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Cabrio Heckscheibe C70 kleben

Volvo C70 1 (N)
Themenstarteram 9. Juni 2019 um 10:57

Hallo,

ich möchte hier mal einen Tip geben wie man dauerhaft die Heckscheibe am C70 Cabrio mit dem Stoffdach verklebt. Das Problem betrifft ja früher oder später alle Cabrio Fahrer. Der Kleber altert, die Stoffhaut schrumpft und schon löst sich die Scheibe. Den wirklich dauerhaften Erfolg habe ich mit Sikaflex 252 Konstruktionskleber schwarz und einen Scheibenprimer schwarz erzielt. Die alten Kleberreste habe ich so gut es ging mit einem Messer an der Stoffinnenseite entfernt. Der Klebestreifen der auf der Scheibe verbleibt habe ich komplett mit einem Ceranfeld Schaber abgelöst. Das ist wichtig, das hier keinerlei Rückstände verbleiben. Alle vorherigen Versuche sind nämlich an dem Streifen und fehlender Haftung gescheitert. Danach habe ich alle Klebeflächen penibelst mit Aceton gereinigt und den Schwarzprimer sowohl auf die Innenseite des Stoffverdecke und die Klebefläche der Scheibe aufgetragen. Dann wird Sikaflex Kleber beidseitig mit einer hochwertigen Kartuschenpistole aufgetragen. Ich betone hochwertig weil der Kleber extrem zäh ist und minderwertige Pistolen schnell an ihre Belastbarkeit geraten. Ruhig ein wenig dicker in Raupenform dann auftragen.Überschüssige Kleberreste kann man in ausgehärteten Zustand problemlos mit dem Messer entfernen.

Das Verdeck war die ganze Zeit in hinten geöffneter und damit entspannter Stellung. Fixierhilfen wie Saugnäpfe oä die in den ganzen Sets zu überteuerten Preisen angeboten werden,wurden hierbei nicht benötigt. Nach 12 Stunden war das Verdeck schon wieder belastbar und man könnte es wieder komplett auf Spannung bringen.

Ich hoffe dieser Tip hilft dem einen oder anderen weiter.

Viele Grüße

Frank

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 9. Juni 2019 um 10:57

Hallo,

ich möchte hier mal einen Tip geben wie man dauerhaft die Heckscheibe am C70 Cabrio mit dem Stoffdach verklebt. Das Problem betrifft ja früher oder später alle Cabrio Fahrer. Der Kleber altert, die Stoffhaut schrumpft und schon löst sich die Scheibe. Den wirklich dauerhaften Erfolg habe ich mit Sikaflex 252 Konstruktionskleber schwarz und einen Scheibenprimer schwarz erzielt. Die alten Kleberreste habe ich so gut es ging mit einem Messer an der Stoffinnenseite entfernt. Der Klebestreifen der auf der Scheibe verbleibt habe ich komplett mit einem Ceranfeld Schaber abgelöst. Das ist wichtig, das hier keinerlei Rückstände verbleiben. Alle vorherigen Versuche sind nämlich an dem Streifen und fehlender Haftung gescheitert. Danach habe ich alle Klebeflächen penibelst mit Aceton gereinigt und den Schwarzprimer sowohl auf die Innenseite des Stoffverdecke und die Klebefläche der Scheibe aufgetragen. Dann wird Sikaflex Kleber beidseitig mit einer hochwertigen Kartuschenpistole aufgetragen. Ich betone hochwertig weil der Kleber extrem zäh ist und minderwertige Pistolen schnell an ihre Belastbarkeit geraten. Ruhig ein wenig dicker in Raupenform dann auftragen.Überschüssige Kleberreste kann man in ausgehärteten Zustand problemlos mit dem Messer entfernen.

Das Verdeck war die ganze Zeit in hinten geöffneter und damit entspannter Stellung. Fixierhilfen wie Saugnäpfe oä die in den ganzen Sets zu überteuerten Preisen angeboten werden,wurden hierbei nicht benötigt. Nach 12 Stunden war das Verdeck schon wieder belastbar und man könnte es wieder komplett auf Spannung bringen.

Ich hoffe dieser Tip hilft dem einen oder anderen weiter.

Viele Grüße

Frank

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Vielen Dank für deine Ausführungen.

Grüße

Thomas

Gibt es hier jemanden, der Langzeiterfahrungen mit einer solchen Do-it-yourself-Reparatur hat?

Gruß Thomas

Also, diese Art von Klebung hat bei mir 4 Wochen gehalten - ich kann sie nicht empfehlen.

 

Gruß Thomas

Ich habe meine losen Stellen vom Sattler kleben lassen. Mal sehen wie lange das hält.?

Hallo zusammen

meine Erfahrungen der DIY-Lösung haben sich mittlerweile auch ins Gegenteil gekehrt.

Nachdem ich jetzt etwa 4 Jahre Ruhe hatte, löst sich überall der Kleber wieder.

