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Chiptuning selber machen?

Themenstarteram 21. März 2020 um 19:29

Also um es direkt schon mal vorweg zu nehmen, ich bin erst 14 und interessiere mich nur sehr stark schon für Autos und will später Mechaniker werden. Jetzt zu meiner Frage:

Welche Software benötigt man um simples Chiptuning zu machen, sprich Ladedruck, Treibstoffmenge halt so die ganz einfachen Sachen? Die Frage bezieht sich nur auf ältere Autos, bei denen man das Steuergerät über den OBD Stecker auslesen kann. Also man es nicht ausbauen und öffnen muss.

Und noch als weiter Frage, lerne ich in der Mechatroniker Ausbildung sowas? Ich werde durchs Lesen im Internet nicht wirklich schlauer, nicht nur was das Chiptuning betrifft, sondern auch viele andere Dinge.

Lg

Beste Antwort im Thema

Es gibt bei sowas keine ganz einfachen Sachen, wenn das legal sein soll (Abgaswerte noch einhält) und länger als von Zwölf bis Mittach halten soll.

Und nein, in einer Mechatroniker-Ausbildung lernt man sowas nicht.

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Es gibt bei sowas keine ganz einfachen Sachen, wenn das legal sein soll (Abgaswerte noch einhält) und länger als von Zwölf bis Mittach halten soll.

Und nein, in einer Mechatroniker-Ausbildung lernt man sowas nicht.

Themenstarteram 21. März 2020 um 19:59

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 21. März 2020 um 20:50:57 Uhr:

Es gibt bei sowas keine ganz einfachen Sachen, wenn das legal sein soll (Abgaswerte noch einhält) und länger als von Zwölf bis Mittach halten soll.

Und nein, in einer Mechatroniker-Ausbildung lernt man sowas nicht.

Ok danke dann werde ich sowas wenn die Hardware von meinem Auto drin ist von nem Profi übernehmen lassen. Aber lerne ich denn den ganzen motor Aufbau etc. also wäre ich in der Lage einen Motor komplett auseinanderzunehmen und wieder zusammenzubauen oder tauschen ? Ein bisschen weiß man da schon vorher Bescheid aber halt so das es auch funktioniert.

Hallo,

durch das immer strenger werdende Abgasverhalten wird M.E. das klassische Chiptuning quasi aussterben.

Einen Euro 6d Temp zu tunen habe ich noch nicht gelesen...

Gruß, der.bazi

Chiptunen ist das Verändern des Kennfeldes.

Dazu muss man erst mal wissen, an welchen "Schrauben" man virtuell drehen kann und was das jeweils bewirkt.

Bei modernen Motoren sind das z.B. Einspritzmenge -Druck, -Anzahl, -Zeitpunkt(e), Zündzeitpunkt, Ladedruck, Nockenwellenverstellung Einlass und Auslass, Drosselklappenwinkel, Kühlmanagement.

Jeder von diesen Werten muss für jeden Drehzahl- und Lastpunkt definiert werden.

Idealerweise überprüft man währenddessen Temperaturen, Drücke, und Abgaswerte.

Insgesamt in immenser Aufwand, weshalb seriöses Chiptuning auch richtig Geld kostet.

Dazu muss man sich noch vor Augen führen, warum das originale Setting so ist, wie es ist.

Neben den Abgaswerten gibt es noch den Einfluss auf die Lebensdauer der Motorenkomponenten, sowie die Fahrbarkeit des Autos, denn in der Regel wird das Motorenkennfeld auf das Fahrzeug abgestimmt.

Zitat:

@raymundt schrieb am 22. März 2020 um 10:3:30 Uhr:

Neben den Abgaswerten gibt es noch den Einfluss auf die Lebensdauer der Motorenkomponenten, sowie die Fahrbarkeit des Autos, denn in der Regel wird das Motorenkennfeld auf das Fahrzeug abgestimmt.

