Burmester im W205 - Mein Umbauerlebnis
Hi, in diesem Artikel beschreibe ich meinen Werdegang mit der Burmester Anlage im W205, die für ihr Geld in meinen Augen schlecht ist. Es geht um verschiedene Lösungen, die ich ausprobierte. Um Gespräche mit Spezialisten und Mercedes, sowie einem ausführlichen Austausch mit dem Head of Marketing Automotive seitens Burmester. Um einen Blick (=Ohr) auf die Gegenwart bei Burmester und Mercedes (W206), sowie anderen Herstellern. Und es geht um die Bestätigung, dass die innere Stimme eigentlich immer richtig liegt.
Ja, das ist ein langer Post. Ja, ein sehr, sehr, sehr langer. Es war auch viel Arbeit und umfasst mein komplettes Erlebnis zu diesem Thema. Wer also schon beim Intro eben genervt war, einfach auf den nächsten Thread klicken. Es ist doch für alle was dabei.
1.1 - Erste Eindrücke
2.1 - Einfache Lösungen
2.2 - Teure Lösungen
3.1 - Die Foren Freaks
3.2 - Erfahrung 'carhifiborna'
4.1 - Die Wochen der Erkenntnis -> Verdrängung
4.2 - Die Wochen der Erkenntnis -> Die falsche Ursache
4.3 - Die Wochen der Erkenntnis -> Die richtige Ursache?
5.1 - Beschwerden an Mercedes / Burmester
5.2 - Telefonat mit Burmester
6.1 - Burmester im W206 besser?
7.1 - Fazit: Was habe ich daraus gelernt?
1.1 - Erste Eindrücke
Letztes Jahr hatte ich mir einen Jungen Stern gekauft. Einen W205. Eigentlich sollte es ein CLA werden. Doch ich fand mehr Gefallen am Interieur der C-Klasse. Ebenso hörte ich damals im CLA die Burmester Anlage und war überzeugt davon, dass der schwache Sound auf die niedrigere Klasse des Fahrzeugs zurückzuführen sei.
Doch schon bei der Probefahrt des W205 (es waren drei) wollte sich keine Begeisterung einstellen. Ehemals W204 (HK) und W213 (HK) verwöhnt, mit dem Bose im Insignia immer noch sehr gut lebend, kam hier einfach keine Freude auf. Aber wie das so ist: Man redet es sich schön. Zumal man sich ja auch kein Auto nur wegen des Musikgenusses kauft.
Schließlich in Besitz und nach mehreren Fahrten war die Enttäuschung aber zu groß. Ich höre bevorzugt Elektronisches aber auch Klassik oder Pop. Und was aus dem Armaturenbrett herauskam, war ein undefinierbarer Matsch. Die Bässe extrem mit den Mitten vermischt, Höhen seltsam stechend aber irgendwie doch im Gewusel untergehend. Das Enttäuschendste daran: Ich glaube zum ersten Mal seit 15 Jahren drehte ich eine Audioanlage voll auf. Und selbst dann war es nicht laut genug. Und "räumlich" konnte ich den Ton auch nicht nennen.
2.1 - Einfache Lösungen
Der erste Weg führte natürlich ins Internet. Natürlich hierher, natürlich zu YouTube und anderen Plattformen. Ich erfuhr erschreckende Dinge wie z.B., dass der Sound über Apples CarPlay lauter ist, als über die heimisch verbaute USB-Möglichkeit. Und dies auch noch in Abhängigkeit der Einstellung "Automatische Lautstärkeregulierung" (einmal soll es an sein, ein anderes Mal aus). Ich erfuhr über eine hardgecodete Beschneidung der Frequenzen für den hinteren Bereich, da ansonsten aufgrund der Bauweise des Autos diverse Resonanzen entstanden waren.
Natürlich brachten diverse Einstellungen am Equalizer nur bedingt etwas (wie so oft). Ständig hatte man das Gefühl das gesamte Sound Setup zu verändern, wenn man nur einen Regler verschiebt. Aber dazu kommen wir später noch. Das alles machte wirklich keinen Spaß und ich war an dem Punkt angelangt, sogar noch einmal etwas Geld in die Hand zu nehmen, damit ich zumindest das HK-Feeling wieder bekomme. Dies ist ein wichtiger Satz, denn dieser Anspruch bzw. Vergleich hiermit wird noch öfter vorkommen.
2.2 - Teure Lösungen
Ich entschied mich, dass System aufrüsten zu lassen. Selbst daran rumschrauben und das halbe Auto auseinander zu nehmen traute ich mir zu jenem Zeitpunkt nicht zu.
Diese Entscheidung fiel mir allerdings schwer. Man kann nichts wirklich probehören. Man muss es kaufen (inklusive Einbau) und hoffen, dass es einem gefällt. Das ist einfach nicht meine Welt. Ich will Dinge probehören. Aber gut, ging jetzt halt nicht anders.
Ich landete bei der Firma Xton GmbH in Dortmund. Die guten Bewertungen und diverse Erwähnungen von JP Performance waren der Grund. Nach einer Besichtigung des Mitarbeiters bekam ich ein Angebot mit der Zahl "2500€", was mir etwas die Sprache verschlug. Die Burmester Anlage kostete 1500€ (?) Aufpreis. HK damals glaube ich 1000€. Und jetzt sollte es nochmal 2500€ kosten? Ein weiterer Grund weshalb ich mich dagegen entschied war allerdings, dass ich dort tatsächlich eine Anlage probehören konnte. Und zwar von einem AMG GT, mit einem 10.000€ teuren Ausbau. Und jetzt kommt der Witz: Ich fand's keinen Meter beeindruckend. Nicht für 3000€ und schon gar nicht für 10.000€ wtf? Damit war das Thema dann auch erstmal wieder erledigt.
3.1 - Die Foren-Freaks
Ich landete letztendlich hier im Forum und hatte im entsprechenden Thread angegeben was ich möchte: Einen Sound, der mindestens (!) so gut wummst, wie die Anlage von HK. Ebenso wollte ich Surround Sound! Die oft - auch hier - bevorzugte "Bühne" ist in meinen Augen Blödsinn, vor allem wenn man nicht die Option bekommt! Ich war nie ein Konzert- sondern ein Clubgänger. Ich schaue auch nicht Filme in Stereo, sondern in Dolby. Und ich wüsste nicht, weshalb ich in einem Auto nicht so beschallt werden sollen dürfte. Bessere Umstände (Absorption, Winkel, Abstände usw.) für 360° Sound gibt es fast gar nicht im alltäglichen Leben.
Diese zwei Aspekte waren also mein Anliegen.
Nun überlegte ich mir die Weichen von Teddie-Baerchen einzubauen oder mir einen 6 Kanal DSP Verstärker von carhifiborna einbauen zu lassen. Beide verfolgen eine Soundverbesserung, nur auf unterschiedliche Weise. Das wäre auch kein Problem, nur leider haben sich die zwei vor einiger Zeit zerstritten und schenken sich seitdem im entsprechenden Thread ab und an gegenseitig ein. Der Nachteil daran: Es gibt keinen Gewinner und es lässt beide sehr an Seriosität einbüßen.