Da bei mir auch die Spannseile nach 21 Jahren eher "Schlaff"seile sind, werde ich nächstes Frühjahr einen Sattler mit dem Einbau eines neuen Verdecks beauftragen.

Dann habe ich hoffentlich etwas länger Ruhe. Sollte sich lohnen, da ich eigentlich beabsichtige, in 9 Jahren ein H aufs Kennzeichen zu bekommen :D:cool:

Gruß

Tomkrieg

Themenstarteram 15. September 2020 um 16:29

Hallo. Kurzer Lagebericht, Stand 15.09.2020.Die geklebte Heckscheibe löst sich an keiner einzigen Stelle. Bombenfest. Also die Reparatur scheint dauerhaft zu halten. Trotz hohen Temperaturen und ständigem Dach auf/Dach zu im Alltagsbetrieb. Penibelste Vorarbeit ist wohl der Schlüssel zu diesem Ergebnis.

Gruss

Frank

am 15. September 2020 um 17:25

Vorarbeit u Sauberkeit ist da immer der Schlüssel und guter kleber

C70/2001

Grundsätzlich entspricht meine Vorgehensweise der von frankdo33 beschriebenen, die mich auch veranlasst hat, es selbst zu probieren. Ich habe sehr viel Erfahrung im semiprofessionellen Handwerk, nicht jedoch in dieser bestimmten Disziplin.

Ausgangssituation: Die Scheibe hing quasi nur noch am unteren Rahmen und an der Innenverkleidung des Verdecks.

Nach längerer Recherche inkl. einiger Videos hauptsächlich den Sika-Kleber betreffend und Rücksprache mit einem Sika-Mitarbeiter, habe ich mich an die Arbeit gemacht.

Wie oben beschrieben, muss das Verdeck gerade soviel entspannt sein, dass die Scheibe einigermaßen gleichmäßig im Auschnitt liegt, wenn sie von innen dagegen gedrückt wird. Ich habe mich mit dem Kopfteil einer Luftmatratze beholfen, welches ich nach Auftrag des Klebers so aufgepumpt habe, dass die Klebeflächen für die Anfangshaftung ausreichend dicht aufeinanderlagen, aber nicht aufeinder gepresst werden. Unbedingt vor dem aktiven Verkleben „üben“, um die optimale Position des „Luftpolsters“ zu bestimmen. Auch muss das Ventil während des Vorgangs zugänglich bleiben. Die Luftmatratze im aufgempumptem Zustand dazwischen zu klemmen, empfehle ich nicht. Zu viel Bewegung. Die Kleberdicke muss wegen seiner dauerelastischen Eigenschaften, im Gegensatz zu z. B. Holzleim, ein gewisses Maß haben, um seine hohe Haftung zu erreichen. So wurde es in irgendeinem youtube-Video beschrieben, was mir sofort einleuchtet.

Da ich für eine Einklebung in einem Schritt keine optimale Verdecksstellung fand, bei der der Auschnitt gleichmäßig, und faltenfrei (insbesondere in den Ecken) auf der Scheibe aufliegt, habe ich in zwei Schritten mit jeweils für jeden Schritt optimaler Verdeckstellung gearbeitet. Im ersten Schritt habe ich die kurzen Seitenränder, und im zweiten die Oberseite verklebt. Für die Oberseite musste das Verdeck etwas weiter geöffnet sein, wobei der Falteneffekt dann durch die Verklebung im ersten Schritt unterdrückt wurde. Ist das Verdeck für die Verklebung der Oberseite zu weit geschlossen, kommt es an der oberen Ausschnittsseite wegen des benötigten Spannungsaufbaus durch die fehlende Verklebung viel zu hoch zu liegen. Zwischen den Schritten lagen ca. 12 Stunden Pause, nach denen die erste Klebung schon bombenfest war.

Der Abstand des Verdecks zur „Hutablage“ lag beim ersten Schritt bei ca. 2cm und beim zweiten Schritt bei ca. 5cm. Ist aber wahrscheinlich von diversen Bedingungen abhängig.

Im Normalzustand ist die Scheibe zwischen zwei Stofflagen mithilfe zweier paralleler Klebestreifen eingefasst. Dabei sind die Stofflagen mit dem inneren Klebestreifen direkt, beidseitig mit der Scheibe verklebt und mit dem äußeren Klebestreifen sind die beiden Stofflagen miteinander verklebt. So wird die Haltekraft maximiert und gleichmäßig verteilt.

In meinem Fall betraf das bei dem Alter zu erwartende Versagen der Verklebung zuerst den Klebestreifen auf der Scheibenaußenseite und die Verklebung der Stofflagen, wahrscheinlich hauptsächlich durch die durch Bewitterung (UV, Temperaturschwankungen, ...) verursachte Alterung des Klebers.

