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Das ewig schiffende 4-Gang Getriebe

Themenstarteram 4. August 2004 um 13:06

Moin,

Hat eigentlich irgend jemand schon die ultimative Lösung gegen die ewig undichte Hauptwelle am alten 4-Gang Getrieb gefunden?

Fliessfett kommt nicht rein,damit hab ich mir vor 4 Jahren die Hauptwelle gekillt.

Meins ist ein 81er Domgetriebe mit 1 1/2" Belt und Blechprimär.

Ein Support für die Hauptwelle ist schon immer dran gewesen.

Von wegen Nachbaugetriebe:

Ein Kumpel hat letztes Jahr ein neues Rev-Tech gekauft,was soll ich sagen,es pisst auch schon wieder.

mfg

Miller

Beste Antwort im Thema
am 4. August 2004 um 17:38

Es gibt eine Lösung!!

 

Hallo Miller!

Die ultimative Lösung wäre, das dämliche Messinglager, bzw. Messingbuchse auszutauschen und ein Evo-Lager hineinzubauen. Ich hab da mal ne Anleitung gehabt und nach dieser hab ich das auch dem dreher gegeben. Das hat einwandfrei funktioniert, bzw. funktioniert noch.

Nun ist die Beschreibung sehr alt gewesen und fotos davon habe ich auch nicht. Ich hab versucht, allles was lesbar war noch zu retten. Hier ist das Ergebnis:

Umrüstung des Viegang-Getriebes auf Rollenlager

HD-Viergang-Getriebe sind `ne lange Zeit gebaut worden und viele Leute bevorzugen sie noch heute stets. Und dies zu Recht, denn sie sind stabil und zuverlässig und leicht zu reparieren, bzw. zu überholen.

Zahlreiche Firmen stellen Rädersätze her, mit denen man die Übersetzung seinen Fahrstil anpassen kann, und für ihre Überholung gibt es viele Artikel.

Die einzige Schwachstelle ist die Buchse des vierten Gang. Das Einsetzen und Hohnen der Buchse für einen Korrekten Sitz auf der Hauptwelle ist konisch und die meisten Leute sind für derlei Arbeiten nicht zu haben, es sie denn, sie haben selber Zugang zu einer Werkstatt.

Und selbst wenn korrekt gearbeitet wurde ist die Buchse normaler Weis das erste Teil was verschleißt; das zeigt sich üblicherweise am Dichtring der vierten Ganges wenn Öl austritt. Zusätzlich bedeutet es, dass die Welle nicht mehr richtig fluchtet und im ganzen Antrieb ein hoher Verschleiß auftritt.

Es gibt nur ein einziges Mittel dagegen:

Als Harley das Funfgang-Getriebe herstellte, verwendete man ein Rollenlager. Wie natürlich üblich, wurden viele Änderungen vorgenommen, so dass die einzelnen Teile auch nicht gegenseitig austauschbar sind. Doch es geht mit ein paar Änderungen am „Vierten-Gang-Rad“:

Das Getriebe ist zu zerlegen, zu säubern und zu untersuchen, ob sich der vierte Gang in einem guten Zustand befindet. Man entfernt die Buchse. Mit einem Mikrometer wird die Hauptwelle an der Stelle gemessen, an der die Buchse gelaufen hat.

Wenn man jetzt das Maß 1,000 Zoll gemessen hat ist die Welle so gut wie neu (Verschleißgrenze: 0,998 Zoll).

Außerdem besorgt man sich zwei Rollenlager, HD-Teile-Nr.: 8940…... (?). Deren Außendurchmesser sollte das Maß 1,252 Zoll haben; und unbedingt bei Beiden gleich sein (es wurden schon leichte Abweichungen festgestellt).

Und nun geht es los:

Man setzt das Zahnrad des vierten Ganges in eine gute Drehbank ohne Vorschub. Es muss ein Karbid-Schneidstahl verwendet werden, da das Zahnrad gehärtet ist. HD-Zahnräder haben etwa 50 Rockwell und die von Andrews ca. 60 (ziemlich hart). In kleinen Schritten arbeitet man sich 2 Zoll in die Bohrung hinein (Achtung nicht das ganze Getrieberad aufdrehen / dadurch sollte am Ende ein 0,015 zölliger Steg stehen bleiben).

