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da steht mal die wahre Ursache für "Autogas schwächelt"

Themenstarteram 24. April 2015 um 6:24

http://www.kfz-betrieb.vogel.de/technik/articles/474376/

Wie sagt man so schön: "Wer nicht wirbt, der stirbt."...

Also ich stelle fest, daß immer, wenn die Industrie was von hohen Spritpreisen fabuliert (z.B: um einen neuen Minihubraum-Doppelturbo-Benziner anzupreisen) oder irgendein Pseudowissenschaftler wieder mal den Diesel-Feinruß als böses Teufelswerk darstellt (weilö der Absatz von benzinern etwas schwächelt), die LPG-Autoumrüster plötzlich Zulauf haben.

Außerhalb solcher marktkorrigierenden Negativkampagnen der Lobbyisten fehlt einfach jedwede Werbung FÜR Autogas und CNG. Lemminge halt...

Gruß

Roman

 

PS: Im Ausland belächelt man uns schon seit Jahren...und gast fröhlich vor sich hin ;-) Ein Großanbieter von BHKW hat mir vor kurzem gesagt: "Was interessiert uns denn der Deutsche Michel?! Ich verkauf hier zulande 5 Anlagen im Jahr - und das noch nach Auschreibung und am Ende mit 0,- Gewinn. In China verkauf ich an einem Tag 50." Diese Firma bietet übrigens zwei Grundvarianten in verschiedenen Größen an: Diesel/Heizöl oder LPG. Der Absatz der LPG-Version (mit einem uralten Mitsubishi-Motor übrigens) ist das Vierfache der Dieselaggregate... Spricht für sich, oder?.

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 24. April 2015 um 6:24

http://www.kfz-betrieb.vogel.de/technik/articles/474376/

Wie sagt man so schön: "Wer nicht wirbt, der stirbt."...

Also ich stelle fest, daß immer, wenn die Industrie was von hohen Spritpreisen fabuliert (z.B: um einen neuen Minihubraum-Doppelturbo-Benziner anzupreisen) oder irgendein Pseudowissenschaftler wieder mal den Diesel-Feinruß als böses Teufelswerk darstellt (weilö der Absatz von benzinern etwas schwächelt), die LPG-Autoumrüster plötzlich Zulauf haben.

Außerhalb solcher marktkorrigierenden Negativkampagnen der Lobbyisten fehlt einfach jedwede Werbung FÜR Autogas und CNG. Lemminge halt...

Gruß

Roman

 

PS: Im Ausland belächelt man uns schon seit Jahren...und gast fröhlich vor sich hin ;-) Ein Großanbieter von BHKW hat mir vor kurzem gesagt: "Was interessiert uns denn der Deutsche Michel?! Ich verkauf hier zulande 5 Anlagen im Jahr - und das noch nach Auschreibung und am Ende mit 0,- Gewinn. In China verkauf ich an einem Tag 50." Diese Firma bietet übrigens zwei Grundvarianten in verschiedenen Größen an: Diesel/Heizöl oder LPG. Der Absatz der LPG-Version (mit einem uralten Mitsubishi-Motor übrigens) ist das Vierfache der Dieselaggregate... Spricht für sich, oder?.

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Zitat:

@RomanL schrieb am 24. April 2015 um 08:24:37 Uhr:

Diese Firma bietet übrigens zwei Grundvarianten in verschiedenen Größen an: Diesel/Heizöl oder LPG. Der Absatz der LPG-Version (mit einem uralten Mitsubishi-Motor übrigens) ist das Vierfache der Dieselaggregate... Spricht für sich, oder?.

Ja, den Dieselhype mit entsprechender steuerlicher Förderung des Kraftstoffs gibts nur in Europa.

LPG ist dabei dann 95/5 Heizgas, nehme ich mal an?

Letztlich ist aber Gas ein reiner Subventionsgewinner.

Das sieht man in Skandinavien.

Bei gleichmäßiger Besteuerung wäre Diesel immer noch am günstigsten. Auch wenn es momentan in Europa durch die löbliche Lobbyarbeit der Spediteure zusätzlich gefördert wird.

Das war in Deutschland nicht immer so.

Weil ja aber auch die Zahl der gastauglichen Autos bzw. Motoren abnimmt. Oder? Leider.

