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ByeBye Elektroauto, Hallo Wasserstoff-Technik von Honda!?

Themenstarteram 1. Juni 2017 um 15:44

Honda hat eine neue Wasserstoff-Technik vorgestellt. Vorteile sollen sein, dass sie Reichweiten wie die eines Benzinfahrzeugs ermöglicht und das gleichzeitig auch noch ganz umweltfreundlich. Ewige Ladezeiten wären damit Geschichte.

Der Honda Clarity, der das alles möglich macht, soll fast nicht zu hören sein im Straßenverkehr, auch die Leistung und das Fahrgefühl sollen vergleichbare Modelle aus dem Elektrobereich überholen. Dasselbe soll Handling und Fahrverhalten betreffen.

Was meint ihr? Ist das die Zukunft? Kann das was werden? Nachdem hierzulande ja fast keiner so richtig mit den Elektroautos warmwerden möchte, wäre eine andere Lösung ja nur sinnvoll und notwendig.

Beste Antwort im Thema
am 7. Juni 2017 um 6:27

Ja, nur diese Autos fahren dann damit etwa 250.000km. Für eine Brennstoffzelle braucht man 30-40g Platin, die dann auch nur etwa 100.000km hält.

Aber selbst das sehe ich bei effzientem Einsatz nicht als Problem, sondern die Herstellung des Wasserstoffs selbst. Aus Dampfreformation (also durch Abspaltung von CO2 auf Erdgas, dabei wird das CO2 in die Atmosphäre entlassen!) kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Da könnte man das Erdgas genausogut in einem Verbrenner verfeuern. So wird aber billiger Wasserstoff derzeit hergestellt. Witzigerweise rechnen aber alle mit dem günstigen Preis für die Unterhaltskosten eines H2-Autos. Wasserstoff aus regenerativen Quellen mittels Elektrolyse wird deutlich teurer sein. Und dann rechnet sich ein H2-Auto nicht mehr, wenn man gut 100€ für 500km ausgibt, bei wohlgemerkt etwa 150PS.

Das nächste ist die Wirkungsgradkette. Die Elektrolyse hat 80%, dann muß man das Gas irgendwie lagern. Also entweder kühlen oder komprimieren, macht nochmal -10%. Die Brennstoffzelle selbst arbeitet mit etwa 65%, der Wechselrichter mit 90%, ebenso der E-Motor. Kommt man auf einen Gesamtwirkungsgrad von 38%.

Beim BEV sieht das anders aus. Ladewirkungsgrad ist 90%, dann kommt schon der Wechselrichter und der Motor. Macht eines Gesamtwirkungsgrad von 73%. Auf deutsch, von der elektrischen Primärenergie (erst mal egal, wie sie erzeugt wird) braucht das FCEV etwa doppelt soviel wie ein BEV.

Vorsicht, viel zu lesen!

http://www.e-connected.at/.../...s%20CO2-freie%20Endenergietraeger.pdf

Grüße,

Zeph

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nett...obacht festhalten: dieses tolle Teil IST ein Elektroauto :D

Man hat nur die Batterie geschrumpft und dafür noch den ganzen Wasserstoff-Krempel reingequetscht.

(Brennstoffzellen sind zu träge, wenn du auf's Gas latschst)

Kann man machen. Konnte man schon vor 20 Jahren. Steht die Wasserstoff A-Klasse vom Daimler aus den 90ern noch irgendwo rum?

Hat wie immer den für die Technik üblichen Arsch voll Problemen.

Prognose: wird nix. Zu teuer, zu komplex.

am 1. Juni 2017 um 16:07

Weiteres Problem ist die fehlende Infrastruktur

BMW hatte das schon beim ersten 7er kurz vor der Serienreife. Die haben imho bloß nix umgewandelt, sondern den Wasserstoff direkt verfeuert. Größtes Problem damals war wohl die nicht ganz einfache Lagerung.

 

mfg

Das war aber bei weitem nicht der erste 7er, sondern der E68. Und (offiziell) war es keine Vorserie, sondern Serie, da die Fahrzeuge tatsächlich an ausgewählte Kunden gegeben wurden.

Nein, ich meinte schon den E23. Jetzt frag mich bitte nicht nach der AMS, wo das damals stand.

Das war mir tatsächlich neu, danke für die Info!

"So begann Anfang der 1980er Jahre ein zukunftsweisendes Experiment: In Zusammenarbeit mit der Deutschen Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DFVLR) wurden ein BMW 735i und ein 745i für den bivalenten Betrieb mit flüssigem Wasserstoff und Benzin umgerüstet."

Quelle: http://www.bmw-e23-club.de/index.php?...

Themenstarteram 2. Juni 2017 um 8:52

Zitat:

@Stefan_Raba schrieb am 1. Juni 2017 um 18:02:43 Uhr:

nett...obacht festhalten: dieses tolle Teil IST ein Elektroauto :D

Man hat nur die Batterie geschrumpft und dafür noch den ganzen Wasserstoff-Krempel reingequetscht.

(Brennstoffzellen sind zu träge, wenn du auf's Gas latschst)

Kann man machen. Konnte man schon vor 20 Jahren. Steht die Wasserstoff A-Klasse vom Daimler aus den 90ern noch irgendwo rum?

Hat wie immer den für die Technik üblichen Arsch voll Problemen.

Prognose: wird nix. Zu teuer, zu komplex.

