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Crash mit G30 bei > 200 km/h - Erfahrungsbericht und ein paar Fragen

BMW 5er G30
Themenstarteram 24. April 2018 um 12:34

Hallo,

vergangene Woche platzte bei meinem G30 540i auf der Autobahn bei hoher Geschwindigkeit der linke hintere Reifen.

Die Konsequenz war, dass das Heck in Fahrtrichtung nach links ausbrach, das Fahrzeug ueber die mittlere und rechte Spur sowie den Standstreifen schleuderte und ziemlich frontal in die Schutzplanke auf Seite der Standspur einschlug. Das Fahrzeug drehte sich anschliessend noch zwei Mal um die eigene Achse bevor es auf dem Standstreifen zu stehen kam.

Ich war alleine im Auto. Trotzdem oeffneten sich neben den Airbags auf der Fahrerseite (Front-, Knie- und Kopfairbag) auch die Airbags auf der Beifahrerseite. Die Seitenairbags haben sich nicht geoeffnet.

Direkt nach dem Crash trat das eCall in Aktion. Ich hatte ca. 10 Sekunden nach Stillstand des Fahrzeuges eine Dame von BMW auf den Lautsprechern, die mich nach meinem Befinden und nach evtl. weiteren verletzten Personen befragte. Die Rettungskraefte trafen ca. 15 Minuten nach dem eigentlichen Unfall ein.

Dankenswerterweise hatte mein Schutzengel an diesem Abend Dienst, mir selbst ist bis auf einen kleinen Schnitt am Daumen und geprellten Schienbeinen (vom Knieairbag) nichts passiert. Kein Schleudertrauma, keine Kopfschmerzen. Ich konnte das Fahrzeug normal ueber das Oeffnen der Fahrertuer verlassen. Es war keine gesonderte Kraftanstrengung noetig. Die Fahrgastzelle weisst keine (sichtbaren) Verformungen auf.

Fragen:

Mir ist aufgefallen, dass nach dem Crash alle 4 Fenster des Fahrzeuges ein paar Zentimeter geoeffnet waren. Weiss jemand, warum? Evtl. um die Gase aus dem Fahrzeug zu lassen, die beim Zuenden der Airbags entstehen?

Weiterhin ist mir aufgefallen, dass nach dem Crash ueber Minuten ein hochfrequentes Summen (wie das, welches man hoert, wenn man unter Hochspannungsleitungen durchlaeuft) zu hoeren war. Weiss jemand, was das sein kann?

Ausserdem scheint sich das Fahrzeug ca, 24 Stunden nach dem Crash komplett deaktiviert zu haben. Zu diesem Zeitpunkt erfolgte noch eine Standortmeldung vom Platz des Abschleppdienstes. Am naechsten Tag war das Fahrzeug tot und konnte auch durch das Anschliessen einer geladenen Batterie nicht wiederbelebt werden (ich wollte an den Kofferraum, um meine persoenlichen Sachen aus dem Auto zu holen).

Das Fahrzeug selbst ist ein wirtschaftlicher Totalschaden. Trotzdem ein Wunder, was die modernen Fahrzeuge alles wegstecken koennen und wie konsequent sie auf Insassenschutz getrimmt sind. Natuerlich ist mein Unfall nicht repraesentativ fuer all das, was da draussen passieren kann. Jedoch bin ich davon ueberzeugt, dass ich diesen Unfall in einem weniger modernen oder weniger stabil gebauten Fahrzeug nicht oder nur mit schweren Verletzungen ueberlebt haette.

Liebe Gruesse und Euch eine sichere Fahrt,

 

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 24. April 2018 um 12:34

Hallo,

vergangene Woche platzte bei meinem G30 540i auf der Autobahn bei hoher Geschwindigkeit der linke hintere Reifen.

Die Konsequenz war, dass das Heck in Fahrtrichtung nach links ausbrach, das Fahrzeug ueber die mittlere und rechte Spur sowie den Standstreifen schleuderte und ziemlich frontal in die Schutzplanke auf Seite der Standspur einschlug. Das Fahrzeug drehte sich anschliessend noch zwei Mal um die eigene Achse bevor es auf dem Standstreifen zu stehen kam.

Ich war alleine im Auto. Trotzdem oeffneten sich neben den Airbags auf der Fahrerseite (Front-, Knie- und Kopfairbag) auch die Airbags auf der Beifahrerseite. Die Seitenairbags haben sich nicht geoeffnet.

Direkt nach dem Crash trat das eCall in Aktion. Ich hatte ca. 10 Sekunden nach Stillstand des Fahrzeuges eine Dame von BMW auf den Lautsprechern, die mich nach meinem Befinden und nach evtl. weiteren verletzten Personen befragte. Die Rettungskraefte trafen ca. 15 Minuten nach dem eigentlichen Unfall ein.