Zitat:

@RomanL schrieb am 24. April 2015 um 08:24:37 Uhr:

Ein Großanbieter von BHKW hat mir vor kurzem gesagt: "Was interessiert uns denn der Deutsche Michel?! Ich verkauf hier zulande 5 Anlagen im Jahr - und das noch nach Auschreibung und am Ende mit 0,- Gewinn. In China verkauf ich an einem Tag 50."

Dazu muss man wissen, dass LPG in Flaschen einer der hauptenergieträger in Asien ist. Kochen zum Beispiel, fast jeder Wok wird mit Gas befeuert. Somit ist LPG bereits flächendeckend verfügbar, für Diesel muss man zur nächsten Tanke.

Zitat:

@giantdidi schrieb am 24. April 2015 um 15:17:34 Uhr:

Bei gleichmäßiger Besteuerung wäre Diesel immer noch am günstigsten.

Was ist gleichmäßig? Je Liter? Je Kilo (CO2)? Dichteunterschied 14% Benzin zu Diesel und beim CO2 je Liter das selbe. LPG wiegt hingegen je Liter 30% weniger als Superbenzin, die Steuer je Liter gerechnet wäre horrend. Von Liquid(H2) oder LNG ganz zu schweigen.

Wäre Superbenzin die "Regelbesteuerung" in DE, so müsste Diesel 33 Cent/l mehr kosten um die gleiche Steuer je Kilo emittiertes CO2 zu haben. Also Stand heute wäre Benzin bei 1.39€/l, Diesel würde dann statt 1.19€/l (regionaler Stand) auf einmal 1.52€/l kosten.

Diesel hat ca 20% relativen Wirkungsgradvorteil mal gehabt. Wenns den heute auch noch hätte, wäre Diesel über den statistischen Minderverbrauch gerechnet und die Mehrkosten (DPF, Injektoren, Steuer) außer bei extremen Vielfahrern nicht mehr lukrativ.

Zitat:

@GaryK schrieb am 24. April 2015 um 17:20:29 Uhr:

 

Diesel hat ca 20% relativen Wirkungsgradvorteil mal gehabt. Wenns den heute auch noch hätte, wäre Diesel über den statistischen Minderverbrauch gerechnet und die Mehrkosten (DPF, Injektoren, Steuer) außer bei extremen Vielfahrern nicht mehr lukrativ.

Hi,

die höhere Kfz-Steuer für Diesel-Pkw wurde nur eingeführt, um die geringeren Kraftstoff-Steuern auszugleichen (imho war das irgendwann in den 80er Jahren).

Wenn man also die Kraftstoffe gleich besteuert, sollte auch die Kfz-Steuer wieder gleich sein.

Injektoren kann man auch so bauen, daß sie halten. Und den Partikelfilter bekommen die Benziner ja bald auch...

Dann wird es wohl auch Gleichstand bei den Wartungskosten geben.

Grüße

Zitat:

Und den Partikelfilter bekommen die Benziner ja bald auch...

Aber nur die Direkteinspritzer und die braucht man nicht, die laufen auch als Saugrohreinspritzer hervorragend!

Die Benzin-DIs werden zunehmend sowieso wieder eine Saugrohreinspritzung bekommen. Erstens ist die Kombination aus DI plus Saugrohreinspritzung billiger als ein Partikelfilter und zweitens wird auch das Einlassventil mit dem Ölnebelsiff der KGE geduscht.

Bei hoher Last ist ein DI über die bessere Zylinderfüllung/Spülung deutlich im Vorteil, für den Prüfzyklus ist dieser Zustand vollkommen irrelevant. Mal eben auf Gas umbauen ist leider nicht, dazu müssten die Steuerzeiten der Nockenwelle im reinen Saugrohrbetrieb deutlich geändert werden.

Themenstarteram 25. April 2015 um 6:25

Interessant interessant ;-) Da haben wir ja schon mindesten einen Diesel-Fan angepiekt...

Mal im Ernst: Schaut Euch mal die Weltmarkteinkaufspreise für ein kW aus Gasöl, Benzin, LPG oder LNG/CNG an. Da steht Gasöl (Dieselgrundstoff) ganz oben und LPG ganz unten. LPG wird nach wie vor als wertloses Abfallprodukt der Benzinproduktion gehandelt - weltweit und AUCH in D.

