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Carrera S oder Carrera 4S - Lenkgefühl
Nach fast 40 berufsbedingten Auslandsjahren werde ich mit meiner Familie in Kürze nach Deutschland umsiedeln (oder 'zurücksiedeln').
Da wir aus unserem jetzigen Land Brasilien nichts mitnehmen wollen/können/dürfen, steht dann bald die Anschaffung von drei Fahrzeugen an:
- Familienauto für den täglichen Bedarf und gemeinsame Reisen mit den Kindern usw.
- Spassauto für die Mutti
- Spassauto für mich
In dieser meiner Frage geht es um das dritte. Es soll ein 991 Carrera S oder Carrera 4S werden. Zur Zeit neige ich aufgrund des offensichtlichen Traktionsvorteils und der Ganzjahrestauglichkeit (wir werden am Alpenrand wohnen) zum 4S.
Was mich umstimmen könnte, sind verschiedene 'Meldungen' über ein deutlich trägeres Einlenken und damit verbundenes eingeschränktes Lenkgefühl des 4S im Vergleich zum normalen S.
Hat jemand persönliche Erfahrungen? Da der 991 der erste Carrera mit elektrounterstützter Lenkung ist, sind Erfahrungen mit dieser Version natürlich für mich wertvoller als Berichte über 997 etc.
Vielen Dank im voraus
Bernd
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von lulesi
Warum zeigen die Vorderachslasten der beiden Modelle ein besseres und schnelleres Einlenken des Carrera 2?
Ein wenig mehr Gewicht auf der Vorderachse hilft doch auch ein Untersteuern zu reduzieren.
Simple Physik: Ein Rad das "nebenbei" noch Antriebskräfte übertragen muß kann weniger Seitenführungskräfte aufbauen.
Stichwort: Kammscher Kreis
Und mehr Gewicht auf der Vorderachse erhöht zwar die Belastung der Räder und damit die Reibung, gleichzeitig erhöht genau dieses Gewicht aber auch das Trägheitsmoment und damit das Beharrungsvermögen gegen Richtungsänderungen. Mehr Gewicht vorne hilft also nicht gegen Untersteuern, vor allem nicht wenn die Vorderräder auch noch angetrieben werden - genau das ist ja die Krux der ganzen frontlastigen Sport-Audis...
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9 Antworten
Fahre seit ein paar Tagen einen 991 Carrera 4 als Ersatzwagen und der lenkt gut ein. Das wäre für mich keinesfalls ein Nachteil.
P.S.: Der breite Hintern mit Leuchtenband ist optisch ein Leckerbissen!!!
Zitat:
Original geschrieben von Inspector
Fahre seit ein paar Tagen einen 991 Carrera 4 als Ersatzwagen und der lenkt gut ein. Das wäre für mich keinesfalls ein Nachteil.
P.S.: Der breite Hintern mit Leuchtenband ist optisch ein Leckerbissen!!!
Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Dass ein Carrera 4 gut einlenkt habe ich nie bezweifelt - die Frage ist lediglich, ob der normale Carrera noch präziser und schneller einlenkt. Wenn man die Vorderachslasten der beiden Modelle vergleicht, sollte das definitiv so sein. Bleibt lediglich zu klären wie gross der Unterschied ist.
Gruss Bernd
P.S. Meine volle Zustimmung bezüglich des breiten Hinterns
Mit dem Vergleich zum 991 Hecktriebler kann ich leider nicht dienen.
Vielleicht eine andere interessante Info: Den 991 habe ich mit 4,5 Sekunden auf 100 gemessen (Performancebox), er schafft also mit PDK die offizielle Handschalter-Zeit vom 4S.
Zitat:
Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Dass ein Carrera 4 gut einlenkt habe ich nie bezweifelt - die Frage ist lediglich, ob der normale Carrera noch präziser und schneller einlenkt. Wenn man die Vorderachslasten der beiden Modelle vergleicht, sollte das definitiv so sein. Bleibt lediglich zu klären wie gross der Unterschied ist.
Gruss Bernd
P.S. Meine volle Zustimmung bezüglich des breiten Hinterns
Warum zeigen die Vorderachslasten der beiden Modelle ein besseres und schnelleres Einlenken des Carrera 2?
Ein wenig mehr Gewicht auf der Vorderachse hilft doch auch ein Untersteuern zu reduzieren.
Im Ernst, beide Fahrzeuge fahren sich heutzutage quasi identisch, wobei der Carrera 4 beim Tracktest im Regelfall der schnellere ist, wenn keine Hunaudieres Gerade die höhere Endgeschwindigkeit des Carrera 2 als Trumpfkarte zulässt.
Jedoch haben die 991 Modelle eine elektrische Servolenkung die von vielen kritisiert wird, sie erreicht nicht ganz die Präzision und Feinfühligkeit der alten 997 MK2 Modelle. Und wenn das noch nicht reicht, für besonders agiles Einlenkverhalten gibt es noch die GT3 Modelle.