Ein Freund von mir (mit W204) hat die Weichen von Teddie-Baerchen und ist begeistert. Ich wiederum hatte a) den Eindruck, dass man mit einem DSP heutzutage eher etwas reißen kann bzw. es die modernere Methode ist und b) wollte ich nicht selbst das Auto aufmachen bzw. etwas kaputt machen. Also entschied ich mich für carhifiborna.
3.2 - Erfahrung 'carhifiborna'
Chris von carhifiborna erklärte mir das, was er auch im Forum schon kund tat. Nämlich, dass der Burmester Verstärker zu schwach sei (zudem schlecht konfiguriert, was ich ebenfalls denke) und durch einen Musway M6v2 die nötige Power daherkommt. Ebenso würden die Hochtöner (die auch in einem Vito drinstecken) ersetzt, womit sich der Klang besser entfalten könne.
Stutzig machten mich allerdings die Antwort auf meine Frage, ob man denn einen Anschluss für einen Subwoofer im Kofferraum legen könnte: "Kein Mensch braucht einen Subwoofer". Ebenso steigerte Chris jederzeit meine Erwartungen, selbst wenn ich ihm sagte, dass er die Latte für diese bereits schon ganz schön hoch angesetzt hatte und er doch gar nicht wüsste, was ich für einen Anspruch habe (naja wusste er schon -> HK oder besser). Mir wurde gesagt, der Sprung vom Burmester auf den Musway würde ihn am meisten freuen, da dies der größte/beeindruckenste wäre (was ja nicht sein kann, wenn man beispielsweise das standard System hat und dann auf dieses Setup aufrüstet).
Wie gesagt, war bzw. bin ich vorsichtig und hatte daraufhin hier im Forum die Frage gestellt, ob ich mal bei jemandem probehören darf, der eine solche Anlage eingebaut bekommen hatte. @Saibot-car war dann so freundlich und lud mich zu sich ein. Er selbst hatte nur das standard System in seinem W205 (darüber wollen wir gar nicht erst Reden, es ist eine bodenlose Frechheit).
Nach einem Vergleich stand für mich Folgendes fest:
- Differenzierterer Klang
- Angenehmere Höhen
- Tiefere Bässe
- Allgemein lauter
Also wurde ein Termin im grünen Borna vereinbart. Dort angekommen wurden die vereinbarten Teile verbaut und nach gut 6h mittels Equalizer (per Laptop) angepasst. Das Ergebnis war (im Stand) deutlich von der Burmester Anlage unterscheidbar und ich war erst einmal zufrieden. Das war schon ein anderes Hörerlebnis, als noch zuvor.
Eine Sache störte mich allerdings direkt. Beim Aufdrehen konnte man die Bässe relativ einfach übersteuern. Das ist natürlich kein Problem für den Verstärker, kann man sie doch einzeln einstellen. Nur passt es eben überhaupt nicht zu der Aussage, man bräuchte keinen Subwoofer, wenn die verbauten Bässe offensichtlich (!) nicht in der Lage sind, bei entsprechend möglichen Pegeln weiterhin sauber zu spielen.
Und was mich kurze Zeit später nervte (als ich es wahr nahm), war die Tatsache, dass die Anlage so konfiguriert wurde, dass sie mit "Bühne" spielt (im Auto die Option "Klang: vorne"). Hatte ich doch zuvor mehrmals beschrieben, dass ich das explizit nicht möchte! Sogar im Gespräch unmittelbar vor dem Umbau. Für die, die es nicht wissen: Es gibt noch zwei Lautsprecher in der Hutablage, die aber nur aktiv geschaltet sind sind, wenn man den Klang auf "alle Sitzplätze" stellt.
Wie dem auch sei, mit gemischten Gefühlen fuhr ich nach Hause.
4.1 - Die Wochen der Erkenntnis -> Verdrängung
Es waren nun ca. zwei Wochen vergangen. Der Burmester Verstärker war nicht mehr connected. Die Musik wies nun deutlich bessere Charakteristiken auf als zuvor. Und doch... war es nicht genug. Etwas fehlte. Irgendwie...
Präsenz?
Seht ihr... ich bin jemand, der sich Farben, Dialoge, Musik oder ganz einfach Erlebnisse bis auf kleinste Detail merken kann. Es passiert automatisch. Ich tue nichts speziell dafür und es ist auch nichts zum Stolz drauf sein, denn ab und zu nervt es nur. Als ich mein erstes Auto mit einer halbwegs gescheiten Anlage kaufte, hatte ich meine Musik spielen lassen und sie so verinnerlicht. Bei jedem Fahrzeugwechsel passiert unweigerlich ein Vergleich. Und je besser die Anlage ist, desto schwerer wird es freilich für den Nachfolger.
Dabei ist mir klar, dass wir hier natürlich auch von einem subjektiven Thema sprechen. Jeder hat ein anderes Gehör, ein anderes Empfinden und unterschiedliche Prioritäten für das Zusammenspiel der einzelnen Frequenzen. Was für den einen zu basslastig, ist für den nächsten bassarm.
Ich habe mittlerweile Leute gehört, die mir sagten Burmester im W205 ist das Geilste, was sie je gehört haben. Und das kann ich mir auch tatsächlich vorstellen. Die vielen negativen Kommentare hier können vielleicht gegen Tausende von Normalverbrauchern stehen, die vollkommen zufrieden sind.
Und natürlich wäre es auch einfach, mich in eine Schublade zu stecken. "Oh, elektronische Mucke. Maximaler Bass, Höhen voll drauf und fertig." Nun... natürlich möchte ich bei EDM derbe eine reingedonnert bekommen. Aber das Eine, schließ das Andere nicht aus. Klassische Musik z.B. ist Teil meiner Playlist und auch wenn ich sie bei einem kurzen Soundcheck nicht oft nutze (dafür benötige ich mehr Zeit und vor allem Ruhe), kommt sie, ebenso wie Hip Hop oder Pop, zum tragen. Meine Prio ist aber nun mal Elektro. Wir mögen in einer Zeit leben, in der die Dynamik bei Musik immer weniger beachtet wird. Aber sie existiert nach wie vor. Und dies sollte in einer Premiumanlage hörbar sein.
4.2 - Die Wochen der Erkenntnis -> Die falsche Ursache
Nach etlichen Einstellungen am Equalizer (das Original von carhifiborna natürlich gesichert), und Tests mit den einzelnen Kanälen, kam ich zum Schluss, dass die Bässe einfach nicht ausreichend sind. Bzw. dass es ein Problem darstellt, dass sie Bass UND Mitten spielen müssen, da die eigentlichen Mitteltöner einfach zu klein geraten sind. Vor allem aber hatte ich nun erkannt, dass die Bässe wenn man hinten (!) saß, sehr viel präsenter waren, als vorne. Eigentlich die gesamte Musik. Womit ich Rückschlüsse auf die Einbauart zog. Vielleicht war es nicht so klug gewesen zwei Bässe unter der Armatur direkt auf die dort sitzenden Körper abstrahlen zu lassen? Der Bass wird einfach weggeschluckt und hat natürlich überhaupt keine Chance sich im Auto zu entfalten. Was gerne als "direkteres Erlebnis" vermarktet wird, ist in meinen Augen Blödsinn. Ich kenne niemanden, der sich in einem Auto je über zu viel Hall beschwert hätte.
