenken und das ganze nochmal mit arretierem Pedal probieren aber... in dem ganzen Forum finde ich nur den einen Artikel. Seinen Artikel! Nicht eine 2.Meinung weit und breit die sich deckt. Nur jede Menge anderen Quark.
Ich hab Schiss was genau falsches zu machen.
Bitte äußere dich doch nochmal dazu! Und wie weit öffnest du den Entlüfter SW11, mehr als die Viertelumdrehung?