Die Bohrung muss nun aufgedreht werden, bis man das Maß 1,2500 (höchstens 1,2505) Zoll erhält. Dadurch erhält man eine Presspassung für die Lager von 0,0005 bis 0,001 Zoll. Außerdem wird geraten, das Lager nicht mit `nem Hammer hereinzukloppen, sondern sich eine Presspassung anzufertigen. .

Wenn das Lager bis an den Steg drinnen sitzt, schiebt man die Hauptwelle hinein, um den Sitz zu überprüfen. Wenn sich die Welle einwandfrei drehen lässt, kann man das zweite Lager hereinpressen.

Hierbei muss beachtet werden, dass die Lager nicht zu weit hereingepresst wird, denn der Dichtring soll ja auch noch eingebaut werden.

Der Zusammen bau erfolgt, wie es im Handbuch beschrieben ist.

Ich hoffe, damit ist Dir geholfen, eine Garantie wird jedoch von meiner Seite ausgeschlossen.

Viel Spaß

Norbert

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13 Antworten
am 4. August 2004 um 17:38

Es gibt eine Lösung!!

 

Hallo Miller!

Die ultimative Lösung wäre, das dämliche Messinglager, bzw. Messingbuchse auszutauschen und ein Evo-Lager hineinzubauen. Ich hab da mal ne Anleitung gehabt und nach dieser hab ich das auch dem dreher gegeben. Das hat einwandfrei funktioniert, bzw. funktioniert noch.

Nun ist die Beschreibung sehr alt gewesen und fotos davon habe ich auch nicht. Ich hab versucht, allles was lesbar war noch zu retten. Hier ist das Ergebnis:

Umrüstung des Viegang-Getriebes auf Rollenlager

HD-Viergang-Getriebe sind `ne lange Zeit gebaut worden und viele Leute bevorzugen sie noch heute stets. Und dies zu Recht, denn sie sind stabil und zuverlässig und leicht zu reparieren, bzw. zu überholen.

Zahlreiche Firmen stellen Rädersätze her, mit denen man die Übersetzung seinen Fahrstil anpassen kann, und für ihre Überholung gibt es viele Artikel.

Die einzige Schwachstelle ist die Buchse des vierten Gang. Das Einsetzen und Hohnen der Buchse für einen Korrekten Sitz auf der Hauptwelle ist konisch und die meisten Leute sind für derlei Arbeiten nicht zu haben, es sie denn, sie haben selber Zugang zu einer Werkstatt.

Und selbst wenn korrekt gearbeitet wurde ist die Buchse normaler Weis das erste Teil was verschleißt; das zeigt sich üblicherweise am Dichtring der vierten Ganges wenn Öl austritt. Zusätzlich bedeutet es, dass die Welle nicht mehr richtig fluchtet und im ganzen Antrieb ein hoher Verschleiß auftritt.

Es gibt nur ein einziges Mittel dagegen:

Als Harley das Funfgang-Getriebe herstellte, verwendete man ein Rollenlager. Wie natürlich üblich, wurden viele Änderungen vorgenommen, so dass die einzelnen Teile auch nicht gegenseitig austauschbar sind. Doch es geht mit ein paar Änderungen am „Vierten-Gang-Rad“:

Das Getriebe ist zu zerlegen, zu säubern und zu untersuchen, ob sich der vierte Gang in einem guten Zustand befindet. Man entfernt die Buchse. Mit einem Mikrometer wird die Hauptwelle an der Stelle gemessen, an der die Buchse gelaufen hat.

Wenn man jetzt das Maß 1,000 Zoll gemessen hat ist die Welle so gut wie neu (Verschleißgrenze: 0,998 Zoll).