Genau das ist der Punkt, der dabei häufig vergessen wird.

Die Hersteller stecken nicht Millionen in Motoren, nur um dann eine 0815 Hinterhofsoftware zu nutzen.

Die Werkssoftware ist i.d.R. der beste Kompromiss aus Leistung, Haltbarkeit, Verbrauch und Emissionen.

Emissionen haben die wenigsten Chip-Tuner jemals interessiert

Chiptuning lernt man am besten von jemandem der es schon kann. Grundwissen zu Motoren, Verbrennung, Zündung, Abgasreinigung, etc. sollte man schon mitbringen. Aber gerade beim Einstieg in WinOSL stellen sich 1000 Fragen. Einfach installieren und loslegen wird da nicht wirklich funktionieren. Da hilft es schon wenn man jemandem über die Schulter schauen kann und man ein paar Erklärungen bekommt. Ansonsten wirst du schon Probleme haben überhaupt die richtigen Kennfelder zum Bearbeiten zu finden.

Themenstarteram 23. März 2020 um 11:38

Zitat:

@RB26 schrieb am 23. März 2020 um 11:59:55 Uhr:

Chiptuning lernt man am besten von jemandem der es schon kann. Grundwissen zu Motoren, Verbrennung, Zündung, Abgasreinigung, etc. sollte man schon mitbringen. Aber gerade beim Einstieg in WinOSL stellen sich 1000 Fragen. Einfach installieren und loslegen wird da nicht wirklich funktionieren. Da hilft es schon wenn man jemandem über die Schulter schauen kann und man ein paar Erklärungen bekommt. Ansonsten wirst du schon Probleme haben überhaupt die richtigen Kennfelder zum Bearbeiten zu finden.

Das Programm kenn ich noch nichtmal ?? aber was ich mal fragen wollte, sind Freiprogrammierbare Steuergeräte einfacher als Seriensteuergeräte ? Also für normal Benutzer

Zitat:

@CrucherAutomotive schrieb am 23. März 2020 um 12:38:43 Uhr:

Das Programm kenn ich noch nichtmal ?? aber was ich mal fragen wollte, sind Freiprogrammierbare Steuergeräte einfacher als Seriensteuergeräte ? Also für normal Benutzer

Nein, für frei programmierbare Steuergeräte braucht man schon relativ viel Erfahrung. Bei Serien-Steuergeräten hast du ja schon fertige und funktionierende Software drauf an der du nur noch ein paar "kleine" Veränderungen vornehmen musst. Bei frei programmierbaren Steuergeräten musst du die ganzen Kennfelder erstmal soweit erstellen dass der Motor überhaupt richtig läuft.

Aber frei programmierbare Steuergeräte haben im Straßenverkehr quasi keine Relevanz. Dazu sind moderne Motoren und deren Software zu komplex. Sowas findet man eher in Rennwagen wo man sich um Abgasnachbehandlung etc. keine Sorgen machen muss.

Themenstarteram 23. März 2020 um 13:49

Zitat:

@RB26 schrieb am 23. März 2020 um 14:30:12 Uhr:

Zitat:

@CrucherAutomotive schrieb am 23. März 2020 um 12:38:43 Uhr:

Das Programm kenn ich noch nichtmal ?? aber was ich mal fragen wollte, sind Freiprogrammierbare Steuergeräte einfacher als Seriensteuergeräte ? Also für normal Benutzer

Nein, für frei programmierbare Steuergeräte braucht man schon relativ viel Erfahrung. Bei Serien-Steuergeräten hast du ja schon fertige und funktionierende Software drauf an der du nur noch ein paar "kleine" Veränderungen vornehmen musst. Bei frei programmierbaren Steuergeräten musst du die ganzen Kennfelder erstmal soweit erstellen dass der Motor überhaupt richtig läuft.