Daher war meine Idee nun doch einmal testweise einen aktiven Sub in den Kofferraum zu legen. Der DSP hatte ja noch zwei Ausgänge (nur DSP) frei. Gesagt getan und den Hifonics ZX-82A bestellt, nun doch die halbe Karre geöffnet und nochmal ein dickes Kabel verlegt, angeschlossen und konfiguriert.
Das Ziel war, den Tiefbass auf den Sub zu legen, so die "Bässe" des Burmesters besser zu entlasten und sie mehr für die Mitten einzuspannen, womit ein vollerer Klang, mehr Präsenz, erzeugt werden könnte.
Und tatsächlich möchte ich behaupten, dass das auch zu einem gewissen Maß gelang. Es gab allerdings ein großes Problem. Der Sub spielte völlig unbeeindruckt wirklich alles ab, was ich ihm gab, fast egal wie laut. Das fand ich - vor allem verglichen mit den Bässen in den Fußräumen - sehr beeindruckend. Aber... der Druck, der Ton, der Schall... blieb weitestgehend im Kofferraum.
Tja und hier fehlt mir dann leider das technische Verständnis, wie man ihn hinten einbauen müsste, damit vorne genug ankommt. Ich verstehe es natürlich nicht. Denn wenn ich mir den Sub vom W204 anschaue (Hutablage bzw. Seite im Kofferraum) oder im Opel Insignia (Ersatzradmulde), dann ist das alles kleiner. Und trotzdem rummst es vorne dermaßen hart. Wie geht das bitte? Ja, es gibt psychologische Tricks für das Empfinden von viel Bass (z.B. Bass Shaker oder Karosserie Vibration) aber ich weiß eben nicht wie man es umsetzt.
Also war das Ergebnis den Aufwand nur bedingt wert und ich entschloss mich den Bass wieder rauszunehmen und mit der aktuellen Konfiguration zu leben. Es hatte sowieso nicht viel Sinn. Denn ich hatte während der Testphase erkannt, dass etwas ganz Anderes Schuld trägt an meiner Unzufriedenheit...
4.3 - Die Wochen der Erkenntnis -> Die richtige Ursache?
Wir hatten 2021 ja sowieso keinen Sommer. Aber als es mal ausnahmsweise warm war, tat ich das, was ich dann immer mache: Klima aus, Fenster auf und rauf, auf die Landstraße/Autobahn. Das Gefühl beim Sommerwind zu fahren und Musik zu hören macht mich wirklich glücklich. Bis... zu diesem Auto.
Ich fuhr also los und hatte die Scheiben noch geschlossen. Sound war "gut". Ich fuhr auf die Autobahn, 110km/h und öffnete die Fenster. Es war wie... wenn ich den Ton gegen seinen Willen im Auto eingeschlossen hätte und er nur darauf gewartet hatte entkommen zu können. Es war ein deutlicher (!) Lautstärkeabfall zu verzeichnen. Und selbst wenn ich jetzt so laut machte, dass ich am Limit der Bässe war (Stichwort Übersteuerung), war obenrum nicht wirklich viel los. Ich war etwas verdutzt. "War das bei anderen Autos ebenso", fragte ich mich. Aber nein, in den alten Klassen und auch im Opel gab es da nicht so heftige Rektionen. Wie war das zu erklären?
Ich erinnerte mich daran, dass ein Freund und ich im Auto saßen und uns beratschlagten, was man am Sound verändern könnte. Schon damals fiel uns auf, dass wir uns trotz 80% Lautstärke doch noch relativ "normal" unterhalten konnten. Es ist schwer zu beschreiben:
Es hörte sich laut an aber es war nicht laut.
Erinnert ihr euch an die Bass Psychospielchen? Nun, ich glaube tatsächlich, dass man das hier versucht hat. Wäre mir ehrlich gesagt auch egal, solange es nicht spürbar ist. Aber dem ist eben nicht so. Tatsächlich fuhr ich mit besagtem Freund ein paar Tage später zuerst bei mir und mir den gleichen Musikstücken mit seinem Auto. Der Unterschied ist einfach krank.
Und das bescherte mir dann letztendlich eine alte Wahrheit:
Membranfläche ist durch nichts zu ersetzen!
Es sind nicht nur die Membranen der zu klein geratenen Bässe die auch noch unglücklich verbaut wurden. Nein, der Grund warum es meiner Meinung nach keine Präsenz in diesem Auto gibt, sind die völlig unterdimensionierten Mitteltöner. Und eventuell sind auch diese einfach nicht gut verbaut? Weiter unten würde die Schallwelle eben eher auf die Mittelkonsole treffen und reflektieren (lauter)? Ist aber nur meine persönliche Vermutung.
5.1 - Beschwerden an Mercedes / Burmester
Jedenfalls wollt ich meine Enttäuschung kund tun. Und so schrieb ich an Mercedes Stuttgart, sowie Burmester eine kurze (man glaubt es an dieser Stelle kaum) aber prägnante Mail, zu der ich mir ehrlich gesagt nichts weiter erhoffte, als das übliche "Wir sind sehr daran interessiert die Meinung unserer Kunden..." usw. zu erwarten.
Von Mercedes rief mich jemand (aus Holland?) an, der sich lediglich darum erkundigte, ob bei mir evtl. ein Defekt vorliegt, was ich verneinte. Daraufhin bedauerte er, dass ich unzufrieden bin. Ok.
Von Burmester hatte ich noch weniger erwartet und wurde enttäuscht. Es meldete sich der Head of Marketing Automotive und vereinbarte einen Termin für ein Telefonat. Und das lief tatsächlich ganz anders ab, als ich es erwartet hätte und ich erhielt interessante Informationen.
5.2 - Telefonat mit Burmester
Hr. B. (nein, nicht "Burmester" ) stellte natürlich zuerst ebenfalls die Frage, ob ich glaubte es läge ein
Defekt vor. Danach konnte ich ausführlich darlegen, nicht nur meine Enttäuschung, sondern auch was meiner Meinung die Gründe für diese ist. Er wiederum konnte mir klarmachen, dass die Implementierung einer Audio Anlage in ein Auto natürlich immer eine besondere Herausforderung darstellt (Stichwort 'Platz') und mir glaubhaft darlegen, dass man bei Burmester Fehler machte, die man zukünftig bereinigen möchte. Dazu aber im Abschnitt "Gegenwart" weiter unten mehr.
Es war allgemein ein sehr angenehmes, offenes, ruhiges und sachliches Gespräch, welches man so heute nicht mehr all zu oft erlebt, wenn sich ein Kunde bei einer Firma beschwert. Und ich danke für die dafür aufgebrachte Zeit.