Ich denke mit einem 991 Carrera 4 macht man nichts falsch, und dass das Fahrverhalten des Allradmodells schlechter war galt so richtig eigentlich nur für den 964 und das ist 20 Jahre her.
Zitat:
Original geschrieben von lulesi
Warum zeigen die Vorderachslasten der beiden Modelle ein besseres und schnelleres Einlenken des Carrera 2?
Ein wenig mehr Gewicht auf der Vorderachse hilft doch auch ein Untersteuern zu reduzieren.
Simple Physik: Ein Rad das "nebenbei" noch Antriebskräfte übertragen muß kann weniger Seitenführungskräfte aufbauen.
Stichwort: Kammscher Kreis
Und mehr Gewicht auf der Vorderachse erhöht zwar die Belastung der Räder und damit die Reibung, gleichzeitig erhöht genau dieses Gewicht aber auch das Trägheitsmoment und damit das Beharrungsvermögen gegen Richtungsänderungen. Mehr Gewicht vorne hilft also nicht gegen Untersteuern, vor allem nicht wenn die Vorderräder auch noch angetrieben werden - genau das ist ja die Krux der ganzen frontlastigen Sport-Audis...
Danke für den fachkundigen Beitrag! Habe ich zwar schonmal im Unterricht gehört, hätte es so aber nicht wiedergeben können 
Dennoch, auf das Einlenkverhalten haben die Antriebskräfte wohl eher selten Einfluss. Erstens verteilt der Allrad-Elfer die Kraft fast nur nach hinten und zweitens ist man beim Einlenken normalerweise auf der Bremse und nicht auf dem Gas.
Und da der Elfer auch mit Allrad noch hecklastig ist, ist der spürbare Nachteil gegenüber dem Heckantrieb vermutlich minimal. Wenn das Einlenkverhalten tatsächlich das Zünglein an der Waage sein sollte, dann würde ich etwas mehr Sturz an der Vorderachse einstellen und gut is 
Wir reden ja hier nicht von Frontmotor Audis, sondern von Heckmotor 911er. Früher hat Porsche übrigens Bleigewichte im Frontbereich der 911er montiert um das Untersteuern in den Griff zu bekommen.
Ich habe auf die Schnelle leider keinen aktuellen Testvergleich des 991 Carrera 2S gegen 4S gefunden, obwohl ich meine einen Tracktest mit Tiff needell gesehen zu haben bei der der Carrera 4 schneller war.
Ich habe aber den Vergleich des 997 Carrera gegen Carrera 4 von Topgear gefunden, um es kurz zu machen, der Carrera 4 war schneller. Aber schau selbst.
Zitat:
Original geschrieben von lulesi
Wir reden ja hier nicht von Frontmotor Audis, sondern von Heckmotor 911er. Früher hat Porsche übrigens Bleigewichte im Frontbereich der 911er montiert um das Untersteuern in den Griff zu bekommen.
Ich habe aber den Vergleich des 997 Carrera gegen Carrera 4 von Topgear gefunden, um es kurz zu machen, der Carrera 4 war schneller. Aber schau selbst.
Auf der anderen Seite sind die rein heckgetriebenen GT2 das nonplusultra in Bezug auf Rundenzeit.
Ein Heckmotorwagen braucht auch keine angetriebenen Vorderräder für bessere Traktion.
Die Bleigewichte der ersten 911 waren, soweit ich weiß, dazu da, um dem Auftrieb am Vorderwagen bei hohen Geschwindigkeiten entgegenzuwirken.
Dasselbe habe ich bei meinem Käfer gemacht (30 Kilo Blei vorne) damit über 180 noch angstfrei zu fahren sind.
Die Untersteuerneigung soll inzwischen beim 991 kein Thema mehr sein. Habe das Gefühl, das Porsche die dicken Backen dem Allradler deshalb spendiert, um einen zusätzlichen Kaufanreiz zu bieten, der allein durch die technischen Vorteile(?) nicht den Aufpreis rechtfertigt.
Ich fahre seit Jahren zweiradgetriebene 911, und habe mir jetzt erstmals einen 4S als Cabrio bestellt. Vielleicht etwas schwerer, aber liegt unvergleichlich.
Das was mit Einlenkverhalten gemeint ist, ist das typische 911 Feeling, etwas nervös vorne bei schnell gefahrenen welligen Kurven, was man durch das Geben von Spiel in den Händen gut in den Griff bekommen kann.
Ich hatte nicht das Gefühl, dass es Unterschiede gibt - der 4er liegt etwas satter. Ist mal was anderes.
Das mit den Bleigewichten ist ja wirklich 1000 Jahre her. Durch den längeren Radstand liegt der 991 wie ein Brett.
Ist aber alles graue Theorie. Das Stichwort heisst wohl: probefahren !