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Checkup: OM654M OM656M Kühlmittelpumpe Lagergehäuse

Mercedes E-Klasse W214
Themenstarteram 31. Oktober 2023 um 20:27

Bei den aktuellen Vierzylinder- und Sechszylinder-Reihendieselmotoren OM654M und OM656M mit 1993 ccm bzw. 2989 ccm Hubraum wird die Kühlmittelpumpe über einen Keilrippenriemen von der Kurbelwelle angetrieben.

Artikelnummer Kühlmittelpumpe am Beispiel der Vierzylinder-Diesel

OM654M A6542000600

OM654 A6542000001

Der Kältemittelkompressor wird elektrisch über das 48V-Bordnetz (Mild-Hybrid) oder die 400V-Batterie (Plug-in-Hybrid) angetrieben, während dieser bei den Debütanten OM654 und OM656 mit 1597/1950 ccm und 2925 ccm Hubraum noch in den Riementrieb integriert war.

Anderslautende Berichte, wonach die Kühlmittelpumpe bei den Dieselmotoren OM654M und OM656M ähnlich wie bei den Benzinern M254 und M256 elektrisch angetrieben und volumengesteuert ist, haben sich nach eingehender Prüfung als falsch erwiesen.

Am Beispiel des OM654M (Referenzen z.B. GLC 300de 4M VIN W1NKMxxxxRFxxxxxx und W214 220d VIN W1KLFxxxxRAxxxxxx) vs. OM654 wird beim Vergleich deutlich: Die Artikelnummer für das Schaltelement Lagergehäuse unterscheidet sich: OM654M A6542011000 vs. OM654 A6542010010.

Auf den im Anhang befindlichen Abbildungen ist am Lagergehäuse M6542011000 für den OM654M kein Abschlußstutzen in Form eines Röhrchens für eine Unterdruckleitung erkennbar.

Das geringere Volumen der Abdeckung deutet auf einen nicht mehr im Gehäusedeckel befindlichen Steuerschieber hin, der beim (älteren) OM654-Lagergehäuse als Schaltelement A6542010010 die Aufgabe hat, sich z.B. in der Kaltstartphase durch Unterdruck über das Flügelrad zu schieben und die Kühlmittelzufuhr zu stoppen.

Aufgrund der fehlenden Kommunikation ab Werk ist aus den Abbildungen ersichtlich, dass auch kein Anschluss, z.B. in Form eines Steckers, für eine elektrische Kühlmittelvolumensteuerung vorhanden ist. Der Kühlmitteldurchfluss wird wahrscheinlich nur durch den Kühlmittelthermostat gesteuert, das bei 94°C öffnet und ab 106°C die gesamte Kühlmittelmenge durch den Motorkühler fließen lässt.

Beide Dieselmotoren-Generationen haben einen Zylinderkopf mit doppeltem Wassermantel und eine zusätzliche elektrische Kühlmittelpumpe für den Niedertemperaturkreislauf.

Eine weitere elektrische Kühlmittel-Umwälzpumpe, die für den Abtransport von Wärme sorgt, läuft bei Bedarf an. Ist die Nachlaufkühlung aktiviert, werden nach dem Abschalten des Motors Bauteile wie z. B. Turbolader und AdBlue-Dosierventil zum Schutz vor Überlastung gekühlt.

Das Motorkühlsystem umfasst u. a. folgende Bauteile:

- Kühlmittelpumpe / Wasserpumpe

- Motorkühler

- Kühlmittel-Ausgleichsbehälter

- Heizungswärmetauscher

- Motoröl-Wärmetauscher

- Kühlmittelthermostat

- Kühler für die Abgasrückführung

- Elektrische Kühlmittel/Niedertemperatur-Umwälzpumpe

- AdBlue-Dosierventil

- Turbolader

- Ladeluftkühler

- Getriebeöl-Wärmetauscher

- Elektrische Nachlauf-Kühlmittel-Umwälzpumpe

 

 

 

OM654M Kühlmittelpumpe Lagergehäuse
OM654 Lagergehäuse
6 Antworten

???

Hallo Walter,

da ich mich aktuell mit dem Thema 450d beschäftigte, meine Frage dazu, weil ich (muss ich zugeben) nicht alles verstanden habe:

Besteht bei dem neuen E450D R6 Dieselmotor immer noch das Problem mit dem Schaden an der Unterdruck usw. Pumpen wie beim W213 mit einer Woche Reparaturzeit plus ca. mehr als 10.000 Euro Kosten oder ist das "Problem" behoben?

