C-Klasse bricht auf Verkehrsübungsplatz unkontrollierbar aus
Hallo liebe Community,
bei einer Trainingseinheit auf dem Verkehrsübungsplatz bricht meine 15 Monate alte C-Klasse unkontrollierbar aus und schießt einen Erdwall hinauf. Die Übung lautete, den Wagen auf einer Gleitfläche aus 60 km/h mit einer Vollbremsung und weiterhin vollgebremst geradeaus auf der Fläche zu halten.
Nach der Radarmessung fuhr das Fahrzeug 62 km/h, brach aber gleich nach der Bremsung mit dem Heck aus, raste unlenkbar über die angrenzende Asphaltfläche und kam erst auf einem ca. 2 m hohen Erdwall zum Stehen. Der Trainer beobachtete die Situation und wies die Fahrerin an, auf der Bremse zu bleiben und gegenzulenken, was sie auch tat. Dies konnte er an den blinkenden Bremslichtern und dem Lenkeinschlag sehen, wie auch im Unfallbericht und den Zeugenaussagen zu lesen war.
Ein Unfall, sozusagen unter Laborbedingungen und bei einer Übung, die von ca. 1000 Autos und mehr oder weniger begabten Fahrern im Jahr unbeschadet bewältigt wird.
Der Schaden war entsprechend, das Fahrzeug kam in die Werkstatt und es wurde der Fehlerspeicher ausgelesen. Ergebnis, kein Fehler vorhanden, alle Systeme funktionierten einwandfrei. Aussage des Serviceleiters von Mercedes, da er nicht dabei war, kann er sich kein Bild davon machen und eine Fehlfunktion sei auszuschließen.
Also wenn im Fehlerspeicher kein Fehler ist, funktioniert das Auto und das wird überhaupt nicht mehr in Frage gestellt. Eine weitere Überprüfung des Systems darf der Kunde gerne anstoßen, allerdings hat er bei negativem Ergebnis die Kosten zu tragen. So eine Untersuchung beginnt bei ca. 3000 EUR, Fahrzeug ist dann erstmal weg und mit weiteren Kosten ist ebenfalls zu rechnen.
Jetzt steht da ein Jahreswagen mit 16 Tkm und Garantie, mit dem ich keinen mehr auf einen Übungsplatz schicken würde. Und was ist, wenn die Situation nicht mehr auf einem Übungsplatz, sondern auf einer Landstraße bei Glätte im November entsteht und man, statt auf den Seitenstreifen zu bremsen, unkontrolliert in den Gegenverkehr gerät, d.h. wie sicher ist das Auto überhaupt noch?
Kann mir hier jemand einen Rat geben, was man hier machen kann?
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28 Antworten
Mit welcher Bereifung? Und mit ABS?
Ich würde versuchen den Fehler zu reproduzieren, natürlich dort wo keine Hindernisse sind. Sollte das Fahrverhalten erneut auftreten, ab zu Mercedes.
Sommerreifen, ABS, ESP und keine Ahnung was. Das Fahrzeug ist BJ 2020.
Falsches Forum.
Ist ein 205er.
Naja, aber unabhängig ob die Systeme alle richtig funktioniert haben ist die Frage ob das setup auf dem Verkehrspbungsplatz so richtig gewählt ist. Meinem Verständnis nach muss genug Auslaufzone vorhanden sein, etc. dass im worst-case Fall nichts passieren kann. Das heißt auch wenn ein Lada, Dacia oder sonst ein Fahrzeug ohne jeglichen Systeme und bei absoluter Fehlhandlung des Fahrers in Schleudern gerät, nichts passieren kann. Auf einem Verkehrsübungsplatz provoziert man genau solche Situationen um Fahrer auf unvorhergesehene Situationen im Straßenverkehr vorzubereiten. Was soll denn das Auto falsch gemacht haben bzw. Was soll denn ausgefallen sein? Mir fehlt da jegliche Phantasie und für mich ist eine Fehlbedienung in Kombination mit falschen Randbedingungen die wahrscheinlichste Ursache….
Ich kenne diese Übung und wiederhole den Kurs jedes Jahr, zuletzt mit einem S205. Das Auto schleudert / rutscht auf der Gleitfläche (was es ja auch soll), bekommt aber direkt wieder Grip sobald man die Gleitfläche verlässt und auf den Asphalt kommt bzw. die Kiste eingefangen hat und ausläuft.
Bei dem Bild hier fehlt mir persönlich der Eindruck des "Rutschens". Sprich wenn ein Fahrzeug rutscht, blockieren die Räder und dann schiebt sich ein Keil von Erde vor dem Reifen her. Spätestens auf dem Weg den Wall hinauf müsste man doch Spuren in der Wiese sehen, oder ?
Natürlich war ich nicht dabei und kann es nur aus den zur Diskussion gestellten Bildern bewerten aber für mich sieht das wie ein Bedienfehler aus. Wenn man das erste Mal die Übung fährt erschreckt man sich und verwechselt vielleicht Gas und Bremse ?