Alles Andere sind reine Politspielchen...

Gruß

Roman

der regelmäßig rund um die Welt die Augen aufhält und Deutschland ziemlich weit am Ende des tatsächlichen Öko-Trends sieht - viel zu viel technische Spielerei, viel zu wenig echtes, flächendeckendes Öko-Verhalten...deutsch halt ;-)

PS: Ist nur traurig, daß wir erst einen "G36-Skandal" brauchen, um auch mal offen aufzuzeigen, daß "Qualität made in Germany" inzwische einfach nur noch ein Mythos und das Produkt selbst nur ingeniös verspielter Kinderkram ohne echten Mehrnutzen ist.

Ich bin übrigens selbst Ing. und sehe sehr wohl, daß viele meiner Kollegen immer noch glauben, wir lenkten die Welt mit unseren "Erfindungen" und unserem "herausragenden Können". LPG ist da ein typisches Beispiel...

Die Welt fährt schon lange Diesel, während wir uns an der 16fach-Doppelexpansionsdampfmaschine ergötzen. (sinngemäß gesprochen) :-(

Zitat:

Ich bin übrigens selbst Ing. und sehe sehr wohl, daß viele meiner Kollegen immer noch glauben, wir lenkten die Welt mit unseren "Erfindungen" und unserem "herausragenden Können". LPG ist da ein typisches Beispiel...

Die Welt fährt schon lange Diesel, während wir uns an der 16fach-Doppelexpansionsdampfmaschine ergötzen. (sinngemäß gesprochen) :-(

Gut erkannt, meine Hochachtung!

Ich finde den derzeitigen Trend (Lopeztrend, wer ihn nicht kennt, Hand hoch) sehr schade, daß Industrieprodukte, auch die Automobile, nach einer geplanten, festgelegten Obsoleszenz gebaut werden, ich kann mich noch an Zeiten erinnern als Audi und VW noch wahre Langzeitautos gebaut hat, die haltbar, reparaturfreundlich und vor allem erschwinglich waren, sie waren zwar immer schon etwas teurer, dafür aber echt haltbar.

(Ich bin ja auch schon etwas älter und kenne deutsche Ingenieurskunst noch aus der guten alten Zeit, in der es noch eine Frage der Ehre war, anständige, haltbare technische Produkte zu entwickeln und zu bauen)

Was ist allein aus dieser Marke geworden? Billigkomponente, wohin man schaut, teure Ersatzteilpreise und für Wagen über 10 Jahren kaum noch zu bekommen, gebeutelt durch diverse Getriebe und Steuerkettenprobleme, kaum noch preiswert zu reparieren, da total verbaut und unzugänglich, jeder kleine Schaden ufert aufgrund zeitaufwändiger Reparatur aus, etc....! Mein mittlerweile 27 Jahre alter Audi 100 mit 350tkm auf der Uhr hat alles in allem nicht soviel Instandhaltung gekostet wie der 7 Jahre alte und 170tkm gelaufene Audi A4 1,8T von meinem Sohn!

Deutschland und seine Industrien muß sich wieder auf alte Werte besinnen, sonst steht "made in Germany" nur noch unbedeutend irgendwo im Rang!

So, genug geheult!

Themenstarteram 25. April 2015 um 8:25

Ein ähnliches Thema hatten wir ja beim Pflanzenöl in den 90ern und 2000ern. Anfangs hat man die Aktivisten sehr aktiv bekämpft (schaut Euch z.B. mal die Eslbett-Historie an), später hat man sie einfach arm prozessiert, und parallel hat man in zig Fachblättern seitenweise selbsternannte "Experten" zu Wort kommen lassen, daß das ja alles total technische unsinnig ist, eh alles zu teuer und rein wirtschaftlich ja ruinös... Die meisten dieser Experten haben sich später im Nachgang als gut bezahlte Werbemanager ohne jegliches Fachwissen geoutet... Und die, die tatsächlich Autoingenieur oder Motorenentwickler waren, hatten entweder einen zweifelhaften Ruf in ihrer eigenen Branche (man kann ein Diplom auch mit 4 bestehen **ggg) oder wurden direkt von den großen Aktiengesellschaften der Automobilbranche bezahlt - und zwar auskömmlich genug... Ein Professorentitel allein sagt ja noch lange nix aus, wem man seine Loyalität wirklich schuldet.