Im Fazit hatte Burmester durch Feedback ihrer Kunden bereits festgestellt, dass sich die Philosophie der Marke nicht ohne Weiteres auf ein Auto übertragen lässt:
- Da wären zum Beispiel die "seltsamen" Höhen, die, für mich zumindest, zu anstrengend daher kommen. Dies folgt der Philosophie von Burmester mit dem Anspruch, der Hörer soll sich auf die Musik konzentrieren müssen. Sie soll anstrengend sein. Und ja, ich kann das nachvollziehen. Wir leben in einer Zeit, in der sich jeder nur noch berieseln lässt. Ich als Filmliebhaber finde die Idee dahinter gut. Nur in einem Auto, in dem ich mich möglichst nicht ablenken lassen darf, eben nicht. So empfanden es wohl auch viele Kunden..
- Die Einbauart der Bässe bzw. der direkte Bass ist so gewollt, man räumte aber ein dadurch auch diverse Nachteile erhalten zu haben (Volumen). Auch mit den Mitteltönern war man am Ende wohl unzufriedener als erwartet.
- Ebenso gab das Fazit Preis, dass der Anspruch eines Normalfahrers ist, dass der Ton nicht nur von Vorne kommt (da freute ich mich drüber) und, dass die allgemeine Lautstärke nicht dem entspricht, was erwartet wurde.
- Wir sprachen auch kurz über die Bedienung, von der ich ebenfalls enttäuscht bin. Zum Beispiel die nicht funktionierende Shuffle Funktion innerhalb eines Ordners. Oder die Repeat Funktion, welche immer eingeschaltet ist, d.h. ein Mini-Album mit 4 Titeln wiederholt sich so lange, bis ich explizit etwas Neues auswähle. Und möchte ich das machen, kann ich eben nicht, wie beim W204, mit zweimal drücken in der Ordnerstruktur eine Ebene weiter hoch springen, sondern muss auf "Suchen" klicken, mal wieder die Quelle angeben, alle Unterordner durchklicken, bis ich irgendwann endlich am Ziel angekommen bin. Puh, da bin ich froh, dass man wenigstens CarPlay nutzen kann, bei dem durch Siri alles deutlich flotter und einfacher geht.
Am Ende bekam ich noch die Information, dass man viele dieser Verbesserungen im W206 umgesetzt haben wollte.
6.1 - Burmester im W206 besser?
Vor einigen Wochen war dann es soweit und ich fuhr einen recht hübschen 300er Benziner Probe. Hübsches Ding. Jedoch lag meine Priorität auf der Akustik und so machte ich schon nach 20min Halt, um mit der bekannten Musik zumindest mal schnell probezuhören. Ich kann es nicht anders sagen:
Sie haben abgeliefert.
- Die Mitten in den Türen sind nun wieder etwas weiter nach unten gerutscht und haben auch an Größe gewonnen - zumindest die Blende. Nein im Ernst, da muss was Größeres hintendran stecken, denn...
- Es ist LAUT im Auto, wenn man LAUT aufgedreht hat.
- Die Bässe (ich denke das Konzept ist noch das gleiche?) spielen nun tiefer und vor allem nicht mehr so dröhnend wie zuvor.
- Der Unterschied zum Hinten sitzen ist nun nicht mehr ganz so groß (was gut ist) und wie gesagt, es ist LAUT genug! Auch mit USB.
Ein Schmankerl gab es aber noch als Dreingabe, wenn man das so nennen mag. Für mich persönlich wäre es eher ein Feature, dass ich zukünftig in jedem Auto sehen will. Ich nenne es jetzt einfach mal den 'Burmester Wizard'.
Ein Klick auf das entsprechende Feature und es folgt eine Konfiguration des Equalizers. Aber eben nicht, wie man das im schlimmsten Fall kennt, mit den drei Schiebereglern oder (besser) mit mehreren, für gewisse Frequenzbereiche. Nein, hier geschieht es: spielerisch. <3
Eine Geigenmelodie erklingt und man soll einstellen wie laut sie normalerweise hören möchte. Das gleiche passiert als Nächstes mit dem Bass. Danach werden die Instrumente gleichzeitig abgespielt und man kann mit einem Schieberegler das Lautstärkenverhältnis dieser beiden Melodien zueinander auf die eigenen Bedürfnisse anpassen. Das Ganze spielt sich dann noch ein weiteres Mal (mit Schlagzeug) ab und man wird gefragt wie das Verhältnis sein soll, wenn man leiser zuhört, wieviel Raumklang man denn eigentlich möchte, ob die Töne "scharf" oder "soft" gespielt werden und und und.
Liest sich jetzt wie viel Arbeit aber das ist nicht. Im Gegenteil, es macht wahnsinnig viel Spaß. Am Ende hört man noch einmal die ursprüngliche Musik mit allen Instrumenten. Und zwar so, wie sie standardmäßig eingestellt war. Durch einen Druck auf den Screen, bekommt man dann zu hören, wie es "jetzt" klingt.
Ok, es ist völlig klar, dass man die meisten dieser Einstellungen auch mit einem normalen Equalizer selbst machen könnte. Man muss auch kein Genie sein, dass man checkt, dass der oben genannte Bass für niedrige, die Geige für hohe Frequenzen steht. Nur: So spielerisch intuitiv und völlig auf den einen Hörstil des eigenen Geschmacks zugeschnitten, geht das halt normalerweise nicht. Schon gar nicht in einem Auto!
Es ist zum einen fantastisch, weil man endlich weg kommt, von der immer währenden Ziel der Neutralität. Mir scheissegal ob der Sound neutral ist oder nicht, in meinem Auto soll sich das in erster Linie für mich gut anhören und Ende. Hier konfiguriert man individuell sein Auto. Nice! Zum anderen ist das i-Tüpfelchen in meinen Augen der letzte Screen, der mich nochmal zum Standard zurückschalten lässt. Etwas, dass ein integrierter Equalizer eben nicht hergibt und man sich nach 30min Einstellungsgewusel ständig fragt, ob man wirklich noch einen Unterschied hört. Hier bekommt man ihn zu hören, mit einem Klick. Wer da nicht "Oha" sagt, dem ist nichts mehr beizubringen.
Tja und natürlich bin ich zum Teil froh, dass Burmester sich bei diesem Auto stark verbesserte, zum anderen macht es mich freilich gerade noch trauriger, dass ich halt einfach "Pech" gehabt habe.
7.1 - Fazit: Was habe ich daraus gelernt?
Glaubt mir, an der Stelle würde ich nun gerne nur zwei Zeilen reinhämmern und gut is. Aber das wäre kein richtiger Abschluss. Daher nun mein abschließendes Fazit zu den einzelnen Themen.
Die wohl wichtigste Erkenntnis (persönlich) ist: Dritthersteller Car HiFi Equipment geht mir auf den Sack.
Klar, wäre Geld kein Thema und würde man heutzutage ein Auto noch 20 Jahre behalten, wäre meine Meinung vielleicht anders. Aber... 3000€+ ausgeben, damit ich quasi einen Sound bekomme, wie wenn ich direkt das System des Herstellers kaufe (wenn es gut ist)? Das ist doch Käse. Jedem das Seine freilich aber für mich wird das nicht mehr in Frage kommen. Eher würde ich vorher ausgiebiger probehören und mich eventuell sogar für ein anderes Auto entscheiden. Ja, so verrückt es sich lesen mag aber für mich hat das nun mal eine hohe Prio.