Zunächst habe ich möglichst viel des alten Klebers versucht zu entfernen. Den größten Teil des auf der Scheibe befindlichen, alten Klebers, habe ich erst mit einem lang ausgefahrenen Cuttermesser bis auf eine hauchdünne Schicht abgetragen. Der Rest ließ sich dann mit einem Ceranschaber gut von der Scheibe beseitigen. Tipp: Neues Messer einlegen, falls der Schaber schon einiges auf dem Buckel bzw. Kerben in der Klinge hat. Die Klebflächen auf den (weichen) Textiloberflächen habe ich mit Cuttermesser und Drahtbürste so gut es ging von (losem) Kleber befreit. Achtung: Vorsicht mit dem Messer, da man leicht den Stoff beschädigt.

Dann habe ich alle Klebeflächen mit Aceton gründlich gereinigt. Da der Verdeckausschnitt nicht überall gleichmäßig dem auf der Scheibe aufgedruckten Schwarzübergang folgt, habe ich die Klebestreifen auf der Scheibe mit Malerkrepp abgeklebt/markiert, um die zu behandelnden Klebeflächen später genau bestimmen zu können.

Danach habe ich ALLE Klebeflächen mit „SIKA Activator 207“ mit Pinsel eingestrichen. Nach mindestens 15 Minuten Ablüftzeit habe ich die Klebeflächen mit „SIKA Primer“ eingestrichen. Nach weiteren mindestens 15 Minuten Ablüftung habe ich dann eine „Wurst“ „SIKA 252“ EINSEITIG auf die Klebeflächen, und zwar auf den Scheibenrand und auf die innere Stofflage aufgetragen, und sofort leicht (durch Aufpumpen der Luftmatratze) zusammengebracht. Die Anfangshaftung ist sehr gut und hält die beiden Klebeflächen einigermaßen in Position. Für kleinere Korrekturen bzw. Fixierungen habe stellenweise mit Malerkrepp von außen nachgeholfen. Den zweiten Teil der Klebung habe ich dann am Folgetag ähnlich ausgeführt. In die Außenscheibe ragendes, herausgeqollends Activator-/Primer-/Klebermaterial kann man vorsichtig mit Cuttermesser und Ceranschaber beseitigen.

Die Haltbarkeit bzw. den Erfolg der Klebung kann man bei dem Klebestreifen auf der Scheibe sofort überprüfen bzw. gelingt besser, da man eine feste Auflagefläche, nämlich die in Position gehaltene Scheibe hat. Die Kontrolle der Klebung des äußeren Klebestreifens, nämlich die beiden Stoffe außerhalb des Scheibenrandes miteinander, ist wegen Unzugänglichkeit schwierig bzw. nicht möglich. Da hilft nur hoffen und die Zuversicht, dass sich durch die Dicke der „Kleberwurst“ und die Nähe zu dem auf der Scheibe liegenden Nachbarstreifen, die beiden Stoffoberflächen schon „finden“ bzw. nahe genug zueinander gebracht werden.

Nach einem Tag Durchtrocknung konnte ich das Dach problemlos schließen, und die Verklebungen machen den Eindruck, nie wieder aufzugehen.

Ich werde berichten. Jetzt steht er erstmal bis April (mit leicht entspanntem Verdeck) im Winterlager.

Moin,

vielen Dank für diese ausführliche und infomativen

Bericht.

Hier ein Update meiner vor über einer Woche durchgeführten Heckscheibenreparatur. Ich habe den Wagen seitdem mit geschlossenem Verdeck im Winterlager stehen. Bis jetzt hat sich an der Klebestelle rein gar nichts getan. Alles immer noch bombenfest. Ich werde das Dach in geschlossenem, also gespanntem Zustand überwintern und zwischendurch mal nachsehen. Ich werde berichten.

Hier ein weiteres Update nach drei Wochen mit geschlossenem (gespanntem) Verdeck im Winterlager. Die Heckscheibe sitzt wie am ersten Tag bombenfest!!

Themenstarteram 23. November 2020 um 5:17

Update auch von mir. Bombenfest. Noch nicht mal ansatzweise die kleinste Stelle sichtbar ,die sich lösen könnte. Penibelste Vorarbeit und der richtige Kleber sind definitiv der Schlüssel dazu.

Und noch ein Update aus dem Winterlager: Alles unspektakulär. Hält (bei geschlossenem Verdeck) nach wie vor bombenfest. Bei der Auswinterung im April werde ich erst wieder nachsehen. Dann wird es nochmal spannend, wie sich die Klebung bei den Wechsellasten beim Öffnen/Schließen verhält. Aber so wie die sich anfühlt, passiert da gar nichts. Ich werde berichten.

Vielen Dank für diese ausführlichen Beschreibungen. Noch eine Frage : Habt ihr die Scheibe erst komplett gelöst, oder die Stellen, die noch hielten so gelassen und nur direkt daneben neu geklebt?

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