Dankenswerterweise hatte mein Schutzengel an diesem Abend Dienst, mir selbst ist bis auf einen kleinen Schnitt am Daumen und geprellten Schienbeinen (vom Knieairbag) nichts passiert. Kein Schleudertrauma, keine Kopfschmerzen. Ich konnte das Fahrzeug normal ueber das Oeffnen der Fahrertuer verlassen. Es war keine gesonderte Kraftanstrengung noetig. Die Fahrgastzelle weisst keine (sichtbaren) Verformungen auf.

Fragen:

Mir ist aufgefallen, dass nach dem Crash alle 4 Fenster des Fahrzeuges ein paar Zentimeter geoeffnet waren. Weiss jemand, warum? Evtl. um die Gase aus dem Fahrzeug zu lassen, die beim Zuenden der Airbags entstehen?

Weiterhin ist mir aufgefallen, dass nach dem Crash ueber Minuten ein hochfrequentes Summen (wie das, welches man hoert, wenn man unter Hochspannungsleitungen durchlaeuft) zu hoeren war. Weiss jemand, was das sein kann?

Ausserdem scheint sich das Fahrzeug ca, 24 Stunden nach dem Crash komplett deaktiviert zu haben. Zu diesem Zeitpunkt erfolgte noch eine Standortmeldung vom Platz des Abschleppdienstes. Am naechsten Tag war das Fahrzeug tot und konnte auch durch das Anschliessen einer geladenen Batterie nicht wiederbelebt werden (ich wollte an den Kofferraum, um meine persoenlichen Sachen aus dem Auto zu holen).

Das Fahrzeug selbst ist ein wirtschaftlicher Totalschaden. Trotzdem ein Wunder, was die modernen Fahrzeuge alles wegstecken koennen und wie konsequent sie auf Insassenschutz getrimmt sind. Natuerlich ist mein Unfall nicht repraesentativ fuer all das, was da draussen passieren kann. Jedoch bin ich davon ueberzeugt, dass ich diesen Unfall in einem weniger modernen oder weniger stabil gebauten Fahrzeug nicht oder nur mit schweren Verletzungen ueberlebt haette.

Liebe Gruesse und Euch eine sichere Fahrt,

 

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Hallo, ich kann dir Deine Fragen leider (oder Gott sei Dank) nicht beantworten. Aber, es ist schön, zu lesen, dass der G30 (hoffentlich auch der G31 :-) ) anscheinend sehr sicher gebaut ist. Ich möchte jedenfalls nicht mit meinem 540 ix bei 200+ abfliegen. Aber ich werden Deinen Bericht ausdrucken und meiner Lebensgefährtin geben, vielleicht wird sie dann das nächste mal bei 200++ nicht weiß im Gesicht.

Deshalb vielen Dank für die Darstellung und Allzeit gute und vor allem dann unfallfreie Fahrt.

Nochmals sorry dafür, dass ich Deine Fragen nicht beantworten kann.

Grüße

Ralf

Glückwunsch zum glimpflichen Ausgang!!! Und strapaziere Deinen Schutzengel nicht zu sehr, der hat auch mal Urlaub!:eek:

Schön zu hören, dass die Sicherheitsfeatures funktionieren. Ich will sie dennoch lieber nicht ausprobieren!

Frage: Gibt es Vermutungen zur Ursache? Fremdkörper auf der Straße? Was für Reifen hattest Du drauf (Marke/Typ/Größe/Luftdruck/RFT-NonRFT)?

Themenstarteram 24. April 2018 um 13:07

Hallo.

 

Zitat:

@ChrisM550 schrieb am 24. April 2018 um 14:56:03 Uhr:

Glückwunsch zum glimpflichen Ausgang!!! Und strapaziere Deinen Schutzengel nicht zu sehr, der hat auch mal Urlaub!:eek:

Schön zu hören, dass die Sicherheitsfeatures funktionieren. Ich will sie dennoch lieber nicht ausprobieren!

Frage: Gibt es Vermutungen zur Ursache? Fremdkörper auf der Straße? Was für Reifen hattest Du drauf (Marke/Typ/Größe/Luftdruck/RFT-NonRFT)?

Danke!

Nein, ich habe bisher keine Idee, warum es den Reifen zerlegt hat. Evtl. bekomme ich vom Gutachter der Versicherung dazu einen Tipp.

Die RDK hat vor dem Unfall nicht angeschlagen.