Bezüglich Teddie-Baerchen und carhifiborna wollen beide Folgendes: Den Sound für die Burmester Anlage verbessern. Weiterhin wollen sie: Geld verdienen.
Da ist auch ok so. Aber weder glaube ich, dass die Weichen von Teddie-Baerchen meine Anlage auf das HK Niveau des W204 gehoben hätten, noch geschah das bei carhifiborna durch den Umbau mit DSP. Weder von der Lautstärke, noch vom Bass oder dem overall Erlebnis. Da lasse ich auch keine Subjektivität gelten, denn das wird jeder Mensch bestätigen, der mal direkt nacheinander in den zwei Autos gesessen hat. Ja, ich bin überzeugt: Jeder!
Bereue ich deshalb den Umbau? Nun ja, ich gebe zu, hätte ich gewusst, dass ich danach immer noch nicht auf dem HK Level ankomme (oder hätte Chris die Erwartungshaltung vorher nicht so in die Höhe schnellen lassen), hätte ich es evtl. nicht gemacht. ... Mich dann aber weiterhin sehr über den Sound geärgert. Den Verstärker kann ich beim Autoverkauf wieder ausbauen, alles umstecken und habe dann ~1000€ für dieses Upgrade bezahlt. Die Anlage klingt jetzt nach wie vor klarer, besser, mit einem gewissen Leistungszuwachs, es gibt keinen Matsch mehr im Cockpitbereich und ich habe Möglichkeiten es zu verändern, falls sich doch mal eine weitere Lösung findet. Von daher bereue ich es nicht, nein. Würde ich es nochmal machen? Nein.
Die ganze Rumprobiererei mit dem DSP, dem extra Subwoofer, dem Umsetzen im Auto, Feedback von Freunden usw. war natürlich trotzdem eine interessante Erfahrung. Ich habe dazu gelernt und es machte, auch dank eines Freundes, der sich weitaus mehr mit Autos auskennt als ich es je werde, viel Spaß herumzutüfteln, Dinge herauszufinden (oder zumindest zu glauben, dass man es tut) oder auch mal zu scheitern. Aber am Ende ist es beim Car Audio Thema eigentlich immer eines, bei dem man nicht weiß was man bekommt, bevor man es nicht komplett eingebaut hat. "Katze im Sack" eben. Keine Möglichkeiten Anlagen in Fachgeschäften gescheit probezuhören (womit ich jetzt nicht sagen möchte ich wüsste wie man das perfekt umsetzen kann), keine Möglichkeiten es im eigenen Auto zu hören, ohne, dass man es zuvor komplett installiert. Dadurch ist dieser ganze Third Party Audio HiFi Markt natürlich intransparent. Und damit imo zu teuer.
Burmester rechne ich natürlich an, dass man sich Zeit für die Kritik einer Einzelperson genommen hat. Klar schürt das erst einmal Eindruck. Nur wandelt sich das schnell ins Gegenteil, wenn man im Gespräch dann lediglich standard Phrasen erzählt bekommt und vor allem sich danach nichts bessert. Bei beiden Dingen kann ich aber bestätige, dass dem nicht so war. Es war ein sehr aufschlussreiches Gespräch. Und auch wenn mein Feedback hiermit nichts zu tun hatte, gab es wohl schon länger ähnliche, die dafür sorgten, dass das Burmester System im W206 in geradezu allen Kategorien verbessert wurde. Bezüglich der Abstimmungsmöglichkeiten für den Fahrer sogar so weit, dass ich behaupten möchte, Hersteller von Car HiFi werden sich zukünftig hieran messen müssen. Möchte sagen: Hiermit kann man sicherlich voll zufrieden sein.
Aber gut, ich saß auch vorletzte Woche in einem Tesla Model 3 und was da z.B. mit einer "Noname" Anlage auf Wunsch für ein Erdbeben ausbricht, ist nicht mehr normal.
Am Ende vom Tag werde ich wohl jetzt mit der Anlage, so wie sie ist, leben (müssen). Eine Idee hatte ich noch, nämlich mal einen Bass Shaker unter die Sitze zu bauen (um wieder die Bässe vorne zu entlasten). Der wird durch die elektronischen Sitze freilich nicht wirklich drunter passen aber immerhin liegen die Kabel schon und ich kann es recht einfach ausprobieren, ohne das halbe Auto aufzureißen.
Ich habe fertig. Danke für alle, die diesen Post gelesen haben. Ich mache das hier hauptsächlich, weil ich es an verschiedenen Stellen angepriesen hatte und mehr oder weniger, um mit dem Thema abzuschließen. Aber es freut mich natürlich, wenn ich irgendwem in irgendeiner Weise damit helfen oder zu etwas anstoßen konnte. Bitte nehmt meine Meinung nicht persönlich. Eure Erfahrung muss sich keineswegs mit meiner decken. Das ist das Leben.
See ya.
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26 Antworten
Hi, vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht.
Fazit für mich: ich habe auch schon darüber nachgedacht, etwas gegen die zu leise Standard Anlage zu tun aber ich will mein Auto nicht auseinander nehmen und auch nicht mehrere tausend Euro für ein Arbeitsgerät ausgeben.
Allerdings macht es mir schon lange keinen Spaß mehr, im Auto wirklich Musik zu hören.
Ich war mit der Bose Anlage im W203 Mopf schon etwas zufriedener als mit heutigem, aber am zufriedensten war ich immer noch, als ich in meinem 16V Golf2 selbst Anlagen eingebaut habe. An diese sauberen, druckvollen Bässe bei "In the air tonight" oder "Exterminate" kam nie etwas fertiges so heran.
Das was du schreibst, klingt nach "muss man leider mit leben".
Aber mir hat es geholfen, eine Entscheidung zu treffen.
Danke dafür.
Rüdiger
Danke für den wirklich sehr ausführlichen Bericht.
Fazit für mich, Burmester im W205 liegt oft hinter den Erwartungen zurück
und das scheint auch der Lieferant zu wissen,
im W206 ist das wesentlich besser gelöst,
kommt für mich aber leider nicht in Frage,
da der Nächste in vielen Jahren keinen Stern mehr trägt.
Vorab erstmal danke, ich werde mir Deinen Post in Ruhe durchlesen. Bin vom Passat B7 mit Dynaudio (die auch mäßig war, bei der ich aber einen Woofer dazugenommen und eine Kleinigkeit 'pfuschkorrigiert' hatte) auf Burmester im 300de T-Modell umgestiegen und hab erst an meinen Ohren gezweifelt, mich dann gefragt, wofür Herr Burmester seinen Namen hergibt.
Bin gespannt.
edit:
Mußte jetzt doch alles lesen, ab 6.1 überflogen. Respekt für Deinen Aufwand. Und ich habe selten einen so sachlichen und reichlich informativen Post gelesen.
Jedesmal, wenn ich den Passat noch fahre merke ich den Unterschied. Nicht daß diese Dynaudio irgendwie auch nur teilaudiophil wäre, aber von Money for nothing (haha, paßt hier ganz böse :-)) bis ZZ Top ist es was anderes.
