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ChipTuning - Kraftstoff sparen? (Diesel)

Themenstarteram 21. November 2017 um 18:52

Hallo zusammen... mich würde mal Interessieren ob es sich lohnt sein Steuergerät anpassen zu lassen im Sinne von Kraftstoffeinsparung - was meist dennoch mit mehr möglicher Leistung einhergeht...

Ich verbrauche mit meinem 2.0CDTi im Insignia derzeit 5,8Liter pro 100km und fahre jeden Monat in etwa 3000km...

Was denkt ihr um wie viel sich der Verbrauch mit entsprechenden "Tuning" verbessern würde?

Mein Fahrprofil 90% AB und 5% Landstraße und 5% Stadt. Geschwindigkeit... meist ca 100km/h im 6. Gang...

Gibt es vielleicht sogar Erfahrungswerte?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Genie21 schrieb am 28. November 2017 um 19:59:19 Uhr:

An der A-Klasse hat die Druckerhöhung am Common Rail System meinen Verbrauch reduziert.

Wenn der Druck erhöht wird, dem System aber ein anderer Wert vorgetäuscht wird, dann ist die Einspritzmenge größer als errechnet - und der errechnete Verbrauch stimmt ebenfalls nicht mehr, das Auto wird scheinbar sparsamer.

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Ich denke, bei deinem Fahrprofil (90% Autobahn mit 100km/h) ist durch Softwareoptimierung/Leistungssteigerung eher nix mehr zu holen verbrauchsmässig. (Ausser vielleicht der Tuner könnte eben genau diesen Bereich verbrauchsbeeinflussen)

Ich hatte meinen vorigen Wagen softwareoptimiert (110 -> 140 PS) und durch diese Optimierung hat sich der Verbrauch nicht geändert. auch nicht nach oben. Im normalen fahrbetrieb hab ich die Mehrleistung allerdings nur selten abgerufen, aber immerhin selten.

Ich vermute, daß die Entwicklungsingenieure viel Zeit und Geld in die Entwicklung des Motors gesteckt haben und man mit Chiptuning vielleicht mehr Leistung aber kaum einen geringeren Verbrauch erzielen wird.

In einem Vortrag zur optimalen Verbrennung von Kohle in einem Kraftwerk war sich der Vortragende nicht sicher, in welche Richtung er die Verbrennung optimieren soll. Mit höherer Verbrennungstemperatur steigen die Stickoxide, der Wirkungsgrad und die Belastung des Materials. Mit mehr Verbrennungsluft verbessert sich die Verbrennung aber die unnötig erwärmte Luft mindert den Wirkungsgrad.

In ähnlicher Weise muß man die Parameter in einem Motor möglichst optimal einstellen, ohne zu wissen, was da Optimum ist.

schrauber

Bei der A-Klasse Diesel war es der Hit. Spritziger und weniger Verbrauch.

Beim X3 Käse hoch 3, wieder rückgängig gemacht.

Zitat:

@schrauber10 schrieb am 21. Nov. 2017 um 20:5:11 Uhr:

man mit Chiptuning vielleicht mehr Leistung aber kaum einen geringeren Verbrauch erzielen wird.

Wie soll das denn gehen?

Wenn man aus der gleichen Menge Kraftstoff mehr Leistung rausholen kann, sinkt der Verbrauch automatisch, wenn der Leistungsbedarf identisch bleibt. Die Frage ist dabei letztlich nur, in welcher Form diese Leistungssteigerung stattfindet und damit, in welcher Form sie angewandt werden kann. I.d.R. wird ja am Einspritzdruck rumgebastelt.

 

Das Problem, welches ich bei diesen ganzen Softwaremanipulationen sehe, ist die Veränderung des Abgasverhaltens, nicht dass die Herstellersofrware immer das Maß aller Dinge darstellt, wie man in letzter Zeit ja mitbekommen konnte.

Es wird ja nie die komplette Kraftstoffmenge in Energie umgesetzt, daher kann man theoretisch schon mehr Leistung und weniger Verbrauch erzielen. Geht dann halt zu Lasten der Haltbarkeit. Motoren sind immer ein Kompromiss, deswegen fährt der eine 1.000.000 km auf seinen Diesel-Benz und der andere ist auf eine Lebensdauer von durchschnittlich nur 1.600 km (Formel 1, 2017) ausgelegt.