Aber frei programmierbare Steuergeräte haben im Straßenverkehr quasi keine Relevanz. Dazu sind moderne Motoren und deren Software zu komplex. Sowas findet man eher in Rennwagen wo man sich um Abgasnachbehandlung etc. keine Sorgen machen muss.

ok vielen dank

Zitat:

@Sir Donald schrieb am 22. März 2020 um 20:08:00 Uhr:

Emissionen haben die wenigsten Chip-Tuner jemals interessiert

Das ist richtig, denn die serienmäßigen Abgaskennfelder bleiben meist beim normalen Chiptuning unberührt. Ein gechipptes Fahrzeug läuft auf den selben Lambdawerten wie ein Fahrzeug ab Werk.

Mit Abgasmanipulation kennen sich unsere deutsche Steuergeräte/Autohersteller viel besser aus, ob es um Prüfstanderkennung geht oder mit bis zu 5 verschiedene Abgasabschaltvorrichtungen in einem Fahrzeug.

Ich kenne keinen Chiptuner, der mit solcher krimineller Energie jemals solche Schlagzeilen gemacht hat..

Zitat:

Welche Software benötigt man um simples Chiptuning zu machen, sprich Ladedruck, Treibstoffmenge halt so die ganz einfachen Sachen?

Es gibt zig unterschiedliche Programme.

Sehr bekannt ist winols oder Alientech.

Alientech bietet auch Schulungen an.

Zitat:

Und noch als weiter Frage, lerne ich in der Mechatroniker Ausbildung sowas?

Nein entweder man lernt es selbst oder geht auf Schulungen, meist auch beides um neue Steuergeräte kennen zu lernen.

Zitat:

Ich werde durchs Lesen im Internet nicht wirklich schlauer, nicht nur was das Chiptuning betrifft, sondern auch viele andere Dinge.

Ein zitat von Friedrich Nietzsche

„Wer einst fliegen lernen will, der muss erst stehen und gehen und laufen und klettern und tanzen lernen: - man erfliegt das Fliegen nicht.“

Jeder fängt erstmal an der Basis an.

https://bilder.buecher.de/produkte/22/22922/22922529z.jpg

Dann geht es an die Basis der Gemischaufbereitung und hier geht es mit Vergasern los.

Vergaser einstellen ist das manuelle Chiptuning auf der Kraftstoffseite.

http://www.das-freizeitbuch.de/.../411_0.jpg

Dann geht es an die Basis Zündung, das ist ein deutlich komplexeres Thema. Unterschiedliche Brennraumgeometrie kennenlernen ect.

http://www.oldtimer-buchhandel.de/...-Grundlagen-Einstellen-Optimieren

Zum auflockern allgemein wissen:

Apfelbeck zwar schon ein wenig älter und überholt sollte aber nicht im Kopf fehlen.

https://pictures.abebooks.com/isbn/9783613039896-fr-300.jpg

Zitat:

Aber frei programmierbare Steuergeräte haben im Straßenverkehr quasi keine Relevanz. Dazu sind moderne Motoren und deren Software zu komplex.

Koenigsegg fährt Freiprogrammierbare Steuergeräte auch der neue Regera hat eins.

Ich würde einen Regera schon als sehr komplexes Fahrzeug einordnen.

Zitat:

@Anarchie-99 schrieb am 23. März 2020 um 16:44:28 Uhr:

Zitat:

Aber frei programmierbare Steuergeräte haben im Straßenverkehr quasi keine Relevanz. Dazu sind moderne Motoren und deren Software zu komplex.

Koenigsegg fährt Freiprogrammierbare Steuergeräte auch der neue Regera hat eins.

Ich würde einen Regera schon als sehr komplexes Fahrzeug einordnen.

Damit meinte ich auch eher den Umbau von Serien-Steuergeräten auf frei programmierbare Steuergeräte. In den 90ern und 2000ern war sowas besonders in der Japaner-Szene noch sehr beliebt. Zumindest kenne ich es Hauptsächlich von dort. Bei den alten Motoren wird es auch heutzutage noch gemacht.