'Meiner' ist ein Firmenwagen, den werde ich min. 3 Jahre fahren, überlege, ihn dann zu kaufen, ist aber nicht sicher.
Ich habe mittlerweile ernsthaft darüber nachgedacht, mir zur Linderung der gröbsten akustischen Zumutungen Mittenboxen mit etwas Volumen (und der Möglichkeit, Lautsprecher mit einer gewissen Membranfläche einzuschrauben), in die Türtaschen passend zu 'drucken'.
Ich habe kein Problem damit, Musik von vorn zu haben, gern pures Stereo. Mit Bass-Lautsprecher li und re, ich behaupte, daß Bose mit ihren Subwoofern und Satelliten im Zimmer sch... klingen, auch wenn alle diese Oberwellentheorie behaupten, gerichtet wären nur die höheren Frequenzen usw.. Zu Hause seit Jahrzehnten :-) Sony SS-G5 mit 30 cm TT. Sowas schiebt Volumen.
Was macht oder 'versaut' eigentlich der Mittenton(?)-Center im Amaturenbrett? Ist der mit beteiligt oder nur 'Systemtonlautsprecher'? Weiß gerade nicht, ob ich da schonmal genau hingehört habe.
Eine halbherzige Abzweigung für einen Woofer, den ich dann in den hinteren rechten Fußraum geschmissen hatte, brachte fast gar nichts, was mir zeigte, daß die Burmester TT schon auch mehr Tiefen bringen als die Dynaudio-TT. Dort war es ein deutlicher Unterschied. Es war ein einfacher Pioneer und ich hatte keine Zeit. Es war sogar so, daß die Bässe vorn ab ca 80% Lautstärke nur noch 'halb' gespielt wurden, ich dachte erst, ich höre nicht richtig und 'spinne'. Bei einem Woooom kam Woo - dann nur noch Mitten und Höhen. Ich hatte direkt nach dem Endverstärker das Signal von den TT-Kabeln für den Woofer abgezweigt, also die Hochpegelvariante (NF niederpegelig 1 Vss abzweigen hatte ich auf die Schnelle nicht gefunden, geht vllt. gar nicht?).
Meine erste Schlußfolgerung war, entweder erkennt der DSP die (doch eigentlich einigermaßen hochohmige?) Chinchleitung an den TT_Ausgängen, also Impedanzunterschreitung - irgendeine Schutzschaltung obwohl max. wenige mA, also kaum mehr Strom fließen sollte, oder ein Mikro im Raum merkt irgendwas und regelt dagegen. Dann fand ich heraus daß das auch mit 'nur Kabel dran' und abgeklemmten Woofer so war, einfach nur mit der Leitung... seltsam. Habe dann nicht weitergesucht, Rückbau, alles wieder wieder vorher.
Die TT-Leitung aufgetrennt und mit regulären Verbindern versehen habe ich auch, weil ich mal mit Weichen spielen wollte. Naja, wenn ich Zeit habe...
Alle Achtung, einen klasse Job hast du da gemacht. Habe auch die Burmester-Anlage im S205 drin und bin "eigentlich" ganz zufrieden damit. Bis auf eben das, was fast alle "bemängeln", sie ist im speziellen Frequenzbereichen und der Gesamtlaustärke nicht auf meine Anforderungen anpassbar. Eine "Anpassbarkeitsmöglichkeit" kostet dann mal eben on Top rund 2.500 Euro. Die möchte ich nicht ausgeben, zumal ich eine gut funktionierende Basis-Burmester habe...im Vorrgängermodell S205 war die Basisanlage MB verbaut, die ich komplett in Eigenregie gegen eine ISO-tec 5 DSP mit einem Superergebnis und für knappe 1000 Euro ersetzte, was beim jetzigen nicht möglich ist...... werde mal weiter hier mit lesen und ev. ergibt sich da die ein oder andere Idee der Optimierung, die ich auch selbst installieren würde/werde...
In diesem Sinn...
Jo
Da hast du dir Mega Arbeit gemacht. Ich kann deine Gedanken vollends nachvollziehen und mich haben die gleichen Sorgen und Nöte geplagt. Beim Kauf meines C43 T wollte ich unbedingt die Burmester Anlage, dann war ich dermaßen enttäuscht. Es kam einfach kein Bass raus, die Höhen waren ein einziges gematsche.
Genau wie du habe ich mich hier und dort informiert, was man mit einem einigermaßen vertretbaren Aufwand denn tun könnte.
Ich bin dann auf die Weichen von Teddybaerchen gestoßen. Er hat mir auch noch Hochtöner dazu empfohlen. Wir haben dann alles eingebaut, der Aufwand dafür hält sich wirklich in Grenzen (für wirklich ungeübte sind es wohl ca. 6 Stunden Einbauzeit). Wir haben also die Hochtöner ausgetauscht und einen weiteren ins Amaturenbrett verbaut und die Weichen eingebaut.
Das Ergebnis war nun schon viel besser. Endlich hatte man eine wirklich klare Trennung der Mitten und Höhen. Das war schon mal ein deutlicher Fortschritt. Aber es fehlten immer noch die Bässe. Und ohne Bass geht halt mal nix. Auch hier kam der Tipp von Teddybaerchen. Es gibt von Burmester die gleichen Bässe wie die, die eingebaut sind, jedoch haben diese ein Doppelschwingspule. Auch hier wieder der Vorteil, der Einbauaufwand ist extrem gering, da alles wie original passt.
Für die Bässe habe ich einen DSP im Kofferraum eingebaut, der nur die Bässe ansteuert. Zum DSP gibt es von Teddybaerchen auch fertige Files, man kann diesen aber auch selbst nach belieben konfigurieren. Der Einbauaufwand für völlig ungeübte liegt auch hier bei ca. 4-6 Stunden.
Fazit: HAMMER
Kein Vergleich zu Vorher. Ich habe jetzt einen extrem druckvollen Bass, von Tief bis knackig und excellente Höhen. Jetzt habe ich allerdings das Problem, das ich mich zwischen dem unglaublich geilen Sound der Auspuffanlage und dem Hifi Sound entscheiden muss. Aber gibt schlimmeres.
Kosten:
Das ganze hat mich ca. 1500 Euro gekostet, aber ich muss sagen es ist jeden Cent wert.
Infos:
Ich habe das ganze auch mal in einem PDF zusammengefasst, wer also Interesse hat, kann mir gerne eine PN schreiben, dann kann ich es zuschicken.
Fazit, kauft einen W206...
Sieht doof aus, klingt aber super
Ich habe vor gut einem Jahr eine Anlage von CarHifi Borna wegen Corona selbst eingebaut. Das Vermessen vor Ort musste leider ausfallen. Wir haben aber trotzdem in wenigen Schritten den Sound so konfiguriert ,wie ich es als Klassikhörer wollte, und ich bin sehr zufrieden damit.
Tatsache bleibt aber, dass jede Wiedergabe nur so gut sein kann wie die Aufnahme und, dass man sich auch an einen tollen Klang gewöhnt. Ich würde diese Anlage wieder so einbauen, aber auf weitere Maßnahmen verzichten.