Außerdem besorgt man sich zwei Rollenlager, HD-Teile-Nr.: 8940…... (?). Deren Außendurchmesser sollte das Maß 1,252 Zoll haben; und unbedingt bei Beiden gleich sein (es wurden schon leichte Abweichungen festgestellt).

Und nun geht es los:

Man setzt das Zahnrad des vierten Ganges in eine gute Drehbank ohne Vorschub. Es muss ein Karbid-Schneidstahl verwendet werden, da das Zahnrad gehärtet ist. HD-Zahnräder haben etwa 50 Rockwell und die von Andrews ca. 60 (ziemlich hart). In kleinen Schritten arbeitet man sich 2 Zoll in die Bohrung hinein (Achtung nicht das ganze Getrieberad aufdrehen / dadurch sollte am Ende ein 0,015 zölliger Steg stehen bleiben).

Die Bohrung muss nun aufgedreht werden, bis man das Maß 1,2500 (höchstens 1,2505) Zoll erhält. Dadurch erhält man eine Presspassung für die Lager von 0,0005 bis 0,001 Zoll. Außerdem wird geraten, das Lager nicht mit `nem Hammer hereinzukloppen, sondern sich eine Presspassung anzufertigen. .

Wenn das Lager bis an den Steg drinnen sitzt, schiebt man die Hauptwelle hinein, um den Sitz zu überprüfen. Wenn sich die Welle einwandfrei drehen lässt, kann man das zweite Lager hereinpressen.

Hierbei muss beachtet werden, dass die Lager nicht zu weit hereingepresst wird, denn der Dichtring soll ja auch noch eingebaut werden.

Der Zusammen bau erfolgt, wie es im Handbuch beschrieben ist.

Ich hoffe, damit ist Dir geholfen, eine Garantie wird jedoch von meiner Seite ausgeschlossen.

Viel Spaß

Norbert

am 4. August 2004 um 17:45

Ich hab da noch was vergessen!!

 

Ich bins Nochmal!!

Von Deinem "MOIN" leite ich einmal her, dass Du aus Norddeutschland kommst. Wenn es so sein sollte und Dir der Weg nach Kiel nicht zu weit ist, dann fahre zur Fa. Speedmonsters. Die haben das bei mir auch gemacht.

Bis dann

Norbert

Themenstarteram 4. August 2004 um 18:19

Hallo liekoer

Nee,ich komm nicht aus dem Norden,sondern genau andersrum,aus dem allertiefsten Süden (Südschwarzwald).

Das "Moin" hab ich mir halt angewöhnt,weil ein Kumpel von mir ein Nordlicht ist....

Zu deiner Anleitung: Da ich "glücklicherweise" Werkzeugmacher bin,ist mir ziemlich klar,wie der Umbau vor sich geht.

Was mich nur wundert,ist daß es sowas nicht fix-fertig

zu kaufen gibt.

Naja,ich werds im Winter mal ausprobieren,solange´

muss ich halt noch Sägespäne streuen...

Thanks für die Anleitung

mfg

Miller

am 5. August 2004 um 5:35

Die Frage ist gut, aber beantworten kann ich sie Dir nicht!

Vielleicht liegt es daran, dass man diese Buchse, die ja nach 2 Km wieder undicht wird, gar nicht mehr verkaufen kann, weil die EVO Lager "ein Leben lang" halten.

Bis dann

Norbert

am 27. August 2011 um 12:34

Ich weiß der Artikel ist alt. Der Umbautipp von Norbert genial. Hab schon mal dran gedacht aber nie getraut, wegen eines generellen Festigkeitsproblems. Dazu später.

Die Nadelhülsen (Nadellager), Orig. HD Lager (8904), sind von INA/ FAG Typ SCE1612. Diese haben einen Außendurchm.von genau 1,25 " (31,75mm). Sie können im ausgebauten Zustand NICHT gemessen werden. Das liegt in der Fertigung von allen Nadelhülsen. Sie bekommen erst ihr passendes ! Innenmaß ! nach dem fachgerechten Einbau. (s. auch Herstellerangaben INA FAG Torrington etc.) Die herzustellende Bohrung muß einen Innendurchmesser von max. 31,74 mm bis min. 31,72 mm haben. (die tausendstel auf- bzw. abgerundet). Das entspricht ca 1,2496 " bis 1,2488". Also 0,01mm bis 0,03 mm kleiner als die Nadelhülse.