Zitat:

Damit meinte ich auch eher den Umbau von Serien-Steuergeräten auf frei programmierbare Steuergeräte. In den 90ern und 2000ern war sowas besonders in der Japaner-Szene noch sehr beliebt. Zumindest kenne ich es Hauptsächlich von dort. Bei den alten Motoren wird es auch heutzutage noch gemacht.

Im Bereich freie Steuergeräte hat sich in den letzten Jahren extrem viel getan. Während man früher einen kabelbaum selbst stricken musste gibt es diese entweder modellspezifisch zu kaufen oder es gibt einen Plug and Play Adapter damit man einfach das freie Steuergerät an den oem kabelbaum anstecken kann.

Und selbst wenn man einen Originalen Motor fährt ist so ein freies Steuergerät interessant, da viele Allradsteuerung oder den Umbau auf Doppelkupplungsgetriebe unterstützen.

Die Schweden sind dann meist die Leute, die komplett eskalieren.

https://www.youtube.com/watch?v=QcJL43NhCvE

Die große Frage ist, was du eigentlich willst.

Einfach etwas "tunen" geht schnell.

Wenn du wirklich alles zu 100% verstehen willst, dann wird das für den Durchschnittsmenschen sehr hart werden.

Wie Anarchie-99 schon geschrieben hat, wirst du etwas über Motoren wissen müssen, damit du eine Motorsteuerung verstehst. Was nützt dir ein Zündkennfeld oder eins für WOT wenn du es nicht verstehst....

Das nächste ist die Regelung selbst. Wie funktioniert das Zusammenspiel aus Look-up Tabellen und diskreten Reglern? Einfach mal selbst versuchen mit simplen Euler-Rückwärts Reglern dann bekommt man ein Gefühl wie Klopfregelung und Lambdaregelung so arbeiten.

Dann die Controller selbst. Mittlerweile brauchst du wohl nicht beim Motorola 68000 einsteigen, da längst nicht mehr aktuell. Die heutigen EDC17, ME17, MED17 u.s.w. sind alle Infineon Tricore Basis. Das sind keine einfachen RISC CPUs mehr sondern die haben auch DSPs dabei. Damit lässt sich eben auch die ganze digitale Signalverarbeitung auf dem selben Chip erledigen (FIR-Filter etc.). Dummerweise bekommst du wohl nie Zugriff auf den Sourcecode, ausser als zertifizierter Entwickler. Da sind wir dann beim nächsten:

Du musst als einfacher Chiptuner mit Flashdumps auskommen. Irgendwelche binaries in denen du dann die Tabellen (Maps) suchen musst (oder suchen lässt). Das heisst eine Schließwinkeltabelle erstmal erkennen und dann unterscheiden von jener des MAP-Sensors u.s.w. Oder rausfinden wo die DPF-Beladung gemessen wird um diese rauszukicken. Ohne Vorhilfe und massives Vorwissen in Hex-Editoren oder Disassemblern wird niemand so schnell eine Wegfahrsperre rausprogrammieren.

Deshalb ist deine Frage...

Zitat:

Die Frage bezieht sich nur auf ältere Autos, bei denen man das Steuergerät über den OBD Stecker auslesen kann. Also man es nicht ausbauen und öffnen muss.

..auch nicht relevant. Ob du die Daten nun irgendwie (halb verschlüsselt oder mit checksums etc..) durch den Bus ziehst oder den Mist aufschraubst und an die JTAG pins gehst ist eben egal.

Fazit:

Die Sachen kosten entweder abartig viel Zeit in Bastelkellern und unglaublichen Frust oder du kaufst dir dieses Wissen ein. Ersteres ist natürlich besser, da du damit erheblich mehr Möglichkeiten und Erfahrung hast. Sowas hier https://bimmerprofs.com/noxem-130/ ist ein schönes Beispiel.

 

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