Hallo @penance2 ,
Deine Erlebnisse mit dem 205 und der Burmesteranlage sind für mich nachvollziehbar. Ich selbst hatte die "super einfache Variante" (Serie) im s205 und wurde mehr als enttäuscht. Nein, eher frustriert. Als persönlichen Maßstab hatte ich noch den Klang der Serienanlage aus dem w204 im Kopf und der wurde durch einen Wechsel des Audio20 auf Comand ohne weitere Änderungen in Hinblick auf "Wumms" zumindest wahrnehmbar besser was mich ausreichend zufrieden stellte. Im s205 ist das Comand bereits drin und wenn das Audio20 da auch noch eine Spur drunter aufspielt ist Dein Fazit -> Frechheit tatsächlich noch freundlich ausgedrückt.
In meinem Fall habe ich mich nach dem regelmäßigen Lesen hier im Forum über die Möglichkeiten der Verbesserung des Klangs und des Pegels bewußt gegen ein Aufrüsten in der beschriebenen und favorisierten Art und Weise entschieden. Wie Du es selbst festgestellt hast ist ein Probehören nicht ohne größeren Aufwand möglich. Obwohl eine große Fangemeinde sowohl die Upgrades mit den Weichen von Rüdiger als auch die von CarHifi Borna im Fahrzeug spazieren fährt ist niemand davon in meiner unmittelbaren Umgebung. Das Gros der 205 Fahrer wird wohl eh ausserhalb dieses Forums sein und hat sich entweder mit dem miesen Sound arrangiert (zum Nachrichten hören langt es ja) oder legt keinen gesteigerten Wert auf gute Musik im Auto. Beides ist für mich nachvollziehbar aber eben nicht meine Lösung.
Nach intensiver Recherche im Netz war für mich schnell ersichtlich, dass die Auswahl an Nachrüstlösungen durch Dritthersteller einerseits sehr begrenzt und überschaubar ist und zudem absurd, wenn nicht sogar unverschämt, teuer gehandelt werden. Nach einigem Vergleichen habe ich mich für ein Set bestehend aus Mittel/ Hochton/ Frequenzweichen und beiden Frontbässen vorne von GroundZero entschieden. Warum ausgerechnet für die und keine von Emphaser, ETON oder Musway? Kann ich nicht genau sagen. Mich hat beim ersten "Befummeln" die Materialanmutung und das verbaute Metall am Lautsprecherset für die Türen angemacht. Bei ETON und Emphaser ist viel Plastik verbaut. Auch die TechSpecs waren auf den ersten Blick stabiler, da sie Reserven vermuten lassen. Die ETON Frontbässe sind 2 Ohm Versionen, was für eine sinnvolle Auswahl an Verstärkern möglicherweise eine Limitierung darstellt. Für ein erstes Anschliessen "nur" am Comand wären noch weitere Teile zur Impedanzanpassung nötig gewesen die am Ende nach dem Einbau eines Verstärkers nur unnötig rumgelegen hätten. Die fielen somit bei einer ersten Sichtung aus. Warum überhaupt eine teure Nachrüstlösung von überhaupt einem Dritthersteller? Weil es Plug and Play ist. Kein Gefrickel, Fräsen oder Löcher bohren und einfaches Zurückrüsten, wenn der Wagen irgendwann mal wieder verkauft werden soll. Ob die hier in MotorTalk angepriesenen Lösungen günstiger ausgefallen wären wage ich mittlerweile ohnehin zu bezweifeln, denn wie Du bereits oben geschrieben hast will da auch jeder seinen Teil verdienen. Ob die fertige Lösung von der Stange dann am Ende ein wenig teurer ist kümmert mich, auch wenn es arrogant klingen mag, auch nicht mehr. Im Gegensatz zu Dir habe ich mir die Umrüstung zugetraut und angetan, was sich preislich dann auch noch einmal deutlich niedergeschlagen hat. Billig ist sicher anders: Die Mittel/ Hochton Sets für die Fronttüren pendeln sich bei allen Herstellern bei etwa 300 Euro ein, die Fußraumlautsprecher kommen noch einmal mit rund 450 Euro hinzu. Sind ohne Verstärker auch schon 750 Schleifen, die einfach so mal weg sind. Als Verstärker habe ich mich für einen ETON Stealth entschieden. Der schlägt noch einmal mit 800 Euro rein, dazu Anschlußmaterial, Kabel, Stecker, Verbinder und eine Menge an Fusselteilen, die man auch nicht einfach so mal rumliegen hat. Dem Materialwert steht bei denen, die sich das nicht zutrauen in etwa noch einmal der Einbauwert entgegen und das macht es letzten Endes richtig teuer. Aber ich merke an dieser Stelle an: Das ist definitiv gerechtfertigt, denn der Aufwand zum Einbau ist sehr umfangreich. Allerdings sind in meinem Fall jetzt erst einmal nur die vorderen Lautsprecher getauscht, für die Lautsprecher hinten und den Center werden noch einmal rund 350 Euro fällig. Von GZ sind mir keine Treiber für hinten bekannt. Auf gut Glück jetzt einfach welche von einem anderen Hersteller mischen mag ich gerade nicht. Also habe ich diesen Part bisher noch ausgelassen. Der ETON bietet hier noch Anschlusskapazität so dass dieser Aspekt erst einmal nur aufgeschoben aber noch nicht aufgehoben ist. Die fertig konfektionierten Kabel zum Anschluss des Comands an den Verstärker sowie die abgehenden Leitungen zurück liegen schon parat.
Zum ETON Stealth: Der wird ziemlich gehyped, ist aber hinsichtlich Einstellmöglichkeiten und Bedienung schon umfangreich und relativ einfach in der Handhabung. Steuerung und Einstellung ist per App möglich und fast narrensicher. Wenn man weiss, was man tut... Zudem ist er recht klein. Vergleichsmöglichkeiten hatte ich hierzu leider keine mangels Verfügbarkeit in meiner unmittelbaren Umgebung. Sinnlos eine Auswahl zu bestellen um die im Shoot- Out verbliebenen wieder zurück zu senden empfand ich als unschön. Daher habe ich das ausgelassen. Möglich, dass ich dadurch auf einen Kick verzichtet habe, aber so what.
Die Aufrüstung habe ich dann stufenweise durchgeführt. Alleine für das Aufreißen des Wagens,Einbau der Brocken und abschließender Rückbau war schon ein ganzer Tag dahin. Das war allerdings spannend und lehrreich. Mercedes kocht auch nur mit Wasser und die neumodische Verclipsung der Türpappen hatte schon bei meinem Opel für Frust gesorgt. Hier ist MB gefühlt allerdings etwas stabiler aber auch nicht bedeutend anders. Wenn man das System aber einmal kapiert hat macht man auf Dauer weniger kaputt.