Danke, Gruß

Fildermann

Themenstarteram 7. Februar 2024 um 20:21

Hallo zusammen und @Fildermann,

bekanntlich hatte der Hersteller festgestellt, dass bei bestimmten Fahrzeugen mit Dieselmotor die unterdruckgesteuerte Kühlmittelpumpe eine Undichtigkeit zwischen Kühlmittel- und Unterdruckkreislauf aufweisen kann. Darüber hinaus hatte der Hersteller darauf hingewiesen, dass der schadensrelevante Kühlmitteleintritt unter bestimmten Betriebsbedingungen dynamisch (inkonstant) erfolgt.

Durch den offensichtlich fehlenden Anschluss einer Unterdruckleitung am Lagergehäuse der Kühlmittelpumpe bei den neuen Dieselmotoren mit dem Suffix "M" kann zumindest an dieser Stelle bei einer Leckage kein Kühlmittel in eine Unterdruckleitung gelangen und Folgeschäden verursachen.

 

 

 

 

 

 

 

 

War das für die 4-Zylinder Diesel im OM654 auch ein Problem, das zum Ausbau des Motor hätte führen können?

Themenstarteram 28. März 2024 um 20:31

Hallo zusammen und @cumberland_68,

ja, bei einem Folgeschaden an der Tandemöl-(Unterdruck-)pumpe, wenn zuvor Kühlmittel in das Unterdrucksystem eingetragen wurde, muss diese ausgetauscht und dafür der Motor ausgebaut werden. Während der Gewährleistungszeit und nach einem Kulanzantrag behält sich der Hersteller eine Prüfung und Freigabe vor.

Laut Rückruf 2090008 wird die Ursache vom Hersteller als "Kühlmittelpumpe OM654 und OM656 - Undichtigkeit zwischen Kühlmittel- und Unterdruckkreislauf" bezeichnet und die Undichtigkeit geht vom Lagergehäuse der Kühlmittelpumpe aus. Vorausgegangen war Ende Januar 2017 eine Software-Änderung der Steuerlogik für den Regelschieber im Lagergehäuse der Kühlmittelpumpe.

Der Regelschieber deckt nach einem Kaltstart das über einen Keilrippenriemen ständig rotierende Laufrad der Kühlmittelpumpe temporär ab, damit sich das dann im Motorblock für ca. 400 Sekunden stehende Kühlmittel schneller erwärmt.

Die Schadensquote bei den zurückgerufenen Fahrzeugen ist bisher unauffällig.

Bei den Nachfolgemotoren OM654M und OM656M gibt es keinen Regelschieber mehr im Lagergehäuse der Kühlmittelpumpe.

Zitat:

Hallo zusammen und @cumberland_68,

ja, bei einem Folgeschaden an der Tandemöl-(Unterdruck-)pumpe, wenn zuvor Kühlmittel in das Unterdrucksystem eingetragen wurde, muss diese ausgetauscht und dafür der Motor ausgebaut werden. Während der Gewährleistungszeit und nach einem Kulanzantrag behält sich der Hersteller eine Prüfung und Freigabe vor.

Laut Rückruf 2090008 wird die Ursache vom Hersteller als "Kühlmittelpumpe OM654 und OM656 - Undichtigkeit zwischen Kühlmittel- und Unterdruckkreislauf" bezeichnet und die Undichtigkeit geht vom Lagergehäuse der Kühlmittelpumpe aus. Vorausgegangen war Ende Januar 2017 eine Software-Änderung der Steuerlogik für den Regelschieber im Lagergehäuse der Kühlmittelpumpe.

Der Regelschieber deckt nach einem Kaltstart das über einen Keilrippenriemen ständig rotierende Laufrad der Kühlmittelpumpe temporär ab, damit sich das dann im Motorblock für ca. 400 Sekunden stehende Kühlmittel schneller erwärmt.

Die Schadensquote bei den zurückgerufenen Fahrzeugen ist bisher unauffällig.

Bei den Nachfolgemotoren OM654M und OM656M gibt es keinen Regelschieber mehr im Lagergehäuse der Kühlmittelpumpe.

Du bist echt informiert über die Motoren. Finde ich super. Das du eine Idee wo ich mehr über den OM656M erfahren kann? Technical Trainings. Bis auf ein Bild des OM656M auf einer China Seite finde ich nichts.

Eben Dokumente für das Selbststudium, suche ich.

Vielleicht kannst du mir diese Fragen beantworten:

1) Hat der OM656M jetzt zwei VTG Lader? Also Hochdruckstufe und Niederdruckstufe eine VTG? OM656 hat sie nur bei der Hochdruckstufe

2) Ist die Sauganlage beim OM656M aus einer Aluminiumlegierung?

3) Daimler hat die mit Abstand beste Abgasnachbehandlung. NSC - SCR - SDPF - SCR - ASC. Was ist mit der künstlichen Vorveraschung gemeint?

Danke für deine Antworten.

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