Zitat:
@Steven1178 schrieb am 8. Juni 2022 um 08:30:52 Uhr:
Ich kenne diese Übung und wiederhole den Kurs jedes Jahr, zuletzt mit einem S205. Das Auto schleudert / rutscht auf der Gleitfläche (was es ja auch soll), bekommt aber direkt wieder Grip sobald man die Gleitfläche verlässt und auf den Asphalt kommt bzw. die Kiste eingefangen hat und ausläuft.
Bei dem Bild hier fehlt mir persönlich der Eindruck des "Rutschens". Sprich wenn ein Fahrzeug rutscht, blockieren die Räder und dann schiebt sich ein Keil von Erde vor dem Reifen her. Spätestens auf dem Weg den Wall hinauf müsste man doch Spuren in der Wiese sehen, oder ?
Natürlich war ich nicht dabei und kann es nur aus den zur Diskussion gestellten Bildern bewerten aber für mich sieht das wie ein Bedienfehler aus. Wenn man das erste Mal die Übung fährt erschreckt man sich und verwechselt vielleicht Gas und Bremse ?
Ich war logischerweise auch nicht dabei. Aber die Bilder geben in meinen Augen auch keinerlei Hinweis, dass jemand auf der Bremse gestanden hat…
Ohne es zu wissen und jemanden zu nah treten zu wollen, möchte ich nicht ausschließen, dass da jemand mit der Situation überfordert war.
Die Aussagen des Trainers und anderer Augenzeugen sagen lt. TE aber, daß voll gebremst und gegengelenkt wurde .
Frage an den TE: War das denn jetzt Dein eigenes Auto? Im 1. Satz schreibst Du "meine", weiter unten ist von der Fahrerin die Rede.
Zitat:
@thosch9 schrieb am 7. Juni 2022 um 15:24:06 Uhr:
Nach der Radarmessung fuhr das Fahrzeug 62 km/h, brach aber gleich nach der Bremsung mit dem Heck aus, raste unlenkbar über die angrenzende Asphaltfläche und kam erst auf einem ca. 2 m hohen Erdwall zum Stehen. Der Trainer beobachtete die Situation und wies die Fahrerin an, auf der Bremse zu bleiben und gegenzulenken, was sie auch tat.
Also dieses Zitat und die Bilder werfen für mich eine Frage auf:
Wir reden da von vielleicht 3 Sekunden bei Tempo 62 vom Zeitpunkt des Ausbrechens bis zum Stillstand.
In der Zeit, inkl. Schock, Reaktionszeit hat der Trainer der Fahrerin obige Anweisungen gegeben und sie hat sie daraufhin umgesetzt.
Ich war auch nicht dabei, aber ich würde vermuten dass der Trainer den Satz nicht mal voll aussprechen konnte bis der Wagen da oben stand.
Ich kann mir auch nur sehr schwer vorstellen dass es sich hier nicht um eine Fehlbedienung handelte.
Mercedes wird hier sicher nicht tätig werden. Sonst kann man denen ja bei jedem Unfall erzählen dass ein Assistent den Unfall aktiv verursacht hat.
Welche Assis sind denn überhaupt bei dem Auto verbaut und könnten für den Fehler verantwortlich sein?
Es gibt nicht viele Assis die das komplette Fahrzeug entgegen der Bedienung kapern könnten...
Ich würde auf genau diesem Übungsplatz die Situation 1:1 nachstellen. Wenn nötig mehrmals.
Dann weiß ich, ob’s am Auto oder Fahrer/rin
lag/ liegt.
Ich war schon auf vielen fahrtraining, sowas habe ich jedoch nur bei ausgeschaltetem ESP gesehen.
Da war wohl die Fahrerin überfordert.
Vor vielen Jahren ist bei einem Motorradtraining bei einer geradeaus Bremsübung auf bewässerter Strecke auch das einzige Bike, das damals schon ABS hatte, gestürzt. War auch irgendwie unerklärlich, Fahrfehler wurde auch vermutet.
Ich würde auch versuchen, mit diesem Auto die Übung auf dem gleichen Platz zu wiederholen. Sollte doch auch im Interesse des Übungsplatz-Besitzers sein festzustellen, was da los war. Gas und Bremse gleichzeitig? Analog Schaltgetriebe wo Kupplung und Bremse gleichzeitig Standard wäre, in dieser Situation?
Wen gegengelenkt wurde und das Auto geradeaus gefahren ist, warum stehen die Räder auf dem Hügel geradeaus. Das war für mich ein klarer Fahrfehler.
Sorry,
aber wenn ich diesen Verkehrsübungsplatz sehe, frage ich mich:
1.) Wieso man in den Sicherheitszonen Betonleitelemente integriert ?
2.) Warum sich direkt ein Hügel mit starken Böschungswinkel neben der Strecke befindet ?
Und dann kommen die nächsten Fragen auf:
1.) Wie kann man in so einem Winkel von der Gleitfläche abkommen und das auf einem Bereich ohne Wasserhindernisse und Dynamikplatte (zumindest erkenne ich diese nicht und 62 km/h legts auch nicht nahe) ? Bei der Geschwindigkeit wird es die Vollbremsung ohne jegliche Lenkbewegung gewesen sein, richtig ?
2.) Hat dort der Instruktor evtl. schlecht angeleitet oder war die Fahrerin absolute ungeeignete Fahranfängerin ?
Welcher VK-Übungsplatz ist das eigentlich ?