Der erste Schritt ohne Verstärker durch Tausch der Frontlautsprecher hat zumindest schon einmal für ein Aufhorchen gesorgt. Die Mitten und Höhen waren deutlich differenzierter und dennoch ausgewogen vernehmbar. Möglich, dass dies dem Umstand geschuldet ist, dass die Hochtöner mit Seidenkalotten ausgestattet sind. Mir sind aus der Vergangenheit Titan und generell Metallhochtöner zu scharf und dominant in Erinnerung geblieben auch wenn sie linealglatte Verläufe in ihrem Arbeitsspektrum aufzeigen mögen. Ich sehe auch diesen Punkt wie Du: Ich mag Klang so, wie ich ihn bevorzuge und nicht wie es mir ein Frequenzschrieb vorschreibt. Selbst wenn der neutral sein sollte. Mir beliebt dabei der Spaß einfach auf der Strecke.
Mit dem Tausch des ersten Fußraumwoofers gegen die Teppichtröte war plötzlich ein Ansatz von Fundament da. Nicht ausgeprägt und beeindruckend aber zumindest ein Anfang war gegeben. Im nächsten Schritt folgte der Einbau des zweiten Woofers und dem Verstärker. Danach stellte sich ein Übertritt in eine andere, neue und ungewohnte Klangwelt ein. Das hat mich tatsächlich zum ersten Mal beeindruckt auch wenn sich die Einstellungen des Stealth noch im Auslieferungszustand befanden. Lustige Anekdote am Rande: Als ich bei einem ACR Shop wegen Kleinteilen auch mal nach Fußraumbässen fragte winkte der Verkäufer in Hinblick auf die viel gelobten Burmesterbässe ab. Da gäbe es bessere Alternativen, so seine Meinung. Wenn ich es zudem richtig in Erinnerung habe gibt es unterschiedliche Versionen davon die sich auch preislich deutlich unterscheiden. Solche mit einfacher Spule und mit Doppelspulen. Da ich diesen Weg aber ohnehin nicht weiter gegangen bin habe ich das thematisch nicht weiter verfolgt.
Was mich an der bis dahin eingebauten Nachrüstlösung noch unzufrieden zurück gelassen hat war der Bass. Vorne war zwar etwas mehr Druck zu spüren, aber 20er Bässe können deutlich mehr als es hier der Fall ist. Nicht missverstehen: Da ist schon erheblich mehr vorhanden als ohne, wirklicher Kick fehlte mir noch. Um das mal experimentell auszugleichen habe ich mich an einen Beitrag hier im Forum erinnert in dem ein kleiner Bass im Kofferraum eingebaut wurde. Also wieder etwas recherchiert und einen Focal 20er Bass bestellt. Angetrieben wird der von einem kleinen Emphaser EA285 im Monobetrieb, der mitsamt der Box im Kofferraum eingezogen ist. Als Abgang nahm ich den Ausgang am Stealth zum Ansteuern, eine direkte Verbindung zum Comand hat er nicht.
Jetzt ist ein Bassfundament da, das mit dem ursprünglichen Setup rein gar nichts mehr gemein hat. Tief, satt, sauber kickt das Teil im richtigen Takt und verursacht Magengrummeln, dabei zaubert er mir immer wieder ein Grinsen ins Gesicht. Dabei ist das Ganze mit Ausnahme des Stealth unsichtbar im Auto verbaut. Für den habe ich noch keine sinnvolle Ecke gefunden.
Mein Fazit bisher: Das vollständige Einmessen habe ich noch vor mir, ein Mikro liegt auch schon bereit. Nur die Zeit fehlt mir bisher noch. Kommt aber sicher wenn ich irgendwo einen trockenen Platz gefunden habe, an dem ich mich mal für ein paar Stunden hinstellen kann. Die Einstellmöglichkeiten der App habe ich weitgehend schon vorgenommen mit zumindest für mich passablen Ergebnis. Vielleicht steckt ja noch ein weiteres Pfund in der richtigen Abstimmung (Stichwort Laufzeitkorrektur und Anpassung).
Musikalische Grüße!
Ist hier im Forum jemand der aus der Umgebung Stuttgart ist und die Nachrüstung des Soundsystems von CarHifi Borna hat?
Gerne per PN
Sehr interessantes Thema, vielen Dank für dein ausführlichen Bericht.
Ich bin aus dem Team "Burmester ist geil" - für mich einer der besten Anlagen die ich in neueren Autos bis jetzt gehört habe. Ich höre hauptsächlich House, Techno und alles in die Richtung. Bässe sind mir also am wichtigsten, aber genau so die Ausgewogenheit. Burmester liefert da für mich sehr gut ab, in meinem Coupe sind die Bässe teilweise so stark, dass ich glaube den Bass-Regler im EQ-Menü nach oben gedreht zu haben. Aber Fehlanzeige, steht immer auf 0. Wenn ich auf +10 stelle ist der Bass so pregnant (und nicht am Übersteuern) dass ich ihn gleich wieder auf 0 Stelle da ich Angst um platzende Membranen habe. Auch das angesprochene Lautstärke Thema von euch, kann ich nicht nachvollziehen, bei mir sind 100% Lautstärke Ohrenbetäubend laut. Wenn ich Auto fahre komme ich nie über die 80% Grenze und ich höre immer Laut Musik, so dass Beifahrer sich dadrüber häufiger beschweren.
Hallo,
den Bass kann ich bei mir auch "reinknallen" bis zum Abwinken. Das Problem dabei ist "lediglich" , das ab Drehschalterstellung "7" der Bass derart übersteuert, das es nur noch in Richtung tiefes Brummen geht. Verständlich ist dann nichts mehr. Die Speaker habe ich von einem guten Car HiFi überprüfen lassen, sind i.O. Auch die diversesten Schalter und deren Einstellungen und "Menuprogramme" brachten da nichts. Die Lautstàrke ist bei mir halt viel zu leise, zumal ich das auch gut mit dem Vorgänger-FZ vergleichen kann, das sowohl als es noch die MB Basisanlage hatte bzw. als ich die Anlage dort umgerüstet hatte, um Klassen lauter war. Ich bin im übrigen auch ein "guter Freund" der Burmester Anlage.
In diesem Sinn...
Jo
Es gibt ja gewisse Einstellungen wie Bass boost bei denen es unsauber und leiser wird. Habt ihr wirklich alles durch an Einstellungen die es gibt oder alle mal getestet die empfohlen werden? Bin mit der Lautstärke und alles auf 0 zufrieden. Verstehe auch nicht wie man auf die Idee kommt den Bass durch +7 bewusst zu übersteuern. Es kann sich nicht gut anhören selbst wenn die Lautsprecher das mitmachen würden.
Bei mir gibt es IIRC kein 'Bass boost'. Schaue aber nochmal nach.
Und meinst Du ehrlich, halbe Legionen stören sich am Burmester im 205 in Bezug darauf, was man fürs Geld bekam und im Vergleich zum 204 usw., wenn da nichts dran wäre?
@ Lil irgendwas
ob du das verstehst oder nicht liegt vermutlich an deinen Negativ -"Intellekt".
Scheint hier wie in fast jedem anderen Thread auch, wieder mal ins "hochintelligentem Schlaumeiertum" abzudriften. Das tue ich mir nun doch nicht mehr an.
In diesem Sinn....
Jo