Geht schon. Ne Menge Sprit geht für Abgasreinigung drauf. Bei aktiver Abgasrückführung muss der Einspritzbeginn nach hinten gelegt werden.

AGR deaktivieren, Einspritzbeginn weiter weg von OT, sind schon mal 0,1-0,3L.

DPF noch raus, und man hat locker 10% Kraftstoffersparnis.

Macht dir aber kein seriöser und normaler Tuner.

Und der Unseriöse Tuner, der das macht, hat in 90% der Fälle keine Ahnung von der Materie, sorgt für extreme Druckspitzen, was der ZKD eher weniger gefällt.

Du schreibst Müll. Die Abgasreinigung kostet - sofern diese überhaupt an ist - kaum was. Ein verstopfer DPF kostet, aber kein intakter. AGR kostet dich auch nicht wirklich was, wie auch. Das ist ne Saugrohrklappe, keine Drosselklappe. Und mit Mehrfacheinspritzung komplett raus (also auch ohne Piloteinspritzung) nagelt die Karre wie die Sau UND der Brennstoffverbrauch steigt. Weil die Piloteinspritzung durch das "Vorwärmen" bessere Abbrandbedingungen der Haupteinspritzung plus höhere Turbulenz bewirkt. Übrigens ist der Einspritzbeginn nach "hinten" nicht zwingend ein Mangel. Beschleunigst du den Abbrand, dann MUSS der Beginn nach hinten. Damit das Druckmax knapp hinter OT liegt und nicht davor. Nur bei der Kat-Regeneration schiebt man das bewusst weit nach hinten um Abgastemperaturen hochzubekommen.

Was dich etwas Brennstoff kostet ist eine "exzessive" Mehrfacheinspritzung. Nur hat die kaum jemand außerhalb der Prüfzyklusbedingungen aktiv. Siehe VW.

AGR führt zu Mehrverbrauch von ca 2%. Die untere Grenze von der von mir, aus dem Bauch, angegebenen Spanne. Senkung der Abgastemperatur, dazu dient ja primär die AGR, führt zwangsläufig zu einem niedrigeren spezifischen Verbrauch.

Ich sagte ja nie, dass man damit Welten spart. Aber durchaus genug, um den Effekt nachzuweisen.

Der DPF sorgt primär durch Erhöhung der EGT durch Nacheinspritzung für höheren Verbrauch.

Mit den beiden Helferlein kommt man einem Mehrverbrauch nahe der 10%, je nach Fahrprofil, schon ran.

Ich habe nirgendwo behauptet, dass das sinnvoll ist.

2% hast du woher? Geraten? AGR senkt NICHT die Abgastemperatur, es senkt die Flammspitzentemperatur in der Diffusionszone. Und lässt die Flamme im Gegenzug marginal länger brennen. Was bei tiefen Drehzahlen einen Scheiss stört, weil Flamme weit schneller als Kolben.

Und DPF 8-10% kannste vergessen. Der macht nur Abgasgegendruck und dieser lässt sich über das Delta-P exzellent berechnen. Beim vollen Filter um 200.000 km samt Dauer-Regeneration herum vielleicht, nicht bei einem intakten.

Edit: EGR spart "untenrum" sogar etwas Kraftstoff. Sagt http://www.sciencedirect.com/.../pdfft?...

Zitat:

Zitat:

EGR displaces oxygen in the intake air by exhaust gas re-circulated to the combustion chamber. Exhaust gases lower the oxygen concentration in combustion chamber and increase the specific heat of the intake air mixture, which results in lower flame temperatures. Reduced oxygen and lower flame temperatures affect performance and emissions of diesel engine in different ways. Thermal efficiency is slightly increased and BSFC is decreased at lower loads with EGR compared to without EGR. But at higher loads, thermal efficiency and BSFC are almost similar with EGR than with- out EGR. Exhaust gas temperature is decreased with EGR, but NOx emission decreases significantly. It can be observed that 15% EGR rate is found to be effective to reduce NOx emission substantially without deteriorating engine perfor- mance in terms of thermal effciency, BSFC, and emissions. At lower loads, EGR reduces NOx without deteriorating performance and emissions. At higher loads, increased rate of EGR reduces NOx to a great extent but deteriorates performance and emissions. Thus, it can be concluded that higher rate of EGR can be applied at lower loads. EGR can be applied to diesel engine without sacrificing its effciency and fuel economy and NOx reduction can thus be achieved. The increase in CO, HC, and PM emissions can be reduced by using exhaust after-treatment techniques, such as diesel oxidation catalysts (DOCs) and soot traps.