Ich weiß :) Aber durch die Wasserstoff-Technik grenzt es sich von den "reinen" Elektroautos ab. Alleine durch die wegfallenden ewigen Ladezeiten. Die haben mich nämlich ebenfalls bislang vom Kauf eines Elektroautos abgehalten. Mit fast 60.000 Euro für das Teil ist es tatsächlich sehr teuer. Mir zumindest, ich zähle mich zu den Otto-Normalverbrauchern. Bislang wird ja weiterhin versucht, den Verkauf "reiner" Elektroautos hier in Deutschland anzukurbeln. Ich glaube auch, dass sie die zusätzliche Wasserstoff-Technik erstmal hinten anstellen muss. Leider!

Themenstarteram 2. Juni 2017 um 8:55

Zitat:

@Rael_Imperial schrieb am 1. Juni 2017 um 23:18:33 Uhr:

Das war mir tatsächlich neu, danke für die Info!

"So begann Anfang der 1980er Jahre ein zukunftsweisendes Experiment: In Zusammenarbeit mit der Deutschen Forschungs- und Versuchsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DFVLR) wurden ein BMW 735i und ein 745i für den bivalenten Betrieb mit flüssigem Wasserstoff und Benzin umgerüstet."

Quelle: http://www.bmw-e23-club.de/index.php?...

Das war auch mir neu. Interessant. Aber wenn die Technik tatsächlich schon SO LANGE bekannt ist, warum wurde das nicht längst schon in Angriff genommen? Ist es denn wirklich so komplex, die Wasserstoff-Technik mit Elektromotoren zu "kombinieren"?

Themenstarteram 2. Juni 2017 um 8:56

Zitat:

@Fexplorer schrieb am 1. Juni 2017 um 18:07:15 Uhr:

Weiteres Problem ist die fehlende Infrastruktur

Wie meinst Du das genau?

Der Wasserstoff muss irgendwo her kommen

Via Elektrolyse hat man man wieder Verluste (eta rund 70%),

via Reformation aus Erdgas - die einzig großserientaugliche Version - ebenso, und da hätte man das Erdgas auch direkt verfeuern können.

Wasserstoffautos klingen zwar toll, sind aber, zumindest so lange wie keine unbegrenzte kostengünstige Energie zur Verfügung steht - was wiederum nur mit Fusion / Fission möglich ist, und keineswegs mit Erneuerbaren - vollkommener Unsinn.

am 2. Juni 2017 um 9:45

@MartinWessel Ladestationen gibt es mittlerweile relativ viele. Die lassen sich auch vergleichsweise einfach in das Stromnetz integrieren. Um Wasserstofftankstellen aufzumachen bedarf es deutlich mehr Aufwand. Und es gibt kaum welche. Interessamt sind Überlegungen Wasserstoff zu produzieren wenn man den Strom der z.B. nachts aus der Windkraft zu viel ist nutzen kann. Den könnte man aber auch zu Methan umwandeln und im verbrenner umsetzen.

 

Ein Riesenproblem beim wasserstoff ist die Lagerung. Beim Toyota Mirai wird meine ich ein Drucktank bei 700 bar genutzt. Schön und einfach ist das nicht. Die anderen Lagerungsmöglichkeiten sind da auch nicht besser. Zudem kommen bei der Brennstoffzelle noch die hohen Kosten für die Zelle selber hinzu. Der Workungsgrad eines Brennstoffzellenauto ist auch nochmal ein gutes Stück (ich meine ca. 20%) schlechter als der eines Batteriegestützen Systems.

 

Ist ein Brennstoffzellenauto nicht eher ein Hybrid als ein Elektrofahrzeug? Man hat ja 2 Energiewandler und 2 Speicher.

am 2. Juni 2017 um 10:21

Unbestritten ist der Vorteil des schnellen Tanken, wenn nicht, ja, wenn irgendwo Wasserstofftankstellen rumstehen würden. In Österreich gibt es ganze vier (!) Stück davon! In Deutschland irgendwo bei 30. Ladesäulen gibt's mehr, zwar dauert der Ladevorgang lange, aber ich kriege die Kiste quasi überall voll. Denn eines geht beim FCEV nicht: Mit dem Reservekanister losjuckeln und etwas Wasserstoff im Feld einfüllen.

Und was neben der Erzeugung des Wasserstoffs auch gerne vergessen wird: Die Brennstoffzelle ist ebenso eine galvanische Zelle, die wie der Akku in einem BEV (Battery EV) verschleisst. Will sagen: Die muß während eines Autolebens wahrscheinlich auch mal getauscht werden. Sicher nicht billig.

Grüße,

Zeph

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 1. Juni 2017 um 21:21:45 Uhr:

BMW hatte das schon beim ersten 7er kurz vor der Serienreife. Die haben imho bloß nix umgewandelt, sondern den Wasserstoff direkt verfeuert. Größtes Problem damals war wohl die nicht ganz einfache Lagerung.

Dazu das Problem sehr hoher NOx Werte (die sich aber über Kat einfach vermindern lassen) und das seeehr seltsame Zündverhalten. Die Mindestzündenergie ist verdammt gering.

Aktuell ist in einem Brennstoffzellenfahrzeug etwa Platin für über 1000€ Marktwert verbaut. Was dann die Zelle mit dem verarbeiteten Platin samt Membranen & Co kostet kann man sich "ausrechnen". 20 kWh Akku kosten im Einkauf unter 6000€, "ready to run".

am 3. Juni 2017 um 5:18

Vorallem wird LiIon-Akkus immer vorgeworfen "seltene Erden" zu verwenden. Erstens stimmt dies nicht (sämtliche Elemente gibt's zuhauf inklusive Lithium) und die wenigsten was Seltene Erden (bezeichnet eine Gruppe von besonderen Metallen im Periodensystem) wirklich sind.

Aber die Brennstoffzelle wird als der Heilsbringer bezeichnet, wo dann wirklich teure und seltene Metalle verbaut sind...

Grüße,

Zeph

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