Beim Ausdrehen der Zahnräder stößt man auf diverse Probleme wegen der Härte bzw. Vergütung. Die letzten Hundertstel schleift man am besten. Die Rundlaufgenauigkeit zur Aussenlagerfläche des 4.gang Rades sollte <0,01mm betragen.

Das größte Problem jedoch dürfte die Dünnwandigkeit werden, die durch die Bohrungsvergrößerung entsteht. Rein rechnerisch ist das bei der Keilwellenberechnung auf Torsion relativ unerheblich. Die Wirklichkeit sieht anders aus. Bereite diesen Umbau jetzt vor und werde mitm heißen 113er das Ding versuchen abzureißen. Oder auch nicht. Let´s see. Dann gehts auf Langstreckentest. Werd´nochmal berichten.

am 27. August 2011 um 13:37

Zitat:

Original geschrieben von miller20

Hallo liekoer

 

...Was mich nur wundert,ist daß es sowas nicht fix-fertigzu kaufen gibt.

...Thanks für die Anleitung

 

mfg

Miller

Mittlerweile gibt es diesen Satz auch zu kaufen, Welle, 4 Gangrad Lagernadeln und weiß weiß ich für ca. 500 Euro. Hersteller ist http://carlos-motorcycles.de/ wird aber auch über W&W vertrieben.

 

Gruß

Norbert

...dessen Umbau schon Jahre hält.

Servus,

liess mal das PDF im Anhang, geschrieben vom Kollegen KW.

 

Gruss ScottyMoore

Das Problem des "Ölverlust" am 4.Gang war nie die Buchse im 4. Gang gewesen sondern die Bauart des Hauptlagers der Modelle ab `78 (sog. RotaryTop) oder in Deutsch "Dom Getriebe". Wir habe in unserem Shop eine Möglichkeit entwickelt die Getriebe auf Lager der 5.Gang Versionen umzurüsten und inzwischen ca. 30 solcher Umbauten zur vollsten Zufriedenheit der Kunden durchgeführt.

Die Kosten halten sich durchaus im Rahmen sofern das Getriebe keine anderen Schäden aufweist.

Näheres werde ich gerne per PN beantworten.

Gruß,

Uwe / Ghettoblasters Germany

Servus,

 

weswegen ned im Forum, da hätten alle was davon:confused:

 

GSM

am 12. Dezember 2016 um 17:51

Zitat:

@miller20 schrieb am 4. August 2004 um 15:06:29 Uhr:

Moin,

Hat eigentlich irgend jemand schon die ultimative Lösung gegen die ewig undichte Hauptwelle am alten 4-Gang Getrieb gefunden?

Fliessfett kommt nicht rein,damit hab ich mir vor 4 Jahren die Hauptwelle gekillt.

Meins ist ein 81er Domgetriebe mit 1 1/2" Belt und Blechprimär.

Ein Support für die Hauptwelle ist schon immer dran gewesen.

Von wegen Nachbaugetriebe:

Ein Kumpel hat letztes Jahr ein neues Rev-Tech gekauft,was soll ich sagen,es pisst auch schon wieder.

mfg

Miller

am 12. Dezember 2016 um 17:53

Hallo, mein Getriebe hat die Firma HD.M.G.I. instand gesetzt .Es ist absolut dicht. Die haben auch einen Spacer mit O-Ring entwickelt damit das Öl nicht mehr zwischen dem Spacer & dem 4.Gang Rad rausläuft. Musste ma unter hd-instandsetzer.de l schauen . Gruß Heinz

Naja,

einen Fred von zuletzt 2011 auszugraben und den TE von 2004 zu zitieren, dazu gehört schon was.

Pan_head???

Penn_head??? :D

Grüße

Uli

hehe, der will wohl mehr Sichtbarkeit bei google generieren....

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