Es wird auch auf die Abgasnorm ankommen, wenn man EGR übertreibt wirds irgendwann auch "runter" gehen. Haupt"Problem" ist aber dass NOx gegen Ruß getauscht wird und der will irgendwann abgebrannt werden. NOx/Soot Tradeoff wären die Google Stichworte.

8% Mehrverbrauch durch Nacheinspritzung für die DPF Regeneration hat nicht mal der niedrig verdichtete Mazda Skyactiv Diesel, und der muss für eine höhere EGT relativ viel nacheinspritzen.

Während der DPF Regeneration steigt der Verbrauch des Skyactiv zwar um 2-3 L/100km, im Schnitt sind das dann aber nur 0,1-0,2 L/100km, oder 1-2% Mehrverbauch.

Das ist auch mein Stand. IMHO ist dieses "AGR OFF und DPF raus, spart Sprit" eine faule Ausrede für Leute, die sich einen neuen DPF oder ne versiffte AGR nicht leisten können. Zu oft würde rauskommen, dass die Injektoren nimmer "frisch" sind und die zu ersetzen kostet bei 300-400€/Stück plus das Risiko, den Kopf zu ruinieren am Ende einen Arsch voll Geld. Rauscodieren, noch "30 tkm drauffahren und ab nach Polen" ist nicht legal, aber preiswert.

Eventuell stammen die Aussagen auch noch aus der Vergangenheit, vor 10 - 15 Jahren hat AGR weg auch tatsächlich noch was gebracht (sowohl verbrauchstechnisch als auch was das Ansprechverhalten des Turboladers anging).

Zitat:

@Chris492 schrieb am 21. November 2017 um 19:52:11 Uhr:

Hallo zusammen... mich würde mal Interessieren ob es sich lohnt sein Steuergerät anpassen zu lassen im Sinne von Kraftstoffeinsparung - was meist dennoch mit mehr möglicher Leistung einhergeht...

Ich verbrauche mit meinem 2.0CDTi im Insignia derzeit 5,8Liter pro 100km und fahre jeden Monat in etwa 3000km...

Was denkt ihr um wie viel sich der Verbrauch mit entsprechenden "Tuning" verbessern würde?

Mein Fahrprofil 90% AB und 5% Landstraße und 5% Stadt. Geschwindigkeit... meist ca 100km/h im 6. Gang...

Gibt es vielleicht sogar Erfahrungswerte?

Fahre nen anderen Motor.

Auch Opel.

Habe zwar die Software optimiert, aber jetzt nicht auf Fokus Verbrauch.

Habe vorher und hinterher bei gleicher Fahrweise exakt gleich viel Verbraucht.

Keinerlei Unterschied.

Habe ich auch nicht erwartet weil viel Autobahn gleichmäßiges Tempo

Waren jetzt im Sommer immer um 5.3 Liter/100km (Opel Zafira 1.9CDTI)

 

5.8 Liter auf 100 wenn du meist 100km/h im 6.Gang fährst halte ich für ziemlich viel.

Wenn ich Autobahn 100km/h fahre (1% Stadt, 85% Autobahn und Rest Landstraße) liege ich bei 4.9-5 Liter.

Allerdings habe ich auf 1000km auch nur 3 Kaltstarts

Keines von meinen "chip-optimierten" Autos hat hinterher weniger Kraftstoff gebraucht.

Eine Verbrauchsreduzierung kann höchstens dann eintreten, wenn der Serienmotor aufgrund zu wenig Drehmoment im mittleren Drehzahlbereich oft runtergeschaltet im oberen Drehzahlbereich bewegt werden muss. Mit Optimierung steigt das Drehmoment in der Mitte und erspart somit zu einem gewissen Grad das Zurückschalten. Aber wie gesagt, damit man das verbrauchstechnisch wirklich spürt, muss das Fahrprofil schon wirklich gut zu diesem Fall passen.

Bei hauptsächlich konstanter Fahrt auf der BAB mit Tempo 100 hat der Chip weder für Verbrauch, noch für den Spaß einen Mehrwert.

Gruss

Jürgen

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