Das Thema ging somit mit so viel Negativschlagzeilen einher, daß es im Volksglauben Teufelszeug wurde ;-( Die Praxis (z.B. 1000-Traktoren-Programm u.a.) sah zwar ganz anders aus, aber gegen vorgefasste Meinung ist jedes Argument zu schwach ;-)

In Asien hingegen gewinen Bauern Palmöl und pressen/raffinieren es zu Lebensmitteln und Kraftstoff - Öl in Reinform wohlgemerkt, kein "Bio"diesel. Das Bioöl wird von den Bauern selbst und von der ganzen Insel gefahren (100% CO2-neutral und sauber) - und zwar ohne daß reihenweise Motoren an Polymerisation verrecken oder irgendwelche hochtechnsichen Spezialan- und -einbauten nötig sind. Nur WK-Diesel aus den 80ern und 90ern und simple Ölpressen mit Zentrifuge. Von dieser Lieferantenkette leben zig Beteiligte - aber kein einziger Broker.

Nun ist die Frage ja schnell beantwortet, warum ich mir einen Biturbo-Bluetec und AdBLue kaufen soll und keinen Saugdiesel mit Wirbelkammer, der z.B. ökofreundliches Pöl schnabulieren kann ;-(

Wie gesagt, ich habe mich über 10 Jahre in dieser Szene getummelt, und es hat erstaunklich viele Parallelen zum LPG. Am Ende hat's unser lieber FInazminister über eine Änderung der Zollgesetztgebung "regeln lassen... Lobby works ;-)

Fakt ist, daß in D im Automobilbereich sehr gern mit solidem Halb"fach"wissen im Hintergrund und mit Pseudoexperten an der Front "argumentiert" wird. Der typische Autobild-Leser glaubtÄs dann auch gern. Sind ja immerhin DIE Experten...die allerdings in echt inzwischen eher in Japan, Korea und China sitzen inzwischen.

Insofern fand ich den obigen Artikel wirklich mal gut, weil er eben mehr als nur urban legends oder gegeneinander hetztende Umrüsterpropaganda enthält (letztere schadet dem Autogas übrigens im Ruf momentan sogar nicht weitaus mehr als die besagten Kampagnen der Diesel-Benziner-Fraktion).

Ich stimme voll zu: Täten sich die wirklichen Experten mal zusammen, dann könnte man mehr schultern als das, was derzeit im täglichen Grabenkampf erreichbar ist. Im Ausland gibt's da weitaus intelligentere Strategien ;-)

Gruß

Roman

PS: Wie gesagt, im Schiffbau ging es um Einiges schneller als bei unseren hochverehrten Autos - ein paar IMO-Umweltregeln, ein paar amerikanische Häfen, die ungeliebte Stinker auf HFO500-Basis nicht mehr reinlassen (New Orleans z.B.), und schon baut die Reederschaft auf LNG, Landanschluß und Scrubber um ;-) Es funktioniert, wenn es eben mal nicht um Meinungsmache sondern harte Fakten geht.

Du bist dir im Klaren, dass Palmöl im Gegensatz zu Bioethanol tatsächlich "Urwald" kostet? http://www.save-wildlife.com/.../...-abholzung-fuer-palmoel-in-kamerun und https://www.abenteuer-regenwald.de/bedrohungen/palmoel so als Beispiele.

In DE darf nur noch "Nachhaltiger" Biokraftstoff verwendet werden. Rate wie schwer es ist ein Nachhaltigkeits-Zertifikat aus $Bananenrepublik zu bekommen.

Zitat:

Nun ist die Frage ja schnell beantwortet, warum ich mir einen Biturbo-Bluetec und AdBLue kaufen soll und keinen Saugdiesel mit Wirbelkammer, der z.B. ökofreundliches Pöl schnabulieren kann ;-(

Weil der Vorkammerdiesel vielleicht Stickoxide ohne Ende rauskotzt? Wäre so der erste Gedanke. Jenseits 1000 mg/km (was etwa 3 Gramm konzentrierter Salpetersäure entspricht) haben die alten Saugdiesel mit Vorkammer sowas von locker erreicht und bei Vollgas ist noch deutlich mehr drin. Kat-Ottos liegen beim NOx auch praktisch recht dicht an den NEFZ Grenzwerten, bei Euro.6 Diesel ist dies erst ab Bluetec Zusatz drin.