Montiert sind Goodyear Eagle F1 Asymmetric 3 auf den 20" Individual-Felgen. Zum Zeitpunkt des Unfalles hatten die ca. 25tsd bis 30tsd Kilometer runter und waren vom Profil her fuer weitere ca. 10tsd Kilometer gut. Es handelt sich meines Wissens nach um "Runflat" Reifen. Der Wechsel von Winter- auf Sommerreifen erfolgte bei BMW ca. 2 Wochen vor dem Unfall.

Wahrscheinlich einfach nur Pech.

LG,

Ich habe mal davon gehört, dass solch ein Geräusch ganz bewusst ausgelöst wird. Allerdings schon dann, wenn das Fahrzeug durch die Physik erkennt, dass ein schwerer Unfall unumgänglich ist.

Bei Mercedes wird es m. E. gut erklärt.

Evtl. kommt bei BMW ein ähnliches System zum Einsatz.

Ich verstehe nur nicht, warum die Hersteller nicht darüber informieren. Für die Werbung scheint es wohl nicht geeignet zu sein. Zu negativ behaftet.

 

https://www.mercedes-benz.com/.../

Das Öffnen der Fenster geschieht meines Wissens, um einem Barotrauma (Knalltrauma) durch die Airbags vorzubeugen. Im geschlossenen Raum führt die explosionsartige Ausdehnung der Airbags zu einer deutlichen Erhöhung des Luftdrucks und möglicher Verletzung des Trommelfells. Wenn die Fenster einen kleinen Spalt geöffnet sind, kann die Luft entweichen.

Zu den restlichen Fragen kann ich leider nicht sagen

Hast du Bilder, wie Dein Auto nach dem Crash aussah?

Themenstarteram 24. April 2018 um 13:21

Hallo,

Zitat:

@s.eder schrieb am 24. April 2018 um 15:19:11 Uhr:

Hast du Bilder, wie Dein Auto nach dem Crash aussah?

ja, habe ich.

Ich kann Sie dir schicken, sobald der Gutachter da war.

LG,

Hallo,

Ich habe mit 200 einen Kleinwagen (Citroen Saxo, Suizidversuch des Fahrers) eliminiert oder besser assimiliert. Bei mir waren noch alle Bremsscheiben ausgeglüht. Bei Dir? Keine Fenster offen.

Da ich beruflich mit Crashs zu tun habe, hab ich cool reagiert: Erst überprüft, ob noch alles dran ist und dann zur Frau gesagt:Jetzt können wir uns einen Neuen konfigurieren.

Mit welcher Verfassung bist du ausgestiegen? Gezittert, weiche Knie, Stottern?

@wyvern78 schön das es dir gut geht und dir nichts passiert ist :) So leicht wie sich das hier auch liest muss es für dich echt schrecklich gewesen sein. Schön das es dir gut geht.

Mich wundert es nur, dass der RFT Reifen dich so sehr aus der Spur gebracht hat, mir ist schon mal bei 180 km/H das Vorderrad geplatzt, ich konnte aber ohne probleme ausrollen und rechts dann anhalten. Das muss wahrscheinlich einfach mit verschiedenen Umständen zusammen hängen. Ich hatte wohl an dem Tag einfach mehr Glück.

Das macht mir aber echt angst, und bringt mich zum nachdenken. Wenn ich daran denke , dass ich manchmal auch mit über 330 km/H unterwegs bin :( Ich glaube, ich sollte es langsam lassen und einfach ruhiger und gelassener fahren. Danke, dass du uns teilhaben lässt und einigen von uns auch zum nachdenken gebracht hasst.

am 24. April 2018 um 14:36

Das mit dem Fenster öffnen hat WMF1 schon richtig beschrieben. Es dient dem Druckausgleich nach Außen durch das öffnen der Airbags. War das mit dem Pfeifen nicht eher ein leichter Tinitus? Kann durch den Aufprall bzw. durch den Airbag entstanden sein.

Themenstarteram 24. April 2018 um 14:43

Hallo,

Zitat:

@F11-Tunc schrieb am 24. April 2018 um 16:31:51 Uhr:

@wyvern78 schön das es dir gut geht und dir nichts passiert ist :) So leicht wie sich das hier auch liest muss es für dich echt schrecklich gewesen sein. Schön das es dir gut geht.

Mich wundert es nur, dass der RFT Reifen dich so sehr aus der Spur gebracht hat, mir ist schon mal bei 180 km/H das Vorderrad geplatzt, ich konnte aber ohne probleme ausrollen und rechts dann anhalten. Das muss wahrscheinlich an verschiedenen Umständen zusammen hängen besser gesagt ich hatte wohl einfach mehr Glück.

