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Crafter SY | Kühlmittel tauschen - Wärmetauscher abklemmen

VW Crafter 2 (SX / SY / SZ)

Guten Abend zusammen,

da es bald in den Polarkreis geht und dort recht kalte Temperaturen bis auf -43 Grad runter herrschen, möchte ich meinem Crafter SY BJ 2018 mal frisches Kühlmittel mit entsprechend höherem Frostschutz bis -48 Grad spendieren.

Nachdem man mir hier bei VW nicht weiterhelfen konnte (hier wird ausschließlich die Fertigmischung bis -35 Grad verwendet), habe ich beschlossen das Kühlmittel selber zu wechseln. Die Handbücher dazu habe ich mir bereits organisiert, bin nun allerdings etwas irritiert, dass hier die Schläuche zum Wärmetauscher abgeklemmt werden sollen, bevor das Kühlmittel abgelassen wird. Hier steht allerdings kein Verweis darauf, wann sie beim Befüllen wieder geöffnet werden sollen.

Weiß da jemand was drüber? Hab da noch bei keinem Auto etwas drüber gehört, dass man hier den Wärmetauscher abklemmen soll. Das System würde ich eh per Vakuumbefüllung neu auffüllen, von daher sollte Luft im Wärmetauscher kein allzu großes Problem werden. Ist es da überhaupt notwendig, den Wärmetauscher abzuklemmen und wann genau würde ich beim Befüllen die Klemmen wieder lösen? Nach dem Ablassen, nachdem ein Vakuum gezogen wurde oder erst nachdem das System neu gefüllt wurde?

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4 Antworten

Welcher Motorkennbuchstabe ist genau verbaut?

 

Wieso unbedingt wechseln und nicht einfach den Behälter entleeren und pures Kühlmittel auffüllen?

DAVA ist verbaut.

Ich werde auch noch eine Zusatzheizung in den Kühlkreislauf verbauen und da muss ich eh einiges an Kühlwasser ablassen. Außerdem konnte man mir bei VW nicht sagen was überhaupt für eine Kühlflüssigkeit da zuletzt im Service verwendet wurde. Bevor ich da jetzt eine lustige Mischung aus G13, G12++ und G12evo spazieren fahre (G13 soll ja auch durchaus mal Probleme machen mit dem Wärmetauscher), bietet es sich in meinen Augen an, einfach komplett zu tauschen.

@Aratex

Es stimmt natürlich, dass es im Norden unter -40°C kalt werden "kann". Das ist aber mitnichten die Regel, sondern eine Ausnahme. Ferner gibt es dort sehr große regionale Schwankungen. Oft fährt man nur wenige Kilometer und die Temperatur schwankt um +/- 10°C, denn es bilden sich in Senken - ich nenne es mal - Kältespots. Das kennt man so aus der Heimat nicht. An der norwegischen Küste wird es gar kaum unter-5°C kalt.

Ferner solltest Du bedenken, dass mit steigendem Anteil Kühlerfrostschutz die Kühlleistung sinkt (korrigiert mich bitte). Ich würde daher überlegen, wie weit ich das Spiel treiben möchte, zumal ich das Spiel nach der Rückkehr in wärmere Gefilde retoure wiederholen darf.

Meine Logik war daher letztes Jahr folgende:

Ich habe meinen Frostschutz auf -35°C anpassen lassen. Mein Plan war, dass wenn es kühler als -30°C würde, ich entweder versuche aus dem Kältehotspot herauszufahren (notfalls Richtung norwegischer Küste) und wenn das nicht geht ich eh den Motor laufen lassen müsste, weil:

a) Meine Heizung es mit 3.5kW dann kaum mehr alleine geschafft hätte den Innenraum ausreichend zu temperieren

b) man dann Probleme mit dem Diesel bekommen "kann" (*)

c) Nicht gesagt ist, was für sonstige Probleme bei so extremen Temperaturen dann noch auftreten können (Stichwort Batterien etc)

Meine Erfahrung:

Ich war im Januar 2024 bis Muonio (FIN). Tiefsttemperatur lag bei -22°C.

 

Mach Dir lieber Gedanken, was Du da oben machst, wenn es warm werden sollte (kein Witz!), denn dann beginnen die Iceroads anzutauen und werden ohne Spikes unfahrbar. Mit Ketten kann man allerdings keine großen Distanzen zurücklegen, weswegen man ohne Spikes dann quasi zur Zwangspause verdammt wird.

Das war der Grund, weswegen ich rund 500km vor dem Nordkap abbrechen musste, denn der Wetterbericht prognostizierte mir für die Rückreise vom Kap +3°C im Binnenland + Sturm.

Bedeutet, nicht die Tiefstemperaturen waren bei mir der limitierende Faktor, sondern zu mildes, stürmisches Wetter und gleichzeitig mangelnde Zeit das auszusitzen. Klingt komisch, ist aber so.

 

(*) Dortiger Diesel verträgt bis zu -38°C; arktischer Diesel schafft bis zu -44°C. Aber wer gibt einem die Garantie? Verlässt man sich darauf, ist man im Fall des Falles verlassen und das kann dort oben dann schon ein Problem werden.

Nordtour Jan 2024
Nordtour Jan 2024
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+3

Danke für all deine ausführlichen Hinweise zum Norden und die schönen Bilder von deiner Reise! Ich hab vor zwei Jahren schon über mehrere Monate rund ums Nordkapp überwintert, von daher kenne ich die von dir angesprochenen Problematiken sehr gut.

Nordische Winterreifen mit Spikes sind schon am Start, da wie du schon sagst die Straßen in den wärmeren Küstenregionen rund um den Taupunkt die gefährlichsten sind. Heizleistung für den Innenraum ist auch genug vorhanden und die Batterien sind auch im Warmen verbaut.

Letztes mal hatte ich Frostschutz bis -37°C drin und hatte eine Nacht wo es trotz Vorhersage mit nur -22°C, doch plötzlich -32°C geworden sind. Gerade wenn man im Inland übernachtet kann man also nicht sicher sein, dass nicht über Nacht doch ein unerwartetes Kälteereignis auftritt. Wie du schon schreibst, macht zwar ab -44°C auch der Polardiesel Probleme, aber ich habe zur Not lieber versulzten Diesel mit nem zugesetzten Filter, anstatt nen kaputten Motor mit kristallisiertem Kühlmittel. Von daher nehme ich gerne die 60€ fürs Kühlmittel in Kauf, anstatt das Risiko einzugehen. Wenn ich zurück bin kann ich dann immer noch recht entspannt Kühlmittel aus dem Behälter nehmen und mit Wasser auffüllen um wieder auf den normalen Frostschutz von -35 zu kommen.

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