Es hat einen Grund, wieso Diesel PKW in den USA unüblich sind. Die haben nämlich nur EINE Abgasnorm für PKW, egal welcher Motor drin ist.

Meinen HZJ 79 mit 4,2l Saugdiesel konnte ich völlig problemlos mit frisch beim Bauern gepressten Rapsöl fahren. Zunächst ging das problemlos, dann kam die Mehrwertsteuer und die Treibstoffsteuer und dann war der Markt kaputt. Dabei war der Raps als Zwischenfrucht nachhaltig produziert und ökologisch sinnvoll, aber diese Art der Selbstversorgung passte der Industrie und den Finanzbehörden nicht.

Biodiesel geht nur über Raffinerien und passt damit ins Konzept der Ölindustrie, deren Experten die Politiker beraten. Und Biodiesel ist nicht wirklich nachhaltig oder umweltneutral, das ist eine Lüge, die gerne geglaubt wird.

http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-15164-2012-09-25.html

Bernhard

Morgen...!

Als Skandal würde ich das mit dem G36 nicht bezeichnen.

Aktuell gibt es ja seitens Bundeswehr / Industrie mehrere "Problemfälle".

Allesamt zeigen diese Fälle deutlich, dass nicht unbedingt die Technik das Problem ist, sondern die Spezifikationen bzw. die geschriebenen Verträge.

Diese werden vom Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) in Koblenz geschrieben. Dort sitzen Beamte, welche, wenn man Glück hat sich die Mühe machen und sich Expertise aus der Truppe holen, um solche Verträge besser zu gestalten.

Mitlerweile gab/gibt es in der Bundeswehr und BAAINBw regelmäßig Umstrukturierungen. Namen von Behördern werden geändert, E-Mailadressen werden angepasst und Stühle werden verschoben.

Kontinuität über mehrer Jahre / Jahrzehnte ist ein Wunschgedanke. Dementsprechend muss man erstmal die "Expertise" in der Truppe finden...!

Ich kenne die Spezifikationen, welche vertraglich beim G36 vereinbart wurden sind, nicht. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass da u.a. folgendes drin stand.

"Das Gewehr G36 muss nach Abfolge von 100 Schuss noch eine ausreichende Trefferwahrscheinlichkeit aufweisen."

Seitens Bundeswehr würde man argumentieren, dass diese 100 Schuss in möglichst kurzer Zeit abgefeuert werden müssen. Anschließend muss das G36 aus einer Entfernung von 200 in einer zehner Ringscheibe den neuner Bereich treffen.

Seitens Industrie würde man folgendermaßen argumentieren. Diese 100 Schuss werden im Schussabstand von z.B. 5 Sekunden abgefeuert (Rohr hat Zeit sich abzukühlen). Anschließend muss es auf einer zehner Ringscheibe in einem Abstand von 150 m innerhalb des sechser Bereichs treffen.

Welche Seite hat nun Recht? Wer hält die oben genannten Spezifikationen ein und wer hat die besseren Anwälte bei einem möglichen Rechtsstreit?!?!

In diesem Fall kann der Industrie nicht vorgeworfen werden, dass das G36 nicht den Anforderungen genügt! Der Vertrag bzw. die spezifikationen aus vergangener Zeit sind einfach nicht detailliert genug beschrieben bzw. haben damals sogar ausgereicht!

Außerdem wurde das G36 irgendwann Ende der 90 in die Truppe eingführt. Jahre zuvor wurden die Verträge und Spezifikationen erarbeitet.

Mitlerweile hat sich das Bild des Einsatzes geändert. Afghanistan hat in vielen Bereichen der Bundeswehr für ein Umdenken gesorgt...es wurde weiterentwickelt und Ausbildungen geändert.

Wenn man das alles bedenkt, kann man H&K nichts vorwerfen. Das G36 hat die damals spezifizierte Werte laut Vertrag erfüllt!!!;)

MfG André

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