Das macht mir aber echt angst, und bringt mich zum nachdenken. Wenn ich daran denke , dass ich manchmal auch mit weit über 330 km/H unterwegs bin :( Ich glaube, ich sollte es langsam lassen und einfach ruhiger und gelassener fahren. Danke, dass du uns teilhaben lässt und einigen von uns auch zum nachdenken gebracht hasst.

Ich dachte zuerst auch, dass ich als Reaktion auf den Knall und das "ratternde" Geraeusch evtl. das Fahrzeug verrissen haette. Habe mich dann schlaugelesen und gelernt, dass der Unterschied zwischen Vorder- und Hinterachse ist, dass die Hinterachse die sog. "spurführende" Achse ist:

Zitat:

Das Platzen eines Reifens an der Vorderachse kann man mit der Lenkung kompensieren, also ausgleichen. An der Hinterachse ist es jedoch der Super-Gau für den Autofahrer, da dies die so genannte spurführende Achse ist. Die Hinterräder laufen exakt in der Spur der Vorderräder und sorgen dafür, dass das Fahrzeug gerade bleibt. Platzt hinten ein Reifen, bricht das Fahrzeug aus und es kann zum Unfall kommen. Dabei ist es egal, ob das Fahrzeug Front- oder Heckantrieb hat.

War bei mir also leider die falsche Achse.

Ich bin selbst auch Moped-Fahrer, habe eine K1300R in der Garage. Das Teil laeuft zwar "nur" ca. 300, aber ich werde mir nach diesem Erlebnis dreimal ueberlegen, weiterhin so blind auf Technik bzw. auf Reifen zu vertrauen.

LG,

Themenstarteram 24. April 2018 um 14:46

Hallo,

Zitat:

@LifeIsTough schrieb am 24. April 2018 um 16:36:34 Uhr:

Das mit dem Fenster öffnen hat WMF1 schon richtig beschrieben. Es dient dem Druckausgleich nach Außen durch das öffnen der Airbags. War das mit dem Pfeifen nicht eher ein leichter Tinitus? Kann durch den Aufprall bzw. durch den Airbag entstanden sein.

das Pfeifen war nur im Wageninneren zu hoeren. Ausserhalb nicht. ;)

Der Mensch von der Feuerwehr hoerte auch ins Auto rein und meinte dann wir sollten zuruecktreten, weil es sein koennte, dass da irgendwas nicht in Ordnung sei.

LG,

Themenstarteram 24. April 2018 um 15:00

Hallo,

Zitat:

@see-kay schrieb am 24. April 2018 um 16:23:49 Uhr:

Hallo,

Ich habe mit 200 einen Kleinwagen (Citroen Saxo, Suizidversuch des Fahrers) eliminiert oder besser assimiliert. Bei mir waren noch alle Bremsscheiben ausgeglüht. Bei Dir? Keine Fenster offen.

Da ich beruflich mit Crashs zu tun habe, hab ich cool reagiert: Erst überprüft, ob noch alles dran ist und dann zur Frau gesagt:Jetzt können wir uns einen Neuen konfigurieren.

Mit welcher Verfassung bist du ausgestiegen? Gezittert, weiche Knie, Stottern?

klingt auch sehr unschoen, was Du da erlebt hast... :/

Direkt nach dem Crash war alles OK, ich war 100% Herr der Lage.

Das Zittern kam ca. 30 Minuten nach dem Crash auf dem Weg ins KKH und dauerte ungefaehr 10, 15 Minuten. Danach Hochgefuehl und Grinsen im Gesicht. Der Absturz kam ca. 5 Stunden nach dem Crash und hat mich die Nacht ueber wachgehalten.

Mittlerweile soweit alles OK, nochmal erleben moechte ich das jedoch nicht. :)

LG,

Zitat:

@wyvern78 schrieb am 24. April 2018 um 16:43:40 Uhr:

 

Ich bin selbst auch Moped-Fahrer, habe eine K1300R in der Garage. Das Teil laeuft zwar "nur" ca. 300, aber ich werde mir nach diesem Erlebnis dreimal ueberlegen, weiterhin so blind auf Technik bzw. auf Reifen zu vertrauen.

LG,

Mein Motorrad zeigt nicht mehr an wie 299 km/H auf dem Tacho, aber der Drehzahl läuft weiter. Ich fahre zwar auch mit dem Motorrad sehr oft Topspeed aber dabei habe ich mir auch nie gedanken über Reifenplatzer gemacht.

Ich bin aber oft auch mit Autos unterwegs die weit weit über 300 km/H laufen und die ich auch ausfahre. Dank deines Denkstosses werde ich die ganze Sache nochmal überlegen ob es das Riziko wert ist...

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